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12.2015 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Digitalisierung • Unternehmensführung • Verlagsjournal wirtschaftinform.de

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I H K + R E G I O N<br />

Die Geschichte des kleinen Betriebes<br />

begann im Jahr 1946.<br />

Paul Zink gründete nach seinem<br />

Ausstieg aus der Deutschen<br />

Pyrotechnischen Fabrik<br />

sein eigenes Unternehmen in Cleebronn.<br />

Zunächst versuchte er sich im kleinen<br />

Gartenhäuschen, mischte und experimentierte.<br />

In den Folgejahren entwickelte<br />

dann sein Sohn Walter Zink die<br />

Firma zu einem kleinen mittelständischen<br />

Unternehmen.<br />

Bunte Leuchteffekte<br />

Walter Zink habe mit seinen Entwicklungen<br />

den Betrieb und die Branche<br />

maßgeblich geprägt und sei mit<br />

seinen 81 Jahren auch heute noch oft<br />

im Labor, erklärt Geschäftsführer Arne<br />

von Boetticher. Denn dort sind für den<br />

Chemiker alle nötigen Stoffe vorhanden,<br />

um neue Mischungen und Effekte<br />

auszuprobieren und zu kombinieren.<br />

Barium sorgt für grüne Farben, Strontium<br />

für rote, Natrium für gelbe, Kupfer<br />

für blaue. Alle benötigen aber eine<br />

Temperatur von über 1.000 Grad, um<br />

die Farb- und Leuchteffekte zu zeigen,<br />

was man mit dem Zusatz von Magnesium-Legierung<br />

erreicht.<br />

Explosive Pulver<br />

Das Unternehmen hatte in den Siebzigern<br />

bis zu 40 Mitarbeiter – heute sind<br />

es rund 15 – die in Gebäuden mit spezieller<br />

Bauweise arbeiten. Die Mischungen<br />

werden nämlich in Reihenhäusern<br />

mit eigenen Kabinen produziert – mit<br />

30 Zentimeter dicken, einbruchsicheren<br />

Stahlbetonwänden. Nur eine Wand jeder<br />

Kabine ist in Leichtbauweise gebaut,<br />

sodass bei einer Explosion der Druck<br />

nur in diese eine Richtung entweichen<br />

kann und größere Unfälle somit vermieden<br />

werden können, erklärt von<br />

Boetticher, der aus Waiblingen stammt<br />

und Betriebswirtschaftslehre studiert<br />

hat. Zudem müssen explosive Pulver<br />

sowie Brennstoffe und Oxidationsmittel<br />

streng getrennt gelagert werden.<br />

Die Mischung macht‘s<br />

Die pyrotechnischen Mischungen werden<br />

entweder in Hülsen verpresst oder<br />

in einer Trommel dragiert. Durch rotierende<br />

Bewegungen entstehen dabei in<br />

mehreren Arbeitsgängen kleine Kugeln,<br />

die anschließend weiterverarbeitet werden.<br />

Wie das Ergebnis dann aussieht,<br />

kann man bei Hochzeiten sowie kleinen<br />

und größeren Festen sehen. Und nicht<br />

nur das Feuerwerk vom Heilbronner<br />

Volksfest wird von Zink durchgeführt,<br />

sondern auch das vom Aalener Volksfest,<br />

vom Blasenbergfest in Meimsheim,<br />

vom Kornlupferfest in Offenau und das<br />

beim Murrhardter Seefest.<br />

Auch international<br />

Die meisten Kunden des Cleebronner<br />

Unternehmens kommen aus Deutschland,<br />

doch auch in die Schweiz werden<br />

die Feuerwerkskörper geliefert. Beispielsweise<br />

um dort am 1. August die beliebten<br />

Feuerwerke anlässlich des Nationalfeiertags<br />

abzubrennen. Im Geschäftsbereich<br />

der pyrotechnischen Munition werden<br />

die Patronen auch in die USA exportiert,<br />

wo sie etwa für die Vogelbekämpfung<br />

– der Fachbegriff lautet „Vogelvergrämung“<br />

– eingesetzt werden. Auch die<br />

Munition von Wengertschützen vor der<br />

Weinlese kommt nicht selten von Zink<br />

Feuerwerk.<br />

Strenge Kontrollen<br />

Dass man hier strengen Prüfungen<br />

unterliegt, versteht sich von selbst. Die<br />

Firma ist als „Störfallbetrieb“ eingestuft<br />

und wird vom Regierungspräsidium<br />

Stuttgart regelmäßig geprüft.<br />

Auch beim Transport muss die Sicherheit<br />

gewährleistet sein. Geht eine Lieferung<br />

mal nach Hamburg oder in den<br />

Osten Deutschlands, so erfolgt dies meist<br />

mittels spezieller Gefahrgutspeditionen,<br />

welche die explosive Fracht transportieren<br />

dürfen. Privatkunden mit Ausnahmegenehmigung<br />

können kleine Mengen<br />

auch selbst in Cleebronn abholen, etwa<br />

wenn eine Hochzeit gefeiert wird. Für<br />

diese Kunden stellt die Firma ein Feuerwerk<br />

zusammen, das bis zu zehn Minuten<br />

für einen Höhepunkt jeder Feier<br />

sorgt. Zink hat zudem die Möglichkeit,<br />

das ganze Jahr über Kleinfeuerwerk auf<br />

dem Firmengelände zu verkaufen, anders<br />

als dies bei Supermärkten der Fall ist,<br />

die nur einmal im Jahr Kleinfeuerwerk<br />

anbieten dürfen.<br />

www.zink-feuerwerk.com<br />

8 DezemBer 2015

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