Finanzund
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Bericht über internationale Finanz- und Steuerfragen 2016<br />
den EU-internen Verhaltenskodex für die Unternehmensbesteuerung<br />
wurde ausgeschlossen. Für<br />
die Schweiz sind die einschlägigen Prinzipien und<br />
Kriterien der OECD massgebend.<br />
Die gemeinsame Verständigung zwischen der<br />
Schweiz und der EU wird mit der Unternehmenssteuerreform<br />
III umgesetzt. In der Botschaft zu<br />
dieser Vorlage vom 5. Juni 2015 schlägt der Bundesrat<br />
vor, der unterschiedlichen Besteuerung inund<br />
ausländischer Unternehmensgewinne durch<br />
die Kantone ein Ende zu setzen. Die Reform<br />
steht im Einklang mit aktuellen internationalen<br />
Standards.<br />
4.3.2 Bekämpfung der Gewinnverkürzung<br />
und Gewinnverlagerung (Base<br />
Erosion and Profit Shifting, BEPS)<br />
Im Oktober 2015 hat die OECD nach zweijähriger<br />
Arbeit die Schlussergebnisse des BEPS-Projekts<br />
(Base Erosion and Profit Shifting) bekanntgegeben.<br />
Manche Ergebnisse stellen neue<br />
Mindeststandards dar, an die sich die am Projekt<br />
beteiligten Staaten halten müssen:<br />
– Präferenzielle Regimes: Die OECD hat die<br />
Überprüfung von 39 präferenziellen Steuerregimes<br />
ihrer Mitgliedstaaten und weiterer am<br />
BEPS-Projekt beteiligter Staaten abgeschlossen,<br />
wozu auch fünf schweizerische Regimes<br />
gehören. Der Bundesrat verabschiedete im<br />
Juni 2015 die Botschaft zur Unternehmenssteuerreform<br />
III. Die Reform sieht vor, die kantonalen<br />
Steuerstatus für die Holdinggesellschaft,<br />
die Domizilgesellschaft, die gemischte<br />
Gesellschaft sowie die Praxisregelung zur speziellen<br />
Ausscheidung bei Prinzipalgesellschaften<br />
bis Ende 2019 aufzugeben. Damit konnte<br />
die Schweiz verhindern, dass die Regimes als<br />
schädlich qualifiziert wurden.<br />
– Patent- / IP-Boxen: Es wurde ein neuer Standard<br />
für die privilegierte Besteuerung von<br />
Immaterialgütern erarbeitet (sogenannter<br />
«Nexus-Ansatz»). Nach diesem Ansatz müssen<br />
die aus bestimmten Immaterialgütern stammenden<br />
Erträge im Verhältnis zur Forschung<br />
und Entwicklung stehen, die am Ort der<br />
Besteuerung durchgeführt worden ist, damit<br />
Der BEPS-Aktionsplan<br />
Kohärenz Substanz Transparenz<br />
Massnahmen:<br />
Massnahmen:<br />
Massnahmen:<br />
Neutralisierung der Effekte<br />
hybrider Instrumente<br />
2<br />
Verhinderung von<br />
Abkommensmissbrauch<br />
6<br />
Erfassung/Analyse BEPS-Daten<br />
und Gegenmassnahmen 11<br />
Stärkung Vorschriften<br />
Hinzurechnungsbesteuerung 3<br />
Verhinderung der Umgehung<br />
des Betriebsstättestatuts<br />
7<br />
Offenlegungspflichten<br />
12<br />
Begrenzung der<br />
Zinsabzüge 4<br />
Bekämpfung schädlicher<br />
Steuerpraktiken<br />
5<br />
Immaterielle Werte*<br />
Risiken und Kapital*<br />
Sonstige risikoreiche<br />
Transaktionen*<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Überprüfung Verrechnungspreisdokumentation<br />
Verbesserung<br />
Streitbeilegungsmechanismen<br />
13<br />
14<br />
Lösung der Probleme der digitalen Wirtschaft<br />
1<br />
Entwicklung eines multilateralen Instruments<br />
15<br />
* Gewährleistung der Übereinstimmung zwischen Verrechnungspreisergebnissen und Wertschöpfung<br />
Umsetzung 2014<br />
Umsetzung 2015<br />
Abb. 23<br />
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