Altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Mai/Juni 2016
Maibaumaufstellen im Schongauer Land - Die Feuerwehrler Hubert Wasl und Werner Berchtold auf der Roten Couch - Die Bildungsstätte Langau - Füllfederhalter aus Holz, made bei uns - Schüler aus der Region bei Jugend forscht - das private Kutschenmuseum von Johann Hartmann - Das Ehrenamt beim Roten Kreuz - 70 Jahre Trachtenverein Rottachtaler - Offene Gartentür in Birkland und Schwabsoien - Public Viewing in der Schloßberghalle Peiting zur Fußball-EM - Das Projekt Transalp am Gymnasium Schongau - Worauf kommt es bei einer Bewerbung an? - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Veranstaltungskalender über 2 Monate
Maibaumaufstellen im Schongauer Land - Die Feuerwehrler Hubert Wasl und Werner Berchtold auf der Roten Couch - Die Bildungsstätte Langau - Füllfederhalter aus Holz, made bei uns - Schüler aus der Region bei Jugend forscht - das private Kutschenmuseum von Johann Hartmann - Das Ehrenamt beim Roten Kreuz - 70 Jahre Trachtenverein Rottachtaler - Offene Gartentür in Birkland und Schwabsoien - Public Viewing in der Schloßberghalle Peiting zur Fußball-EM - Das Projekt Transalp am Gymnasium Schongau - Worauf kommt es bei einer Bewerbung an? - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Veranstaltungskalender über 2 Monate
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Ausgabe 35 | <strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2016</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Tourist-Info Peiting, W. Kalbitzer<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Aufg’stellt wird ...<br />
Der Brauch am <strong>Mai</strong>feiertag<br />
Ausg’ruckt wird ...<br />
Zwei wehrhafte Schongauer
Zeit <strong>für</strong> Wichtiges<br />
Als<br />
wür<strong>den</strong> wir durch ein<br />
frisch poliertes es<br />
Panoramafens-<br />
ter<br />
blicken, so bietet sich der<br />
Markt Peiting ing auf dem Titel<br />
unseres s neuen „altlandkreis“<br />
dar: Häuser, Gebäude und<br />
Kirchtürme schmiegen sich<br />
in<br />
die<br />
sanft gewellte Landschaft,<br />
strahlend beleuchtet<br />
die Frühsommersonne mer<br />
sonn<br />
die<br />
Wiesen und<br />
Hügel, die<br />
Berge, <strong>den</strong> Horizont. Läge<br />
dieses Bild tatsächlich<br />
hinter einer Glasscheibe, sche<br />
wäre vor das Vergnügen,<br />
es ungetrübt zu genießen, der Frühjahrsfensterputz<br />
gesetzt. Ist uns so etwas wichtig? Was ist uns<br />
heute wichtig? Und nehmen wir uns da<strong>für</strong> Zeit?<br />
Mit diesen Fragen im Hinterkopf lesen sich viele Geschichten<br />
in dieser Ausgabe aus einem anderen Blickwinkel.<br />
Denn in einem weit gespannten Bogen und<br />
breiten Themenspektrum widmen wir uns dem Ehrenamt<br />
im Schongauer Land und seinen Protagonisten.<br />
Schon an dieser Stelle ist festzuhalten: Die Zeit, die<br />
Menschen sich nehmen, um anderen zu helfen, sich<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Schutz des Nächsten einzusetzen oder ihn vor<br />
Gefahren zu bewahren, ist überwältigend. Genauso<br />
wie das Engagement, Kinder und Jugendliche schon<br />
früh an derlei immaterielle Werte heranzuführen.<br />
<strong>Das</strong> traditionsreichste Ehrenamt ist dabei jenes in<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Schongau. Die feiert <strong>2016</strong><br />
ihr 150-jähriges Bestehen, wie jene in München,<br />
beide gehören zu <strong>den</strong> ältesten „Hilfsdienstleistern“<br />
in Oberbayern. Hubert Wasl und Werner Berchtold<br />
gewähren Einblicke auf der Roten Couch. Um das<br />
Interview gruppieren sich Portraits örtlicher Hilfsorganisationen:<br />
Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk,<br />
Wasserwacht; und Berichte, die verdeutlichen, wie<br />
Ehrenamt und Beruf verschränkt sind: in der Begegnungsstätte<br />
Langau, beim therapeutischen Reiten in<br />
Herzogsägmühle, in der Integrierten Leitstelle Oberland,<br />
bei Übungen der Atemschutzgeräteträger. Jeder<br />
hier Tätige investiert Zeit <strong>für</strong>s Gemeinwesen.<br />
Dazu gesellt sich der Zeitaufwand, <strong>den</strong> Menschen betreiben,<br />
um andere zu unterhalten und mit Schönem<br />
zu erfreuen. Sei es in Theater und Konzert, beim Sport<br />
oder an nur einem Tag zum Start in <strong>den</strong> <strong>Mai</strong>: Der „altlandkreis“<br />
bietet wieder eine Übersicht, wo „aufgestellt“<br />
wird. Mit Muskelkraft, aber auch der zeitlich<br />
intensiven Auseinandersetzung mit Haftungs- und<br />
Versicherungsfragen. Unter bürokratischen Aspekten<br />
ist auch ein historischer Rückblick ins Jahr 1946 interessant,<br />
als ein Viertel der Bevölkerung im Schongauer<br />
Land Flüchtlinge waren. Damals gelang Integration.<br />
Welchen Beitrag heute die Türkisch-Islamische Gemeinde<br />
in Schongau leistet, auch darüber informiert<br />
dieses Heft.<br />
Deutschland gilt weltweit als Land des Ehrenamtes,<br />
des bürgerlichen Engagements <strong>für</strong> das Gemeinwohl —<br />
und die süddeutschen Bundesländer hier als hervorstechend.<br />
Im Schongauer Land wird all <strong>den</strong> Menschen<br />
in <strong>den</strong> vorgenannten Organisationen und Institutionen,<br />
unter anderem mit dem Ehrenamtsempfang am<br />
13. <strong>Mai</strong> auf dem Hohen Peißenberg, ein Dankeschön<br />
ausgesprochen. Zu Recht — <strong>den</strong>n ein geflügeltes Wort<br />
besagt: „Erfolg kommt daher, wenn man mehr tut<br />
als seine Pflicht.“ Es basiert auf der Geschichte vom<br />
Barmherzigen Samariter, der einem am Wegesrand<br />
liegen<strong>den</strong> Verletzten half. Obwohl in Eile, nahm er<br />
sich Zeit <strong>für</strong> <strong>den</strong> Nächsten. Unter solchen Umstän<strong>den</strong><br />
darf ein Fenster ruhig einmal ungeputzt bleiben —<br />
und Erfolg ist, wenn man’s trotzdem schafft.<br />
Tobias Schumacher<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Wo heuer im <strong>Altlandkreis</strong><br />
die <strong>Mai</strong>bäume aufgestellt<br />
wer<strong>den</strong><br />
Seite 9<br />
Zwei „Wehrler“ nehmen Platz:<br />
Werner Berchtold und Hubert<br />
Wasl auf der Roten Couch<br />
Seite 20<br />
Urlaub <strong>für</strong> alle in<br />
der Bildungs- und<br />
Erholungsstätte Langau<br />
Seite 30<br />
Füllfederhalter, die nach<br />
Whiskey duften in der<br />
Manufaktur von Alois Steidele<br />
Seite 32<br />
Wasserdruck-Brille und<br />
Waldhorn-Frost — die Schüler<br />
der Region bei Jugend forscht<br />
Seite 34<br />
Zu Besuch im privaten<br />
Kutschenmuseum von<br />
Johann Hartmann<br />
Seite 38<br />
<strong>Das</strong> Ehrenamt im Blaulicht:<br />
Einsätze rund um die Uhr<br />
beim Roten Kreuz<br />
Seite 44<br />
70 Jahre Trachtenverein<br />
„Rottachtaler“. Vorstand<br />
Martin Krötz im Interview<br />
Seite 52<br />
Schwabsoien und Birkland<br />
la<strong>den</strong> zum Tag der offenen<br />
Gartentüre ein<br />
Seite 54<br />
Gemeinsam Jubeln<br />
beim „Public Viewing“ in<br />
der Schloßberghalle<br />
Seite 56<br />
Von Null auf Transalp:<br />
Sportliches Projekt-Seminar<br />
am Welfen-Gymnasium<br />
Seite 64<br />
Verantwortliche geben<br />
Tipps, worauf es bei einer<br />
Bewerbung ankommt<br />
Seite 78<br />
Wappenkunde im Heimaträtsel:<br />
Badetage <strong>für</strong> die ganze Familie<br />
zu gewinnen<br />
Seite 83<br />
Tanzen, feiern, informieren!<br />
Regionale Veranstaltungen<br />
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mai / juni <strong>2016</strong> | 3
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<strong>Altlandkreis</strong> | Neun <strong>Mai</strong>bäume<br />
wer<strong>den</strong> heuer im Schongauer<br />
Land in die Höhe gestemmt, wo<strong>für</strong><br />
leider immer mehr der Kran zum<br />
Einsatz kommt. Sinn <strong>für</strong> echtes,<br />
bayrisches Brauchtum beweisen<br />
die diesjährigen <strong>Mai</strong>baum-Macher<br />
trotzdem allesamt: Sie la<strong>den</strong><br />
in ihren Ortschaften zum traditionellen<br />
<strong>Mai</strong>fest ein. Hier die Aufstellungsdetails:<br />
Bernbeuren<br />
Nur wenige Wochen, nachdem der<br />
Bernbeurener <strong>Mai</strong>baum 2015 aufgestellt<br />
wor<strong>den</strong> war, hat ihn der<br />
Blitz getroffen. Der Trachtenverein<br />
zog zwar noch einen Sachverständigen<br />
hinzu, doch letztendlich<br />
musste die neue Traditionsstange<br />
wieder umgelegt wer<strong>den</strong>. So<br />
la<strong>den</strong> die „Auerbergler“ heuer<br />
schon wieder zu einem <strong>Mai</strong>baumfest<br />
ein. Mit Blasmusik und Pferdegespann<br />
wird der Baum um 9 Uhr<br />
vom Ortseingang zum Marktplatz<br />
gebracht und dort ausschließlich<br />
mit Muskelkraft aufgestellt. Die<br />
Zuschauer wer<strong>den</strong> derweil von<br />
der Musikkapelle unterhalten und<br />
bestens verpflegt; bei schlechtem<br />
Wetter wird in die Auerberghalle<br />
ausgewichen. „Hoffen wir, dass<br />
der Baum diesmal länger steht“,<br />
wünscht sich Trachtenvereinsvorstand<br />
Armin Haf — und damit<br />
zukünftig wieder <strong>den</strong> gewohnten<br />
Rhythmus von fünf Jahren.<br />
Birkland<br />
Einen etwas weiteren Weg hat<br />
der Birkländer <strong>Mai</strong>baum, wenn er<br />
vom Weiler Aichen mit Pferdegespann,<br />
Blaskapelle und Landjugend<br />
zum Aufstellungsplatz beim<br />
Gasthaus Neuwirt gefahren wird.<br />
Dort soll um 13.30 Uhr mit der Aufstellung<br />
begonnen wer<strong>den</strong>. Die<br />
verantwortliche Landjugend bittet<br />
alle Birkländer Männer, tatkräftig<br />
mit anzupacken. Kaffee und Kuchen<br />
wer<strong>den</strong> von der Landjugend<br />
angeboten, die weitere Bewirtung<br />
übernimmt das Gasthaus Neuwirt.<br />
Mit Sterntanz, Holzhacker und<br />
dem klassischen Bandltanz möchten<br />
die Jugendlichen ihre Gäste<br />
unterhalten, und auch die Birkländer<br />
Musikanten lassen <strong>den</strong> Tag<br />
echt bayrisch ausklingen.<br />
Burggen<br />
Ausnahmsweise wird in Burggen<br />
heuer der <strong>Mai</strong>baum an Christi<br />
Himmelfahrt, und damit am 5.<br />
<strong>Mai</strong> aufgestellt. Grund da<strong>für</strong> ist<br />
das letzte Milchschütten an der<br />
Käsküche, das am 30. April gefeiert<br />
wird, wozu auch Gäste aus<br />
der Partnergemeinde Nesmy in<br />
Frankreich erwartet wer<strong>den</strong>. Für<br />
die wird es bestimmt ein besonderes<br />
Erlebnis, wenn sich um 11<br />
Uhr ein Festzug von der Schule<br />
zum Kirchenplatz bewegt und dort<br />
die Traditionsstange aufgestellt<br />
wird. Trachtenvereinsvorstand Hubert<br />
Guggenmos bedauert zwar,<br />
dass der Baum mit einem Kran in<br />
die Senkrechte gebracht wer<strong>den</strong><br />
muss, da<strong>für</strong> sorgt die Blaskapelle<br />
Burggen zusammen mit der Trachtenjugend<br />
sowie aktiven Gruppen<br />
<strong>für</strong> bayrische Umrahmung — und<br />
bleibt dem Brauchtum damit an<br />
dieser Stelle treu. Für die Vorbereitung<br />
und Aufstellung des <strong>Mai</strong>baumes<br />
ist der Trachtenverein verantwortlich,<br />
die Festlichkeit dazu<br />
mit Bierzelt, Mittagessen, Kaffee<br />
und Kuchen organisieren alle Vereine<br />
und Genossenschaften im<br />
Dorf gemeinsam.<br />
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4 | der altlandkreis<br />
Epfach<br />
Landjugend und Trachtenverein<br />
zeichnen in Epfach gemeinsam<br />
verantwortlich <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Mai</strong>baum.<br />
Zusammen mit der Blaskapelle<br />
Denklingen wird um 12.30 Uhr
am Lagerhaus Aufstellung genommen.<br />
Festlich wird die „Via<br />
Claudia“ entlang gezogen; gegen<br />
13 Uhr sind alle Epfacher<br />
Männer aufgerufen, <strong>den</strong> Stamm<br />
durch Muskelkraft in die Höhe zu<br />
stemmen. Derweil wer<strong>den</strong> die<br />
Zuschauer mit Grillspezialitäten,<br />
Kaffee und Kuchen versorgt. Trachtenverein<br />
und Landjugend Epfach<br />
wer<strong>den</strong> dann auch gemeinsam<br />
mit traditionellen Tänzen vor dem<br />
neuen <strong>Mai</strong>baum aufwarten. Zur<br />
Unterhaltung spielt nachmittags<br />
die Musikkapelle Denklingen,<br />
abends übernimmt die Epfacher<br />
Tanzlmusik.<br />
Herzogsägmühle<br />
Epfach<br />
„Unser Baum ist vergangenes Jahr<br />
beim Sturm umgefallen, deshalb<br />
müssen wir einen neuen aufstellen“,<br />
berichtet Kommandant Daniel<br />
Comtesse. Die Werksfeuerwehr<br />
von Herzogsägmühle zeichnet<br />
regelmäßig <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Mai</strong>baum des<br />
Diakoniedorfes verantwortlich und<br />
ist intensiv an <strong>den</strong> Vorbereitungen<br />
<strong>für</strong> das Fest am 1. <strong>Mai</strong> beteiligt.<br />
Um 11.30 Uhr wird die Feuerwehr<br />
mit der Blaskapelle Rott und der<br />
Traditionsstange einmarschieren,<br />
und gegen 12 Uhr wird der Baum<br />
am Dorfplatz mit einem Kran in<br />
die Senkrechte gebracht. Ein geselliges<br />
Frühlingsfest mit Speis’<br />
und Trank schließt sich an.<br />
Kinsau<br />
Vor fünf Jahren wurde in Kinsau<br />
der letzte <strong>Mai</strong>baum aufgestellt,<br />
seitdem hat sich das aktive Team<br />
in der Landjugend fast komplett<br />
verändert. Die Jugendlichen<br />
haben sich aber akribisch <strong>den</strong><br />
Vorbereitungen gewidmet, <strong>den</strong><br />
Baum hergerichtet — und natürlich<br />
strengstens bewacht. Gegen 11<br />
Uhr wird die Traditionsstange mit<br />
Blasmusik und Pferdegespann von<br />
der Waage zum Feuerwehrhaus<br />
geleitet. Die Aufstellung muss leider<br />
mittels Kran erfolgen, da<strong>für</strong><br />
sorgen Landjugend und Kindergarten<br />
anschließend mit Tänzen<br />
<strong>für</strong> einen bunten Augenschmaus.<br />
Natürlich wer<strong>den</strong> die Besucher<br />
bei Kaffee und Kuchen oder einem<br />
Bierrondell bestens versorgt. Die<br />
Kinsauer Musikkapelle lässt <strong>den</strong><br />
Tag unterhaltsam ausklingen.<br />
Lechbruck<br />
Auch in Lechbruck wurde der letzte<br />
Baum 2011 aufgestellt, doch bei<br />
einem Trachtenverein ist die Führungsmannschaft<br />
erfahrener und<br />
tut sich bestimmt in manchem<br />
leichter bei der Organisation<br />
dieses Traditionsfestes.<br />
Zusammen mit<br />
der Musikkapelle<br />
geleiten<br />
die<br />
„Edelweiß“-Trachtler ihren neuen<br />
Baum zum Rathaus, wo er ab 11<br />
Uhr mit einem Kran wahrscheinlich<br />
sehr zügig in die Senkrechte<br />
gebracht wer<strong>den</strong> wird. Ein Dorffest<br />
mit Essen, Kaffee und Kuchen<br />
sowie Auftritten der Trachtenjugend<br />
schließt sich an, so dass man<br />
gemütlich in Lechbrucks Ortszentrum<br />
verweilen kann.<br />
Lu<strong>den</strong>hausen<br />
Die Vorbereitung rund um <strong>den</strong><br />
<strong>Mai</strong>baum ist mit viel Arbeit verbun<strong>den</strong>,<br />
der sich die Vereine alle<br />
paar Jahre stellen. Der Jugendclub<br />
Lu<strong>den</strong>hausen bewältigt diesen<br />
Aufwand an jedem 1. <strong>Mai</strong>, <strong>den</strong>n<br />
traditionell wird in dem Lechraindorf<br />
jährlich ein <strong>Mai</strong>baum aufgestellt.<br />
Noch dazu ist der Lu<strong>den</strong>hausener<br />
ein besonders schöner<br />
Baum: naturbelassen, mit einer<br />
Girlande umrankt und mit zwei<br />
Kränzen an der Spitze. „Seit 16.<br />
April wer<strong>den</strong> je<strong>den</strong> Abend die<br />
Girlan<strong>den</strong> gewun<strong>den</strong> und alles<br />
vorbereitet“, verrät Christian<br />
Quartal vom Jugendclub. Der Festtag<br />
beginnt bereits um 7.30 Uhr<br />
mit einem Weckruf der Böllerschützen,<br />
und schon ab 8 Uhr wird<br />
die Traditionsstange beim Feuerwehrhaus<br />
mit Muskelkraft in die<br />
Höhe gestemmt. Die örtliche Musikkapelle<br />
muss sich heuer teilen,<br />
<strong>den</strong>n sowohl in Lu<strong>den</strong>hausen als<br />
auch in Reichling schließt sich ein<br />
Dorffest an.<br />
Reichling<br />
So viel wird verraten, dass der<br />
Reichlinger <strong>Mai</strong>baum mit einem<br />
Pferdegespann vom Weiler Reichlingsried<br />
kommt und am Sonntag,<br />
1. <strong>Mai</strong>, um 9 Uhr am Ortseingang<br />
von der Musikkapelle und dem<br />
Trachtenverein empfangen wird.<br />
Am Aufstellungsplatz neben Kirche<br />
und Pfarrhof machen sich<br />
die Männer umgehend ans Werk,<br />
um <strong>den</strong> Stamm in die Senkrechte<br />
zu heben. „Wir haben immer<br />
ein gemütliches Fest mit Gegrilltem,<br />
Kaffee, Kuchen und natürlich<br />
mit unserer Blaskapelle“, verrät<br />
Trachtlervorstand Markus Förg.<br />
Er lädt die Dorfbevölkerung und<br />
auch Gäste von auswärts herzlich<br />
zu dem geselligen <strong>Mai</strong>baumfest<br />
ein. rg<br />
Reichling<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 5
Der <strong>Mai</strong>baum — ein „Gefahrenobjekt“?<br />
Brauchtum in<br />
der Haftungsfalle<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Einen <strong>Mai</strong>baum aufzustellen<br />
ist nicht nur ein schönes<br />
altes Brauchtum — es ist <strong>für</strong><br />
die Verantwortlichen heute auch<br />
eine riskante Angelegenheit. „Bei<br />
schuldhafter Verletzung der Verkehrssicherungspflicht<br />
haftet der<br />
Eigentümer sowohl zivil- als auch<br />
strafrechtlich“, steht in <strong>den</strong> Bestimmungen<br />
der Bayerischen Versicherungskammer.<br />
Auch deshalb<br />
gehen viele Vereine mittlerweile<br />
das Risiko nicht mehr ein, <strong>den</strong> <strong>Mai</strong>baum<br />
mit der Hand aufzustellen.<br />
Die meisten <strong>Mai</strong>bäume in unserer<br />
Region wer<strong>den</strong> im Auftrag der<br />
Kommune aufgestellt und sind<br />
dadurch über die kommunale<br />
Haftpflichtversicherung der Bayerischen<br />
Versicherungskammer<br />
abgesichert. Jedoch darf nicht der<br />
Bürgermeister einen Verein beauftragen,<br />
sondern muss eine „natürliche“<br />
Person gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>,<br />
die verantwortlich zeichnet. Es<br />
sollen außerdem Listen mit allen<br />
Helfern eingereicht wer<strong>den</strong>, die<br />
sich bei der Aufstellung mit ihrer<br />
Muskelkraft einbringen. „Wie soll<br />
man im Vorfeld alle Leute benennen,<br />
die beim Aufstellen helfen“,<br />
fragt sich da Hubert Guggenmos,<br />
Vorstand des Burggener Trachtenvereins.<br />
Er kommt zu dem Schluss,<br />
dass man „nach <strong>den</strong> rechtlichen<br />
Bestimmungen eigentlich das<br />
<strong>Mai</strong>baum-Aufstellen gar nicht<br />
mehr durchführen kann“. So ist<br />
auch in Burggen heuer der Kran<br />
im Einsatz.<br />
Steht der Baum, muss ab da jedes<br />
Jahr eine Kontrolle der Standsicherheit<br />
erfolgen. Dazu bietet die<br />
Bayerische Versicherungskammer<br />
seit 2003 Tagesseminare <strong>für</strong> Bauhofmitarbeiter<br />
oder Holzfachleute<br />
an. Professor Martin Illner von<br />
der Hochschule Rosenheim ist<br />
Sachverständiger <strong>für</strong> Holzschutz<br />
und Holzschä<strong>den</strong>; er hat schon<br />
über 1 000 Teilnehmer geschult,<br />
vorwiegend aus dem oberbayerischen<br />
oder schwäbischen Raum.<br />
Die so geschulten Sachkundigen<br />
dürfen <strong>den</strong> <strong>Mai</strong>baum nach einem<br />
bzw. zwei Standjahren kontrollieren,<br />
ab dem dritten Jahr ist ein<br />
öffentlich bestellter Gutachter zu<br />
beauftragen. „Wenn der Baum lackiert<br />
ist, kann das Holz unter dem<br />
Lack nicht mehr austrocknen und<br />
beginnt zu faulen“, erklärt Martin<br />
Illner und verweist damit auf <strong>den</strong><br />
häufigsten Scha<strong>den</strong>, dem er als<br />
Gutachter begegnet. Jährlich treten<br />
fünf bis sechs Scha<strong>den</strong>sfälle<br />
in Südbayern auf, das reicht von<br />
herunter gefallenen Tafeln bis zum<br />
Umknicken des Baumes in Folge<br />
eines Sturms.<br />
Der Bayerische Trachtenverband<br />
bietet allen angeschlossenen<br />
Vereinen die Möglichkeit, eine<br />
speziell <strong>für</strong> Trachtenvereine zugeschnittene<br />
Haftpflichtversicherung<br />
bei der WWK abzuschließen. „Wir<br />
haben alle Risiken reingepackt,<br />
die mit dem <strong>Mai</strong>baum zusammenhängen,<br />
von <strong>den</strong> Vorbereitungen,<br />
Aufstellung mit allen Helfern, bis<br />
zum Stand“, berichtet der Verbandskassier<br />
Walter Weinzierl.<br />
Die WWK verlangt zwar kein regelmäßiges<br />
Gutachten, aber auch<br />
bei dieser Versicherung sollten die<br />
Vereine <strong>den</strong> Baum öfter kontrollie-<br />
ren und das auch<br />
dokumentieren.<br />
er<br />
en.<br />
Der wichtigste te Rat<br />
von<br />
Professor<br />
or<br />
Martin Illner lautet, <strong>den</strong> Baum<br />
nicht zu streichen, <strong>den</strong>n naturbelassene<br />
<strong>Mai</strong>bäume sind<br />
erfahrungsgemäß wesentlich<br />
unproblematischer.<br />
Um das mit Kosten<br />
verbun<strong>den</strong>e Gutachten<br />
nach drei Jahren zu<br />
umgehen, gibt er <strong>den</strong><br />
Verantwortlichen <strong>den</strong><br />
Tipp, die Zeit etwas zu<br />
überziehen, dann<br />
im Spätsommer<br />
die Traditionsstange<br />
umzulegen<br />
und im darauf<br />
folgen<strong>den</strong><br />
Frühjahr (also<br />
nach vier Jahren)<br />
einen<br />
neuen<br />
<strong>Mai</strong>baum<br />
aufzustellen.<br />
rg<br />
6 | der altlandkreis
Theaterstadl Schongau spielt „Da Roagaspitz“<br />
<strong>Das</strong> Erbe des<br />
Mühlenbesitzers<br />
Schongau | Seit Anfang des Jahres<br />
probt der Theaterstadl Schongau<br />
<strong>für</strong> die Aufführungen der Komödie<br />
„Da Roagaspitz“ von Peter<br />
Landstorfer.<br />
Nach „Da Raubapfaff“, „Mascara“,<br />
„S’Elädrische“, „D’Wahllump’n“<br />
und „Theater“ ist es bereits das<br />
sechste Werk aus der Feder des<br />
1961 in München geborenen<br />
Rechtsanwalts, das die Schongauer<br />
Theaterer zur Aufführung<br />
bringen. Seit 1987 ist jedes Jahr ein<br />
neues Landstorfer-Stück hinzugekommen<br />
und wird mittlerweile auf<br />
seiner eigenen Bühne „Gut Nederling“<br />
in München aufgeführt.<br />
Christine Goldmann hat <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
launigen Dreiakter erneut die<br />
Regie übernommen. Wegen des<br />
feinen, hintergründigen Humors<br />
gefallen ihr die Stücke von Peter<br />
Landstorfer. Insbesondere<br />
auch deshalb, weil diese meist<br />
ohne die üblichen Klischees eines<br />
Bauerntheaters auskommen.<br />
Einen zusätzlichen Reiz machen <strong>für</strong> sie zudem die kleinen Kniffe<br />
und Tricks aus, die besonders<br />
> > > INFO<br />
Der Vorverkauf <strong>für</strong> die Vorführungen<br />
am 7., 8., 13., 14.<br />
und 15. <strong>Mai</strong> läuft seit Montag,<br />
25. April, bei der Bäckerei<br />
Michl. Freitags und<br />
samstags beginnt das Theater<br />
— mit Bewirtung — um<br />
20 Uhr, an <strong>den</strong> Sonntagen<br />
um 19 Uhr. Einlass ist jeweils<br />
eine Stunde zuvor. Die Karten<br />
kosten 12 Euro.<br />
Die Akteure beim Betrachten des Roagaspitz v.l.n.r.: Florian Schilcher,<br />
Fritz Ländlsberger, Robert Kassebaum, Sandra Siebert, Jackl Klein und<br />
Mareile Dawidowski.<br />
die Technik und <strong>den</strong> Bühnenaufbau<br />
betreffen. Mit einem Mix aus<br />
bewährten und neuen Spielern<br />
probt Goldmann seit Anfang Februar<br />
einmal wöchentlich im Vereinsheim<br />
am Maxtor.<br />
„Da Roagaspitz“ —<br />
nur ein alter Hut<br />
Bei „Da Roagaspitz“ vermacht der<br />
verstorbene Mühlenbesitzer Vitus<br />
Mühllechner seinen drei Vettern<br />
Wald, Feld und Mühle. Seinem<br />
Pflegesohn und Knecht Florian,<br />
gespielt von Florian Schilcher,<br />
vererbt er hingegen nur seinen<br />
alten Hut, <strong>den</strong> „Roagaspitz“. Dies<br />
bringt Florian außer dem Spott<br />
der Vettern auch die Vorwürfe<br />
seiner Tante Traudl ein. Doch da<br />
kommt ihm das Glück zur Hilfe.<br />
Die Aufführungen wer<strong>den</strong> nun<br />
schon zum dritten Mal im Trachtenheim<br />
der Schloßbergler auf<br />
dem Helgoland stattfin<strong>den</strong>.<br />
