Finanzund
42785
42785
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bericht über internationale Finanz- und Steuerfragen 2016<br />
Turnus G20-Vorsitz – Regionalgruppen<br />
Gruppe 1<br />
Gruppe 2<br />
Gruppe 3<br />
Gruppe 4<br />
Gruppe 5<br />
China<br />
Indonesien<br />
Japan<br />
Südkorea<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
Grossbritannien<br />
Italien<br />
Argentinien<br />
Brasilien<br />
Mexiko<br />
Indien<br />
Russland<br />
Südafrika<br />
Türkei<br />
Australien<br />
Kanada<br />
Saudi-Arabien<br />
USA<br />
Abb. 7<br />
Wie in den Vorjahren hat die Schweiz 2015 den<br />
Dialog mit der türkischen Präsidentschaft und<br />
anderen G20-Mitgliedern aktiv fortgesetzt.<br />
Sie hat insbesondere Stellungnahmen zu den<br />
Schwerpunkten der türkischen Präsidentschaft<br />
(Schuldenrestrukturierung, langfristige Investitionen<br />
zur Finanzierung der Infrastruktur, nachhaltige<br />
Energie, Korruptionsbekämpfung, BEPS) eingereicht.<br />
Vertreten durch das SIF hat die Schweiz<br />
an den Arbeiten der G20 Global Partnership for<br />
Financial Inclusion (GPFI) mitgewirkt, der sie seit<br />
2014 angehört. Im Weiteren setzt sie sich nach<br />
wie vor aktiv für den Einbezug von Nichtmitgliedern<br />
der G20 zu einzelnen Themengebieten im<br />
Sinne einer variablen Geometrie ein.<br />
2016 steht die G20 mit China im Zeichen der<br />
Innovation mit dem Aufbau einer innovativen,<br />
belebten, vernetzten und integrativen Weltwirtschaft.<br />
Um Investitionen in die Infrastruktur<br />
anzukurbeln, will China vor allem die neue Asian<br />
Infrastructure Investment Bank (AIIB) sowie die<br />
Neue Entwicklungsbank (NDB) vorantreiben. Als<br />
weiteren Schwerpunkt will China die nachhaltige<br />
Entwicklung fördern (Green Finance, Umsetzung<br />
der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung)<br />
und daneben die G20-Arbeiten zur Finanz- und<br />
Steuerregulierung, zur Gouvernanz- und globalen<br />
Finanzreform sowie zur Entwicklung des<br />
internationalen Handels fortsetzen.<br />
Die Schweiz wurde von China zur Teilnahme am<br />
Finance Track eingeladen. Abgesehen von den<br />
Treffen der Finanzminister und Zentralbankgouverneure<br />
der G20 sowie deren Stellvertretern wird<br />
die Schweiz an folgenden Arbeitsgruppen teilnehmen:<br />
Framework Working Group (FWG), Investment<br />
and Infrastructure Working Group (IIWG),<br />
International Financial Architecture Working<br />
Group (IFA WG). Sie beteiligt sich auch an den<br />
Studiengruppen Green Finance sowie Climate<br />
Finance.<br />
2.4 Internationale Finanzmarktregulierung<br />
Das in Basel bei der Bank für Internationalen<br />
Zahlungsausgleich angesiedelte Financial Stability<br />
Board (FSB) koordiniert die internationalen<br />
Arbeiten im Bereich der Finanzmarktregulierung<br />
und -aufsicht in Zusammenarbeit mit anderen<br />
internationalen Gremien. Das FSB hat die Arbeiten<br />
zur Verabschiedung und Umsetzung internationaler<br />
Regulierungsstandards auch 2015 weiter<br />
vorangetrieben. Die Interessen der Schweiz, die<br />
im FSB über zwei Sitze verfügt, werden durch<br />
das EFD und die SNB vertreten. Auf Stufe diverser<br />
Arbeitsgruppen ist zusätzlich auch die FINMA<br />
im FSB vertreten (vgl. Abb. 8).<br />
Abgesehen von einigen sich noch in der Entwicklung<br />
befindenden Arbeiten sind die meisten<br />
Vorhaben des FSB in die Phase getreten, in der<br />
die Umsetzung der Standards beurteilt wird. Die<br />
Überprüfung der Umsetzung der Reformen<br />
erfolgt mittels thematischer und länderspezifischer<br />
Evaluationen (Peer Reviews) und diverser<br />
Fortschrittsberichte des FSB. Diese werden<br />
ergänzt durch die Arbeiten des vom EFD geleiteten<br />
Implementation Monitoring Network, das<br />
einen jährlichen Überblick zur Umsetzung<br />
zahlreicher Reformen in den Mitgliedsländern<br />
erstellt. Die Erkenntnisse zum Stand der globalen<br />
Reformagenda mündeten 2015 erstmals in<br />
einen umfassenden Jahresbericht des FSB, der im<br />
Hinblick auf den Gipfel der G20-Länder veröffentlicht<br />
wurde.<br />
Das FSB arbeitet weiterhin daran, die Risiken für<br />
die Finanzstabilität zu begrenzen, die von global<br />
systemrelevanten Finanzinstituten ausgehen. So<br />
verabschiedete das FSB im November 2015 einen<br />
neuen Standard zur Verlusttragfähigkeit (Total<br />
Loss Absorbing Capacity, TLAC) von global<br />
systemrelevanten Banken (G-SIBs) im Abwicklungsfall.<br />
Die TLAC-Anforderungen sollen<br />
sicherstellen, dass im Krisenfall genug Kapital<br />
17