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Nr. 8 (III-2014) - Osnabrücker Wissen

Nr. 8 (III-2014) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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Unzählige Erwähnungen von alten Hohlräumen und<br />

Gängen unter Osnabrück füllen mittlerweile ganze Internetseiten<br />

und Bücher, doch noch immer gibt es eine Vielzahl von Gerüchten und<br />

Spekulationen über verlassene Stollensysteme und vergessene Hohlräume<br />

aus längst vergangenen Tagen unter den Straßen von Osnabrück.<br />

Die Vielzahl an Spekulationen über<br />

Gänge und Höhlen unter der Stadt ist<br />

bemerkenswert. Von der Alten Münze<br />

bis zur Ziegelstraße würde die Liste der<br />

Mutmaßungen reichen und wohl über 80<br />

Einträge enthalten. Dort wäre von Tunnelsystemen<br />

in der nördlichen Altstadt<br />

die Rede, Verbindungsstollen unterhalb<br />

der Stadtbefestigungen, des Doms und<br />

anderer historisch bedeutender Bauten,<br />

von riesigen unterirdischen Krankenhäusern<br />

und vergessenen Bunkeranlagen<br />

des 2. Weltkrieges. Während<br />

einige dieser Mutmaßungen fern jeder<br />

Nachweisbarkeit zu sein scheinen, halten<br />

sich andere Gerüchte über alte Tunnel<br />

bis heute hartnäckig.<br />

WO V ER MUT ET<br />

MAN VERGESSENE<br />

TUNNEL?<br />

Eine zentrale Rolle spielt der Gertrudenberg<br />

mit seiner langen Geschichte.<br />

Eines der langlebigsten Gerüchte handelt<br />

beispielsweise von einem oder mehreren<br />

Gängen, welche vom mittelalterlichen<br />

Kloster auf dem Gertrudenberg<br />

hinab in die vorgelagerte Bastion an<br />

der Vitischanze führen sollen. Andere<br />

Gänge führen angeblich bis zum Herrenteichswall<br />

oder gar unter der Hase<br />

hindurch bis zum Dom. Erstere Vermutung<br />

wird auch dadurch gestützt, dass<br />

bei Bauarbeiten an der Vitischanze im<br />

Jahr 1958 zwei Stolleneingänge für die<br />

Zeit der Bauarbeiten freigelegt wurden,<br />

deren Ursprung bis heute nicht endgültig<br />

geklärt wurde.<br />

Davon abgesehen dürfte es neben dem<br />

heute als „Gertrudenberger Höhlen“ bekannten<br />

Teil des unterirdischen Steinbruchs,<br />

der Meesenburghöhle und dem<br />

ein oder anderen Bierkeller noch weitere<br />

verschollene Hohlräume unter dem<br />

Bürgerpark geben, welche nicht mehr<br />

ohne Weiteres auffindbar sind. Es gibt<br />

aber zahlreiche Hinweise<br />

WOHIN FÜHREN DIE<br />

STOLLEN UNTER DER<br />

A LTSTADT?<br />

Auch wird von mutmaßlichen Gängen<br />

inner- und unterhalb der ehemaligen<br />

Stadtmauern geschrieben. Es soll sich<br />

hierbei um Gänge handeln, welche die<br />

Wehrtürme und strategisch wichtige<br />

Punkte der Stadt unterirdisch miteinander<br />

verbanden. Diese Mutmaßungen<br />

stützen sich weitestgehend auf Veröffentlichungen<br />

des Wünschelrutengängers<br />

Margraf, der in den 1950ern behauptete,<br />

entsprechende Hohlräume in<br />

etwa 20 Metern Tiefe nachgewiesen zu<br />

haben. Die Tunnel, welche Margraf in<br />

einem Plan festhielt, würden demnach<br />

auch bis unter den Westerberg reichen,<br />

von wo aus er den Verlauf offenbar<br />

nicht weiter verfolgte. Ob diese Stollen<br />

aber jemals existierten, bleibt fraglich.<br />

Allerdings finden sich unter den Wehranlagen<br />

am Herrenteichswall und unter<br />

der Vitischanze tatsächlich unterirdische<br />

Gänge. Auch am Markt und somit<br />

unter einem der ältesten Siedlungsgebiete<br />

der Stadt sind diese zu finden. So<br />

existiert zum Beispiel unter dem Keller<br />

des Rathauses noch heute ein alter Tunnel,<br />

welcher sich entlang der Bierstraße<br />

erstreckt. Wo er einstmals endete, wer<br />

weiß. Allerdings ist der einstige Zweck<br />

des Tunnels bekannt. Nachdem er ursprünglich<br />

als Abwasserkanal erbaut<br />

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