Der Verein hat seine Gäste sehr<br />
freundlich aufgenommen, deshalb<br />
kommt der Theaterstadl<br />
nicht nur wegen der besonderen,<br />
gemütlichen Wirtshaus-Atmosphäre<br />
gerne zum Spielen. tis<br />
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mai / juni <strong>2016</strong> | 7
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8 | der altlandkreis
Auf der roten Couch<br />
Werner Berchtold<br />
& Hubert Wasl —<br />
die Wehrhaften<br />
Ein vielsagendes Ensemble: Der alteingesessene Hubert Wasl<br />
lenkt als Vorstand die Geschicke des Feuerwehrvereins, Werner<br />
Berchtold behält als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Schongau stets <strong>den</strong> Überblick in der Stadt.<br />
Foto: Sebastian Jahn, BSE-Pictures<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 9
Schongau | Die Freiwillige Feuerwehr<br />
Schongau gehört zu <strong>den</strong><br />
ältesten in Oberbayern. Gegründet<br />
wurde sie in der Silvesternacht<br />
1865/66 von Mitgliedern des Turnvereins.<br />
Solche Zusammenschlüsse waren<br />
Ausdruck eines neuen bürgerlichen<br />
Selbstbewusstseins nach der<br />
Revolution 1848, <strong>den</strong> Obrigkeiten<br />
im Königreich Bayern allerdings<br />
erst einmal suspekt. Es sollte Jahre<br />
dauern, bis die Notwendigkeit<br />
einer Feuerwehr nicht mehr in<br />
Frage gestellt wurde. Die Industrialisierung<br />
und das Anwachsen der<br />
Städte trugen entschei<strong>den</strong>d dazu<br />
bei. So feiert die Freiwillige Feuerwehr<br />
in München ihr 150. Jubiläum<br />
auch erst <strong>2016</strong>, im selben Jahr<br />
wie die Schongauer Wehr. Deren<br />
Kommandant Werner Berchtold<br />
und Vereinsvorstand Hubert Wasl<br />
blicken im „altlandkreis“-Interview<br />
auf der Roten Couch in die<br />
Gegenwart, nach vorne — und<br />
auch ein wenig zurück. Mit <strong>den</strong><br />
Schongauer Bürgern feiern wollen<br />
sie dann vom 10. bis 12. <strong>Juni</strong>.<br />
Werner Berchtold, wie wird man<br />
als „Hohenpeißenberger“ Feuerwehrkommandant<br />
in Schongau?<br />
Werner Berchtold: Vielleicht wie<br />
unsere letzten drei Bürgermeister,<br />
die waren ja auch keine Schongauer<br />
(lacht). Nein, ehrlich gesagt<br />
fühle ich mich nicht mehr als Hohenpeißenberger,<br />
auch wenn ich<br />
dort aufgewachsen bin, mit 18<br />
Jahren dort zur Freiwilligen Feuerwehr<br />
ging und fast zehn Jahre<br />
aktiv war.<br />
Dann bin ich mit meiner Frau nach<br />
Schongau gezogen, unsere bei<strong>den</strong><br />
Kinder sind hier groß gewor<strong>den</strong>,<br />
und ich bin 1997 wieder zur Feuerwehr,<br />
weil mir das einfach Spaß<br />
macht. Ich wurde hier sehr gut<br />
aufgenommen, man wächst langsam<br />
in verschie<strong>den</strong>e Aufgaben<br />
hinein. Aber ich habe in Schongau<br />
sicher nicht angefangen mit<br />
dem Ziel, Kommandant zu wer<strong>den</strong><br />
(lacht).<br />
Welche Voraussetzungen muss<br />
man haben, welche bringen Sie<br />
persönlich mit <strong>für</strong> <strong>den</strong> verantwortungsvollen<br />
Posten?<br />
Berchtold: Eine grundsätzliche Voraussetzung<br />
ist, schon einige Zeit<br />
in der Feuerwehr aktiv gewesen<br />
zu sein, um Erfahrungen zu sammeln.<br />
Dabei spielt auch eine Rolle,<br />
ob das bei einer kleinen oder<br />
größeren Feuerwehr geschieht.<br />
Außerdem ist es von Vorteil, manche<br />
Führungsaufgaben übernommen<br />
zu haben, beispielsweise als<br />
Gruppen- oder Zugführer. Dadurch<br />
kann man in gewisser Weise<br />
erkennen, ob man in der Lage<br />
wäre, eine Mannschaft zu führen.<br />
<strong>Das</strong> liegt sicher nicht jedem. Und<br />
weil ich auf das, was schon fast<br />
täglich passiert, nicht immer vorbereitet<br />
sein kann, muss ich in<br />
der Lage sein, relativ schnelle Entscheidungen<br />
zu treffen.<br />
Fiel die Entscheidung, <strong>für</strong>s Amt des<br />
Kommandanten bereit zu stehen,<br />
auch schnell?<br />
Berchtold: Nein, natürlich nicht.<br />
Ich habe hier ganz normal als<br />
aktives Mitglied angefangen.<br />
Später wurde ich Gruppenführer<br />
und habe die Ausbildung <strong>für</strong><br />
rund 40 Atemschutzgeräteträger<br />
am Standort übernommen. Hinzu<br />
kam die Atemschutz-Grundausbildung<br />
im Feuerwehrbezirk West <strong>für</strong><br />
acht umliegende Feuerwehren.<br />
Soweit mein „interner“ Werdegang.<br />
Von großer Bedeutung ist auch,<br />
dass die Familie hinter dieser ehrenamtlichen<br />
Aufgabe steht. Ebenso<br />
müssen die beruflichen Voraussetzungen<br />
da<strong>für</strong> gegeben sein. Als<br />
vor drei Jahren die Kommandanten-Neuwahl<br />
anstand, musste ich<br />
im Vorfeld mit meinem Arbeitgeber<br />
sprechen, zumal es nicht nur<br />
um Einsätze, sondern auch Organisatorisches<br />
geht. Manches kann<br />
ich einfach nur während meiner<br />
Arbeitszeit erledigen. Tatsache ist,<br />
dass mein Arbeitgeber sehr großzügig<br />
mitspielt und mich jederzeit<br />
unterstützt.<br />
Hubert Wasl, was befeuert Ihr<br />
Durchhaltevermögen, zwölf Jahre<br />
lang dem Feuerwehrverein Schongau<br />
vorzustehen?<br />
Hubert Wasl: Ich wurde zweimal<br />
<strong>für</strong> sechs Jahre gewählt, und meine<br />
Devise ist: Wenn ich etwas mache,<br />
dann mache ich es gescheit —<br />
oder gar nicht. Seit 45 Jahren bin<br />
ich in der Feuerwehr, versehe<br />
meinen Dienst als Gruppenführer<br />
und bin auch als Feuerwehr-<br />
Schiedsrichter im Landkreis unterwegs.<br />
Aber ich war immer mehr<br />
am Verein interessiert. Ich bin<br />
ein Vereinsmensch, das ist meine<br />
stärkere Seite (schmunzelt).<br />
10 | der altlandkreis
In Ihre Amtszeit als Kommandant<br />
und Vereinsvorsitzender fällt ein<br />
besonderes Jubiläum: 150 Jahre<br />
Freiwillige Feuerwehr Schongau —<br />
Lampenfi eber angesichts der bevorstehen<strong>den</strong><br />
Festivitäten?<br />
Wasl: Dazu haben Werner und<br />
ich eigentlich gar nichts zu sagen<br />
(lacht). Robert Wölfle, zweiter Vorstand<br />
und Zugführer, ist gewählter<br />
Festleiter. — Lampenfieber? Auf<br />
alle Fälle, es steckt doch sehr viel<br />
Arbeit und auch ein ziemlicher finanzieller<br />
Aufwand dahinter.<br />
Berchtold: Es ist ein Fest der gesamten<br />
Feuerwehr, wir müssen<br />
alle miteinander anpacken. Sicher<br />
herrscht eine gewisse Anspannung,<br />
der Termin rückt näher und<br />
es sind noch einige Aufgaben zu<br />
erledigen. Wir hoffen, dass das<br />
Wetter passt, dann kriegen wir’s<br />
hin.<br />
Wasl: Immerhin laufen die Planungen<br />
seit fast zwei Jahren …<br />
Berchtold: … wobei anfangs nicht<br />
feststand, wie das Fest ausfallen<br />
soll: klein und intern oder groß <strong>für</strong><br />
die Stadt und ihre Bürger. Wir haben<br />
uns letztendlich <strong>für</strong> ein großes<br />
Fest entschie<strong>den</strong>. Obwohl es zu<br />
anderen Vereinen, etwa zur Stadtkapelle,<br />
<strong>den</strong> Unterschied gibt,<br />
dass bei uns das Tagesgeschäft<br />
weiterlaufen muss. Unsere Einsatzfähigkeit<br />
müssen wir trotzdem<br />
gewährleisten — es kann immer<br />
etwas passieren. Fürs Fest können<br />
wir aufgrund von unvorhersehbaren<br />
Einsätzen mit unseren Aktiven<br />
deshalb nur bedingt planen …<br />
Wasl: … wobei der Verein das Fest<br />
durchführt. Aber wie Werner sagt:<br />
Es ist ein Fest <strong>für</strong> alle.<br />
Was vielleicht nicht jedem bekannt<br />
ist: Eine Freiwillige Feuerwehr ruht<br />
auf zwei Säulen — aktive Wehr und<br />
Verein. Wieso diese Zweiteilung?<br />
Berchtold: Der Kommandant ist<br />
zuständig <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einsatz- und<br />
<strong>den</strong> Übungsdienst. <strong>Das</strong> heißt, er<br />
gewährleistet, dass die Stadt ihre<br />
Pflichten und Aufgaben laut Feuerwehrgesetz<br />
erfüllt.<br />
Wasl: Der Verein ist zuständig <strong>für</strong><br />
alle Mitglieder, unter anderem<br />
da<strong>für</strong>, neue zu werben — wobei<br />
der Kommandant wiederum über<br />
eine Einstellung befindet. Der<br />
Verein erfüllt auch Ausrüstungswünsche,<br />
die über die Stadt nicht<br />
zu realisieren sind. Wenn die Vorstandschaft,<br />
zu der auch der erste<br />
Kommandant und sein Stellvertreter<br />
gehören, etwas <strong>für</strong> richtig<br />
und wichtig hält, tätigt der Verein<br />
Anschaffungen im Rahmen seiner<br />
finanziellen Möglichkeiten.<br />
Können Sie ein Beispiel nennen?<br />
Wasl: 2015 haben wir die Einsatzzentrale<br />
im Feuerwehrhaus in Eigenleistung<br />
umgebaut. <strong>Das</strong> Material<br />
wurde von der Stadt bezahlt.<br />
Für die bessere Darstellung von<br />
größeren Einsätzen hielten wir<br />
ein großes Wanddisplay <strong>für</strong> sinnvoll,<br />
das wir dem Stadthaushalt<br />
nicht aufbür<strong>den</strong> wollten. Also hat<br />
das der Verein beschafft. Wir haben<br />
auch die von 1970 stammende<br />
Küche ausgetauscht. Der Verein<br />
ergänzte die persönliche Schutzausrüstung<br />
der Feuerwehrleute,<br />
etwa Handschuhe <strong>für</strong> technische<br />
Hilfeleistungen — das sind nur ein<br />
paar Beispiele. Und: Der Verein<br />
kümmert sich um <strong>den</strong> menschlichen<br />
Zusammenhalt innerhalb<br />
der Wehr mit Ausflügen, dem<br />
Feuerwehrball, Kameradschaftsaben<strong>den</strong>,<br />
einem Weinabend. Uns<br />
geht es darum, <strong>den</strong> Leuten <strong>für</strong> ihre<br />
Leistung und ihren Einsatz in der<br />
Wehr etwas zurückzugeben.<br />
Worauf dürfen sich die Schongauer<br />
am Festwochenende vom 10. bis<br />
12. <strong>Juni</strong> freuen?<br />
Berchtold: Auf ein Fest <strong>für</strong> die Bevölkerung<br />
und <strong>für</strong> die Feuerwehr.<br />
Auf dem Marienplatz wer<strong>den</strong> am<br />
Samstagvormittag historische<br />
Feuerwehrfahrzeuge ausgestellt,<br />
die zum Teil in Schongau früher<br />
im Einsatz waren. Beispielsweise<br />
das Tanklöschfahrzeug, das an die<br />
Feuerwehr Prem verkauft wurde,<br />
unsere alte Drehleiter, die privat<br />
Vereinsvorstand Hubert Wasl (r.) und Kommandant Werner Berchtold<br />
(m.) erläutern „altlandkreis“-Redakteur Tobias Schumacher die vielfältigen<br />
Aufgaben der Floriansjünger und ihre Ausstattung.<br />
in Peiting steht, und natürlich unser<br />
Bulli, Baujahr 1965, der immer<br />
noch läuft.<br />
Wasl: Im Festzelt auf dem Volksfestplatz<br />
spielt am Freitagabend<br />
die Party-Band „Dreisam“, am<br />
Samstag treten abends „Da Huawa,<br />
da Meier & I“ mit ihrem neuen<br />
Programm auf …<br />
Berchtold: … und am Sonntag<br />
stehen dann am Festzelt moderne<br />
Einsatzfahrzeuge: neben unseren<br />
eigenen etwa die Neuanschaffungen<br />
aus Schwabsoien und Hohenfurch<br />
und aus Garmisch ein Feuerwehrkran.<br />
Es wird sehr interessant<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Wasl: Der Sonntag soll sehr festlich<br />
wer<strong>den</strong> mit Kirchenzug zum<br />
Gottesdienst am Bürgermeister-<br />
Schaegger-Platz samt Fahnenweihe<br />
mit anschließendem Frühschoppen<br />
im Festzelt, Festumzug<br />
am Nachmittag durch die Altstadt<br />
zum Volksfestplatz, danach Festzeltbetrieb<br />
mit Kaffee und Kuchen<br />
und zum Abschluss gegen 22 Uhr<br />
einem großen Feuerwerk.<br />
Es wird aber nicht nur etwas <strong>für</strong><br />
die Bevölkerung gemacht, sondern<br />
auch <strong>für</strong> die Vereinsmitglieder.<br />
Als Dank lädt die Stadt<br />
Schongau zu einem Festabend<br />
ein, eine Woche vor dem Festwochenende.<br />
Sie erwähnten eben die Fahnenweihe<br />
…<br />
Wasl: Unsere Fahne aus dem Jahr<br />
1869 wird restauriert. Sie gehört<br />
zu <strong>den</strong> ältesten Vereinsfahnen in<br />
Oberbayern. Vier Schongauerinnen<br />
hatten sie unter Kommandant<br />
Ludwig Jocher 1959 schon<br />
einmal hergerichtet, <strong>den</strong>n sie war<br />
in einem desolaten Zustand. Jetzt<br />
wird sie von einer Fachfirma restauriert.<br />
Die ganze Geschichte<br />
der Fahne ist in unserer Chronik<br />
nachzulesen.<br />
Berchtold: Wir haben einstimmig<br />
beschlossen, keine neue<br />
Fahne anzuschaffen und die bisherige<br />
Fahne zu restaurieren.<br />
Zum Glück konnte unser Vorstand<br />
einen Sponsor fin<strong>den</strong>, der die<br />
komplette Restaurierung der Fahne<br />
bezahlt, die Klaproth-Stiftung<br />
aus München.<br />
Die Fahnenstickerei Kössinger in<br />
Schirling bei Regensburg richtet<br />
die Fahne in aufwendiger Handarbeit<br />
wieder her.<br />
Wasl: Wir wollen die alte Fahne<br />
auch in Zukunft nach außen zeigen.<br />
Und sie wird in <strong>den</strong> nächsten<br />
Jahren oft hergenommen wer<strong>den</strong>,<br />
weil nach dem Schongauer Jubiläum<br />
weitere „Hundertfünfziger“<br />
anstehen, in München schon in<br />
diesem Jahr.<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 11
Was waren <strong>für</strong> Sie beide bisher bemerkenswerte<br />
Einsätze?<br />
Wasl: Der Brand des Baisl-Hauses<br />
in der Silvesternacht 2002 in der<br />
Schongauer Altstadt — ein eng<br />
aneinander gebautes Ensemble,<br />
Häuser ohne Brandwände, ein<br />
schwieriger Einsatz. Und beim<br />
Brand der sechs Bauernhöfe in<br />
Hohenfurch am 1. Januar 1979 war<br />
ich auch schon aktiv. Dort war es<br />
besonders schlimm wegen dem<br />
starken Wind.<br />
Berchtold: Ich habe auch schon<br />
viel Spektakuläres erlebt. Brände<br />
in der Altstadt sind immer eine<br />
Herausforderung, enge Bebauung,<br />
hohe Häuser … — richtig dramatisch<br />
sind aber Verkehrsunfälle<br />
wie auf der Umgehung letztes<br />
Jahr, als eine Familie unter einen<br />
Milchlaster gefahren ist. Manche<br />
Sachen vergisst man dagegen<br />
relativ schnell, die fallen einem<br />
dann erst wieder ein, wenn man<br />
Historisches dazu liest. Man darf<br />
nicht vergessen: Wer zehn Jahre<br />
dabei ist, hat um die 1 000 Einsätze<br />
erlebt. Generell gibt es Einsätze,<br />
die einen schon prägen. Und nach<br />
Unfällen bin ich in <strong>den</strong> darauffolgen<strong>den</strong><br />
Tagen oft ruhiger und<br />
dankbarer. In solchen Situationen<br />
wird einem bewusst, dass es Menschen<br />
gibt mit ganz anderen, viel<br />
schlimmeren Problemen.<br />
Wie wehrhaft sind die Schongauer<br />
Floriansjünger im Jubiläumsjahr?<br />
Berchtold: Unsere Ausrüstung ist<br />
grundsätzlich nicht schlecht. Wir<br />
dürfen uns nur nicht ausruhen bei<br />
der Ersatzbeschaffung, weil die<br />
Fahrzeuge nach 25 Jahren in der<br />
Regel fällig wer<strong>den</strong>. Wir können<br />
Einsätze, bei <strong>den</strong>en wir gefordert<br />
sind, nicht mit 25 Jahre alten Gerätschaften<br />
bewerkstelligen. Meist<br />
reagiert die Stadt verständnisvoll<br />
auf unsere Forderungen, und als<br />
Kommandant ist mir wichtig, dass<br />
wir nur das beschaffen, was wirklich<br />
notwendig ist.<br />
Können Sie das genauer erklären?<br />
Berchtold: Es ist sinnlos, Gerätschaften<br />
einfach nur vorzuhalten.<br />
Die Ausrüstung muss beübt<br />
wer<strong>den</strong>, was wiederum Zeitaufwand<br />
bedeutet, <strong>den</strong> ich<br />
in Grenzen halten möchte.<br />
Unsere Ausrüstung<br />
richtet sich nach der städtischen<br />
Struktur — <strong>den</strong> Betrieben, Schulen,<br />
Altenheimen und so weiter. Gäbe<br />
es keine Industrie, wäre alles kleiner.<br />
Zugleich müssen wir jederzeit<br />
auf alle Eventualitäten vorbereitet<br />
sein, etwa einen Chemieunfall mit<br />
einem Gefahrguttransporter auf<br />
der Straße. Für uns als Freiwillige<br />
Feuerwehr ist das eine besondere<br />
Herausforderung, weil keine<br />
Berufsfeuerwehr in der Nähe ist.<br />
Auch Strahlenschutz ist ein Thema,<br />
da in Schongau vereinzelt<br />
noch mit radioaktiven Substanzen<br />
gearbeitet wird.<br />
Wie sieht es mit der Zahl der Mitglieder<br />
aus — bei <strong>den</strong> Aktiven, im<br />
Verein?<br />
Berchtold: Wir haben aktuell 80<br />
Aktive, darunter fünf Frauen, dazu<br />
16 Jugendliche. Mit <strong>den</strong> Passiven<br />
hat die Schongauer Wehr 140 Mitglieder,<br />
damit sind wir momentan<br />
zufrie<strong>den</strong> — und das hat in Schongau<br />
Tradition. In der Geschichte<br />
gab es einmal sogar eine Anstellungssperre!<br />
Unter Kommandant<br />
Hermann Klauser<br />
Die Mitglieder des Festausschusses mit dem alten Bulli von 1965<br />
12 | der altlandkreis
waren es mit 120 Aktiven zu viele<br />
Leute, um ihnen überhaupt einen<br />
Platz in der Umkleide zu gewährleisten.<br />
Was passiert in Sachen Nachwuchsarbeit<br />
und Mitgliederwerbung?<br />
Wasl: Wir können sicher mehr<br />
Werbung machen, um Jugendliche<br />
schon in jungen Jahren abzuholen,<br />
bevor sie sich an andere Vereine<br />
bin<strong>den</strong>. Auch das ist eine Aufgabe<br />
des Feuerwehrvereins, und wir<br />
stellen Mittel da<strong>für</strong> zur Verfügung.<br />
Um die Jugend zu erreichen, wird<br />
zukünftig auch Facebook eine Rolle<br />
spielen. Wir erstellen aktuell<br />
einen Image-Film, um Jugendliche,<br />
aber auch Erwachsene mehr<br />
zu motivieren, zu uns zu kommen.<br />
Einfacher wird’s sicher nicht,<br />
aber damit haben auch andere<br />
zu kämpfen — <strong>den</strong>ken Sie nur an<br />
die Konkurrenzsituation zwischen<br />
Sportvereinen und Fitnesscentern.<br />
Wer<strong>den</strong> diese Bemühungen unterstützt?<br />
Berchtold: Ein wichtiger Punkt<br />
war, dass die Bayerische Staatsregierung<br />
das Eintrittsalter von<br />
14 Jahren auf zwölf gesenkt hat —<br />
übrigens auch bei anderen Hilfsorganisationen<br />
wie Rotes Kreuz<br />
oder Technisches Hilfswerk. Andernorts<br />
gibt es schon Kinderfeuerwehren,<br />
das machen wir nicht.<br />
Wir beteiligen uns am Kreisfeuerwehrjugendtag,<br />
und wie in jedem<br />
Landkreis gibt es bei uns Jugendwettkämpfe,<br />
bei <strong>den</strong>en alle Feuerwehren<br />
mitmachen. Ein Problem<br />
ist, die Jungen bei der Stange zu<br />
halten, bis sie mit in einen Einsatz<br />
dürfen. Darauf sind viele einfach<br />
heiß.<br />
Wir führen <strong>den</strong> Nachwuchs deshalb<br />
ab 16 Jahren im Übungsdienst<br />
an die aktive Mannschaft<br />
heran. Jugendliche und Erwachsene<br />
sollen sich kennenlernen.<br />
Offizielles Eintrittsalter im Einsatzdienst<br />
ist 18.<br />
Was muss ein junger Mensch mitbringen<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Dienst in der Feuerwehr?<br />
Berchtold: Teamfähigkeit! Feuerwehr<br />
funktioniert nur in der<br />
Gruppe. Nur miteinander kommt<br />
man zum Ziel.<br />
Mit Einzelgängern können wir<br />
nicht viel anfangen. Wer diese<br />
Voraussetzungen erfüllt, <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
findet sich immer eine Aufgabe:<br />
Sportlich Fitte kommen eher in<br />
<strong>den</strong> Atemschutzbereich, die Zentrale<br />
ist aber genauso zu besetzen,<br />
oder jemand übernimmt Organisatorisches.<br />
<strong>Das</strong> Wichtigste ist aber: Ein junger<br />
Mensch muss das Interesse<br />
mitbringen, anderen Menschen<br />
zu helfen. <strong>Das</strong> nimmt gegenwärtig<br />
leider spürbar ab.<br />
Manchmal werde ich gefragt:<br />
„Wann hast Du Dienst?“ Meine<br />
Antwort lautet: Wir sind immer<br />
im Dienst, 365 Tage im Jahr sind<br />
wir Tag und Nacht <strong>für</strong> die Schongauer<br />
Bürger da. Wir müssen<br />
<strong>den</strong> Betrieben deshalb dankbar<br />
sein, dass sie uns Feuerwehreinsatzkräfte<br />
gerade tagsüber <strong>für</strong><br />
Einsätze freistellen. Und die Führungskräfte<br />
achten stets darauf,<br />
dass sie die Dauer der Einsätze<br />
im überschaubaren Rahmen<br />
halten, damit die Leute wieder<br />
zurück in die Arbeit kommen.<br />
Wenn dem nicht so wäre, müssten<br />
hauptamtliche Kräfte her —<br />
und dann wird’s teuer <strong>für</strong> alle.<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 13
Wer interessiert ist — welchen<br />
Weg muss sie oder er beschreiten?<br />
Wasl: Man kann telefonisch oder<br />
per E-<strong>Mai</strong>l mit der Feuerwehrführung<br />
Kontakt aufnehmen, wir<br />
sind oft in der Stadt unterwegs,<br />
dort kann man uns jederzeit ansprechen<br />
oder auch mal beim<br />
Übungsdienst vorbeikommen. Auf<br />
unserer neuen Homepage stehen<br />
natürlich auch verschie<strong>den</strong>e Kontaktadressen.<br />
Wie geht es dann weiter?<br />
Berchtold: Interessierte beschreiten<br />
zunächst die Feuerwehrgrundausbildung.<br />
Sie setzt sich<br />
aus sehr vielen Aspekten zusammen,<br />
von Erster Hilfe übers Aufstellen<br />
einer Leiter bis zur Handhabung<br />
von Schläuchen. Bevor<br />
der Übertritt in <strong>den</strong> aktiven Dienst<br />
möglich ist, sind rund 70 praktische<br />
Stun<strong>den</strong> und abschließend<br />
eine theoretische Prüfung zu absolvieren.<br />
Wasl: Dazu kommt die Leistungsprüfung<br />
im Nassbereich, wo die<br />
Teilnehmer in vorgegebener Zeit<br />
einen Löschaufbau bewerkstelligen<br />
müssen. Im Erwachsenenbereich<br />
folgen weitere Prüfungen …<br />
Berchtold: … das sind die Grundvoraussetzungen<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> aktiven<br />
Dienst. Hier am Standort bil<strong>den</strong><br />
wir zusätzlich noch Maschinisten<br />
und Atemschutzgeräteträger aus.<br />
Die drei staatlichen Feuerwehrschulen<br />
in Bayern bieten weitere<br />
Lehrgänge an. Die laufen ein bis<br />
zwei Wochen — ganztags!<br />
Nehmen die Wehrler<br />
er<br />
da<strong>für</strong> Urlaub?<br />
Berchtold: <strong>Das</strong><br />
fände ich nicht gut!<br />
Immerhin gehört<br />
die Feuerwehr zu<br />
<strong>den</strong> Pflichtaufgaben<br />
einer Kommune. Bei<br />
uns übernimmt die<br />
Stadt Schongau <strong>den</strong><br />
Verdienstausfall <strong>für</strong><br />
die Zeit der Lehrgänge,<br />
andernorts machen<br />
das die Betriebe. Doch ich<br />
weiß von kleineren Wehren, wo<br />
die Leute tatsächlich Urlaub nehmen.<br />
Persönlich bin ich dagegen.<br />
Wie behaupten sich die Feuerwehr-Frauen,<br />
wie ist deren Rolle?<br />
Wasl: Bei uns ist das überhaupt<br />
kein Thema! Frauen stehen Männern<br />
definitiv in nichts nach!<br />
Berchtold: Richtig. Bei uns gibt<br />
es wie gesagt <strong>für</strong> je<strong>den</strong> eine Tätigkeit.<br />
Die Schongauer Feuerwehr<br />
war sogar eine der ersten in<br />
ganz Bayern überhaupt, die eine<br />
Atemschutzgeräteträgerin und<br />
Gruppenführerin hatte. Leider ist<br />
die Kollegin inzwischen weggezogen.<br />
Blick in die Zukunft: Wie lange<br />
wird es <strong>den</strong> Feuerwehrkommandanten<br />
Werner Berchtold geben?<br />
Berchtold: Ich kann die Zukunft<br />
> > > FESTPROGRAMM<br />
nicht vorhersagen (lacht). Berufliche<br />
oder private Umstände<br />
kann ich nicht absehen. Wenn<br />
ich beispielsweise kleine Kinder<br />
hätte, würde es nicht gehen. Als<br />
Kommandanten gibt es mich definitiv<br />
bis zur nächsten Wahl —<br />
dann entscheidet die Mannschaft.<br />
… und <strong>den</strong> Vereinsvorsitzen<strong>den</strong><br />
Hubert Wasl?<br />
Wasl: Ich habe eigentlich vor,<br />
nicht mehr zur Wahl anzutreten.<br />
Im November <strong>2016</strong> gehe ich nach<br />
45 aktiven Dienstjahren mit 63 in<br />
<strong>den</strong> Feuerwehrruhestand. Nach<br />
meiner Ansicht sollte der erste<br />
Vorstand ein aktives Mitglied<br />
sein.<br />
Die meisten Entscheidungen betreffen<br />
ja <strong>den</strong> aktiven Teil. Er sollte<br />
dort nah dran sein, um Anträge<br />
an <strong>den</strong> Verein besser beurteilen<br />
zu können.<br />
ts<br />
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schongau<br />
FREITAG, 10. JUNI <strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr: Partyband „Dreisam“, live im Festzelt<br />
am Volksfestplatz (Tickets nur an der Abendkasse)<br />
SAMSTAG, 11. JUNI <strong>2016</strong><br />
ab 9.00 Uhr: Ausstellung historischer Feuerwehrfahrzeuge<br />
auf dem Marienplatz<br />
Historische Ausstellung zur Feuerwehr<br />
im Ballenhaus<br />
20.00 Uhr: „Da Huawa, da Meier und I“<br />
mit neuem Programm im Festzelt<br />
(Tickets an <strong>den</strong> bekannten Vorverkaufsstellen)<br />
SONNTAG, 12. JUNI <strong>2016</strong><br />
8.30 Uhr: Kirchenzug durch die Altstadt zum<br />
Bürgermeister-Schaegger-Platz<br />
9.00 Uhr: Festgottesdienst mit Fahnenweihe<br />
anschließend Frühschoppen im Festzelt<br />
Ausstellung moderner Feuerwehrfahrzeuge<br />
auf dem Volksfestplatz<br />
14.00 Uhr: Festumzug durch die Altstadt und über<br />
die Bahnhofstraße zum Volksfestplatz,<br />
Festzeltbetrieb mit Kaffee und Kuchen<br />
ca. 22.00 Uhr: Großes Brillantfeuerwerk am Volksfestplatz<br />
14 | der altlandkreis
Pfingstmontag an der Schönach<br />
Im Zeichen<br />
der Mühlen<br />
Schwabsoien I Seit dem Mittelalter<br />
hämmerten, stampften, schnitten,<br />
schliffen, wälzten und sägten<br />
die Mühlen in Schwabsoien. Sie<br />
mahlten Korn, fachten Schmelzöfen<br />
an, betrieben Pumpen und<br />
Maschinen. Im Dorf an der Schönach<br />
versetzt der Mühlentag am<br />
Pfingstmontag jedes Jahr tausende<br />
Besucher zurück in diese Zeit,<br />
heuer am 16. <strong>Mai</strong>.<br />
Auf dem Gelände der Pröbstlmühle<br />
sind diese selbst, der Mühlenla<strong>den</strong>,<br />
Bulldog-Oldtimer und eine<br />
Ausstellung des Gartenbauvereins<br />
sowie örtlicher Kunsthandwerker<br />
zu sehen. Weitere Sehenswürdigkeiten<br />
reihen sich entlang<br />
des Mühlenwegs auf wie eine<br />
Perlenkette: Fegsandhügel, wasserbetriebenes<br />
Elektrizitätswerk,<br />
Pumpenhaus, Deichelbohren,<br />
Schmiedevorführungen im Hammerwerk<br />
von Peter Götz, der Kohlemeiler<br />
an <strong>den</strong> Schönachquellen<br />
und vieles mehr.<br />
Führungen starten zwischen 10<br />
und 14.30 jeweils halbstündig am<br />
Rathaus, eigene gibt es durchs<br />
Kutschenmuseum (siehe S. 34).<br />
Der „Dorfeintritt“ beträgt 2 Euro<br />
inklusive aller Führungen, an vielen<br />
Hausecken wer<strong>den</strong> Speis’ und<br />
Trank angeboten.<br />
ts<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 15
www.altlandkreis.de<br />
Firma Emter — Innovationen seit über 25 Jahren<br />
Aus Klärschlamm wird<br />
Phosphat gewonnen<br />
Altenstadt I „Non olet“ (lat. „es<br />
stinkt nicht“) — bereits die Römer<br />
mussten <strong>für</strong> die Benutzung<br />
der Latrinen Geld bezahlen. <strong>Das</strong><br />
Geschäft mit „dem Geschäft“ hat<br />
also Tradition. Seit über 25 Jahren<br />
verwertet die Firma Emter aus<br />
Altenstadt im Umkreis von etwa<br />
150 Kilometern <strong>den</strong> anfallen<strong>den</strong><br />
Klärschlamm von mehr als 300<br />
kommunalen Kläranlagen. In<br />
der Vergangenheit wurde dieser<br />
als landwirtschaftliches Düngemittel<br />
und <strong>für</strong> die Herstellung<br />
eines Substrates zur Abdeckung<br />
von Deponien und Industriehal<strong>den</strong><br />
verwendet. Die Zukunft, so<br />
Geschäftsführer Johann Emter,<br />
verlange allerdings innovative<br />
Prozesse zur Rückgewinnung<br />
der enthaltenen Rohstoffe und<br />
der ökologischen Entfrachtung<br />
von Schadstoffen. In einem von<br />
Emter entwickelten thermischen<br />
Verfahren wird der Klärschlamm,<br />
der etwa dem Brennwert von<br />
Braunkohle entspricht,<br />
mit Prozesswärme<br />
vorgetrocknet<br />
und dann<br />
in mehreren Stufen<br />
thermisch verwertet.<br />
Der Klärschlamm wird in der<br />
Regel bereits in der Kläranlage<br />
ausgepresst, damit das Wasser<br />
nicht sinnlos per LKW transportiert<br />
wer<strong>den</strong> muss. Auch mit<br />
Hilfe von Solartechnologie kann<br />
der Trockensubstanzwert erhöht<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Enthaltene Schwermetalle, Hormone<br />
und Medikamentenrückstände<br />
wer<strong>den</strong> bei 850 Grad<br />
Die Verbrennungsanlage bei der Firma Emter.<br />
zerstört und in hochmodernen<br />
Filtern abgeschie<strong>den</strong>. In der<br />
Asche sind wertvolle Mineralien<br />
enthalten; die daraus resultierende<br />
» Unser Motto:<br />
Es gibt keinen<br />
Abfall!<br />
Phosphatrückgewinnung<br />
(bis zu 18 Prozent)<br />
kann einen wertvollen<br />
Beitrag zur<br />
Schonung der natürlichen<br />
Ressourcen<br />
bieten. Auch ist<br />
das Phosphat dann — im Gegensatz<br />
zum natürlichen Vorkommen<br />
— nicht mit Uran belastet. Als<br />
Grundstoff <strong>für</strong> die Düngemittelindustrie<br />
und nach entsprechender<br />
Aufbereitung kann so aus Klärschlamm<br />
wertvolles Phosphat<br />
produziert wer<strong>den</strong>. „Die Firma<br />
Emter hat noch viel vor“, bestätigt<br />
Johann Emter, „diese Anlage<br />
ist einzigartig in Deutschland.<br />
Und wir entwickeln unsere zertifizierten<br />
Anlagen weiter“.<br />
Stetige Entwicklung über<br />
ein Vierteljahrhundert<br />
Ohnehin hat eine stetige Entwicklung<br />
bei der Firma Emter<br />
Tradition. Im September 1990<br />
reichte Johann Emter die Gewerbeanmeldung<br />
<strong>für</strong> das Lohnunternehmen<br />
ein. Neben dem Handel<br />
mit Agrarprodukten wurde ebenso<br />
die Verwertung organischer<br />
Reststoffe aufgenommen. Im<br />
gleichen Jahr wurde zudem eine<br />
Kompostieranlage in Sachsen-<br />
Anhalt erworben. Über die Jahre<br />
verschaffte sich das bis heute von<br />
Johann Emter geführte Unternehmen<br />
<strong>den</strong> Ruf eines zuverlässigen<br />
Partners in Sachen Klärschlamm-<br />
16 | der altlandkreis
verwertung. 2006 wurde die<br />
thermische Verwertungsanlage<br />
in Altenstadt geplant und nach<br />
drei Jahren Bauzeit fertiggestellt<br />
— die Inbetriebnahme erfolgte<br />
2009. Mit der Entwicklung der<br />
neuen Anlage zur Klärschlammverbrennung<br />
wur<strong>den</strong> schließlich<br />
die Weichen <strong>für</strong> die Zukunft gestellt.<br />
Gerade Gemein<strong>den</strong>, die<br />
explizit Wert auf Umweltschutz<br />
und Nachhaltigkeit legen, entschei<strong>den</strong><br />
sich deswegen bewusst<br />
<strong>für</strong> eine Klärschlammverwertung<br />
bei der Firma Emter.<br />
Innovativ zeigte sich Emter auch<br />
mit der im Jahr 2001 gegründeten<br />
Öko-Power GmbH & Co. Biogas<br />
KG. Seit 2006 ist Öko-Power ein<br />
anerkannter Entsorgungsfachbetrieb<br />
und hat sich auf die Verwertung<br />
von organischen Reststoffen<br />
spezialisiert.<br />
Saubere Energie,<br />
sauber erzeugt<br />
Von der Entsorgung zur Verwertung<br />
— der energetische Bio-Abfall<br />
wird in Bio-Erdgas umgewandelt,<br />
Seit über 25 Jahren verwertet die Firma Emter zuverlässig Klärschlamm.<br />
Innovativ: Phosphat-Rückgewinnung bei der Klärschlammverbrennung<br />
das sich direkt nutzen lässt. Nicht<br />
nur Deponien wer<strong>den</strong> so entlastet,<br />
auch klimafreundliches Bio-Erdgas<br />
wird hergestellt, das anders<br />
als herkömmliches Erdgas CO 2 -<br />
neutral in seiner Erzeugung ist.<br />
Öko-Power betreibt in Altenstadt<br />
eine innovative Biogasanlage, in<br />
der gewerbliche Abfälle zu Biogas<br />
vergären. Entschei<strong>den</strong>d <strong>für</strong> die<br />
hervorragende Energiebilanz der<br />
Anlage ist die enorm hohe Energiedichte<br />
von Speiseresten. Die<br />
Abfälle wer<strong>den</strong> dabei von Unternehmen<br />
aus der Region angeliefert<br />
und bestehen aus überlagerten<br />
Lebensmitteln, Speiseresten,<br />
Biomüll und Reststoffen aus der<br />
Lebensmittelindustrie. Aus einem<br />
regionalen Einzugsgebiet über<br />
Garmisch, Augsburg und München<br />
wer<strong>den</strong> die organischen Reststoffe<br />
täglich angeliefert; transportiert<br />
vom eigenen Fuhrpark, der aus<br />
rund 20 Lkw besteht. 1200 Kubikmeter<br />
Rohgas veredelt die Anlage<br />
pro Stunde zu 700 Kubikmetern<br />
Bio-Erdgas. Für ein nachhaltiges<br />
Leben, getreu dem Motto „es gibt<br />
keinen Abfall“.<br />
fs / tis<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 17
www.boeglmueller.com<br />
> > > URGESTEINE IM ALTLANDKREIS<br />
Vom Anton aus<br />
Steinga<strong>den</strong><br />
FESTLICHER<br />
SOMMER<br />
in der<br />
Mitwirkende: Solisten, Chor der Stadt Schongau,<br />
Chor der Berufsfachschule <strong>für</strong> Musik Krumbach, La Banda,<br />
Neue Süddeutsche Philharmonie, Leitung: Christoph Garbe<br />
Orchester der Stadt Schongau, Junges Ensemble mit alter Musik<br />
Leitung: Kristina Kuzminskaite<br />
08. <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong> Welfenmünster Steinga<strong>den</strong> 18.00 Uhr<br />
Alte Musik in jungen Hän<strong>den</strong><br />
18. <strong>Juni</strong> <strong>2016</strong> Basilika Altenstadt 19.00 Uhr<br />
Alpenländische geistliche Volksmusik<br />
26. <strong>Juni</strong> <strong>2016</strong> Wieskirche 19.00 Uhr<br />
J. Haydn: Große Cäcilienmesse HOB.XXII:5<br />
10. Juli <strong>2016</strong> Wieskirche 19.00 Uhr<br />
A. Bruckner et.al.: 3 Motetten<br />
W.A. Mozart: Requiem d-moll KV 626<br />
24. Juli <strong>2016</strong> Wieskirche 19.00 Uhr<br />
L.v. Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op.92<br />
W.A. Mozart: Litaniae de venerabili<br />
altaris Sacramento KV 125<br />
Förderverein Festlicher Sommer in der Wies e.V.<br />
Karten: www.wieskonzerte.de<br />
18 | der altlandkreis<br />
Steinga<strong>den</strong> | Unzählige Konzerte,<br />
Ständchen, Chortreffen oder<br />
Gottesdienste hat Anton Feßler<br />
mit seiner Stimme bereichert.<br />
<strong>Das</strong> Singen war schon immer die<br />
große Lei<strong>den</strong>schaft des Steinga<strong>den</strong>ers,<br />
der sich bereits mit 18<br />
Jahren dem Männerchor „Liederkranz“<br />
anschloss.<br />
„Ich habe fast bei keiner Probe<br />
gefehlt“, blickt Anton Feßler<br />
heute auf 70 Jahre aktives Sängerleben<br />
zurück, in <strong>den</strong>en er zusätzlich<br />
als Notenwart fungierte<br />
und das umfassende Repertoire<br />
akribisch verwaltete.<br />
Feucht-fröhlicher<br />
Wolkenbruch<br />
Wer so lange aktiv in einer Chorgemeinschaft<br />
ist, kann natürlich<br />
auch einige Anekdoten erzählen.<br />
Als der „Liederkranz“ nach dem<br />
Krieg wieder gegründet wurde,<br />
schloss sich Anton Feßler der<br />
fröhlichen Männerrunde an. Der<br />
erste Ausflug führte mit einem<br />
Holzvergaser-Bus nach Oberstdorf.<br />
Weil das Dach löchrig war,<br />
mussten bei der Rückfahrt wegen<br />
eines Wolkenbruchs Schirme im<br />
Bus aufgespannt wer<strong>den</strong>. Seit<br />
1978 besteht eine Freundschaft zu<br />
einem Männerchor in Geinsheim<br />
bei Speyer, und bei einem Besuch<br />
dort war die Männerrunde so<br />
feucht-fröhlich, dass Anton Feßler<br />
fast das Quartier bei seiner<br />
Gastfamilie nicht mehr gefun<strong>den</strong><br />
hätte.<br />
Natürlich wirkte der zweite Tenor<br />
auch bei <strong>den</strong> großen Freilichttheatern<br />
„Welfs Erbe“ 1997 und 2003<br />
in Steinga<strong>den</strong> mit. „Beim zweiten<br />
Mal musste ich wegen eines Wirbelbruchs<br />
ein Korsett unter dem<br />
Or<strong>den</strong>sgewand tragen“, erzählt<br />
der Toni ganz nebenbei; man<br />
kann nur ahnen, welche Anstrengungen<br />
er dabei auf sich genommen<br />
hat.<br />
Finsterste<br />
Kriegsmonate<br />
Gerade hatte er eine Lehre zum<br />
Elektriker im Kraftwerk Illach<br />
begonnen, als er als einer der<br />
jüngsten Steinga<strong>den</strong>er Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges eingezogen<br />
wurde. Ein paar Wochen absolvierte<br />
er die Grundausbildung,<br />
um dann<br />
nach Königsbrunn<br />
zur Verteidigung des<br />
Heimatlandes eingesetzt<br />
zu wer<strong>den</strong>. „Wir<br />
waren immer nachts<br />
an <strong>den</strong> Geschützen“,<br />
erzählt Anton Feßler.<br />
Mit gerade einmal 16<br />
Jahren musste er auf<br />
amerikanische Flieger<br />
schießen.<br />
Als die Stellung von<br />
<strong>den</strong> Alliierten eingenommen<br />
wurde,<br />
hat man die Buben<br />
heimgeschickt, doch<br />
zwischen Herzogsägmühle<br />
und Peiting —<br />
also kurz vor seiner<br />
Heimat — wurde der<br />
minderjährige Soldat<br />
festgenommen und<br />
Anton Feßler als<br />
junger Bursch. Er musste als einer<br />
der jüngsten Steinga<strong>den</strong>er in <strong>den</strong><br />
Krieg ziehen.<br />
nach Marseille in Gefangenschaft<br />
gebracht. „Wir lebten dort einen<br />
Monat im Freien und waren total<br />
verlaust und verlumpt“, erinnert<br />
er sich an diese finstersten Monate.<br />
Im Herbst wurde er freigelassen,<br />
musste selbst schau-<br />
Der fesche Toni schnappte sich die hübsche<br />
Franziska Huber und heiratete sie 1953.
Der Männerchor bei einem Auftritt in der Wieskirche.<br />
en, wie er zurück nach Bayern<br />
kommt. Dann konnte er seine<br />
Lehre fortsetzen.<br />
Er arbeitete zeitlebens bei <strong>den</strong><br />
immer wieder fusionieren<strong>den</strong><br />
Elektrizitätswerken und schied<br />
mit 63 Jahren aus dem Berufsleben<br />
aus. Ein wenig blieb er <strong>den</strong><br />
Lechwerken noch verbun<strong>den</strong>, da<br />
er dann rund 20 Jahre die Zählerstände<br />
bei <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> ablas.<br />
Wiederbelebung<br />
des Männerchors<br />
1953 heiratete er seine Frau Franziska,<br />
baute mit viel Eigenleistung<br />
ein Haus in Steinga<strong>den</strong> und<br />
war als vielseitiger Handwerker<br />
immer gefragt. Drei Kinder bereichern<br />
die Familie und auch<br />
eine Enkelin lebt mittlerweile mit<br />
im Haus.<br />
In <strong>den</strong> sieben Jahrzehnten seit<br />
Kriegsende gehörten die wöchentlichen<br />
Singstun<strong>den</strong> zum<br />
festen Ritual <strong>für</strong> Anton Feßler.<br />
Der erste Dirigent Martin Pfeiffer<br />
ließ je<strong>den</strong> jungen Sänger zu sich<br />
nach Hause zum Vorsingen kommen.<br />
Er unternahm eine strenge Auswahl<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> damals 20-köpfigen<br />
Chor. „Wenn man nicht seinem<br />
Anspruch entsprach, durfte man<br />
nicht mitsingen“, berichtet der<br />
Steinga<strong>den</strong>er.<br />
Als der Liederkranz in <strong>den</strong> 1950er<br />
Jahren einen „Dornröschenschlaf“<br />
einlegte, schloss sich der<br />
sangesfreudige Toni<br />
dem Kirchenchor an,<br />
doch bei der Wiederbelebung<br />
des Männerchores<br />
1967 war<br />
er natürlich wieder<br />
dabei. Es folgte Leo<br />
Eicher über viele Jahre<br />
als Dirigent; seit 1985<br />
führt Caspar Berlinger<br />
<strong>den</strong> Liederkranz. „Ein<br />
Spitzenmann, da lernt<br />
man was“, bestätigt<br />
der mittlerweile älteste<br />
Chorsänger.<br />
Freilich gibt es heute<br />
kein Vorsingen mehr,<br />
doch Caspar Berlinger hat<br />
aus <strong>den</strong> 35 Männern trotzdem<br />
einen harmonischen<br />
Klangkörper<br />
geformt.<br />
Anton Feßler ist längst<br />
Ehrenmitglied und<br />
hat nun auch seinen<br />
Schrank mit <strong>den</strong> über<br />
300 Liedmappen in<br />
jüngere Hände übergeben.<br />
Gern gesehen<br />
ist der 87-Jährige bei<br />
<strong>den</strong> Veranstaltungen<br />
des Männerchores,<br />
wie etwa dem Sängerkränzle<br />
im Fasching.<br />
Da sorgte er über viele<br />
Jahre mit lustigen<br />
Gesangseinlagen, beispielsweise<br />
als „Anton<br />
aus Tirol“, <strong>für</strong> Stimmung.<br />
rg<br />
Beim<br />
Sängerkränzle ränz<br />
nzle<br />
war<br />
Anton Feßler natürlich prädestiniert,<br />
<strong>den</strong> „Anton aus Tirol“ zu singen.<br />
Anton Feßler — mit 87 Jahren nach wie vor<br />
ein agiler, fröhlicher Mensch.<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 19
„Urlaub <strong>für</strong> alle“: Bildungs- und Erholungsstätte Langau<br />
Ein besonderer Ort<br />
<strong>für</strong> Menschen<br />
Steinga<strong>den</strong> | In unmittelbarer Nähe<br />
zur Wieskirche, eingebettet in die<br />
atemberaubende Landschaft um<br />
Steinga<strong>den</strong>, befindet sich der Sitz<br />
der Bildungs- und Erholungsstätte<br />
Langau. Hinter dieser etwas sperrigen<br />
Beschreibung verbirgt sich<br />
ein durchdachter Begegnungsort,<br />
der Gästen eine abwechslungsreiche<br />
Ferienauszeit ermöglicht.<br />
<strong>Das</strong> Konzept der Erholungsstätte<br />
richtet sich dabei an alle Familien,<br />
ungeachtet dessen, ob sie sich in<br />
einer besonderen Lebenslage befin<strong>den</strong><br />
oder nicht. Schwerpunkt<br />
ist das Miteinander von Menschen<br />
mit und ohne Behinderung — doch<br />
primär geht es um Entlastung, Unterstützung,<br />
ja, um Erholung eines<br />
je<strong>den</strong> Familienmitglieds. „Einfach<br />
Mensch sein“ — nicht umsonst ist<br />
dies das Credo des Hauses.<br />
„Pfadfinderinnen<br />
trotz allem“<br />
Weit zurück reicht die Zeit, in der<br />
die Einrichtung Langau gegründet<br />
wurde, ins Jahr 1965. Engagierte<br />
Mitglieder vom Bund christlicher<br />
Pfadfinderinnen (BCP) waren auf<br />
ihrer Suche nach einem dauerhaften<br />
Platz <strong>für</strong> ein Bundeslager auf<br />
<strong>den</strong> ehemaligen Remon<strong>den</strong>hof<br />
des Klosters Steinga<strong>den</strong> gestoßen,<br />
zu dieser Zeit in Besitz des<br />
Freistaates Bayern. Schon damals<br />
war Inklusion (lat. „Einschluss“),<br />
und damit das Einbin<strong>den</strong> von<br />
Menschen mit Behinderung ins<br />
Lagerleben, eine feste Maxime<br />
der Pfadfinderinnen. „Pfadfinderinnen<br />
trotz allem“, nannten sich<br />
In viel Eigenleistung wurde das Gebäude umgebaut und renoviert.<br />
diejenigen der Gruppe, deren Auftrag<br />
es war, jungen Frauen mit Behinderungen<br />
eine weitestgehend<br />
uneingeschränkte Teilnahme an<br />
<strong>den</strong> Aktivitäten des BCP zu ermöglichen.<br />
Zwei wesentliche Ansätze<br />
des Dienstes der Langau resultieren<br />
aus dieser Zeit: die Vereinbarkeit<br />
von Ehrenamt mit der Arbeit<br />
mit behinderten Menschen. Da ein<br />
Zeltlager nur bedingt zu <strong>den</strong> Anforderungen<br />
eines Miteinanders<br />
auf dieser Ebene passte, wurde<br />
noch in <strong>den</strong> sechziger Jahren mit<br />
dem Ausbau des Hauptgebäudes<br />
des Remon<strong>den</strong>hofs begonnen;<br />
weit in die 1980er-Jahre hinein<br />
wurde erweitert, ergänzt, umgebaut<br />
und saniert<br />
1971 — der Verein<br />
wird gegründet<br />
Möglich war dies durch die Förderung<br />
und Unterstützung seitens<br />
des Bundesfamilienministeriums,<br />
des Bayerischen Staatsministeriums<br />
<strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung<br />
sowie <strong>für</strong> Landwirtschaft und<br />
Forsten, als auch der Bayerischen<br />
Landesstiftung. Die evangelische<br />
Kirche in Bayern, das Diakonische<br />
Werk Bayern schließen sich von<br />
kirchlicher Seite an. Seit 1971 ist<br />
der eigens da<strong>für</strong> gegründete Verein<br />
„Bildungs- und Erholungsstätte<br />
Langau e.V.“ rechtlicher Träger;<br />
seit rund fünf Jahren leitet Diakon<br />
Peter Barbian das Haus. Auch <strong>für</strong><br />
ihn zählt „Einfach Mensch sein“<br />
zur obersten Prämisse. Wirft man<br />
einen Blick durch die großzügigen<br />
Räumlichkeiten des Hauses, weiß<br />
man, was der Sozialpädagoge<br />
damit meint. Salopp gesagt spielt<br />
es keine Rolle, ob Menschen mit<br />
oder ohne Behinderung die Annehmlichkeiten<br />
eines Aufenthaltes<br />
in der Langau nutzen. Inklusion<br />
funktioniert hier ohne Fingerzeig,<br />
Inklusion „ist“. Deutlich wird dies<br />
beim Aufenthalt im Speisesaal.<br />
20 | der altlandkreis
Vor geraumer Zeit befand sich<br />
hier noch ein Schwimmbad. Allein<br />
die Unterhaltskosten zwangen zur<br />
Aufgabe des großen Beckens.<br />
Breit gefächerte<br />
Urlaubsangebote<br />
Nach Planung und Umbauzeit befindet<br />
sich in diesem Bereich des<br />
Hauses seit rund einem Jahr der<br />
großzügig konzipierte Aufenthaltsund<br />
Speisesaal. Die Weitläufigkeit<br />
des Raumes nimmt einen sofort in<br />
Beschlag, das Flair erinnert an ein<br />
gutes Mittelklasse-Hotel, lässig<br />
und unverkrampft. <strong>Das</strong>s sich Rollstuhlfahrer<br />
hier uneingeschränkt<br />
bewegen, sich selbst am Büffet<br />
bedienen können, fällt erst nach<br />
Erklärung Peter Barbians auf. Kein<br />
Schild, kein Reglement weist Besucher<br />
darauf hin — es ist einfach<br />
selbstverständlich.<br />
Die Bandbreite eines Aufenthaltes<br />
in der Langau ist breit<br />
gefächert.<br />
Urlaubsangebote fin<strong>den</strong> Familien,<br />
Geschwister, Väter oder Mütter<br />
mit Angehörigen mit Behinderung<br />
oder chronischer Erkrankung. Daneben<br />
ist man auch auf Alleinreisende<br />
mit geistiger Behinderung<br />
eingestellt. Seminare und Veranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Soldaten wie auch<br />
deren Familien sind ein weiterer<br />
Schwerpunkt der Erholungsstätte;<br />
die Langau ist Mitglied der evangelischen<br />
Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Soldatenbetreuung.<br />
In <strong>den</strong> pädagogisch durchdachten<br />
Räumlichkeiten können Kinder<br />
und Jugendliche toben und spielen,<br />
ohne Leistungsdruck und<br />
ganz nach eigenen Fähigkeiten.<br />
Besonders stolz ist man auf <strong>den</strong><br />
sogenannten „Snoezelen-Raum“.<br />
„Snoezelen“ ist eine Wortschöpfung<br />
aus <strong>den</strong> niederländischen<br />
Begriffen „snuffelen“ (das Prinzip<br />
„freie Entscheidung“) und „doeselen“<br />
(das Prinzip Zuwendung<br />
und Geborgenheit). Dieses ursprünglich<br />
<strong>für</strong> Schwerstbehinderte<br />
entwickelte Konzept wird immer<br />
mehr als Therapiezweck <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e<br />
Metho<strong>den</strong> der Physiound<br />
Psychotherapie genutzt; auch<br />
in der Langau arbeitet man damit.<br />
Der Raum, ganz in weiß gehalten,<br />
wird dabei abgedunkelt und von<br />
äußeren Sinneseindrücken befreit.<br />
Gezielt können dann — ganz nach<br />
Vorlieben oder Bedarf des Besuchers<br />
— visuelle, auditive oder<br />
taktile Reize geschaffen wer<strong>den</strong>.<br />
Eine Säule, gefüllt mit Wasser,<br />
wirft blubbernde Blasen auf; beruhigend<br />
wirkt dies auf <strong>den</strong> Menschen<br />
ein.<br />
Lichtreflexe in sanften Farben huschen<br />
über Wand und Decke, ein<br />
Wasserbett überträgt Töne auf <strong>den</strong><br />
Körper des Ruhen<strong>den</strong>. Nicht nur<br />
auf Menschen mit Beeinträchtigung<br />
wirke diese Atmosphäre<br />
tiefenentspannend und erholsam,<br />
erklärt Leiter Peter Barbian. „Auch<br />
die Angehörigen, Eltern oder Geschwister<br />
nehmen dieses Angebot<br />
begeistert auf.“<br />
Zwar zählt die Bildungs- und<br />
Erholungsstätte<br />
Rund<br />
7000<br />
Gäste — überwiegend Familien ien — nutzen<br />
die vielfältigen Möglichkeiten der Bildungs- und Erholungsstätte Langau.<br />
Langau mit einer Kapazität von<br />
knapp 140 Gästen und etwa 7 000<br />
Besuchern im Jahr nicht zu <strong>den</strong><br />
großen Einrichtungen — ein Alleinstellungsmerkmal<br />
im gesamtdeutschen<br />
Raum genießt sie <strong>den</strong>noch:<br />
<strong>Das</strong> eingangs erwähnte Zusammenspiel<br />
zwischen Ehrenamtlichen<br />
und deren Arbeit mit Menschen<br />
mit Behinderung sucht<br />
seinesgleichen. „Räume schaffen,<br />
in <strong>den</strong>en das, was man nicht<br />
planen kann, möglich wird.“ Der<br />
deutsche Philosoph und Psychiater<br />
Karl Jaspers (1883 - 1969) hat<br />
<strong>den</strong> Satz geprägt, der das Wirken<br />
der Langau am deutlichsten beschreibt<br />
— und das seit rund 40<br />
Jahren.<br />
rp<br />
Die ehemalige Schwaige des Klosters Steinga<strong>den</strong> ist die Heimat der Bildungs- und Erholungsstätte Langau.<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 21
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS I<br />
Oktoberfest im <strong>Juni</strong>, Jugend, Gewinner,<br />
Gaumentratzerl, Pflanzen & Kuhstall<br />
Integriertes Oktoberfest bei der 6. Peitinger Musiknacht<br />
Peiting | Die Straßen der Marktgemeinde wer<strong>den</strong> wieder voll sein<br />
in der Nacht des 4. <strong>Juni</strong>: Dann, wenn Jung und Alt zwischen der<br />
örtlichen Gastronomie schlendert. In elf verschie<strong>den</strong>en Lokalitäten<br />
dürfen sich die Besucher auf hochkarätige Live-<br />
Musik-Erlebnisse freuen. Ob Rock mit <strong>den</strong> „Beat<br />
Bulls“, Country mit „Marketa“ oder das Austropop-Duo<br />
„Michael Pobisch“ — es dürfte <strong>für</strong> je<strong>den</strong><br />
Geschmack etwas dabei sein. Und sollte ein<br />
Musikstil nicht ganz die Richtung treffen, kann<br />
der Ort einfach gewechselt wer<strong>den</strong>. Die Tickets,<br />
die<br />
im Vorverkauf zehn Euro kosten, berechtigen<br />
zum Eintritt in alle Konzerte.<br />
Kurzentschlossene<br />
zahlen an der Abendkasse<br />
zwei Euro mehr,<br />
solange der Vorrat<br />
reicht. <strong>Das</strong> integrierte<br />
Denklingen | „Es gibt viel zu tun“ meint der Denklinger Landjugendvorsitzende<br />
Tobias Ried, der erstmals federführend ein so großes Fest<br />
organisiert. Die Landjugend Denklingen feiert von Freitag, 20. <strong>Mai</strong>, bis<br />
Sonntag, 22. <strong>Mai</strong>, mit einem Festzelt an der Wernher-von-Braun-Straße<br />
ihr 60-jähriges Bestehen. Los<br />
geht es am Freitag um 19 Uhr mit<br />
einem Festabend, <strong>den</strong> die jungen<br />
Leute aber kurz halten möchten<br />
und da<strong>für</strong> lieber gegen 21 Uhr alle<br />
Nachbar-Landjugen<strong>den</strong> zu einem<br />
Vereinswettkampf einla<strong>den</strong>. „Ka I<br />
so it saga“ lautet das Programm<br />
der Allgäuer Kabarettgruppe „Losamol“,<br />
die am Samstag ab 19.30<br />
Uhr in Denklingen auf der Bühne<br />
steht. Der Kartenvorverkauf läuft<br />
Denklingen feiert 60 Jahre Landjugend<br />
Oktoberfest in der Schloßberghalle ist sicherlich eines der Höhepunkte<br />
der Musiknacht. Die originale Oktoberfestkapelle „Sepp Folger und<br />
seine Münchner Musikanten“ sorgen <strong>für</strong> „Wiesn-Stimmung“ bereits<br />
im Frühsommer. Ab 20 Uhr heißt es „Bühne frei“ zudem im Café Central,<br />
Over Time, in der Kegelbahn, im Dragoner und Xaver, Keppeler,<br />
Buchberger, Kapitel 10, M32 und Grünen Salon. Wie jedes Jahr wird<br />
eine „After-Party“ <strong>den</strong> Abend <strong>für</strong> alle Live-Musik-Freunde abrun<strong>den</strong>.<br />
Wo genau diese stattfin<strong>den</strong> wird, ist noch in Planung.<br />
tis<br />
Ticketverlosung<br />
Für die 6. Musiknacht verlost der „der altlandkreis“ 3 x 2 Tickets.<br />
Wer sie gewinnen möchte, schickt bis 15. <strong>Mai</strong> eine Postkarte mit<br />
dem Stichwort „Musiknacht“ an „der altlandkreis“, Birkland 40,<br />
86971 Peiting. Oder eine E-<strong>Mai</strong>l mit Adresse an info@<br />
altlandkreis.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, en,<br />
das Los entscheidet.<br />
bereits da<strong>für</strong> über die Bäckerei Wink in Denklingen, Optik Seelos in<br />
Leeder sowie dieRaiffeisenbank Fuchstal. Der Sonntag beginnt ganz<br />
traditionell mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr und anschließendem<br />
Frühschoppen der Musikkapelle Denklingen im Festzelt. Ab 13.30<br />
Uhr hofft die Landjugend auf das<br />
Eintrudeln von vielen Oldtimern,<br />
mit <strong>den</strong>en eine gemeinsame<br />
Ausfahrt unternommen wird. Die<br />
junge Vorstandschaft ist derzeit<br />
intensiv mit <strong>den</strong> Vorbereitungen<br />
beschäftigt und freut sich natürlich,<br />
wenn die Bevölkerung aus<br />
dem Fuchstal oder Lechrain ihre<br />
Veranstaltungen auch<br />
zu Festtagen wer<strong>den</strong><br />
lässt.<br />
rg<br />
Gewinnspiele der<br />
letzten Ausgabe<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Eine ganze<br />
Menge Personen durften<br />
wir mit unseren Gewinnspielen<br />
aus der März/April-<br />
Ausgabe des „altlandkreis“<br />
eine kleine Freude bereiten.<br />
Wie etwa Berta Michel aus<br />
Altenstadt, Johannes Kleinhenz<br />
aus Reichling und Familie<br />
Büchl aus Bad Bayersoien,<br />
die sich jeweils über<br />
ein „<strong>Pfaffenwinkel</strong>-Buch“<br />
freuen durften.<br />
Ebenfalls ein Buch, und zwar<br />
ein Exemplar des lyrischen<br />
Handbuches zur Lehre von<br />
Sebastian Kneipp, erhielten<br />
Erika Bleichner aus Peiting,<br />
Gertraud Seitz aus Schwabbruck,<br />
Marion Schlenkser<br />
aus Reichling, Stefanie Oppermann<br />
aus Rott sowie<br />
Verena Kempter aus Kaufbeuren.<br />
In <strong>den</strong> Genuss eines<br />
Abends mit dem „Orchester<br />
Kurzweil“ kam indes Birgit<br />
Goschala-Schlecht aus<br />
Schongau mit einer Begleitperson.<br />
Für weitere Abende<br />
der Reihe „Kulturfrühling im<br />
Kuhstall“ durften wir André<br />
Weise aus Schongau, Eva-<br />
Maria Zichner aus Rott, Fritz<br />
Schmölz aus Bernbeuren<br />
und Karin Wiedemann aus<br />
Peiting je zwei<br />
Karten zusenti<strong>den</strong>.<br />
22 | der altlandkreis
Schmankerltag in Apfeldorf<br />
Saatgut- und Pflanzentauschmarkt auf dem Wieshof<br />
Apfeldorf | Grillspieße, Kuchentrilogie, Chili con carne, Crèpes oder<br />
Fruchtbowle — beim Apfeldorfer Schmankerltag darf man wieder<br />
nach Herzenslust schlemmen. <strong>Das</strong> Konzept der örtlichen Vereine<br />
„kleine Portionen zu kleinen Preisen“ kommt bei <strong>den</strong> Besuchern<br />
immer sehr gut an, da man dadurch mehrere Leckereien probieren<br />
kann. Am Samstag, 4. <strong>Juni</strong>, bauen die Apfeldorfer am wunderschönen<br />
Aussichtsplatz zum Lech, direkt neben Kirche und Pfarrhof,<br />
wieder ihre Bu<strong>den</strong> zum achten Schmankerltag auf. „Wir beginnen<br />
um 14 Uhr bei hoffentlich schönem Wetter“, verrät die Hauptorganisatorin<br />
Henriette Beltz, doch bisher hatte man fast immer Glück<br />
und erwischte einen der ersten schönen Frühsommertage. Am<br />
Nachmittag sorgt die Trachtenkapelle <strong>für</strong> Unterhaltung der Gäste,<br />
und abends spielen wieder die „Black Diamonds“. So winken <strong>den</strong><br />
Gästen nicht nur Gaumenfreu<strong>den</strong>,<br />
es kann<br />
auch das Tanzbein<br />
unter freiem Himmel<br />
geschwungen wer<strong>den</strong>,<br />
und bestimmt ergeben<br />
sich auch ein paar nette<br />
Unterhaltungen.<br />
rg<br />
Marnbach | Pflanzenbegeisterte, die ihre Vielfalt<br />
im Garten bereichern oder mit anderen teilen<br />
wollen, sind am 14. <strong>Mai</strong> von 10 bis 16 Uhr auf dem<br />
Wieshof bei Marnbach richtig. Dort richtet der<br />
Kreisverband <strong>für</strong> Gartenkultur- und Landespflege<br />
erstmals auf Kreisebene einen Saatgut- und<br />
Pflanzentauschmarkt aus. Wer übriges Saatgut, zu<br />
viele Jungpflanzen oder Besonderheiten<br />
in seiner grünen<br />
Sammlung hat, kann sie<br />
mitbringen und mit anderen<br />
Interessierten tauschen.<br />
Peter Albrecht, Stau<strong>den</strong>gärtner<br />
und Gartenbaustu<strong>den</strong>t,<br />
bietet während des Markts um<br />
11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr Führungen an, bei <strong>den</strong>en<br />
er seinen Entwurf <strong>für</strong> <strong>den</strong> „Karlsgarten“ erklärt,<br />
der <strong>2016</strong> am Wieshof entstehen soll. Konzeption<br />
und Pflanzenauswahl richten sich nach der „Capitulare<br />
de villis“, der Landgüterverordnung von Karl<br />
dem Großen aus dem 8. Jahrhundert.<br />
Begleitend zum Tauschmarkt informieren die Kooperationspartner,<br />
der Verein Arche Noah, der<br />
Verein Gartenbäuerinnen und Kräuterpädagogen<br />
im Oberland, sowie „Slow Food — Convivium <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
über ihre Arbeit.<br />
Kinder sind während der gesamten Veranstaltung<br />
zum Basteln eingela<strong>den</strong>. Die<br />
Anfahrt zum Wieshof ist ab Marnbach ach<br />
ausgeschildert.<br />
ts<br />
Kulturfrühling: Tickets <strong>für</strong> ausverkaufte<br />
Termine zu gewinnen<br />
Schwabbruck | „Kulturfrühling im Schäferwirt“, Teil zwei — und es<br />
gibt im „altlandkreis“ wieder Eintrittskarten zu gewinnen, exklusiv<br />
<strong>für</strong> zwei ausverkaufte Abende je einmal zwei Tickets. Einmal<br />
<strong>für</strong> Christian Springer (Foto) und sein Programm „Trotzdem“ am<br />
12. <strong>Mai</strong>, 20 Uhr, sowie <strong>für</strong> das Gastspiel von Roland Hefter samt<br />
Gitarre am 5. <strong>Juni</strong> um 19.30 Uhr. Karten verlosen wir außerdem<br />
<strong>für</strong> das Konzert mit „Homeless Bernie’s Boogie Nirvana“ am 27.<br />
<strong>Mai</strong> um 20 Uhr und das Gastspiel von Konstanze Kraus, Titus Wal<strong>den</strong>fels<br />
und Julia Loibl. Sie musizieren „von Bally zu Dolly“, das<br />
heißt am 3. <strong>Juni</strong> ab 20 Uhr Country, Swing und „bayrische Breziosen“.<br />
Schon am 6. <strong>Mai</strong> entern „Hel<strong>den</strong> der lokalen Musikszene“<br />
die Kuhstallbühne bei freiem Eintritt, das Konzert vom „Orchester<br />
Kurzweil“ am 4. <strong>Mai</strong> um 20 Uhr hatten wir bereits angekündigt.<br />
Wer je zwei der insgesamt acht Tickets <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kulturfrühling gewinnen<br />
möchte, schreibt eine Postkarte an „altlandkreis“, Birkland<br />
40, 86971 Peiting, oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@altlandkreis.de<br />
mit dem Stichwort „Kuhstall“. Den Absender bitte nicht vergessen,<br />
die Gewinner wer<strong>den</strong> von uns schriftlich informiert.<br />
<strong>Das</strong> Los entscheidet, spezielle<br />
Wünsche können wir<br />
nicht erfüllen, Einsende-eschluss<br />
ist der 10. <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong>. ts<br />
· steuerorientierte, betriebswirtschaftliche<br />
Unternehmensberatung<br />
· Erfolgs- und Liquiditätsplanung<br />
· Existenzgründung<br />
· Unternehmensnachfolge<br />
?· Beratung Heilberufe<br />
!<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 23
Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten bei der Krankenhaus GmbH<br />
Beste Chancen <strong>für</strong><br />
die berufliche Zukunft<br />
Weilheim / Schongau | An <strong>den</strong> Berufsfachschulen<br />
<strong>für</strong> Krankenpflege<br />
und Krankenpflegehilfe stehen bei<br />
der Krankenhaus GmbH pro Jahr<br />
rund 50 Ausbildungsplätze zur<br />
Verfügung. Die Schulen können<br />
auf eine sehr lange Tradition als<br />
Ausbildungsstätten zurückblicken.<br />
Bereits seit 1958 bil<strong>den</strong> sie zum/<br />
zur examinierten Gesundheitsund<br />
Krankenpfleger/in aus und seit<br />
1990 auch zum/zur Pflegefachhelfer/in<br />
(Krankenpflege). Seit ihrem<br />
Bestehen haben über 1 000 Schülerinnen<br />
und Schüler einen Pflegeberuf<br />
in <strong>den</strong> Berufsfachschulen<br />
gelernt.<br />
Beruf mit guten<br />
Zukunftsaussichten<br />
Ein Blick in die Stellenanzeigen<br />
zeigt: Pflegekräfte wer<strong>den</strong> bundesweit<br />
gesucht. Angesichts des sich<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
abzeichnen<strong>den</strong> demografischen<br />
Wandels wer<strong>den</strong> laut des Statistischen<br />
Bundesamtes bis 2025 sogar<br />
152000 Pflegekräfte fehlen. Damit<br />
gehören die Pflegeberufe zu <strong>den</strong><br />
krisensicheren Arbeitsstellen. Aber<br />
nicht nur das: Eine Tätigkeit in der<br />
Pflege ist auch sehr vielseitig und<br />
bietet zahlreiche Möglichkeiten der<br />
Weiterqualifikation. Die Krankenhaus<br />
GmbH zählt zu <strong>den</strong> bedeutendsten<br />
Ausbildungsbetrieben der<br />
Region. Jahr <strong>für</strong> Jahr wird jungen<br />
Menschen hier ermöglicht, einen<br />
Beruf zu erlernen. Dabei können<br />
sie unter einer großen Palette an<br />
Ausbildungen wählen. Die größte<br />
Gruppe unter <strong>den</strong> Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
sind die angehen<strong>den</strong> Gesundheitsund<br />
Krankenpflegekräfte sowie die<br />
Pflegefachhelferinnen und -helfer.<br />
Daneben bildet der Klinikverbund<br />
auch im kaufmännischen und technischen<br />
Bereich aus.<br />
Neue Perspektiven<br />
Wir sind ein moderner Klinikverbund im bayerischen<br />
Voralpenland. Neben einem hohen Freizeitwert und einer<br />
leistungsgerechten Vergütung können wir sicher auch<br />
Ihnen eine abwechslungsreiche Tätigkeiten bieten.<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
bei der Krankenhaus GmbH:<br />
• Pflegefachhelfer/in (Krankenpflege), 1 Jahr<br />
• Gesundheits- und Krankenpfleger/in, 3 Jahre<br />
• Duale Ausbildung (B.A. Abschluss), 3 Jahre<br />
• Medizinische Fachangestellte<br />
• Verschie<strong>den</strong>e Praktika<br />
• Bundesfreiwilligendienst und<br />
Freiwilliges Soziales Jahr<br />
• Famulatur<br />
• Praktisches Jahr <strong>für</strong> Medizinstu<strong>den</strong>ten<br />
Die Krankenhaus GmbH mit ihren Kliniken in Weilheim<br />
und Schongau ist einer der größten Arbeitgeber<br />
im Landkreis. In einer besonders schönen Landschaft<br />
wer<strong>den</strong> interessante und sichere Arbeitsplätze<br />
sowie umfangreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
angeboten.<br />
Interesse?<br />
Aktuelle Stellenangebote:<br />
• Fachärztin/Facharzt <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />
• Assistenz- und Facharzt (w/m) <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />
• Assistenzärztin/Assistenzarzt <strong>für</strong> die<br />
chirurgische Klinik<br />
• Assistenzärztin/Assistenzarzt <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
• Oberarzt (w/m) Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
• Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen <strong>für</strong><br />
internistische und chirurgische Stationen<br />
• Pflegepädagogin/Pflegepädagoge<br />
• Physio-/Ergotherapeut (w/m)<br />
• Freiberufliche Hebamme<br />
• medizinisch-technische Radiologieassistenten<br />
(w/m)<br />
> > > KONTAKT<br />
Berufsfachschule <strong>für</strong><br />
Krankenpflege/Krankenpflegehilfe<br />
Marie-Eberth-Straße 8, 86956 Schongau<br />
Telefon: 08861 / 215-580, Fax: 08861 / 215-249<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info-schule@kh-gmbh-ws.de<br />
Ansprechpartner:<br />
Klaus Fenzl, Schulleiter<br />
Ansprechpartner Jobs & Karriere:<br />
Christian Kargl, Gesamtpersonalleiter<br />
Telefon: 08861 / 215-662<br />
E-<strong>Mai</strong>l: c.kargl@kh-gmbh-ws.de
Christian Sturm — neuer Leitender Oberarzt in Schongau<br />
Eine weitere Spezialisierung<br />
zum Vorteil der Patienten<br />
Schongau | Die Medizinische Klinik<br />
am Krankenhaus Schongau ist mit<br />
ihren Schwerpunkten Gastroenterologie,<br />
Kardiologie, Nephrologie,<br />
Geriatrie, Diabetes und Internistische<br />
Intensivmedizin im Bereich<br />
der Inneren Medizin bereits breit<br />
aufgestellt. Kooperationen mit<br />
Nachbardisziplinen wie etwa der<br />
Neurologie bei der Betreuung von<br />
Schlaganfallpatienten im TESAU-<br />
RUS-Projekt oder der Gefäßmedizin<br />
run<strong>den</strong> das Spektrum ab. Schon<br />
jetzt liefert die Krankenhaus GmbH<br />
eine Vollversorgung bei Diagnostik<br />
und Therapie der umliegen<strong>den</strong> Bevölkerung,<br />
sei es elektiv auf Überweisung<br />
vom Hausarzt oder auch<br />
bei Notfällen.<br />
Konsequente Erweiterung<br />
des Leistungsspektrums<br />
Im Rahmen der konsequenten<br />
Erweiterung des Leistungsspektrums<br />
kommt mit der Pneumologie<br />
nun eine weitere Spezialisierung<br />
hinzu. Dies zum Vorteil der Patienten,<br />
<strong>den</strong>n das ambulante und<br />
stationäre Versorgungsnetz von<br />
Lungenkranken war in Weilheim-<br />
Schongau und <strong>den</strong> umgeben<strong>den</strong><br />
Landkreisen bisher nicht so eng<br />
verknüpft. Zum 1. März hat der Internist<br />
und Pneumologe Christian<br />
Sturm die Funktion des Leiten<strong>den</strong><br />
Oberarztes in der Inneren Medizin<br />
übernommen. Er verstärkt damit<br />
das Team um Chefarzt Dr. Wilhelm<br />
Fischer.<br />
Die Pneumologie befasst sich mit<br />
<strong>den</strong> Krankheiten der Lunge, des<br />
Rippenfells, der Atemmuskeln,<br />
des rechten Herzens inklusive des<br />
Lungenkreislaufes sowie der allergischen<br />
Erkrankungen der Atemwege.<br />
In <strong>den</strong> letzten Jahrzehnten<br />
gewinnt das Fach zunehmend<br />
an Bedeutung, insbesondere vor<br />
dem Hintergrund einer immer älter<br />
wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Bevölkerung. So ist<br />
etwa die chronisch obstruktive Lungenerkrankung<br />
(COPD), gemeinhin<br />
auch als „Raucherasthma“ oder<br />
Christian Sturm mit<br />
Beatmungsgerät und Bronchoskop<br />
„Altersasthma“ bezeichnet, zu einer<br />
Volkserkrankung gewor<strong>den</strong>.<br />
Die Lungenentzündung (Pneumonie)<br />
ist trotz der verschie<strong>den</strong>en<br />
Möglichkeiten einer antibiotischen<br />
Therapie diejenige Infektionskrankheit,<br />
die in Westeuropa die<br />
meisten Todesopfer fordert. Lungenkrebs,<br />
vor 100 Jahren eher eine<br />
Seltenheit, ist heutzutage weltweit<br />
die häufigste Krebsart. Der technische<br />
Fortschritt im Bereich der Beatmungsmedizin<br />
erschließt vielfältige<br />
Möglichkeiten zur Behandlung<br />
des Lungenversagens, sei es invasiv<br />
oder nicht-invasiv, innerhalb oder<br />
zunehmend auch außerhalb der<br />
Kliniken. In all diesen Bereichen<br />
ist ein hohes Maß an Spezialwissen<br />
erforderlich, dem nun Rechnung<br />
getragen wird.<br />
Wohnortnahe, vollumfängliche<br />
Versorgung<br />
Geschäftsführer Thomas Lippmann<br />
sieht <strong>den</strong> Standort Schongau durch<br />
<strong>den</strong> neuen Leiten<strong>den</strong> Oberarzt weiter<br />
gestärkt: „Gesundheitsversorger<br />
2020 ist die Devise der Krankenhaus<br />
GmbH. Wir bieten <strong>den</strong> Patienten<br />
eine wohnortnahe, vollumfängliche<br />
Versorgung. Medizin auf<br />
hohem Niveau, einfühlsame Pflege<br />
und ein schönes Ambiente sollen<br />
dazu beitragen, dass unsere Patienten<br />
sich gut umsorgt fühlen. Mit<br />
der Pneumologie ist ein weiterer<br />
wichtiger Baustein und medizinischer<br />
Leuchtturm hinzugekommen.<br />
Wir sind froh, dass wir Christian<br />
Sturm <strong>für</strong> unser Haus gewinnen<br />
konnten.“<br />
> > > LEISTUNGEN UND KONTAKT<br />
Leistungsspektrum Pneumologie<br />
• Diagnostische und interventionelle<br />
Bronchoskopie inkl. BAL und Argonbeamer<br />
• Lungenfunktionsdiagonstik<br />
• Screening von nächtlichen Atemstörungen<br />
Kontakt Medizinische Klinik<br />
Telefon: 08861 / 215-454<br />
Fax: 08861 / 215-138<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 25
Klinik <strong>für</strong> Geriatrie — Zentrum <strong>für</strong> Altersmedizin<br />
Mit einem multidisziplinären Team<br />
zurück in <strong>den</strong> Alltag<br />
Schongau | Altersmedizin überschreitet<br />
— anders als andere<br />
Fachrichtungen — die organmedizinischen<br />
Grenzen und benötigt<br />
immer ein multidisziplinäres<br />
Team, um <strong>den</strong> altern<strong>den</strong> Patienten<br />
in seinen normalen Lebensalltag<br />
zurückzuführen. Warum? <strong>Das</strong> hat<br />
die European Union Geriatric Medicine<br />
Society 2008 <strong>für</strong> alle Mitgliedsstaaten<br />
definiert:<br />
„Geriatrische Medizin ist eine<br />
medizinische Spezialdisziplin, die<br />
sich mit <strong>den</strong> körperlichen, mentalen,<br />
funktionellen und sozialen<br />
Bedingungen der akuten, chronischen,<br />
rehabilitativen, präventiven<br />
Behandlung und Pflege — auch am<br />
Lebensende — befasst. Die Gruppe<br />
der Patienten wird mit einem hohen<br />
Grad von Gebrechlichkeit und<br />
aktiven Mehrfach-Erkrankungen<br />
assoziiert, die einen ganzheitlichen<br />
Behandlungsansatz erfordern.“<br />
<strong>Das</strong> multidisziplinäre Team der<br />
Krankenhaus GmbH betreut<br />
Menschen über 75 Jahre in der<br />
Akutgeriatrie und Geriatrischen<br />
Rehabilitation. Die relativ betrachtet<br />
am stärksten wachsende<br />
Bevölkerungsgruppe im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau sind Menschen<br />
im Alter zwischen 80 und<br />
90 Jahren. Für sie gilt es, adäquate<br />
und wohnortnahe medizinische<br />
Versorgungskonzepte zu schaffen.<br />
<strong>Das</strong> Zentrum <strong>für</strong> Altersmedizin<br />
ist die Antwort der Krankenhaus<br />
GmbH auf <strong>den</strong> demografischen<br />
Wandel. Unter ihrem Dach befin<strong>den</strong><br />
sich die Geriatrische Rehabilitation<br />
mit 29 Betten und die Akutgeriatrie<br />
mit 20 Betten.<br />
Therapieteam — ein<br />
wichtiger Baustein<br />
Zu <strong>den</strong> Behandlungsschwerpunkten<br />
der Geriatrischen Rehabilitation Schongau gehören:<br />
• Folgen altersbedingter Gefäßerkrankungen (Schlaganfall, Herzinfarkt<br />
sowie zerebrale und periphere Durchblutungsstörungen)<br />
• Folgen schwerer internistischer Allgemeinerkrankungen<br />
(Diabetes, Lungenentzündung)<br />
• Neurologische Erkrankungen (z.B. Morbus Parkinson)<br />
• Folgezustände nach Operation insbesondere nach Knochenbrüchen,<br />
Amputationen oder auch künstlichem Gelenkersatz<br />
• Degenerative und entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
(z.B. Rheuma, Osteoporose, Arthrose)<br />
Die Geriatrie ist wie die Gastroenterologie<br />
oder Kardiologie ein<br />
Teilgebiet der Inneren Medizin.<br />
Neben der bekannten Diagnostik<br />
und Therapie in Abteilungen der<br />
Inneren Medizin wie Labor, Ultraschall,<br />
Röntgen, CT, Kernspin oder<br />
Endoskopie, verfügt die Akutgeriatrie<br />
über einen weiteren wichtigen<br />
Baustein: die Behandlung in<br />
einem therapeutischen Team mit<br />
spezialisierter Pflege, Physiotherapie,<br />
Ergotherapie, Sozialarbeit,<br />
Neuropsychologie und Logopädie<br />
— vom ersten Tag an.<br />
Zu Beginn der Unterbringung in<br />
der Akutgeriatrie steht ein Orientierungsassessment,<br />
das bei Aufnahme<br />
der Patienten durchgeführt<br />
wird. Dabei wer<strong>den</strong> Menschen<br />
ab dem 70. Lebensjahr unter anderem<br />
befragt, wie es um ihre<br />
Mobilität und ihren Hilfebedarf<br />
steht. Wer<strong>den</strong> die Kriterien eines<br />
geriatrischen Patienten erfüllt, ist<br />
die Unterbringung in der Akutgeriatrie<br />
möglich. Stehen jedoch<br />
zum Zeitpunkt der Aufnahme im<br />
Krankenhaus organmedizinische<br />
Komplikationen im Vordergrund,<br />
die eine fachspezifische Intervention<br />
oder Operation erforderlich<br />
machen, so haben diese selbstverständlich<br />
Priorität. Eine Verlegung<br />
in die Akutgeriatrie ist dann<br />
erst nach Stabilisierung möglich,<br />
wenngleich eine beratende Mitbehandlung<br />
generell von Anfang<br />
an erfolgt.<br />
<strong>Das</strong> Ziel: Mobilität<br />
und Selbstständigkeit<br />
Angehörige nehmen ab dem ersten<br />
Tag ein wichtige Rolle ein, sie<br />
geben dem Team um Chefarzt Dr.<br />
Hans-Christian Sänger wichtige Informationen<br />
etwa über die Zeit vor<br />
dem Krankenhausaufenthalt oder<br />
das Wohnumfeld. Ziel ist stets die<br />
bestmögliche Wiederherstellung<br />
der Mobilität und Selbstständigkeit<br />
als Voraussetzung der Rückkehr in<br />
die eigenen vier Wände. Alle akutgeriatrischen<br />
Patienten erhalten<br />
dann eine koordinierte Entlassplanung.<br />
Hierbei wer<strong>den</strong> sie vom<br />
Sozialdienst der Klinik unterstützt.<br />
Dieser kommt direkt ans Patientenbett<br />
und hilft beispielsweise bei<br />
der Vermittlung von ambulanten<br />
Hilfen oder der Beantragung einer<br />
Reha-Maßnahme. Patienten haben<br />
die Möglichkeit nach ihrem Aufenthalt<br />
in der Akutgeriatrie, der in der<br />
Regel 14 Tage dauert, in die Geriatrische<br />
Rehabilitation zu wechseln.<br />
Es stehen Ein- und Zweibettzimmer<br />
mit angeschlossenem Patientenbad<br />
zur Verfügung. Auf dem<br />
Stationsflur befin<strong>den</strong> sich behindertengerechte<br />
Duschen. Alle Zimmer<br />
sind nach Sü<strong>den</strong> ausgerichtet<br />
und gewähren einen schönen Blick<br />
auf die Schongauer Altstadt. Die<br />
Patienten haben die Möglichkeit,<br />
ihre Mahlzeiten im Zimmer oder<br />
im Speisesaal der Akutgeriatrie<br />
einzunehmen.<br />
Die Geriatrische Rehabilitation am<br />
Standort Schongau besteht seit<br />
1998. Pro Jahr wer<strong>den</strong> rund 500<br />
geriatrische Patienten von einem<br />
multiprofessionellen Team unter<br />
der Leitung von Chefarzt Dr. Hans-<br />
Sonderveröffentlichung der
Christian Sänger betreut. Über 29<br />
Betten verfügt die Abteilung, inklusive<br />
eines eigenen Therapie-Pavillons<br />
mit angeschlossenem Garten.<br />
Seit April 2015 ist die Geriatrische<br />
Rehabilitation Teil des Zentrums <strong>für</strong><br />
Altersmedizin der Klinik Schongau.<br />
Ein geriatrischer<br />
Patient?<br />
Ist meist über 65 Jahre alt, hat<br />
ein hohes Risiko <strong>für</strong> Gebrechlichkeit<br />
und mehrere Erkrankungen<br />
gleichzeitig. In der Fachsprache<br />
spricht man von Multimorbidität.<br />
Solch ein multimorbider Patient<br />
hat Anspruch auf Rehabilitation,<br />
wenn Rehabilitationsbedürftigkeit,<br />
-fähigkeit, -willigkeit und eine<br />
positive Rehabilitationsprognose<br />
> > > GERIATRIE – KONTAKT<br />
ärztlich bestätigt wer<strong>den</strong>. Voraussetzung<br />
ist, dass Patienten soweit<br />
stabil und belastbar sind, um aktiv<br />
an <strong>den</strong> rehabilitativen Therapien<br />
teilzunehmen. Zu Beginn der<br />
Aufnahme findet eine ärztliche<br />
Aufnahmeuntersuchung statt. Dabei<br />
wer<strong>den</strong> unterschiedliche Tests<br />
(Geriatrisches Assessment) durchgeführt.<br />
Aus der Aufnahmeuntersuchung<br />
heraus wird in Absprache<br />
mit dem Team ein Rehabilitationsplan<br />
<strong>für</strong> je<strong>den</strong> Patienten erstellt.<br />
Dieser kann sich aus logopädischen,<br />
ergotherapeutischen, physikalischen<br />
und physiotherapeutischen<br />
Therapien zusammensetzen.<br />
Dr. Hans-Christian Sänger (Chefarzt Geriatrie), Tel.: 08861 / 215-338,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: c.saenger@kh-gmbh-ws.de<br />
Sandra Bucher (Stationsleitung Geriatrische Rehabilitation),<br />
Telefon: 08861 / 215-334<br />
Lolita Hönig (Stationsleitung Akutgeriatrie), Tel.: 08861/215-434<br />
Birgit Noack (Therapieleitung), Tel.: 08861 / 215-343,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: b.noack@kh-gmbh-ws.de<br />
Versorgung von Schlaganfällen<br />
Wenn jede Minute zählt<br />
Weilheim / Schongau | Bei einem<br />
Schlaganfall zählt jede Minute.<br />
Denn je länger das Gehirn ohne<br />
Sauerstoff ist, desto größer sind<br />
die langfristigen Folgeschä<strong>den</strong>.<br />
Rund 250 000 Menschen erlei<strong>den</strong><br />
in Deutschland pro Jahr erstmalig<br />
einen Schlaganfall. Etwa die Hälfte<br />
der Patienten sind nach Angaben<br />
der Deutschen Schlaganfallhilfe<br />
auch ein Jahr nach dem Ereignis<br />
auf fremde Hilfe angewiesen.<br />
Der Schlaganfall gehört zu <strong>den</strong><br />
dritthäufigsten Todesursachen in<br />
Deutschland. Rund 80 Prozent<br />
aller Schlaganfälle wer<strong>den</strong> durch<br />
Dr. Fischer Prof. Dr. Knez<br />
<strong>den</strong> Verschluss einer Schlagader<br />
hervorgerufen, die zu einer Mangeldurchblutung<br />
des Gehirns<br />
führt. Ein Schlaganfall kann aber<br />
auch vom Platzen eines Blutgefäßes<br />
herrühren.<br />
24-Stun<strong>den</strong>-<br />
Überwachung<br />
TESAURUS:<br />
Der Klinikverbund setzt auf eine starke Vernetzung im Gesundheitswesen.<br />
Aus diesem Grund bestehen Kooperationen in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />
medizinischen Bereichen. An <strong>den</strong> Standorten Schongau und<br />
Weilheim ist die Krankenhaus GmbH als Mitglied mit dem telemedizinischen<br />
Netzwerk zur Schlaganfallversorgung Augsburg<br />
und Südwestbayern verbun<strong>den</strong> und damit regionales Schlaganfallzentrum.<br />
Hinzu kommt die Mitgliedschaft im Traumanetzwerk<br />
München/Oberbayern Süd.<br />
Ist es zum Schlaganfall gekommen,<br />
kann die Notfallversorgung<br />
und Behandlung wohnortnah in<br />
der Klinik Schongau oder Klinik<br />
Weilheim erfolgen, die seit 2010<br />
Mitglied im telemedizinischen<br />
Netzwerk zur Schlaganfallversorgung<br />
Augsburg und Südwestbayern<br />
— kurz TESAURUS genannt (Erklärung<br />
siehe Kasten oben rechts)<br />
— sind. Patienten erwartet eine<br />
qualitativ hochwertige Versorgung.<br />
Dazu gehören 24-Stun<strong>den</strong>-<br />
Monitorüberwachung, Lysetherapie,<br />
Kernspintomografie, Angiografie<br />
und Telekonsile im Rahmen<br />
der TESAURUS-Kooperation mit<br />
der neurologischen Klinik des Klinikums<br />
Augsburg. Im Zuge der Telekonsile<br />
können die Schongauer<br />
> > > KONTAKT<br />
Ärzte die Neurologen des Zentralklinikums<br />
Ausgburg per Echtzeit-<br />
Videosystem direkt an das Bett des<br />
Patienten zuschalten — und dies<br />
rund um die Uhr.<br />
Klinik Schongau — Innere Medizin<br />
Marie-Eberth-Straße 6, 86956 Schongau, Telefon: 08861 / 215-454<br />
Ansprechpartner: Dr. Wilhelm Fischer<br />
Ärztlicher Direktor/Chefarzt Innere Medizin Klinik Schongau<br />
Klinik Weilheim — Innere Medizin<br />
Johann-Baur-Straße 4, 82362 Weilheim, Telefon: 0881 / 188-598<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. Andreas Knez<br />
Ärztlicher Direktor/Chefarzt Innere Medizin Klinik Weilheim<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 27
Dr. Thomas Löffler — ein Jahr neuer Chefarzt <strong>für</strong> Unfallchirurgie und Orthopädie<br />
Leistungsspektrum erheblich erweitert<br />
Weilheim | Seit März 2015 leitet<br />
Dr. Thomas Löffler die Kliniken <strong>für</strong><br />
Unfallchirurgie und Orthopädie an<br />
<strong>den</strong> Krankenhäusern Weilheim und<br />
Schongau. Seitdem hat der neue<br />
Chefarzt das Leistungsspektrum<br />
erheblich erweitert, die Zusammenarbeit<br />
mit dem Rettungsdienst<br />
ausgebaut und die Zertifizierung<br />
als lokales Traumazentrum initiiert.<br />
<strong>Das</strong> Leistungsspektrum<br />
umfasst nun zusätzlich die<br />
Behandlung von:<br />
• Wirbelsäulenfrakturen<br />
• Beckenchirurgie<br />
• Komplexe Extremitätenchirurgie<br />
• Sporttraumatologie<br />
• Osteoporotische Wirbelsäulenfrakturen<br />
mittels minimalinvasiver<br />
Verfahren zur Behandlung<br />
von Wirbelbrüchen<br />
(Kyphoplastie)<br />
Die Klinik <strong>für</strong> Unfallchirurgie und<br />
Orthopädie bietet die gesamte Endoprothetik<br />
von Hüfte und Knie,<br />
von der Primärprothese über die<br />
komplexe Wechselrevisionsendoprothetik<br />
bis hin zum Ersatz von<br />
Teilen des Oberschenkelknochens<br />
(Femur) an.<br />
Seit März gibt es also auch <strong>für</strong> jede<br />
chirurgische Subdisziplin einen eigenen<br />
Bereitschaftsdienst an Wochenen<strong>den</strong><br />
und Feiertagen. „<strong>Das</strong><br />
war mir von Anfang an wichtig,<br />
dass ein unfallchirurgischer Patient<br />
auch von einem Facharzt <strong>für</strong> Unfallchirurgie<br />
operiert wird“, erklärt<br />
Löffler. Die Zusammenarbeit mit<br />
dem Rettungsdienst wurde durch<br />
die Neukonzeption eines strukturierten<br />
Schockraumkonzepts verbessert.<br />
Der Prozess der Zertifizierung als<br />
lokales Traumazentrum wird zur<br />
Zeit durchlaufen und wird voraussichtlich<br />
im Sommer des Jahres<br />
abgeschlossen.<br />
Vertrauensbeweis<br />
der Patienten<br />
Struktur, Organisation, Ausstattung<br />
sowie die Förderung von<br />
Qualität und Sicherheit schaffen<br />
die Voraussetzungen, dass alle<br />
Veranstaltungshinweis:<br />
„Wenn das Knie schmerzt“<br />
Mittwoch, 4. <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong>, 19.00 Uhr<br />
Krankenhaus Weilheim, EG, Casino<br />
Dr. Thomas Löffler, Chefarzt<br />
Marcel Ziegler, Leitender Oberarzt<br />
Klaus Lederer, Oberarzt<br />
verunfallten Patienten die gleiche<br />
optimale Behandlung erfahren.<br />
„<strong>Das</strong> neue Angebot der Klinik <strong>für</strong><br />
Unfallchirurgie und Orthopädie<br />
ist bereits von <strong>den</strong> Patienten angenommen<br />
wor<strong>den</strong>“, zeigt sich<br />
Geschäftsführer Thomas Lippmann<br />
auf Basis der gestiegenen<br />
Patientenzahlen zufrie<strong>den</strong>. „Einen<br />
besseren Vertrauensbeweis gibt es<br />
nicht“.<br />
Die Abteilung Unfallchirurgie/<br />
Orthopädie der Klinik Weilheim<br />
steht seit dem 1. <strong>Mai</strong> 2015 unter<br />
der Leitung von Dr. Thomas Löffler.<br />
Zu seinem Team gehören Marcel<br />
Ziegler (Leitender Oberarzt) und<br />
Klaus Lederer (Oberarzt).<br />
> > > KONTAKT<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Sekretariat Weilheim — Frau Hirthammer<br />
Telefon: 0881 / 188-593<br />
E-<strong>Mai</strong>l: b.hirthammer@kh-gmbh-ws.de<br />
Sekretariat Schongau — Frau Findl<br />
Telefon 08861 / 215-292<br />
E-mail: m.findl@kh-gmbh-ws.de
Pilotprojekt in Schongau läuft seit Anfang April<br />
Notdienst jetzt immer im Krankenhaus<br />
Schongau / Weilheim | Wer kennt<br />
das Problem nicht? Abends oder<br />
am Wochenende benötigt man<br />
dringend eine Arztpraxis, die<br />
geöffnet hat. Bisher war es notwendig<br />
herauszufin<strong>den</strong>, welcher<br />
Arzt Notdienst hat und wo man<br />
seine Praxis findet. <strong>Das</strong> ist jetzt<br />
Vergangenheit: Im April wurde<br />
im Rahmen eines Pilotprojektes<br />
die Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung am<br />
Krankenhaus Schongau in Betrieb<br />
genommen, das bedeutet: Der<br />
Arzt, der zur entsprechen<strong>den</strong> Zeit<br />
Notdienst hat, ist ab sofort immer<br />
auch im Krankenhaus anzutreffen.<br />
Die Räumlichkeiten dieser Praxis<br />
befin<strong>den</strong> sich bis auf weiteres<br />
in <strong>den</strong> Zimmern 752 und 753 im<br />
Erdgeschoß. Der Weg dahin wird<br />
vom Haupteingang aus mit gelben<br />
Fußabdrücken auf dem Bo<strong>den</strong><br />
gekennzeichnet, so dass dieser<br />
nicht übersehen wer<strong>den</strong> kann. Der<br />
Krankenhaus GmbH ist es wichtig,<br />
dass der Zugang zur Praxis ausschließlich<br />
über <strong>den</strong> Haupteingang<br />
der Klinik erfolgt.<br />
Notfallversorgung<br />
rund um die Uhr<br />
Die Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung ist zu<br />
folgen<strong>den</strong> Zeiten besetzt: Montag,<br />
Dienstag und Donnerstag jeweils<br />
von 18 bis 21 Uhr. Mittwochs und<br />
freitags von 13 bis 21 Uhr. Und an<br />
Samstagen, Sonntagen und Feiertagen<br />
von 9 bis 21 Uhr.<br />
Patienten aus Weilheim und Umgebung<br />
können sich — neben<br />
der Möglichkeit die KV-Praxis in<br />
Schongau aufzusuchen — weiterhin<br />
auf die Notfallversorgung im<br />
Krankenhaus Weilheim verlassen.<br />
Die interdisziplinäre Notaufnahme<br />
ist an 365 Tagen im Jahr, 24 Stun<strong>den</strong><br />
besetzt und gewährleistet <strong>den</strong><br />
Patienten durchgehend ärztliche<br />
Hilfe und Versorgung.<br />
Eintritt<br />
frei<br />
29.06. ab<br />
9.00 Uhr<br />
Gesundheitstag<br />
im Wellenfreibad Peiting<br />
Mehr unter http://gesundin.bayern<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 29
Carina Mett<br />
Sparkassenfachwirtin<br />
Privatkun<strong>den</strong>beraterin<br />
in Schongau<br />
Ansprechpartnerin <strong>für</strong> die Azubis<br />
Zu Besuch in der Manufaktur von Alois Steidele<br />
Edle Schreibgeräte<br />
„made in Reisgang“<br />
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was <strong>für</strong> mich besonders wichtig ist:<br />
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Entwicklung<br />
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anspruchsvolle Aufgaben übernehmen<br />
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Kreissparkasse<br />
Schongau<br />
Reisgang | Früher kannte er nur<br />
Fichte, Buche, Esche. „Was halt<br />
bei uns so rumsteht“, sagt Alois<br />
Steidele. Holzarten, mit <strong>den</strong>en der<br />
gelernte Zimmerer fast vier Jahrzehnte<br />
auf Baustellen zu tun hatte.<br />
Heute weiß er, dass Schlangenholz<br />
so schwer ist, dass es im Wasser<br />
untergeht. Oder, wie er mit einer<br />
kleinen Unterdruck-Kammer aus<br />
30 | der altlandkreis<br />
Alois Steidele in seiner rund 40 Quadratmeter großen Holzmanufaktur,<br />
die er in einem Schuppen eingerichtet und immer wieder vergrößert hat.<br />
faulen<strong>den</strong> Buchenholzklötzchen<br />
die Feuchtigkeit herausbekommt.<br />
Und auch, dass er Holzoberflächen<br />
am besten mit auf 80 Grad Celsius<br />
erwärmtem Schellack versiegelt,<br />
weil Sekun<strong>den</strong>kleber oder Lacke,<br />
die Andere da<strong>für</strong> hernehmen, ungesund<br />
ausdünsten und manchmal<br />
sogar Risse verursachen. <strong>Das</strong><br />
alles weiß Alois Steidele inzwischen.<br />
Was er auf Anhieb nicht mehr<br />
weiß, ist, wie viele Holzarten er<br />
in seiner kleinen Manufaktur in<br />
Reisgang schon verarbeitet hat:<br />
„Schlehe, Flieder, Apfel, Kirsche,<br />
Birne, Esche, Buche, Eiche — eben<br />
alles Einheimische.“ Und dazu<br />
auch „Exoten“ wie das Schlangenholz.<br />
Es stammt von einer<br />
Baumart, die botanisch-korrekt<br />
Brosimum guianense heißt, zur<br />
Familie der Maulbeergewächse<br />
gehört und in Südamerika wächst.<br />
Dank seiner besonderen Härte<br />
wird das Holz vor allem im Instrumentenbau<br />
verwendet. Steidele<br />
ist eher die besondere Maserung<br />
wichtig. Aus Schlangenholz — und<br />
vielen anderen Hölzern, edlen<br />
und gewöhnlichen — drechselt er<br />
Schreibgeräte: Füllfederhalter, Kugelschreiber,<br />
Pinballs, Minenbleistifte.<br />
Und auch mal Rasierpinselgriffe,<br />
in die er echtes Dachshaar<br />
einklebt.<br />
Experimente mit Furnier<br />
<strong>für</strong> stabile Fingerringe<br />
Nach einer schweren Gürtelrose<br />
musste der 57-Jährige seine Arbeit<br />
als Zimmerer aufgeben. „Weil<br />
ich schon immer gerne mit Holz<br />
gearbeitet habe und das auch<br />
weiterhin tun wollte“, begann<br />
der gebürtige Reisganger vor<br />
zwei Jahren mit dem Drechseln.<br />
Mittlerweile kann er bereits eine<br />
erstaunlich umfangreiche Kollektion<br />
exklusiver Schreibutensilien<br />
vorweisen. Außerdem fertigt er<br />
hölzerne Schalen und Schüsseln,<br />
Kerzen aus Scheitholz, sogar<br />
Schmuck wie Ohrringe und -stecker.<br />
Dieses Frühjahr experimentiert<br />
Steidele mit Furnierholz aus<br />
Eiche oder gefärbter Esche<br />
und gestaltet daraus stabile<br />
Fingerringe.<br />
Damals, im Krankenhaus, habe<br />
er viel Zeit <strong>für</strong> Internet-Recher-ecchen<br />
gehabt. Über Edelhölzer.<br />
lzer<br />
er.<br />
e -<br />
Und zu Maschinen <strong>für</strong> deren en Verarbeitung.<br />
Noch aus dem Bett<br />
heraus habe er seine<br />
erste Drechselbank<br />
gekauft. Heute stehen<br />
drei in dem gut<br />
Der Füller rechts oben ist aus Amboina, einem Edelholz aus Südostasien,<br />
sien<br />
darunter ein Rollerball aus Schlangenholz.
Alois Steidele experimentiert auch<br />
mit Ringen aus Furnierhölzern,<br />
Eiche oder gefärbter Esche, die er<br />
teils mit Edelsteinen besetzt.<br />
40 Quadratmeter großen Schuppen,<br />
der Besucher beim Eintreten<br />
mit aromatischen Holzdüften<br />
empfängt. Eine Hälfte der Hütte<br />
war immer schon seine Hobbywerkstatt,<br />
die andere zunächst<br />
Heulager, später Partyraum seiner<br />
Schwestern. „Jetzt habe ich<br />
mich vergrößert, aber eigentlich<br />
ist die Werkstatt immer zu klein“,<br />
sagt Steidele. Wie seine Schwestern<br />
das fin<strong>den</strong>, verschweigt er<br />
schmunzelnd.<br />
Zwischen Bandsäge, Bohrmaschinen,<br />
Werkbank, Druckluftkompressor,<br />
<strong>den</strong> Drechselbänken und<br />
vielen, vielen, kleinen und großen<br />
Holzstücken, -klötzen und -brettern<br />
bullert ein Ofen. Erstaunlich,<br />
dass der überhaupt brennt. Denn<br />
Steidele gesteht, dass er fast jedes<br />
Holzstück auf seine Verwendbarkeit<br />
prüft. Mitunter durchstreife<br />
er die<br />
Gegend end wie ein Pilzsucher,<br />
<strong>den</strong> Blick ausgerichtet et<br />
auf<br />
Stücke mit<br />
besonderer<br />
Maserung.<br />
„Wenn jemand einen Apfelbaum<br />
umtut, spreche ich ihn natürlich<br />
an.“ <strong>Das</strong> ist der heimische Rohstoffmarkt.<br />
Füllfederhalter, die nach<br />
irischem Whiskey duften<br />
Natürlich gibt es auch <strong>den</strong> internationalen:<br />
<strong>für</strong>s erwähnte<br />
Schlangenholz; oder Grenadill,<br />
ein Hartholz, das in Afrika wächst<br />
und ebenfalls hauptsächlich im<br />
Holzblasinstrumentenbau verwendet<br />
wird; oder Amboina, ein<br />
Edelholz aus Südostasien, das<br />
wegen seiner intensiven Färbung<br />
und starken Maserung <strong>für</strong> die<br />
Griffe teurer Messer hergenommen<br />
wird. Doch alles, was etwas<br />
abseits der süddeutschen Heimat<br />
wächst, sei „schweineteuer“,<br />
sagt Steidele. Zum Beispiel<br />
Fassdauben aus Eiche, die ihm<br />
ein Schwager einmal aus Irland<br />
mitbrachte. <strong>Das</strong> Stück kostete 25<br />
Euro, da<strong>für</strong> duftete es herrlich<br />
nach dem Wiskey, der im Fass<br />
einst gereift war.<br />
Die Verwendung der Edelhölzer<br />
rechne sich — wenn überhaupt —<br />
nur mit <strong>den</strong> Schreibgeräten, die<br />
er auf Kunsthandwerkermärkten<br />
anbietet, in Augsburg, Neuburg<br />
an der Donau, auf dem Schongauer<br />
Weihnachtsmarkt. „Verdient<br />
habe ich noch keinen Pfennig“,<br />
sagt der Hobbydrechsler<br />
und blickt durch die Werkstatt. In<br />
die hat er viel investiert. Neben<br />
<strong>den</strong> genannten Maschinen auch<br />
in eine Luftabsaugung ugung und Filter,<br />
damit er beim Drechseln, eln,<br />
Bohren<br />
und Sägen <strong>den</strong> Holzstaub nicht<br />
einatmet. et<br />
Schließlich ich verbringe<br />
ri<br />
er<br />
hier „viel Zeit, die auch<br />
nicht<br />
bezahlt ist — ich mach’s halt ger-<br />
ne, aber<br />
nicht wegen en dem<br />
Geld“, sagt Steidele.<br />
<strong>Das</strong> weiß er gewiss.<br />
ts<br />
„Hinfallen. Aufstehen.<br />
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mai / juni <strong>2016</strong> | 31
Jugend forscht und Schüler experimentieren<br />
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<strong>Altlandkreis</strong> | Zum 51. Mal<br />
messen sich junge Tüftler<br />
und Forscher dieses Frühjahr<br />
bei „Jugend forscht“. Der<br />
bundesweite Wettbewerb<br />
ist der größte seiner Art in<br />
Europa und soll besondere<br />
Begabungen und Leistungen<br />
in Naturwissenschaften<br />
und Technik fördern. Für<br />
die erste Runde, <strong>den</strong> Regionalentscheid<br />
Voralpenland,<br />
hatten 107 Teilnehmer zwischen<br />
neun und 21 Jahren<br />
insgesamt 64 Projekte gemeldet.<br />
Ihre Ideen konnten<br />
sie Ende Februar zwei Tage lang<br />
in der Schongauer Lechsporthalle<br />
präsentieren.<br />
Elf Nachwuchsforscher qualifizierten<br />
sich <strong>für</strong> die bayerischen<br />
Landeswettbewerbe: Fünf Projekte<br />
von sechs Nachwuchswissenschaftlern<br />
schafften es zum Entscheid<br />
in München in der Sparte<br />
„Jugend forscht“, die die Altersgruppe<br />
14 bis 21 Jahre umfasst.<br />
Weiter zum Bundesentscheid<br />
Ende <strong>Mai</strong> in Paderborn kam aus<br />
dem Voralpenland niemand. In<br />
der Sparte „Schüler experimentieren“<br />
wur<strong>den</strong> die Landessieger<br />
zwischen neun und 13 Jahren in<br />
Dingolfing ermittelt. Wer es von<br />
dort zum Bundesentscheid schafft,<br />
entschied sich erst nach Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe.<br />
Aus dem <strong>Altlandkreis</strong> reiste Josef<br />
Frühschütz-Grüning nach Dingolfing.<br />
Der 13-Jährige aus Bad Bayersoien<br />
besucht die <strong>Pfaffenwinkel</strong>-Realschule<br />
in Schongau und<br />
hatte mit zwei Mitschülern schon<br />
Die Weiterentwicklung der „Zoom-Brille“<br />
brachte Josef Frühschütz-Grüning aus Bad<br />
Bayersoien ins Landesfinale.<br />
2015 die Idee einer „Zoom-Brille“<br />
vorgestellt. Den optischen Effekt<br />
verursacht Wasser, dessen Druck<br />
zwischen zwei Klarsichtfolien verändert<br />
wird. Zwar funktionierte<br />
das Modell 2015, doch es war noch<br />
zu groß und zu schwer. „Dieses<br />
Jahr will ich schaffen, dass ich die<br />
Brille auch tragen kann“, erklärte<br />
Frühschütz-Grüning. <strong>Das</strong>s er die<br />
Idee weiterverfolgt hat, trug ihm<br />
<strong>den</strong> ersten Platz im Fachgebiet<br />
„Arbeitswelt“ und <strong>den</strong> „Sonderpreis<br />
<strong>für</strong> eine innovative Arbeit“<br />
ein.<br />
Die 107 Schüler maßen sich in<br />
sieben Bereichen: Arbeitswelt,<br />
Biologie, Chemie, Geo- und<br />
Raumwissenschaften, Mathematik<br />
und Informatik, Physik sowie<br />
Technik. Allein, in Zweier- oder<br />
Dreier-Teams hatten sie sich Gedanken<br />
gemacht, Fragen wissenschaftlich<br />
zu beantworten versucht<br />
und Modelle konstruiert. In der<br />
Lechsporthalle bewertete die Jury,<br />
ob die Ideen überhaupt funktionieren<br />
und umsetzbar sind,<br />
wie die Arbeitsschritte teils<br />
über Monate hinweg dokumentiert<br />
und wie professionell<br />
die Projekte präsentiert<br />
wur<strong>den</strong>, und außerdem, wie<br />
hoch der Eigenanteil der jungen<br />
Forscher an <strong>den</strong> Arbeiten<br />
war.<br />
Auch wenn es die übrigen<br />
vier Beiträge der <strong>Pfaffenwinkel</strong>-Realschule<br />
und der einzige<br />
vom Welfen-Gymnasium<br />
Schongau nicht in <strong>den</strong> Landesentscheid<br />
geschafft haben,<br />
stellt „der altlandkreis“<br />
die kreativen Ideen auf diesen<br />
Seiten vor. Wer weiß, welches Potenzial<br />
in <strong>den</strong> Projekten schlummert?<br />
Josef Frühschütz-Grüning<br />
ist der Beweis, dass sich Beharrlichkeit<br />
auszahlt.<br />
Bläserfrust im Winter:<br />
eingefrorene Ventile<br />
Der Schulbank schon entwachsen<br />
ist der 21-jährige Ulrich Notz aus<br />
Schongau. Er ist Auszubil<strong>den</strong>der<br />
bei Hoerbiger — seit zwölf Jahren<br />
Patenunternehmen des Regionalentscheids<br />
Voralpenland — und<br />
spielt in der Stadtkapelle Waldhorn.<br />
Bei „Jugend forscht“ präsentierte<br />
er einen Ventilwärmer<br />
<strong>für</strong> sein Instrument, <strong>den</strong>n: „Ich<br />
muss im Winter jährlich gegen<br />
dasselbe Problem ankämpfen:<br />
das Einfrieren der Ventile.“ Mit<br />
seinen Ideen will Notz „andere<br />
Musikanten anregen, sich Lösung<br />
<strong>für</strong> ihre Instrumente zu basteln“,<br />
vor allem aber „Events wie das<br />
32 | der altlandkreis
Neujahrsanblasen bequemer<br />
gestalten“. Die Waldhorn-Ventilheizung<br />
wird betrieben von zwei<br />
Brennstoffzellen, deren Strom<br />
einen Heizdraht erwärmt, der<br />
gefährdete Bereiche der Ventile<br />
über dem Gefrierpunkt hält.<br />
Jonas Biereder (15 Jahre alt) und<br />
sein Bruder Benjamin (14) aus Peiting<br />
waren mit Timo Korinth (14)<br />
aus Schongau das Dreier-Team<br />
der <strong>Pfaffenwinkel</strong>-Realschule bei<br />
„Jugend forscht“. Sie arbeiten an<br />
einem Gerät, das mit „Thermit“<br />
dreidimensional drucken kann.<br />
<strong>Das</strong> Gemisch aus Eisenoxid- und<br />
Aluminium-Granulat wird etwa<br />
beim Schweißen im Gleisbau<br />
verwendet. Ihr Projekt „Drucken<br />
mit heißem Eisen“ orientiert sich<br />
an herkömmlichen 3D-Druckern.<br />
Ihr Prototyp aus Lego-Technik-<br />
Motoren und einem Blumentopf<br />
schmilzt versuchsweise — weil<br />
gefahrloser — heißes Wachs.<br />
Thermit soll später flüssiges Eisen<br />
liefern: „Gedacht ist unsere Erfindung<br />
<strong>für</strong> Dritte-Welt-Länder oder<br />
Kleinteilproduktionen“, erklären<br />
die Schüler.<br />
Realschule mit<br />
drei Schüler-Teams<br />
Zur Reha-Unterstützung haben<br />
Lukas Hojka und Thomas Schmid<br />
aus Peiting eine „Fußwaage“ entwickelt.<br />
In der Sparte „Schüler experimentieren“<br />
war die <strong>Pfaffenwinkel</strong>-Realschule<br />
mit drei Projekten<br />
am Start: Dabei zeichnete die<br />
Stadt Schongau die „Fußwaage“<br />
von Lukas Hojka (12) und Thomas<br />
Schmid (11) mit ihrem Sonderpreis<br />
aus. <strong>Das</strong> Projekt ist gedacht<br />
<strong>für</strong> die Rehabilitation nach Sportverletzungen<br />
oder Beinoperationen.<br />
Mittels einer im Schuh<br />
integrierten Druckwaage können<br />
Patienten die Belastung des Beines<br />
ständig selbst kontrollieren<br />
und korrigieren. „Dadurch kann<br />
der Heilungsprozess positiv beeinflusst<br />
wer<strong>den</strong>“, erklären die<br />
zwei Peitinger.<br />
David Wintersberger (13) aus<br />
Schwabniederhofen hatte es 2015<br />
mit einem Türgriffsäuberer ins<br />
Landesfinale geschafft. Diesmal<br />
stellte er die Idee <strong>für</strong> einen „sicheren<br />
Wagenheber“ vor. <strong>Das</strong> Gerät<br />
soll jederzeit einen Reifenwechsel<br />
ermöglichen und fest unten am<br />
Auto installiert sein. Wird es aktiviert,<br />
können am beschädigten<br />
Reifen Tragstangen ausfahren<br />
und das Auto anheben: „Nicht jeder<br />
hat einen Wagenheber dabei.<br />
Die festangebaute Maschine soll<br />
die Sicherheit geben, nach einem<br />
Platten weiterfahren zu können“,<br />
erläutert Wintersberger.<br />
Eine Kombination aus Trainingsund<br />
Küchengerät ersannen die<br />
bei<strong>den</strong> Schongauer Kevin Mangold<br />
(13) und Sean Reimann (12)<br />
mit ihrem „Fitness-Mixer“. In der<br />
Konstruktion verban<strong>den</strong> die Schüler<br />
Fahrradpedale über Zahnräder<br />
mit einem Mixstab. Wer<br />
kräftig in die Pedale tritt, kann<br />
Teig oder Brei rühren — und sich<br />
außerdem fi thalten.<br />
Einziger Gymnasiast bei „Jugend<br />
forscht“ war Daniel Sandner (16)<br />
aus Bernbeuren. Er stellte sein<br />
Projekt <strong>für</strong> ein „Protonenmikroskop“<br />
vor, das auf dem Prinzip<br />
des Rasterelektronenmikroskops<br />
basiert. „Durch die Verwendung<br />
von Ionen, speziell Protonen, soll<br />
der Aufbau einfacher und praktikabler<br />
wer<strong>den</strong>“, erklärt Sandner<br />
sein Ziel. Er will „testweise eine<br />
metallische Oberfläche auf einen<br />
Leuchtschirm“ abbil<strong>den</strong> und<br />
„aufbauend auf der Funktionsweise<br />
eines Feldionenmikroskops<br />
die Abbildung <strong>für</strong> jede Oberflächenstruktur,<br />
nicht nur <strong>für</strong> sehr<br />
hohe Krümmungsradien“ ermöglichen.<br />
Besondere Schwierigkeit<br />
des Projektes sei der Umgang<br />
mit hohen Spannungen und die<br />
Erzeugung eines Hochvakuums.<br />
Sandners detaillierte Beschreibung<br />
der physikalischen Vorgänge<br />
und Erfordernisse würdigte<br />
die Jury mit dem „Sonderpreis<br />
Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie<br />
Prüfung“.<br />
ts<br />
Jonas und Benjamin Biereder<br />
aus Peiting und Timo Korinth aus<br />
Schongau wollen mit heißem Eisen<br />
dreidimensional drucken.<br />
Überall Autoreifen wechseln — das<br />
soll die Idee von David Wintersberger<br />
aus Schwabniederhofen möglich<br />
machen.<br />
Waldhornbläser Ulrich Notz ärgerten<br />
gefrorene Ventile am Instrument<br />
im Winter — jetzt kann er sie<br />
beim Neujahrsanblasen heizen.<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 33
Im privaten Kutschenmuseum von Johann Hartmann<br />
Der Sammler mit <strong>den</strong> sieben Berufen<br />
Schwabsoien | <strong>Das</strong> Kutschenmuseum<br />
von Johann Hartmann gehört<br />
zu <strong>den</strong> bemerkenswertesten<br />
Privatmuseen in Süddeutschland.<br />
Der emsige Sammler und autodidaktische<br />
Restaurator besitzt<br />
rund 70 Kutschen: „<strong>Das</strong> ermöglicht<br />
Wechselausstellungen nach<br />
Themen, nach Jahreszeiten — es<br />
lohnt sich immer wieder, vorbeizukommen,<br />
man sieht nicht immer<br />
das Gleiche“, sagt Hartmann.<br />
Er sperrt auf telefonische Anfrage<br />
auf, Gruppen, Schulklassen oder<br />
Interessierte können Führungen<br />
vereinbaren. Am Pfingstmontag,<br />
wenn Schwabsoien zum jährlichen<br />
Mühlentag ruft, ist das<br />
Museum ganztägig geöffnet und<br />
viertelstündlich fin<strong>den</strong> Führungen<br />
statt.<br />
Neustes Highlight ist ein Pferdeomnibus<br />
<strong>für</strong> elf Personen, einst<br />
gefertigt in Mühlheim an der Ruhr.<br />
Hotels chauffierten darin ihre Gäste,<br />
Wohlhabende unternahmen<br />
Ausflüge mit ihm. Der Omnibus<br />
stand in <strong>den</strong> Filmstudios Babelsberg<br />
bei Potsdam, wo Hartmann<br />
ihn entdeckte. Die Restaurierung<br />
nahm ihn voriges Jahr über 1 000<br />
Arbeitsstun<strong>den</strong> in Anspruch. Pro<br />
Jahr schafft er, ein bis zwei Fahrzeuge<br />
wiederherzurichten — optisch,<br />
technisch, stets fahrbereit.<br />
Eine zweite Besonderheit, ebenfalls<br />
im Babelsberger Fundus<br />
aufgetaucht und 2005 restauriert,<br />
ist ein roter Deutscher Buggy mit<br />
Rädern aus weißem Hartgummi,<br />
gebaut um 1885. Auf diese Rarität<br />
ist Hartmann stolz: „Buggys sind<br />
eigentlich typisch amerikanische<br />
Fahrzeuge, die nur vereinzelt in<br />
Europa gebaut wur<strong>den</strong>. Einen<br />
deutschen Buggy habe ich bis jetzt<br />
noch in keiner anderen Sammlung<br />
gesehen.“ Vermutlich gehörte das<br />
Fahrzeug einem Gutsbesitzer in<br />
Ostpreußen.<br />
Der letzte Postillon<br />
von Wildsteig<br />
Gar nicht weit in die Ferne schweifen<br />
musste er <strong>für</strong> eine kleine<br />
Die kleine Postkutsche verkehrte bis 1950 zwischen Rottenbuch und<br />
Wildsteig und drohte, unter freiem Himmel zu verrotten.<br />
34 | der altlandkreis<br />
Postkutsche, die er 2006 restauriert<br />
hat. <strong>Das</strong> Fahrzeug rottete in<br />
Wildsteig im Freien vor sich hin.<br />
Nachfragen ergaben, dass es bis<br />
1950 zwischen Rottenbuch und<br />
Wildsteig verkehrte. „Letzter Postillon<br />
war Max Bertl aus Wildsteig,<br />
geboren 1904. Er fuhr die Postkutsche<br />
24 Jahre lang“, hat Hartmann<br />
herausgefun<strong>den</strong>. In eine andere<br />
Kategorie gehört eine Glasberline,<br />
wiederum aus Babelsberg. In der<br />
prächtigen, vierspännigen Kutsche<br />
mit „Lakaiensitz“ unternahmen<br />
Kirchen<strong>für</strong>sten Repräsentationsfahrten.<br />
Besonders an ihr sind die<br />
Laternen — wie im Museum überhaupt<br />
mehr als 160 verschie<strong>den</strong>e<br />
Laternentypen hängen. Viele davon<br />
hat Hartmann instandgesetzt,<br />
weil ihm auch wichtig ist, dass an<br />
jeder Kutsche die richtigen Laternen<br />
angebracht sind.<br />
Bis zu sieben Handwerkszweige<br />
waren früher im Kutschenbau<br />
vereint: Stellmacher, auch Wagner<br />
genannt, Schlosser, Schmiede,<br />
Schreiner, Lackierer, Sattler und<br />
Feinblechner, die Gürtler. All ihre<br />
Fertigkeiten hat Hartmann sich<br />
über die Jahre angeeignet: „Anfangs<br />
beschäftigte ich mich hauptsächlich<br />
mit dem Holz, heute kann<br />
ich schweißen, lackieren und auch<br />
Polsterungen erledigen.“ Seit er<br />
1979 die erste Kutsche erwarb,<br />
sammelt er Bücher und Kataloge,<br />
um Wissen und Können zu erweitern<br />
und „restauratorische Standards“<br />
zu erfüllen. Seine Kutschen<br />
sollen musealen Ansprüchen genügen.<br />
Bestes Lehrbuch sei „Der<br />
Wagenfabrikant“, ein Bildband<br />
mit Beschreibungen aus der Zeit<br />
um 1900, der 1983 als Nachdruck<br />
erschien. Die hölzernen Oberflächen<br />
seiner Kutschen lackiert<br />
Ein neues Exponat ist der Pferdeomnibus <strong>für</strong> elf Personen aus dem<br />
Rheinland, restauriert wurde er 2015.<br />
Hartmann von Hand: Grundierung,<br />
Anschliff, danach bis zu fünf<br />
Lackschichten, hierauf erfolgt die<br />
Linierung und schließlich wird das<br />
Ganze mit Klarlack überzogen. Die<br />
Kutschen lagern deshalb klimatisiert:<br />
„Wärme und Kälte setzt dem<br />
Holz zu, bei zu schnellen Temperaturschwankungen<br />
kann die Lackschicht<br />
reißen, im schlimmsten<br />
Fall springt das Holz.“<br />
Selbst in Glas hat sich Hartmann<br />
vertieft, ein Glaser in Peiting steht<br />
ihm bei „Spezialsachen“ zur Seite.<br />
Etwa beim Facettenschliff, der die<br />
Kanten der Scheiben abschrägt,<br />
mit dem die Fahrgastkabinen<br />
herrschaftlicher Gefährte verglast<br />
waren. Zu fin<strong>den</strong> ist der Schliff<br />
heute an Wandspiegeln. Eine Herausforderung<br />
war, eine gebogene<br />
Scheibe eines sogenannten Dreiviertel-Coupés<br />
zu ersetzen. Neue<br />
Sonderanfertigungen hätten pro<br />
Stück rund 1 000 D-Mark gekostet.<br />
Im Brennofen eines Schwabsoier<br />
Keramikkünstlers gelang es, aus<br />
herkömmlichem Fensterglas neue<br />
Kutschenscheiben zu biegen. „<strong>Das</strong><br />
Metallmodell stellte ich selber her,<br />
ich musste nur noch die Stromkosten<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Brennofen bezahlen“,<br />
erinnert sich Hartmann.<br />
Auch im Polstern mit Rosshaar,<br />
Seegras und Leinen ist der pensionierte<br />
Bahnbeamte nun bewandert.<br />
Bei einer Reise in die<br />
ehemalige DDR erstand er in ei-
nem Gemischtwarenla<strong>den</strong> seinen<br />
ersten Fünf-Kilo-Pack kleiner Polsternägel,<br />
heute muss er sie über<br />
<strong>den</strong> Raumausstatter-Fachhandel<br />
bestellen. „Schwierig wird es im<br />
Spax-Zeitalter mit Schlitzschrauben:<br />
Wenn irgendwo ein Sattler<br />
aufhört, muss ich zuschlagen“,<br />
sagt Hartmann.<br />
Kutschen zu fin<strong>den</strong><br />
ist nicht schwierig<br />
Die Feldküche der Schweizer Armee wiegt 1,2 Tonnen und machte 500<br />
Mann in einer halben Stunde satt.<br />
Kutschen zu fin<strong>den</strong> sei dagegen<br />
nicht so schwierig, auch dank<br />
seines Bekanntheitsgrades in der<br />
Szene. Arbeit, die es wert ist, kann<br />
er sich aussuchen: „Ich bin nur<br />
noch interessiert an speziellen<br />
Kutschen, die meine Sammlung<br />
sukzessive verbessern.“ Eröffnet<br />
hatte Hartmann sein dreistöckiges<br />
Museum 2004, die Ausstellungsfläche<br />
umfasst 300 Quadratmeter.<br />
Nicht nur Kutschen sind zu sehen,<br />
sondern auch „fuhrmännisches<br />
Zubehör“ aus der Zeit zwischen<br />
1850 und<br />
1920, das<br />
vor<br />
allem bei<br />
Gruppenführungen<br />
pe<br />
rung<br />
ngen<br />
interessante<br />
essant<br />
Reaktionen en<br />
auslöse: se: „Junge Besu-<br />
cher<br />
fragen: Was<br />
ist<br />
das? Und äl-<br />
tere rufen aus: Genau damit habe<br />
ich auch noch gearbeitet! — Ich will<br />
vermitteln, wie schwer das tägliche<br />
Brot früher zu erarbeiten war“,<br />
sagt Hartmann, Jahrgang 1951.<br />
Sein gewaltigstes Exemplar ist<br />
eine Feldküche vom Schweizer<br />
Militär: Sie wiegt 1,2 Tonnen und<br />
ist erhalten en samt Originalzubehör,<br />
inal<br />
r,<br />
Werkzeug und<br />
„Gebrauchsanwei-<br />
eisung“.<br />
Darin ist<br />
zu lesen, dass s die<br />
Feldküche bei minus 30 Grad Cel-<br />
sius in einer halben Stunde 500<br />
Mann verköstigen konnte. Nach<br />
der Ausmusterung 1984 kaufte<br />
Hartmann sie bei einem Händler<br />
und musste nicht viel tun: „Sie<br />
war in einem sehr guten Originalzustand,<br />
ich habe sie nur gereinigt<br />
und gefirnisst.“ Die Funktionstüchtigkeit<br />
einmal auszuprobieren ren —<br />
von diesem em Abenteuer euer<br />
er spricht der<br />
Schwabsoier allerdings lerd<br />
nur<br />
hinter<br />
vorgehaltener Hand.<br />
ts<br />
Johann Hartmann auf seinem<br />
„Deutschen Buggy“, von dem er<br />
kein zweites Exemplar in einer<br />
Sammlung weiß.<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 35
Kreisjugendfeuerwehrtag in Unterhausen<br />
6-Disziplinen-Wettkampf<br />
Unterhausen | Es ist bereits die 32.<br />
Auflage, wenn sich am 11. <strong>Juni</strong> die<br />
Weilheim-Schongauer Jugendfeuerwehren<br />
in Unterhausen zum<br />
Kreisjugendfeuerwehrtag treffen.<br />
Initiiert im Jahr 1985 vom damaligen<br />
Kreisjugendfeuerwehrwart<br />
Erwin Keller aus Weilheim, treten<br />
die Gruppen auch heuer wieder<br />
zum Leistungsvergleich in sechs<br />
verschie<strong>den</strong>en Disziplinen an.<br />
Die Disziplin spielt<br />
eine groß Rolle<br />
Am Leistungsvergleich teilnehmen<br />
dürfen alle Kinder und Jugendlichen<br />
ab vollendetem 12. Lebensjahr<br />
bis zu ihrem 18. Geburtstag,<br />
sofern sie Mitglied einer Jugendfeuerwehr<br />
sind. Bei allen Teil-<br />
Wettkämpfen müssen die Teilnehmer<br />
stets ihre Schutzausrüstung,<br />
bestehend aus Jugendschutzanzug,<br />
Feuerwehrstiefel, Feuerwehrhelm<br />
und Schutzhandschuhe (bis auf bei<br />
„Knoten und Stiche“) tragen. Die<br />
verschie<strong>den</strong> Disziplinen können in<br />
beliebiger Reihenfolge absolviert<br />
wer<strong>den</strong>, die Punktevergabe folgt<br />
einem ausgeklügeltem System,<br />
wobei die Altersstruktur der Mannschaften<br />
berücksichtigt wird. Ebenso<br />
wie die Disziplin, auf welche die<br />
Veranstalter großen Wert legen.<br />
<strong>Das</strong> Sprechen ist während der einzelnen<br />
Prüfungen beispielsweise<br />
nicht erlaubt. Darüber hinaus bekommen<br />
die Teams bei jeder Teilaufgabe<br />
Bonus- oder Maluspunkte<br />
gutgeschrieben, die ebenfalls in<br />
das Endergebnis einfließen. Dabei<br />
zählt der allgemeine Eindruck der<br />
Teilnehmer hinsichtlich Anzugordnung,<br />
Auftreten, verbaler Äußerungen,<br />
sowie Tabak- und Alkoholkonsum,<br />
was generell verboten ist.<br />
Ab 8 Uhr treten die Jugendfeuerwehren<br />
am 11. <strong>Juni</strong> schließlich zu<br />
sechs verschie<strong>den</strong>en Disziplinen<br />
an: etwa im Hindernislauf, der<br />
aus einem Kriechtunnel, einem<br />
Hindernis, Schwebebalken, Wassergraben<br />
und einem Klettergerüst<br />
besteht. Ziel ist es, <strong>den</strong> Parcours<br />
so schnell wie möglich zu absolvieren<br />
— die richtige Handhabung<br />
der Schläuche inbegriffen. Desweiteren<br />
zählen Zielwerfen mit<br />
dem Leinenbeutel, Zielspritzen mit<br />
der Kübelspritze, Schlauchrollen<br />
und Saugschlauchkuppeln zum<br />
Wettbewerb. Hinter jeder Disziplin<br />
steht ein klares Reglement, was<br />
von <strong>den</strong> jungen Feuerwehrlern<br />
erwartet wird. Auch so bei der<br />
Disziplin Knoten und Stiche: Hier<br />
müssen die Prüflinge auf Zeit einen<br />
von vier Knoten, der zuvor mit<br />
dem Schiedsrichter ausgelost wird,<br />
schlagen.<br />
Fischen der<br />
Titelverteidiger<br />
Beim ersten Leistungsvergleich<br />
1985 in Schongau konnte sich<br />
die Jugendfeuerwehr aus Peiting<br />
durchsetzen. Den Kreisjugendfeuerwehrtag<br />
in Pähl im vergangen<br />
Jahr konnte indes erstmalig die<br />
Mannschaft aus Fischen mit deutlichem<br />
Vorsprung <strong>für</strong> sich entschei<strong>den</strong>.<br />
Mit sieben Siegen ist die<br />
Jugendfeuerwehr Schongau bisheriger<br />
Rekordhalter, wobei der letzte<br />
Erfolg bereits aus dem Jahr 2006<br />
datiert. Während in <strong>den</strong> Achtzigerund<br />
Neunzigerjahren stets um die<br />
zehn Mannschaften teilnahmen,<br />
pendelte sich das Teilnehmerfeld<br />
im neuen Jahrtausend bei rund 20<br />
Teams ein. Wie viele es diesmal<br />
wer<strong>den</strong>, steht noch nicht abschließend<br />
fest. Die Organisationen laufen.<br />
tis<br />
36 | der altlandkreis
Die „Integrierte Leitstelle Oberland“ in Weilheim<br />
Vom Schlüsselbund und<br />
der Aufregung gefordert<br />
Weilheim | Manchmal erzählen<br />
nicht nur Worte, sondern auch Zahlen<br />
jede Menge. Etwa über die „Integrierte<br />
Leitstelle Oberland (ILS)“<br />
an der Johannes-Damrich-Straße<br />
in Weilheim. Sie ist zuständig <strong>für</strong><br />
die „nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr“,<br />
erklärt ihr Leiter Helmut<br />
Ochs. <strong>Das</strong> bedeutet: Alle Notrufe<br />
über die Telefonnummer 112 aus<br />
<strong>den</strong> Landkreisen Weilheim-Schongau,<br />
Garmisch-Partenkirchen und<br />
Bad Tölz-Wolfratshausen laufen in<br />
Weilheim zusammen: „An einem<br />
normalen Tag in 24 Stun<strong>den</strong> rund<br />
500 Anrufe“, überschlägt Ochs.<br />
Nicht alle seien echte Notrufe,<br />
auch Auskünfte wür<strong>den</strong> eingeholt,<br />
manche Menschen verwählen sich.<br />
„Pro Tag veranlassen wir zirka 180<br />
bis 200 Einsätze“, fasst der Leitstellenleiter<br />
zusammen. Beim Orkan<br />
„Niklas“ gingen im vergangenen<br />
Jahr allerdings über 2 000 Notrufe<br />
in nur neun Stun<strong>den</strong> ein. Und es<br />
gibt die sogenannten „Hosentaschenanrufe“:<br />
Bei <strong>den</strong>en klingelt<br />
es in der ILS, weil in ein Handy die<br />
Die sechs Hauptarbeitsplätze mit Großbildschirmen. Hier verfolgen Fachleute<br />
unter anderem Rettungseinsätze und koordinieren Einsatzkräfte.<br />
112 eingetippt wurde — von Schlüsselbün<strong>den</strong><br />
oder Schminkutensilien<br />
in Handtaschen, die Smartphones<br />
versehentlich traktieren.<br />
Die Zahl der Anrufe ist von vielen<br />
Faktoren abhängig: „Im Sommer<br />
passiert mehr, weil sich das Freizeitverhalten<br />
der Menschen ändert<br />
— wenn es draußen heiß ist, dann<br />
haben wir wetterabhängig mehr zu<br />
tun, und zur Urlaubszeit herrscht<br />
mehr Verkehr auf <strong>den</strong> Straßen,<br />
wogegen bei schlechtem Wetter<br />
niemand Motorrad fährt“, weiß<br />
Ochs. Schwerpunktmäßig wird<br />
um Hilfe gerufen nach Verkehrs-,<br />
Haus- oder Freizeitunfällen, bei sogenannten<br />
„internistischen Notfällen“<br />
wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.<br />
Dann alarmiert die Leitstelle<br />
Rettungswagen, Notarzt oder<br />
einen der Rettungshubschrauber<br />
in Augsburg, Kempten, München,<br />
Murnau oder Reutte.<br />
„Die Feuerwehren wer<strong>den</strong> bei<br />
technischen Hilfeleistungen, Unfällen<br />
und natürlich Brän<strong>den</strong> alarmiert“,<br />
erzählt Ochs. Um entschei<strong>den</strong><br />
zu können, welcher Umfang<br />
<strong>für</strong> einen Einsatz nötig ist, im Fachjargon<br />
„bedarfsgerecht zu alarmieren“,<br />
fragt der jeweilige ILS-Disponent<br />
ein „Meldebild“ ab, in dem er<br />
möglichst viele Informationen vom<br />
Anrufer zu erhalten versucht. Doch<br />
manchen Menschen falle vor Aufregung<br />
selbst eine Antwort auf die<br />
einfachen fünf W-Fragen schwer:<br />
Was? Wo? Wer? Wann? Wie? Für<br />
besondere Situationen wie beim<br />
Orkan „Niklas“ stehen in der ILS<br />
bis zu 14 Telefonplätze bereit, „und<br />
dort sitzen Fachleute, die haben<br />
schon zig-tausendfach Notrufe abgefragt“,<br />
beruhigt Ochs.<br />
Die ILS ist im Zwölf-Stun<strong>den</strong>-Zweischicht-Betrieb<br />
sieben Tage die<br />
Woche rund um die Uhr besetzt,<br />
nachts mit drei, tagsüber bis zu<br />
fünf Disponenten. Insgesamt beschäftigt<br />
das Bayerische Rote Kreuz<br />
in Weilheim 28 hauptamtliche<br />
Mitarbeiter. Darunter sind auch IT-<br />
Fachleute und Systembetreuer, die<br />
sich etwa ums Funktionieren der<br />
neuen digitalen Funktechnik kümmern,<br />
die 2015 zum G7-Gipfel in<br />
der hiesigen ILS als erstes bayernweit<br />
eingeführt wurde. Oder um<br />
die Software-Programme des Einsatzleitsystems,<br />
das die aktuellen<br />
Standorte der Rettungshubschrauber<br />
und -fahrzeuge in Echtzeit auf<br />
Bildschirme überträgt, geografische<br />
oder meteorologische Daten<br />
anzeigt und anderes mehr. <strong>Das</strong><br />
gesamte System ist über Notstrom<br />
ausfallsicher, seit 2010 im Einsatz,<br />
und entwickle sich „dynamisch<br />
immer weiter“, sagt Ochs. Wie mit<br />
der Umstellung auf Digitalfunk, die<br />
erhebliche Verbesserungen gebracht<br />
habe — in der Sprachqualität,<br />
der Gebietsabdeckung und der<br />
Informationsübertragung, weil neben<br />
dem gesprochenen Wort nun<br />
auch Standorte über- und ermittelt<br />
wer<strong>den</strong> können.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die Arbeit als<br />
ILS-Disponent ist eine Ausbildung<br />
zum Rettungsassistenten und eine<br />
feuerwehrtechnische Ausbildung.<br />
„Doch Leute, die in bei<strong>den</strong> Bereichen<br />
ausgebildet sind, sind dünn<br />
gesät“, weiß Helmut Ochs. Deshalb<br />
müssen die Disponenten, die diese<br />
Doppelqualifikation nicht besitzen,<br />
weiterqualifizierende Lehrgänge<br />
an einer der drei bayerischen<br />
Feuerwehrschulen absolvieren.<br />
Zusätzlich durchlaufen Neueinsteiger<br />
eine zirka einjährige interne<br />
Ausbildung und nochmals einen<br />
Leitstellenlehrgang, etwa an der<br />
Feuerwehrschule Geretsried.<br />
Helmut Ochs selbst war einst nach<br />
dem Zivildienst „beim Roten Kreuz<br />
hängen geblieben, weil mir das<br />
viel Spaß gemacht hat“. 16 Jahre<br />
lang flog der gebürtige Franke als<br />
Rettungsassistent im Hubschrauber<br />
mit, wurde dann stellvertretender<br />
Leiter der Leitstelle in Nürnberg,<br />
dann deren Chef in Traunstein, nun<br />
ist der 64-Jährige seit acht Jahren<br />
in Weilheim tätig.<br />
ts<br />
lip-Flop und Hausschuhe nach Ma<br />
<br />
<br />
Benjamin Schwarz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
inlagen nach Ma<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 37
Bayerisches Rotes Kreuz Schongau<br />
Immer dabei, um<br />
jeman<strong>den</strong> zu retten<br />
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Schongau | Viele wichtige Aufgaben<br />
sind unter dem Markenzeichen<br />
Rotes Kreuz vereint. Da ist<br />
zunächst der Rettungsdienst, der<br />
von Hauptamtlichen rund um die<br />
Uhr von der Schongauer Wache<br />
bestritten und vom Ehrenamt unterstützt<br />
wird.<br />
Dann steht ein ehrenamtlicher<br />
Sanitätsdienst bei Sportereignissen<br />
und größeren Veranstaltungen<br />
parat; der technische<br />
Dienst tritt bei Katastrophen in<br />
Erscheinung; der Sozial- und<br />
Betreuungsdienst kümmert sich<br />
um Senioren, Blutspende oder<br />
betreut Hilfsbedürftige. All diese<br />
Aufgaben wer<strong>den</strong> beim Roten<br />
Kreuz in Schongau abgedeckt, zu<br />
dem auch eine Rettungswache in<br />
Steinga<strong>den</strong> und eine Bereitschaft<br />
in Peiting gehören.<br />
<strong>Das</strong> Bayerische Rote Kreuz feierte<br />
im Jahr 2005 sein 125-jähriges<br />
Bestehen, und auch in Schongau<br />
leisten seit über 100 Jahren viele<br />
Ehren- und Hauptamtliche ihren<br />
Dienst am Nächsten.<br />
Früher hatte die<br />
Schongauer<br />
Wache ihren Sitz in der Amtsgerichtsstraße,<br />
im Jahr 1996 wurde<br />
ein neues Gebäude an der Wilhelm-Köhler-Straße<br />
errichtet. Es<br />
beinhaltet im Erdgeschoss zwei<br />
Lehrsäle, in <strong>den</strong>en Erste-Hilfe-<br />
Kurse, Blutspen<strong>den</strong>, Seniorengymnastik<br />
oder interne Aus- und<br />
Fortbildungen stattfin<strong>den</strong>.<br />
Im Obergeschoss sind die Räume<br />
der Rettungswache. 19 Hauptberufliche,<br />
zwei Auszubil<strong>den</strong>de zum<br />
Notfallsanitäter, eine Praktikantin<br />
sowie einer im Freiwilligen Sozialen<br />
Jahr leisten rund um die<br />
Uhr, sieben Tage die Woche ihren<br />
Dienst in Rettungs- und Krankenwagen.<br />
Der Schongauer Wachleiter Markus<br />
Di Egidio kann zum Rettungsdienst<br />
auch Zahlen vorlegen, die<br />
Truppe leistete im vergangenen<br />
Jahr 6 864 Einsätze und war<br />
172 000 Kilometer unterwegs. Im<br />
Schnitt wer<strong>den</strong> innerhalb von 24<br />
Markus Di Egidio ist hauptamtlicher<br />
Wachleiter im Schongauer<br />
Roten Kreuz, hat aber auch noch<br />
Ehrenämter inne.<br />
Stun<strong>den</strong> 14,38 Einsätze mit <strong>den</strong><br />
Rettungs- oder Krankenwagen<br />
gefahren. Der hauptamtliche<br />
Rettungsdienst ist von Schongau<br />
und Steinga<strong>den</strong> aus im Einsatz.<br />
Daneben gibt es in Peiting eine<br />
Der Fuhrpark der Schongauer Rettungswache.<br />
38 | der altlandkreis
<strong>Das</strong> Team, das gerade Dienst hat: Peter Szogs, Armin Schleich, Rebecca Schnitter und Dirk Redmann.<br />
Bereitschaft, die Sanitätsdienst<br />
leistet, im Katastrophenschutz<br />
ausgebildet ist und auch technischen<br />
Dienst versieht. „Wir sind<br />
gerade dabei, ein neues Team<br />
aufzubauen und haben derzeit<br />
18 Mitstreiter“, berichtet der Peitinger<br />
Bereitschaftsleiter Thomas<br />
Zimmerer, der neben diesem Ehrenamt<br />
in der Steinga<strong>den</strong>er Rettungswache<br />
seinen hauptamtlichen<br />
Dienst leistet.<br />
Zwei Helfer-vor-Ort Teams in Peiting<br />
und Birkland sind in wenigen<br />
Minuten zur Stelle, wenn ein Notruf<br />
in der ländlichen Gegend abgesetzt<br />
wird.<br />
Alle Hauptamtlichen sind eng<br />
in der Gemeinschaft des Roten<br />
Kreuzes verstrickt und darüber<br />
hinaus auch ehrenamtlich im Einsatz.<br />
So fungiert der Schongauer<br />
Wachleiter Di Egidio zusätzlich als<br />
Ausbilder bei Erste-Hilfe-Kursen<br />
und ist Organisatorischer Leiter<br />
bei Großscha<strong>den</strong>sereignissen<br />
oder im Katastrophenfall. „Es ist<br />
immer noch mein Traumberuf,<br />
auch nach 18 Jahren“, stellt Markus<br />
Di Egidio fest. Er hat seinen<br />
Zivildienst in der Schongauer<br />
Wache absolviert und sich dann<br />
mit Aus- und Weiterbildungen bis<br />
zum Wachleiter hochgearbeitet.<br />
Bei Peter Szogs, der gerade zum<br />
Wachdienst vor Ort ist, war es ein<br />
tragisches Erlebnis, das ihn zum<br />
Roten Kreuz brachte. Sein Sohn<br />
wurde mit acht Jahren frontal von<br />
einem Auto erfasst, Notarzt und<br />
Rettungswagen waren im Einsatz<br />
und ließen in der Folge <strong>den</strong><br />
Entschluss in ihm reifen, sich hier<br />
zu engagieren. Seit 2005 ist er<br />
hauptberuflicher Rettungssanitäter<br />
und daneben ehrenamtlich<br />
stellvertretender Fachdienstleiter<br />
<strong>für</strong> Sanitätseinsätze.<br />
Ihre Mitarbeiter nur durch solche<br />
Schicksalsschläge zu gewinnen,<br />
wäre <strong>für</strong> das Rote Kreuz zu wenig,<br />
deshalb wird mit altersgerechten<br />
Gruppen im Jugendrotkreuz bereits<br />
frühzeitig der Nachwuchs an<br />
> > > LUST AUF HELFEN?<br />
die wichtigen Helferdienste herangeführt.<br />
Man kann in der Schongauer oder<br />
Steinga<strong>den</strong>er Wache auch eine<br />
dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter<br />
absolvieren.<br />
Sowohl Markus Di Egidio als auch<br />
Peter Szogs haben tragische Einsätze<br />
bei Verkehrsunfällen im<br />
Kopf, können aber auch von positiven<br />
Ereignissen, etwa einer<br />
Geburt im Rettungswagen erzählen.<br />
„Man ist immer dabei, um<br />
jeman<strong>den</strong> zu retten“, bringt der<br />
Wachleiter die Intention aller Rot-<br />
Kreuz-Kräfte auf <strong>den</strong> Punkt. rg<br />
<strong>Das</strong> Rote Kreuz bietet Möglichkeiten<br />
• Sanitätsdienst: bei Sportereignissen, Events oder Festzügen und<br />
im Katastrophenfall<br />
• Rettungsdienst: Fahrer oder Beifahrer im Rettungs- und Krankenwagen,<br />
Fahrer Notarzteinsatzfahrzeug, „Helfer vor Ort“<br />
• Technischer Dienst: Mithilfe im Katastrophenschutz, Aufbau von<br />
Verbandsplatz, Versorgungszelt oder Feldküche, Beleuchtung<br />
der Einsatzstelle, Trinkwasserversorgung<br />
• Sozialdienst: Betreuung beim Blutspen<strong>den</strong>, Küchendienst,<br />
Altennachmittage, Seniorengymnastik oder Besuchsdienst im<br />
Krankenhaus<br />
• Betreuungsdienst: Hilfe im Katastrophenfall, Betreuung von<br />
Hilfsbedürftigen im Scha<strong>den</strong>sfall, Kriseninterventionsteam<br />
• Breitenausbildung: Ausbilder in lebensretten<strong>den</strong> Sofortmaßnahmen,<br />
Erste-Hilfe-Kurse, Erste Hilfe am Kind oder diverse<br />
Spezialausbildungen<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 39
Freiwillige Feuerwehren üben jedes Jahr in der Grubenrettungsstelle<br />
Eine heftige Pflicht<br />
Hohenpeißenberg | Die Hauptstelle<br />
<strong>für</strong> das Grubenrettungswesen ist<br />
eine wichtige Anlaufstelle <strong>für</strong> die<br />
kleinen und größeren Freiwilligen<br />
Feuerwehren im gesamten Landkreis<br />
— und weit darüber hinaus.<br />
2015 absolvierten 949 Atemschutzgeräteträger<br />
von 171 Feuerwehren<br />
hier ihre „Belastungsübung nach<br />
Feuerwehr-Dienstvorschrift 7“,<br />
erklärt Alois Kirchbichler. Er koordiniert<br />
die Übungstermine und<br />
-inhalte, mit der jeder Atemschutzgeräteträger<br />
einmal im Jahr seine<br />
Einsatztauglichkeit nachweisen<br />
muss.<br />
Ein wachsames Auge auf die<br />
Übungsteilnehmer hat Gerätewart<br />
Helmut Kuchler. Er prüft die Ausrüstungen,<br />
bevor es in die Übungsstrecke<br />
geht. Zuvor wird außerdem<br />
der Fitness-Zustand der Feuerwehrmänner<br />
und —frauen überprüft.<br />
„Die Übung ist relativ heftig,<br />
ein Mensch verbraucht dabei rund<br />
80 Kilojoule Energie“, wissen die<br />
bei<strong>den</strong> Hauptstellenmitarbeiter<br />
aus ihrer langjährigen Erfahrung.<br />
In voller Montur, das heißt im<br />
Schutzanzug samt Helm auf dem<br />
Kopf, mit dem gut 20 Kilogramm<br />
schweren Atemschutzgerät auf<br />
dem Rücken und der Gummimaske<br />
vor dem Gesicht, müssen die<br />
Teilnehmer zunächst drei Minuten<br />
lang auf einem 15 Prozent ansteigen<strong>den</strong><br />
Laufband laufen. „<strong>Das</strong><br />
entspricht einer Strecke von 135<br />
Metern“, weiß Kirchbichler und<br />
betont, wie anstrengend die Übung<br />
ist: „Ein durchschnittlicher Mann<br />
bewegt in voller Montur mindestens<br />
100 Kilogramm Masse.“ Mit<br />
der geht es nach dem Laufband in<br />
die Übungsstrecke im dreigeschossigen<br />
Stahlcontainer. Sie ist der<br />
Nachbau eines Grubengebäudes<br />
40 | der altlandkreis<br />
samt vorkommender Hindernisse<br />
— Fahrten, Ausbauelementen, Fördereinrichtungen,<br />
geneigten und<br />
saigeren, das heißt senkrechten<br />
Grubenbauen. So wer<strong>den</strong> durch<br />
bergmännisch geschaffene Hohlräume<br />
bezeichnet.<br />
Durch Qualm<br />
und Rauch<br />
Gerätewart Kuchler verraucht und<br />
verqualmt die Strecke künstlich.<br />
Bei sehr schlechter oder überhaupt<br />
keiner Sicht müssen die<br />
Atemschutzgeräteträger <strong>den</strong> „Parcours“<br />
in einer vorgegebenen Zeit<br />
durchlaufen. In <strong>den</strong> Container darf<br />
nur, wer — aus versicherungsrechtlichen<br />
Grün<strong>den</strong> — eine „arbeitsmedizinische<br />
Eignungsuntersuchung“<br />
vorweisen kann und beim anfänglichen<br />
Blutdruckmessen einen<br />
Wert unter 170 aufwies.<br />
„Die reine Übungszeit <strong>für</strong> <strong>den</strong> Belastungsdurchgang<br />
beträgt 20 bis<br />
30 Minuten“, erläutert Kuchler.<br />
Um sie zu überstehen, haben die<br />
Feuerwehrleute einen Pressluftatmer<br />
in der Maske vor dem Gesicht<br />
und 1600 Liter Atemluft auf dem<br />
Rücken. Die Druckluftflasche steht<br />
unter einem Druck von 300 Bar,<br />
ein Bar entspricht in etwa dem<br />
Luftdruck auf der Erdoberfläche.<br />
Ist der Durchgang geschafft, die<br />
Ausrüstung abgelegt und der verschwitzte<br />
Körper geduscht, erhalten<br />
die Atemschutzgeräteträger<br />
ihr Übungsprotokoll: Es hält körperliche<br />
Daten wie Blutdruck und<br />
Puls fest, bestätigt aber vor allem,<br />
ob ein Wehrler bestan<strong>den</strong> hat und<br />
ein weiteres Jahr <strong>für</strong> Atemschutzeinsätze<br />
tauglich ist. „Der älteste<br />
erfolgreiche Übungsteilnehmer<br />
war schon über 60 und kam aus<br />
An diesem Prüfstand kann Gerätewart Helmut Kuchler testen, ob die<br />
Atemschutzmasken dicht sind und die Druckluftgeräte funktionieren.<br />
Bernried — das ist aber schon<br />
ein paar Jahre her“, erinnert sich<br />
Kirchbichler.<br />
Die Stützpunktfeuerwehren Schongau,<br />
Peiting, Peißenberg, Weilheim<br />
und Penzberg verfügen über<br />
eigene Atemschutzstrecken. Dort<br />
können Freiwillige Feuerwehren<br />
ebenfalls üben, die meisten nutzen<br />
indes jene der Grubenrettungsstelle<br />
in Hohenpeißenberg. Die Zusammenarbeit<br />
mit <strong>den</strong> fünf Kreisbrandmeistern<br />
im Landkreis „haut<br />
gut hin, es hat noch nie Probleme<br />
gegeben“, sagt Kirchbichler. Die<br />
zwischen zehn und fast 40 Teilnehmer<br />
zählen<strong>den</strong> Gruppen wer<strong>den</strong><br />
betreut von bis zu drei Hauptstellenmitarbeitern.<br />
„Auch wegen der<br />
Aufsicht und Unfallverhütung“,<br />
sagt Kuchler. Denn bei <strong>den</strong> Anstrengungen<br />
sei durchaus möglich,<br />
dass Atemschutzträger Kreislaufprobleme<br />
bekommen: „Dann rufen<br />
wir sofort <strong>den</strong> Rettungswagen.“<br />
Bis vor rund vier Jahren wur<strong>den</strong><br />
in Hohenpeißenberg noch weitere<br />
Dienstleistungen <strong>für</strong> Feuerwehren<br />
angeboten, etwa die komplette<br />
Wartung der Atemschutzgeräte<br />
<strong>für</strong> rund 30 Wehren im Landkreis.<br />
<strong>Das</strong> müssen die Kommunen inzwischen<br />
selbst stemmen. Denn<br />
aus Einsparungsgrün<strong>den</strong> hat die<br />
„Berufsgenossenschaft Rohstoffe<br />
und Chemische Energie“, die die<br />
Grubenrettungsstelle aktuell mit<br />
zehn Mitarbeitern betreibt, derlei<br />
Service nur noch <strong>für</strong> Mitgliedsunternehmen<br />
im Programm. Im<br />
Landkreis etwa <strong>für</strong> die Werksfeuerwehren<br />
von Roche und UPM. „Für<br />
deren Leute liegt Kleidung von<br />
der Unterhose bis zur kompletten<br />
Atemschutzausrüstung in unseren<br />
Schränken“, erzählt Kirchbichler.<br />
Allerdings: Wenn am Gerät einer<br />
hiesigen Freiwilligen Feuerwehr<br />
einmal eine Schraube fehlt, öffnet<br />
Gerätewart Kuchler nach wie vor<br />
seinen Ersatzteilschrank — da<strong>für</strong><br />
genügt wie früher ein Anruf. ts
Technisches Hilfswerk Schongau<br />
Im Katastrophenfall zur Stelle<br />
Schongau | „Ich habe unheimlich<br />
viel gelernt beim THW, sehe<br />
es als eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />
und habe das gute<br />
Gefühl, anderen damit helfen zu<br />
können“, zählt Walter Frömmrich<br />
seine Beweggründe auf, warum<br />
er beim Technischen Hilfswerk<br />
(THW) aktiv ist. Er fungiert seit<br />
1984 als Ortsbeauftragter des<br />
THW Schongau und ist damit der<br />
Dienstälteste in ganz Bayern.<br />
<strong>Das</strong> THW wird immer dann gerufen,<br />
wenn ein Ereignis zur Katastrophe<br />
ausartet. Die Ehrenamtlichen<br />
haben deshalb nicht viele<br />
Einsätze, aber wenn, dann sind<br />
es große Aktionen, die in der Regel<br />
mehrere Tage andauern. Vor<br />
geraumer Zeit etwa mussten sie<br />
ein Notdach am Schongauer Kinderhort<br />
errichten, nachdem ein<br />
Sturm das Dach abgedeckt hatte.<br />
Auch halfen sie beim Bau einer<br />
Flüchtlingsunterkunft in Erding<br />
oder waren beim Hochwasser in<br />
Polling zur Stelle. Da der Ortsverband<br />
Schongau die Fachgruppe<br />
„Wasserscha<strong>den</strong>pumpen“ unterhält,<br />
wer<strong>den</strong> sie auch zu Einsätzen<br />
weiter weg gerufen, beispielsweise<br />
2013 an die Donau, 2003 nach<br />
Arles in Frankreich oder 2002 an<br />
die Elbe. Formell ist das THW eine<br />
Bundesanstalt und gehört zum<br />
Innenministerium, Bereich Zivile<br />
Verteidigung.<br />
Der Ortsverband Schongau wurde<br />
1954 gegründet und zählt heute<br />
gut 100 Mitglieder, wobei rund 60<br />
zu <strong>den</strong> Aktiven gehören. Die Ehrenamtlichen<br />
kommen aus dem<br />
gesamten <strong>Altlandkreis</strong> Schongau<br />
und wer<strong>den</strong> bei Einsätzen von<br />
ihrer sonstigen Arbeit freigestellt.<br />
„Wir sind Allrounder“, berichtet<br />
Frömmrich von <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>sten<br />
Bereichen, in <strong>den</strong>en ein<br />
THW’ler ausgebildet wird.<br />
15 neue Mitglieder<br />
in der Ausbildung<br />
Derzeit befin<strong>den</strong> sich 15 neue<br />
Mitglieder in der gut einjährigen<br />
Grundausbildung. Hier wer<strong>den</strong><br />
ganz neue Wege beschritten,<br />
<strong>den</strong>n unter ihnen befin<strong>den</strong> sich<br />
13 Asylbewerber. Die Ausbildung<br />
reicht vom Erste-Hilfe-Kurs über<br />
Metallbearbeitung, Arbeiten an<br />
der Stromversorgung, Holzbearbeitung,<br />
Bewegen von Lasten bis<br />
hin zur Einsatz-Nachsorge. Nach<br />
Beim Hochwasser in Deggendorf waren die Schongauer<br />
mit <strong>den</strong> Wasserscha<strong>den</strong>pumpen im Einsatz.<br />
der Grundausbildung geht es mit<br />
verschie<strong>den</strong>en Fachausbildungen<br />
weiter. „Wir hätten gern mehr<br />
Frauen im Ortsverband, <strong>den</strong>n<br />
die sind genauso leistungsfähig<br />
und bereichern das Miteinander“,<br />
wünscht sich der Ortsbeauftragte.<br />
Drei Mädchen fin<strong>den</strong><br />
sich tatsächlich in der 21-köpfigen<br />
Jugendgruppe, die Spaß an<br />
der altersgerechten Ausbildung<br />
verknüpft mit interessanten Freizeitgestaltungen<br />
haben. Seit<br />
Neue Wege geht das THW mit der Grundausbildung<br />
von 13 Asylbewerbern.<br />
1979 besitzt das THW Schongau<br />
ein 4 000 Quadratmeter großes<br />
Areal im Gewerbegebiet an der<br />
Dießener Straße. Mit fünf Großund<br />
drei Kleinfahrzeugen war<br />
die Halle in <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren hoffnungslos überfüllt.<br />
Deshalb freut sich der Ortsverband<br />
nun über <strong>den</strong> Umbau, der<br />
mit zwei Millionen Euro Kosten<br />
veranschlagt ist und vom Bund<br />
getragen wird. Dadurch erhofft<br />
sich Walter Frömmrich auch Zukunftsperspektiven<br />
<strong>für</strong> das Team<br />
und verspricht Neueinsteigern<br />
besondere Erlebnisse. So stan<strong>den</strong><br />
er und seine Kamera<strong>den</strong> schon<br />
beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen<br />
oben auf der<br />
Sprungschanze, er selbst war im<br />
Rahmen der Landshuter Hochzeit<br />
an vorderster Front im Einsatz —<br />
und wurde von einer Frau aus<br />
Dres<strong>den</strong> herzlich umarmt, als die<br />
Schongauer <strong>den</strong> Keller der Semperoper<br />
auspumpten.<br />
rg<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 41
Wasserwacht Peiting-Schongau<br />
Sicherheit dort, wo<br />
gebadet wird<br />
Peiting / Schongau | Die Wasserwacht<br />
gehört zur großen Dachorganisation<br />
Rotes Kreuz, doch<br />
die Ortsgruppe Peiting-Schongau<br />
kann mit über 1100 Mitgliedern<br />
auch als eigenständige Institution<br />
gesehen wer<strong>den</strong>. Ihre Fahrzeuge<br />
sind im Rotkreuz-Haus an der Wilhelm-Köhler-Straße<br />
stationiert,<br />
am Lido haben sie ihr Domizil in<br />
der Helmut-Franke-Hütte. „Unsere<br />
primären Aufgaben sind, das<br />
Ertrinken zu verhindern und zur<br />
Vorsorge Kindern das Schwimmen<br />
zu lernen“, definiert Franziska<br />
Hasselmann die Aufgaben<br />
der Wasserwacht. Die junge Vorsitzende<br />
der Ortsgruppe Peiting-<br />
Schongau ist seit ihrer Kindheit<br />
dabei und darf sich durch zahlreiche<br />
Ausbildungen „Wasserretter“<br />
und „Bootsführer“ nennen. Die<br />
Schongauerin hat als Kind einen<br />
Schwimmkurs gemacht und fand<br />
daraufhin Gefallen am Schwimmtraining<br />
der Wasserwacht.<br />
Auch heute noch bietet die Ortsgruppe<br />
von Herbst bis ins Frühjahr<br />
regelmäßig vier bis fünf<br />
Schwimmkurse an, die mit dem<br />
„Seepferdchen“ abgeschlossen<br />
wer<strong>den</strong>. Wenn die Kinder Spaß<br />
am Schwimmen haben, dürfen sie<br />
zum regelmäßigen Schwimmtraining<br />
je<strong>den</strong> Montag und Mittwoch<br />
ins Plantsch<br />
kommen und weitere<br />
Schwimmabzeichen in<br />
Bronze, Silber und Gold<br />
absolvieren — oder dann<br />
<strong>den</strong> Rettungsschwimmer.<br />
Rund 20 Kinder<br />
und Jugendliche treffen<br />
sich darüber hinaus je<strong>den</strong><br />
Freitag zur Gruppenstunde,<br />
wo sie mit Erste-Hilfe-Kursen,<br />
Knotenkunde oder Naturschutzmaßnahmen<br />
an die Aufgaben der<br />
Wasserwacht spielerisch herangeführt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Von <strong>den</strong> 1100 Mitgliedern sind<br />
die meisten eher Fördermitglieder,<br />
doch rund 80 zählen sich<br />
zu <strong>den</strong> Aktiven. Neben der Jugendarbeit,<br />
Schwimmkursen und<br />
-training während des Winterhalbjahrs<br />
sind sie besonders in<br />
der Badesaison im Einsatz. Am<br />
Schongauer Lido sind an jedem<br />
Sommerwochenende fünf bis<br />
sechs ausgebildete Rettungsschwimmer<br />
zur Stelle, außerdem<br />
unterstützt die Wasserwacht <strong>den</strong><br />
Bademeister des Peitinger Freibads<br />
und im Plantsch in Schongau<br />
in der Hochsaison durch feste<br />
Wachen. „Die Zahl der Einsätze<br />
ist sehr unterschiedlich, wir hatten<br />
schon mal zehn<br />
im Jahr, der<br />
Winterübung am Wasser.<br />
Durchschnitt liegt aber eher bei<br />
fünf“, berichtet Franziska Hasselmann.<br />
Wenn am Lech von Dessau<br />
bis Hohenfurch, an der Ammer<br />
von der Echelsbacher Brücke<br />
bis Peißenberg oder an <strong>den</strong> vielen<br />
kleinen Seen im Umkreis<br />
ein Unglück geschieht, wird die<br />
Wasserwacht Peiting-Schongau<br />
alarmiert. Möglichst vielen das<br />
Schwimmen beizubringen, an<br />
<strong>den</strong> Badeplätzen <strong>für</strong> Sicherheit<br />
zu sorgen und in Not Geratene<br />
zu retten — das sind die Ziele von<br />
Franziska Hasselmann und ihren<br />
Kamera<strong>den</strong> der Wasserwacht, und<br />
da<strong>für</strong> leisten sie viel ehrenamtlichen<br />
Einsatz oder stellen sich<br />
regelmäßigen Fortbildungen. Auf<br />
www.wasserwachtschongau.de<br />
sind weitere<br />
Infos zu<br />
fin<strong>den</strong>.<br />
rg<br />
Die Wasserwacht<br />
bei einem Einsatz mit dem Boot.<br />
42 | der altlandkreis
BEDEUTENDE BAUWERKE<br />
Die „Neue Seilbahn“<br />
zur Zugspitze<br />
Bis Dezember 2017 soll die bestehende<br />
Eibsee-Seilbahn durch eine neue, moderne<br />
Pendelbahn – der höchsten Seilbahn der<br />
Welt – ersetzt wer<strong>den</strong>.<br />
Für diese weltweit einzigartige Seilbahn,<br />
baut M. Haseitl die neue Talstation. Sie<br />
ist absolut barrierefrei und bietet schon im<br />
Eingangsbereich einen großartigen Blick auf<br />
<strong>den</strong> Eibsee und die Zugspitze.<br />
Der Bau dieses beeindrucken<strong>den</strong> Gebäudes<br />
mit seiner jahrzehntelangen Präsenz ist nicht<br />
nur <strong>für</strong> die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn<br />
AG und Garmisch-Patenkirchen, sondern<br />
auch <strong>für</strong> M.Haseitl ein großes Ereignis<br />
und damit ein bedeutendes Bauwerk.<br />
© Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG / Hasenauer Architekten<br />
Bilder, Videos und Informationen erhalten Sie<br />
immer aktuell im Bautagebuch<br />
unter zugspitze.de.<br />
Wir eröffnen Freiräume<br />
www.haseitlbau.de<br />
info@haseitlbau.de<br />
M. HASEITL<br />
M.Haseitl<br />
Baugesellschaft mbH & Co. Betriebs KG<br />
Dießener Straße 12<br />
86956 Schongau<br />
Tel. 08861-2351-0<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 43
70 Jahre Trachtenverein „Rottbachtaler“ Rott<br />
Die bayerische Lebensart<br />
nach außen tragen<br />
Rott | „Ich muss zugeben, dass<br />
ich es schon gerne mache“, verrät<br />
Martin Krötz, erster Vorsitzender<br />
des Trachtenvereins „Rottbachtaler“.<br />
Mit 28 Jahren ist der Rotter<br />
einer der jüngsten Vorsitzen<strong>den</strong><br />
innerhalb der Lechgau-Vereine —<br />
und packt nun die Festivitäten zu<br />
70 Jahren Trachtenverein „Rottbachtaler“<br />
Rott an. Wir haben uns<br />
mit dem jungen Kraftfahrer über<br />
die Trachtensache und seine Ziele<br />
unterhalten.<br />
Wie sind Sie zur Trachtensache gekommen?<br />
<strong>Das</strong> war eine lustige Geschichte!<br />
Ich hatte mir eine kurze Lederhose<br />
gekauft, und als ich sie das erste<br />
Mal trug, meinte ein Spezl von<br />
mir, „damit kannst gleich mit zum<br />
Oberen Lechgaufest“. Ich war damals<br />
17 Jahre alt und bin spontan<br />
mitgefahren. <strong>Das</strong> hat mir dann so<br />
gut gefallen, dass ich gleich in der<br />
Woche drauf in der Plattlerprobe<br />
war.<br />
Vor ihrer Almhütte versammelten sich die „Rottbachtaler“ 2006 zu einem Vereinsbild.<br />
44 | der altlandkreis<br />
Im jugendlichen Alter in <strong>den</strong> Trachtenverein<br />
gehen — warum haben<br />
Sie sich <strong>für</strong> Tracht, Brauchtum und<br />
Schuhplattler begeistert?<br />
Dieses bayerische Lebensgefühl<br />
hat mir einfach gefallen, besonders<br />
vom Platteln war ich begeistert.<br />
Mein Cousin Florian Schamper<br />
ist ja Gauvorplattler; mit dem<br />
hab’ ich dann mal intensiv bei uns<br />
im Keller das Platteln geübt. Seitdem<br />
bin ich bei Auftritten des Rotter<br />
Trachtenvereins überall mit dabei.<br />
Nur beim Preisplatteln mach’<br />
ich nicht mit, da hab’ ich zu spät<br />
angefangen.<br />
Die meisten Trachtenvereine sind<br />
in <strong>den</strong> 1920er Jahren gegründet, in<br />
Rott entstand die Bewegung erst<br />
1946. Wie kam es dazu?<br />
Die Rotter wollten eben auch so<br />
einen Verein, wie er in Epfach<br />
oder Apfeldorf schon existierte.<br />
Sechs Burschen gründeten<br />
1946 <strong>den</strong> Trachtenverein, um das<br />
Brauchtum aufrecht zu erhalten.<br />
Warum der Verein bei uns erst<br />
nach dem Krieg entstand, kann<br />
ich nicht beurteilen, es war die<br />
Zeit eben dann erst reif da<strong>für</strong>.<br />
Was waren die Höhepunkte in der<br />
Vereinsgeschichte?<br />
Höhepunkte waren sicherlich die<br />
Gaufeste 1960, 1986 und 2006,<br />
dann hatten wir 1949 und 1977<br />
zwei Fahnenweihen und natürlich<br />
einige kleinere Feste oder<br />
das <strong>Mai</strong>baumaufstellen. Unsere<br />
Trachtenhütte wurde 1951 gebaut.<br />
<strong>Das</strong> Grundstück wurde dem Verein<br />
von einem Gönner gestiftet,<br />
der erst vor kurzem verstorben ist.<br />
Die Trachtenhütte ist immer noch<br />
der Mittelpunkt im Vereinsleben,<br />
sämtliche Plattlerproben, Sitzungen<br />
und kleineren Vereinsfeiern<br />
fin<strong>den</strong> dort statt.<br />
Gibt es auch ein paar lustige Geschichten<br />
aus dem Trachtenverein<br />
Rott?<br />
Da gibt es eine Anekdote, die immer<br />
noch erzählt wird. <strong>Das</strong> ereignete<br />
sich bei einer Weihnachtsfeier<br />
vor vielen Jahren:<br />
Damals hatte die Trachtenhütte<br />
noch keinen Wasseranschluss.<br />
Also brachte man das Wasser in<br />
Milchkannen mit. Zu später oder<br />
vielleicht auch schon früher Stunde<br />
haben ein paar junge Trachtler<br />
die Milchkannen zu Schlitten umfunktioniert.<br />
Mit dem Adventskranz<br />
auf dem Kopf und auf <strong>den</strong><br />
Milchkannen sitzend, sind sie <strong>den</strong><br />
Berg bei der alten Kirche herunter<br />
gerodelt.<br />
Seit 2013 ist Martin Krötz erster<br />
Vorsitzender der „Rottbachtaler“.<br />
Vom jugendlichen Schuhplattler in<br />
das Amt des ersten Vorsitzen<strong>den</strong><br />
zu rücken ist eine besondere Herausforderung.<br />
Wie kommen Sie<br />
zurecht mit dieser Verantwortung?<br />
Ich war ja schon zwei Jahre zweiter<br />
Vorsitzender, das hat mir gut<br />
gefallen. Die früheren Vorstände<br />
stehen mir mit Rat und Tat zur Seite,<br />
so dass bis jetzt alles ganz gut<br />
klappte. In unserer Familie sind<br />
fast alle in irgendwelchen Ämtern<br />
engagiert, und ich war auch schon<br />
vorher in der Landjugend-Vorstandschaft.<br />
Seit 2013 bin ich jetzt<br />
Vorsitzender des 250 Mitglieder<br />
starken Trachtenvereins und mach’<br />
es sehr gerne.<br />
Und was waren Ihre persönlichen<br />
Höhepunkte als Trachtler?<br />
Für mich war es eine große Anerkennung,<br />
dass ich bei der Wahl<br />
zum ersten Vorsitzen<strong>den</strong> ein einstimmiges<br />
Ergebnis erhielt. Gleich<br />
ein Jahr später war dann in Apfeldorf<br />
das Lechgaufest und da<br />
hab’ ich mir vorgenommen, mit<br />
100 Rotter Trachtlern beim Festzug<br />
aufzumarschieren. Ein paar<br />
Freunde haben nicht geglaubt,<br />
dass ich das schaffe und sogar<br />
Wetten mit mir abgeschlossen.<br />
Dann waren es tatsächlich 101<br />
Teilnehmer, die hinter dem Rotter<br />
Vereinstaferl aufliefen. Als wir zurück<br />
ins Festzelt kamen, stan<strong>den</strong><br />
sofort die drei Maß Wett-Bier auf<br />
dem Tisch.
Sie sind auch Beisitzer im<br />
Gauausschuss des Lechgaus.<br />
Wo sehen Sie hier Ihre Aufgaben?<br />
Der Gauausschuss entscheidet<br />
derzeit ziemlich im Sinne der oberen<br />
Vereine Peiting, Steinga<strong>den</strong><br />
oder Rottenbuch. Da bil<strong>den</strong> sich<br />
manchmal Ansichten, die von <strong>den</strong><br />
unteren Vereinen bei uns im Lechrain<br />
gar nicht umsetzbar wären,<br />
weil wir die Kapazitäten und Rahmenbedingungen<br />
nicht haben. Ich<br />
finde es wichtig, dass jemand von<br />
<strong>den</strong> unteren Vereinen im Gau vertreten<br />
ist und sich einsetzt.<br />
Jetzt wird das 70-Jährige des Rotter<br />
Trachtenvereins gefeiert. Welche<br />
Veranstaltungen sind dazu geplant?<br />
Der Trachtenverein ist bei der Seefest<br />
GbR dabei; deshalb können<br />
wir <strong>den</strong> Vereinsstadl beim Seehäusl<br />
nutzen. Allerdings reicht der<br />
bei weitem nicht aus, darum wird<br />
ein Zelt <strong>für</strong> 500 Personen angebaut.<br />
Am Freitag spielen die Wessobrunner.<br />
Sie sind eine renommierte<br />
Trachtenkapelle, die schon<br />
bei unserem Lechgaufest 2006 das<br />
Zelt füllte. Am Samstag soll die<br />
Festmesse bei schönem Wetter unten<br />
am See stattfin<strong>den</strong>, bei Regen<br />
im Zelt. Anschließend wird es mit<br />
> > > FESTPROGRAMM<br />
<strong>den</strong> Nachbarvereinen<br />
aus Apfeldorf, Reichling,<br />
Epfach und Wessobrunn sowie<br />
dem Patenverein Peiting bestimmt<br />
ein schöner Festabend.<br />
Am Sonntag wird es mit 400 teilnehmen<strong>den</strong><br />
Kindern beim Gaujugendtag<br />
so richtig wuseln rund<br />
um das Festgelände. Wir stellen<br />
uns auch mit Eisstand und Spielen<br />
auf die kleinen Gäste ein.<br />
Was sollen die Festtage bewirken?<br />
Mit dem boarischen Tanz, Festabend<br />
und Jugendtag möchten<br />
wir der Öffentlichkeit zeigen, was<br />
die Trachtensache alles beinhaltet.<br />
Und es soll natürlich auch<br />
eine Werbung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Nachwuchs<br />
sein. Wir machen die komplette<br />
Bewirtung in Eigenleistung, das<br />
schweißt hoffentlich auch im Verein<br />
zusammen.<br />
Wenn dieses Fest funktioniert,<br />
dann ist das ein Indiz, in zehn Jahren<br />
vielleicht wieder ein Gaufest<br />
ausrichten zu können.<br />
Und was sind Ihre weiteren Ziele<br />
mit dem Trachtenverein?<br />
Mein oberstes Augenmerk liegt<br />
auf der Jugend, deshalb haben wir<br />
70 Jahre „Rottbachtaler“ Rott<br />
FREITAG, 27. MAI <strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr Boarischer Tanz mit der Trachtenkapelle Wessobrunn<br />
SAMSTAG, 28. MAI <strong>2016</strong><br />
18.30 Uhr Festmesse am Engelsrieder See<br />
20.00 Uhr Festabend mit <strong>den</strong> Nachbarvereinen Apfeldorf, Epfach,<br />
Reichling, Wessobrunn und dem Patenverein Peiting<br />
SONNTAG, 29. MAI <strong>2016</strong><br />
13.30 Uhr Gaujugendtag mit rund 400 mitwirken<strong>den</strong> Kindern und<br />
Jugendlichen aus allen Lechgau-Vereinen<br />
ja auch<br />
<strong>den</strong> Gaujugendtag<br />
übernommen.<br />
Die Jugendarbeit<br />
liegt mir sehr<br />
am Herzen, nur<br />
so geht es mit dem<br />
Verein weiter.<br />
Wie schätzen Sie die Zukunft<br />
der Trachtenbewegung<br />
insgesamt ein?<br />
Die bayerische Lebensart<br />
hat einen hohen Stellenwert,<br />
die Bevölkerung hat wieder<br />
mehr <strong>für</strong> Brauchtum und Tradition<br />
übrig.<br />
Diesen positiven Trend muss man<br />
als Trachtenbewegung erhalten<br />
und weiter ausbauen. <strong>Das</strong> Trachtenkulturzentrum<br />
in Holzhausen<br />
ist ein wichtiger Baustein dazu,<br />
damit der Nachwuchs auch entsprechend<br />
ausgebildet und gefördert<br />
wird.<br />
Gerade durch Holzhausen schätze<br />
ich die Zukunft <strong>für</strong> <strong>den</strong> bayrischen<br />
Trachtenverband sehr<br />
positiv ein.<br />
Man kann auch im Kleinen Werbung<br />
<strong>für</strong> die Trachtensache machen,<br />
indem man beispielsweise<br />
die Tracht in der Öffentlichkeit<br />
trägt.<br />
rg<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 45<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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Offen <strong>für</strong> Gesellschaft<br />
und Flüchtlinge<br />
Schongau | Sie sieht sich als Teil<br />
der Gesellschaft, die Türkisch-Islamische<br />
Gemeinde in Schongau,<br />
der rund 1 000 Muslime im <strong>Altlandkreis</strong><br />
angehören. Sehr offen<br />
gegenüber Besuchern präsentiert<br />
sich ihre Moschee, pflegt <strong>den</strong> Dialog<br />
mit <strong>den</strong> christlichen Kirchen<br />
und leistet derzeit einen enormen<br />
Beitrag zur Integration von Flüchtlingen.<br />
In Schongau gibt es zwei Häuser,<br />
die von außen völlig unscheinbar<br />
wirken, innen jedoch eine<br />
islamische Moschee beherbergen<br />
und somit Anlaufstelle <strong>für</strong> die gut<br />
2 000 Muslime im Schongauer<br />
Land sind. Dem Außenstehen<strong>den</strong><br />
fällt vielleicht auf, dass immer<br />
freitags besonders viele Männer in<br />
die Gebäude strömen. Was <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Christen der Sonntagsgottesdienst,<br />
ist <strong>für</strong> <strong>den</strong> gläubigen Moslem das<br />
Freitagsgebet. Es ist die Pflicht der<br />
Männer, gemeinsam am Freitag<br />
vor ihren Schöpfer zu treten. Frauen<br />
ist es freigestellt, ob sie zuhause<br />
oder in der Moschee beten.<br />
195 Mitglieder — und<br />
ihre Familien dahinter<br />
Die „Türkisch-Islamische Gemeinde<br />
zu Schongau e.V.“ besteht<br />
bereits seit 1989; vor etwa zehn<br />
Jahren wurde das gelbe Haus an<br />
der „Schongauer Spinne“ gekauft<br />
und zu einer Moschee umgebaut.<br />
Der Verein gehört dem bundesweiten<br />
Dachverband „DITIB“ an,<br />
der in Deutschland 900 Moscheen<br />
und allein in Südbayern 91 islamische<br />
Zentren betreibt. Eines<br />
davon ist die Schongauer<br />
Gemeinde,<br />
die 195 Mitglieder<br />
zählt. Doch da hinter<br />
einem Mitglied<br />
meist eine ganze<br />
Familie steht, fühlen<br />
sich rund 1000<br />
Muslime aus dem<br />
Einzugsgebiet des<br />
<strong>Altlandkreis</strong>es dem<br />
Verein ebenso zugehörig.<br />
Im Erdgeschoss der<br />
Moschee befindet<br />
sich ein großer Gebetsraum<br />
<strong>für</strong> Männer, der derzeit<br />
im Rahmen der Freitagsgebete regelmäßig<br />
überfüllt ist, <strong>den</strong>n auch<br />
viele Flüchtlinge beten mittlerweile<br />
hier. <strong>Das</strong> Obergeschoss beherbergt<br />
einen kleineren Gebetsraum<br />
<strong>für</strong> Frauen sowie verschie<strong>den</strong>e Besprechungs-<br />
und Versorgungszimmer.<br />
Finanziert wird das Gebäude<br />
durch Mitgliedsbeiträge und<br />
Spen<strong>den</strong>. Der Imam wohnt mit<br />
seiner Familie im Dachgeschoss;<br />
er ist der einzige Hauptamtliche<br />
und bezieht als Beamter sein Gehalt<br />
vom türkischen Staat. Sein<br />
Theologiestudium hat der Imam<br />
in der Türkei abgelegt. Seit zwei<br />
Jahren wirkt er in der Schongauer<br />
Gemeinde.<br />
Gebetsraum als<br />
Herzstück der Moschee<br />
Der Besuch einer Moschee ist mit<br />
vielen Ritualen verbun<strong>den</strong>. Zu Beginn<br />
steht dabei die zeremonielle<br />
Waschung von Hän<strong>den</strong>, Gesicht<br />
<strong>Das</strong> Gebäude an der Schongauer Spinne wirkt<br />
von außen unscheinbar.<br />
und Füßen, jeweils dreimal. „Damit<br />
sollen negative Energien abgebaut<br />
wer<strong>den</strong> und der Körper vor<br />
dem Gebet entspannen“, erläutert<br />
Hava Sirin, die Dialogbeauftragte<br />
des Vereins. <strong>Das</strong> Herz der Moschee<br />
ist der Gebetsraum, <strong>den</strong> man ohne<br />
Schuhe und als Zeichen des bewussten<br />
Hineingehens immer mit<br />
dem rechten Fuß zuerst betritt.<br />
Während sich der große Raum<br />
zum Freitagsgebet füllt, bereitet<br />
der Imam die Gebetsstunde vor.<br />
Ganz zeigemäß nutzt er dazu Mikrofon<br />
und Headset. Ein Beamer<br />
wirft die Predigt, die vom Arabischen<br />
ins Deutsche übersetzt wurde,<br />
an die Wand.<br />
Bevor alle niederknien, heben<br />
die Gläubigen ihre Hände zu <strong>den</strong><br />
Schultern, um sinnbildlich alles<br />
Weltliche abzuschieben. Es wird<br />
immer enger im Raum; rund 120<br />
Männer sitzen Schulter an Schulter,<br />
die letzten müssen sich noch<br />
ein freies Plätzchen suchen. Rund<br />
die Hälfte der Anwesen<strong>den</strong> sind<br />
46 | der altlandkreis
Von der Kanzel predigt der Imam ähnlich wie ein<br />
christlicher Pfarrer.<br />
Schulter an Schulter sitzen die Männer beim Freitagsgebet<br />
in der Moschee in Schongau.<br />
Asylbewerber. „Wir sehen eine<br />
sehr große Verpflichtung darin,<br />
<strong>den</strong> Flüchtlingen ein Leben im<br />
Glauben zu ermöglichen“, bemerkt<br />
Hava Sirin.<br />
<strong>Das</strong> Freitagsgebet ist in vier Teile<br />
gegliedert: Der Imam beginnt<br />
im „Kürsi“, einem Lehrstuhl, der<br />
auch von anderen Personen bei<br />
Veranstaltungen benutzt wer<strong>den</strong><br />
darf. Dann wird das Mikrofon<br />
zum Gebetsruf weitergegeben,<br />
was normalerweise von einem<br />
Muezzin fünfmal am Tag auf dem<br />
Minarett gemacht wird. Derweil<br />
begibt sich der islamische Priester<br />
zur „Minbar“, der Predigtkanzel.<br />
Die frei gesprochene Predigt<br />
ist eigentlich nicht viel anders als<br />
in christlichen Kirchen. Sie greift<br />
diesmal <strong>den</strong> Text eines türkischen<br />
Nationaldichters auf und regt mit<br />
Thesen zu Strebsamkeit und Hoffnung<br />
zum Nach<strong>den</strong>ken an. Zum<br />
Abschluss kommt noch einmal<br />
das Ritual des mehrmaligen Niederkniens,<br />
was eine Unterwerfung<br />
vor Gott bedeuten soll.<br />
10 Jahre Kermes —<br />
das soll gefeiert wer<strong>den</strong><br />
Was hier je<strong>den</strong> Freitag geschieht,<br />
wird von der Öffentlichkeit fast<br />
nicht wahrgenommen. Die Türkisch-Islamische<br />
Gemeinde fühlt<br />
sich als Teil der Gesellschaft<br />
und möchte sich auch öffentlich<br />
präsentieren. Deshalb soll das<br />
Zehnjährige der „Kermes“ heuer<br />
besonders groß gefeiert wer<strong>den</strong>.<br />
Kermes ist das Fest <strong>für</strong> die Moschee,<br />
ähnlich wie die christliche<br />
Kirchweih. „Wir la<strong>den</strong> die<br />
Schongauer Bevölkerung ein, mit<br />
uns zu feiern“, erzählt Halit Köklu,<br />
der Vorsitzende des Vereins,<br />
und verweist auf die Festtage am<br />
Samstag, 4. <strong>Juni</strong>, und Sonntag,<br />
5. <strong>Juni</strong>. Auf dem Bürgermeister-<br />
Schaegger-Platz wer<strong>den</strong> dazu<br />
verschie<strong>den</strong>e Stände aufgebaut,<br />
> > > VERANSTALTUNGSTIPP<br />
an <strong>den</strong>en es jeweils ab 11 Uhr türkische<br />
Spezialitäten zu probieren<br />
gibt, umrahmt von einem Kulturund<br />
Kinderprogramm. Höhepunkt<br />
ist der Festzug am Sonntag um 15<br />
Uhr, zu dem eine türkische Musikkapelle<br />
in traditionellen Gewändern<br />
erwartet wird. Der Festzug<br />
soll von der Moschee über die Altstadt<br />
zum Schaegger-Platz führen,<br />
und mit ein paar Grußworten der<br />
Abschluss gefeiert wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong><br />
Fest dauert aber wahrscheinlich<br />
bis tief in die Nacht, wie es der<br />
Vorsitzende verrät, <strong>den</strong>n ab Montag<br />
beginnt <strong>für</strong> die Muslime der<br />
Ramadan.<br />
rg<br />
Kermes der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu<br />
Schongau am Bürgermeister-Schaegger-Platz<br />
Samstag, 4. <strong>Juni</strong>, ab 11 Uhr<br />
türkische Spezialitäten und Souvenirs,<br />
Kinderspiele und Kulturprogramm<br />
Sonntag, 5. <strong>Juni</strong>, ab 11 Uhr<br />
türkische Spezialitäten und Souvenirs,<br />
Kinderspiele und Kulturprogramm<br />
15 Uhr<br />
Festzug von der Moschee zum<br />
Bürgermeister-Schaegger-Platz<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 47
8 715 Heimatvertriebene im Schongauer Land: Integration anno 1946<br />
Flüchtlinge ein Viertel der Bevölkerung<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Jeder Vierte im<br />
Schongauer Land war im Jahre<br />
1946 ein Heimatvertriebener — ein<br />
Flüchtling. Wie aus einer umfangreichen<br />
Volks- und Berufszählung<br />
des Statistischen Landesamtes<br />
Bayern vom 29. Oktober 1946 hervorgeht,<br />
waren im kleinen Landkreis<br />
Schongau 8715 Personen<br />
gestrandet, die von Ausweisungsmaßnahmen<br />
in <strong>den</strong> einstigen<br />
deutschen Ostgebieten betroffen<br />
waren.<br />
Die statistischen Erfassungen sind<br />
auch 70 Jahre später eine interessante<br />
Lektüre und im Hinblick auf<br />
die aktuelle Situation sehr aufschlussreich.<br />
<strong>Das</strong> 63 Seiten umfassende Zahlenwerk<br />
über die damalige Situation<br />
in Bayern ist ein Paradebeispiel<br />
deutscher Gründlichkeit. Im heutigen<br />
Computer-Zeitalter ist nur<br />
noch zu erahnen, mit wie viel<br />
Akribie die Statistiker einst vorgegangen<br />
sind.<br />
Wie im Vorwort zu lesen ist, war<br />
Bayern das erste Bundesland, das<br />
eine detaillierte Aufstellung der<br />
Flüchtlingssituation erarbeitete,<br />
andere statistischen Landesämter<br />
folgten.<br />
Flüchtlinge in Bayern, bis zur<br />
Veröffentlichung im Juli 1948 war<br />
die Zahl auf 1,86 Millionen angestiegen.<br />
Die größte Gruppe der Vertriebenen<br />
mit 872 000 Personen kam<br />
aus der Tschechoslowakei, dann<br />
folgten 534 000 Flüchtlinge aus<br />
<strong>den</strong> ehemaligen Reichsgebieten<br />
östlich der Oder und Neiße.<br />
Aber auch aus Jugoslawien, Österreich,<br />
Polen, Rumänien, der<br />
Sowjetunion oder Ungarn kamen<br />
Deutschstämmige nach Bayern.<br />
Mehr als ein Drittel der 1,66 Millionen<br />
Flüchtlinge in Bayern waren<br />
jünger als 20 Jahre. Bei <strong>den</strong><br />
Älteren fällt auf, dass der Anteil<br />
der Frauen wesentlich höher war<br />
als der Männer. Oft waren die an<br />
der Front gefallen oder vermisst.<br />
Detailliert ist in der Statistik aufgelistet,<br />
wie die 1,66 Millionen<br />
Flüchtlinge in Bayern verteilt<br />
wur<strong>den</strong>. Den größeren Städten<br />
München, Augsburg, Ingolstadt<br />
oder Regensburg wur<strong>den</strong> im<br />
Verhältnis zur Wohnbevölkerung<br />
wesentlich weniger Flüchtlinge<br />
zugewiesen. Verständlich angesichts<br />
der Kriegszerstörungen.<br />
So trugen die größere Last die<br />
ländlichen Regionen — auch der<br />
damalige Landkreis Schongau:<br />
Die 8 715 Flüchtlinge machten<br />
einen Anteil an der Wohnbevölkerung<br />
von 23,7 Prozent aus. Im<br />
bayerischen Durchschnitt lag der<br />
Flüchtlingsanteil bei 18,9 Prozent.<br />
Mit über 5 000 Personen kam die<br />
größte Gruppe auch im Landkreis<br />
Schongau aus dem Sudetenland,<br />
das in der Statistik als Tschechoslowakei<br />
bezeichnet wurde.<br />
Grundlage <strong>für</strong><br />
Entscheidungen<br />
Äußerst interessant ist, dass die<br />
Berufsstände in Vergleich mit<br />
<strong>den</strong> bayerischen Erwerbstätigen<br />
gesetzt wur<strong>den</strong>: Im Jahr 1946 waren<br />
in Bayern 37 Prozent der Erwerbspersonen<br />
in der Land- und<br />
Forstwirtschaft tätig. Bayern war<br />
damals ein Agrarstaat. Bei <strong>den</strong><br />
Heimatvertriebenen machte dieser<br />
Berufsstand nur 27 Prozent<br />
aus. Da<strong>für</strong> waren 41,6 Prozent der<br />
Flüchtlinge in ihrer früheren Heimat<br />
in Industrie oder Handwerk<br />
beschäftigt, während von <strong>den</strong><br />
Bayern nur 33,9 Prozent in diesen<br />
Branchen tätig waren.<br />
<strong>Das</strong> umfangreiche Zahlenwerk<br />
der Volks- und Berufszählung<br />
diente damals dem Staatssekretär<br />
<strong>für</strong> das Flüchtlingswesen, dem<br />
„Hauptausschuss der Flüchtlinge<br />
und Ausgewiesenen“ sowie dem<br />
Gewerkschaftsbund als Grundlage<br />
<strong>für</strong> weitere Entscheidungen. rg<br />
Erste detaillierte<br />
Aufstellung in Bayern<br />
„In dieser Zählung sind Stärke<br />
und Zusammensetzung des Personenkreises<br />
erfasst, der eines<br />
der schwerwiegendsten Probleme<br />
der Nachkriegszeit bildet“,<br />
schrieb Dr. Wagner, der Präsi<strong>den</strong>t<br />
des Statistischen Landesamtes<br />
Bayern im Vorwort, als das Heft<br />
1948 veröffentlicht wurde. Zum<br />
Zeitpunkt der Erhebung im Oktober<br />
1946 waren 1,66 Millionen<br />
48 | der altlandkreis<br />
Diese Grafik zeigt die Verteilung der Flüchtlinge auf die Landkreise.<br />
Schongau hat einen relativ hohen Flüchtlingsanteil.<br />
Mit diesem Schaubild wurde 1946 aufgezeigt, aus welchen Gebieten die<br />
einzelnen Flüchtlingsgruppen stammten.
Seit 1946 im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Von Schlesien<br />
nach Epfach<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Um <strong>den</strong> vielen Zahlen<br />
auf der vorangegangenen Seite<br />
auch Leben einzuhauchen, hat<br />
sich der „altlandkreis“ auf die Suche<br />
nach noch leben<strong>den</strong> Flüchtlingen<br />
aus der Zeit nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg gemacht — was 70 Jahre<br />
später gar nicht mehr so einfach,<br />
aber trotzdem gelungen ist.<br />
Ihr wurde nur ein Schulranzen<br />
umgeschnallt mit <strong>den</strong> wichtigsten<br />
Dingen, als Traudl Lehmann,<br />
die schon lange Haseitl heißt, im<br />
Alter von elf Jahren die Heimat<br />
verlassen musste. In <strong>den</strong> letzten<br />
Kriegswochen 1945 machte sie<br />
sich zusammen mit ihrer Mutter<br />
und ihrem Bruder von Jeschkendorf<br />
in Schlesien auf <strong>den</strong> Weg,<br />
verbrachte Tage in Güterzügen<br />
oder auf Viehwagen. „Ich kann<br />
mich noch daran erinnern, wie wir<br />
Kinder im Zug so Durst hatten,<br />
dass wir das Kon<strong>den</strong>swasser an<br />
<strong>den</strong> Scheiben ableckten“, erzählt<br />
die heute 82-Jährige von ihrer<br />
Flucht. Irgendein Soldat auf dem<br />
Weg gab ihnen <strong>den</strong> Rat, nach<br />
Landsberg zu fahren, dort gebe es<br />
eine Bauersfrau, die Hilfe braucht.<br />
Also landeten sie nach einigen<br />
Monaten am Lech und wur<strong>den</strong> in<br />
Landsberg in ein Klostergebäude<br />
einquartiert.<br />
Im Februar 1946 ging es weiter<br />
nach Asch, wo die drei auf einem<br />
landwirtschaftlichen Anwesen<br />
mitarbeiten konnten. „Ich war das<br />
Hiatamädle“, erinnert sich Traudl<br />
Haseitl an ihre karge Jugendzeit.<br />
1951 lernte sie ihren späteren<br />
Mann Ulrich Haseitl kennen, der<br />
sie wenig später als Hausmädchen<br />
Traudl Haseitl kam 1946 als Flüchtling<br />
nach Bayern und ist seit über<br />
60 Jahren in Epfach verheiratet.<br />
ans Gasthaus Mitschke in Reichling<br />
vermittelte. „Damals hieß es leicht<br />
einmal ’dia Hura-Flüchtling’“,<br />
erzählt die Epfacherin. Auch ihre<br />
Schwiegermutter hatte Vorbehalte,<br />
doch am 22. <strong>Mai</strong> 1954 wurde<br />
geheiratet. Der Vater kam spät<br />
aus russischer Gefangenschaft zurück,<br />
von ihm besitzt sie noch eine<br />
Schatulle mit Strohverzierungen<br />
und der Innschrift „Gruß aus Russland“.<br />
Die Familie blieb in Asch<br />
und Umgebung, doch eine weitere<br />
Verwandtschaft wurde trotz der<br />
Suche über das Rote Kreuz nicht<br />
ausfindig gemacht.<br />
Traudl Haseitl wollte nie mehr zurück<br />
und hat auch Jeschkendorf<br />
im heutigen Polen nicht mehr besucht.<br />
rg<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 49<br />
<br />
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Reichling | Sie besucht ein musisches<br />
Gymnasium in München,<br />
steht kurz vor dem Abschluss des<br />
Leistungsabzeichens in Gold mit<br />
ihrer Klarinette und ist die Älteste<br />
von sieben Geschwistern. Sie ist 17<br />
Jahre alt und schon ziemlich zielstrebig<br />
unterwegs. „Sag’ mal ...“<br />
haben wir Vera Scharding aus<br />
Reichling gefragt.<br />
Würdest Du Dich als begeisterte<br />
Musikerin bezeichnen?<br />
Eigentlich ja, Musik begleitet mich<br />
mein ganzes Leben. Schon im Kindergarten<br />
war ich in der musikalischen<br />
Früherziehung, dann hab<br />
ich Flöte und Klavier gelernt und<br />
in der dritten Klasse mit Klarinette<br />
angefangen. Zwischendurch gab<br />
es auch mal eine Zeit, als ich keine<br />
Lust zum Üben hatte, dann hat<br />
die Mama mich ein bisserl gedrillt.<br />
Aber <strong>den</strong> Spaß an der Musik habe<br />
ich nie verloren.<br />
Welche Instrumente spielst Du?<br />
Mein erstes Instrument war die<br />
Flöte, dann hatte ich zehn Jahre<br />
Klavier-Unterricht. Klarinette<br />
spiele ich in der Reichlinger<br />
Musikkapelle und habe schon<br />
das Leistungsabzeichen des Musikbundes<br />
in Bronze und Silber<br />
erworben. Jetzt bin ich kurz vor<br />
dem Abschluss in Gold. An der<br />
Bläserschule Lechrain unterrichte<br />
ich außerdem neun Schüler an der<br />
Klarinette. Ja, und dann spiele ich<br />
noch seit zwei Jahren Orgel.<br />
Was ist Dein Lieblings-Instrument?<br />
Klarinette natürlich! An meinem<br />
Gymnasium in München werde<br />
ich an der Klarinette nach wie vor<br />
unterrichtet und möchte damit<br />
mein Additum machen. <strong>Das</strong> macht<br />
richtig Spaß, weil ich hier auch<br />
schwere Sachen spielen kann.<br />
Bis zum Abitur im <strong>Mai</strong> 2017<br />
hab’ ich in jedem Halbjahr ein<br />
Vorspiel mit je einem Pflichtund<br />
einem Wahlstück. Dann<br />
wird mir noch ein drittes<br />
Stück vorgelegt, das ich vom<br />
Blatt spielen muss.<br />
Pendelst Du je<strong>den</strong> Tag nach<br />
München?<br />
Ja, meine Schule ist direkt<br />
im Stadtzentrum. Normalerweise<br />
kann ich mit meinem<br />
Vater fahren, der ja zum Bundespolizeiorchester<br />
nach München<br />
muss. Wenn er nicht fährt, wird es<br />
schwierig; erst mit dem Bus nach<br />
Weilheim, dann mit dem Zug nach<br />
München und mit der U-Bahn zur<br />
Schule. Da bin ich zwei Stun<strong>den</strong><br />
einfach unterwegs.<br />
Warum lernst Du Orgel?<br />
Nach zehn Jahren Klavierunterricht<br />
wollte ich einfach was Neues<br />
oder was Schwereres ausprobieren.<br />
Jetzt bin ich so weit, dass<br />
ich in der Pfarreiengemeinschaft<br />
schon bei einigen Gottesdiensten<br />
aushelfe.<br />
Welchen Stellenwert hat Religion<br />
<strong>für</strong> Dich?<br />
Der Glaube ist wichtig. Wir gehen<br />
je<strong>den</strong> Sonntag und Feiertag in<br />
die Kirche. Religion ist <strong>für</strong> mich<br />
Gemeinschaft mit Freun<strong>den</strong>. Wir<br />
waren schon auf mehreren Festivals<br />
und fahren heuer auch zum<br />
Weltjugendtag nach Krakau. Mein<br />
Glaube begleitet mich schon länger<br />
als die Musik.<br />
Möchtest Du nach dem Abitur auch<br />
beruflich etwas mit Musik machen?<br />
Vera Scharding macht mit ihrer Klarinette<br />
demnächst das Leistungsabzeichen<br />
in Gold beim Musikbund.<br />
Auf je<strong>den</strong> Fall! Mein Ziel ist, auf<br />
Lehramt Musik zu studieren. Eine<br />
Alternative wäre ein Studium zur<br />
Kirchenmusikerin.<br />
In einer Familie mit sechs Geschwistern<br />
aufzuwachsen, ist das<br />
manchmal anstrengend?<br />
Manchmal ist es schon ein bisserl<br />
anstrengend, weil man immer<br />
auf die Kleineren aufpassen<br />
muss. Aber es ist auch ganz gut,<br />
die Älteste zu sein. Denn wenn<br />
wir allein sind, dann hab’ ich das<br />
Kommando. Alle meine Geschwister<br />
lernen mindestens ein Instrument:<br />
Klavier, Flöte, Trompete,<br />
Klarinette, Tenorhorn — da wird es<br />
manchmal laut im Haus. Wir üben<br />
aber oft gemeinsam, zum Beispiel<br />
aufs Konzert.<br />
„Kevin allein zu Haus“ — könnte Dir<br />
das auch passieren, dass man Dich<br />
vergisst?<br />
Eigentlich nicht, <strong>den</strong>n wenn der<br />
Bus beim Wegfahren nicht voll ist,<br />
dann fehlt noch einer. Wir schauen<br />
gegenseitig aufeinander. <strong>Das</strong><br />
gilt bei mir vor allem <strong>für</strong> meinen<br />
Bruder Fabian, mit dem ich mich<br />
schon immer gut verstan<strong>den</strong> habe.
Wie sieht <strong>für</strong> Dich ein gelungenes<br />
Wochenende aus?<br />
Auf je<strong>den</strong> Fall ein ruhiges Wochenende,<br />
wo ich nichts <strong>für</strong> die<br />
Schule machen muss. Am Samstag<br />
ausschlafen, mit einem großen<br />
Frühstück starten und dann einen<br />
Ausflug mit der Familie machen.<br />
Vielleicht auch ein lustiger Auftritt<br />
mit der Blaskapelle und abends<br />
gemeinsam einen Film anschauen.<br />
Welche drei Dinge nimmst Du mit<br />
auf eine einsame Insel?<br />
Was zum Trinken, ein Messer und<br />
ein Geschwisterchen — damit es<br />
nicht langweilig wird. Vielleicht hat<br />
das Geschwisterchen dann wieder<br />
drei Wünsche frei, dann geht<br />
es uns schon gar nicht mehr ganz<br />
schlecht.<br />
Gymnasium, Musik und eine große<br />
Familie — hast Du auch noch andere<br />
Hobbies?<br />
Ja, das ist wahr. Schule, Musik und<br />
Singen in der Young People Band —<br />
das nimmt meine ganze Freizeit<br />
ein. Ich hab’ mal Fußball gespielt<br />
in einer Mädchenmannschaft — wir<br />
sind sogar Meister gewor<strong>den</strong>. Aber<br />
dann hab’ ich es zeitlich einfach<br />
nicht mehr untergebracht.<br />
Sag’ mal, wer ist <strong>für</strong> Dich ein Vorbild,<br />
und warum?<br />
Mein Vorbild ist der Papa, weil er<br />
auch was mit Musik macht, und obwohl<br />
er ziemlich viel an der Backe<br />
hat, ist er immer gut drauf und gesellig.<br />
Er spielt im Bundespolizeiorchester,<br />
dirigiert die Reichlinger<br />
Blaskapelle und die Jugendkapelle<br />
der Bläserschule, unterrichtet über<br />
20 Schüler, ist Pfarrgemeinderatsund<br />
Pastoralratsvorsitzender, Gemeinderat,<br />
in der CSU-Vorstandschaft<br />
und so ziemlich bei allen<br />
Vereinen in Reichling. Bei all dem<br />
ist er immer gut drauf und macht<br />
auch noch Späße.<br />
Mit wem würdest Du gern <strong>für</strong> einen<br />
Tag die Rollen tauschen?<br />
Vielleicht mit einem berühmten<br />
Musiker, wie dem Klavierspieler<br />
Lang Lang. Ich würde gern wissen,<br />
wie es ist, berühmt zu sein und von<br />
Fans umlagert zu wer<strong>den</strong>.<br />
Welches Talent möchtest Du gerne<br />
besitzen?<br />
Ich hab’ zwar ein sehr gutes Taktgefühl,<br />
aber ich gebe ehrlich zu: Ich<br />
kann nicht tanzen. <strong>Das</strong> würde ich<br />
gern besser können. Im Moment<br />
spiele ich lieber die Musik zum<br />
Tanzen, dann fällt das keinem auf.<br />
Sag’ mal, wie siehst Du Deine Zukunft?<br />
Ich stelle mir das mit Familie im<br />
eigenen Haus irgendwo auf dem<br />
Land vor. In die Großstadt will ich<br />
nicht, da stinkt es so. Ich kann als<br />
Musiklehrerin arbeiten, im Musikverein<br />
spielen oder auch als Organistin<br />
im Dorf fungieren.<br />
rg<br />
Festlicher Sommer in der Wies <strong>2016</strong><br />
Stimmungsvoller Rahmen<br />
<strong>für</strong> Musik-Erlebnisse<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Im 53. Jahr gehört<br />
die Konzertreihe „Festlicher Sommer<br />
in der Wies“ traditionell zu<br />
<strong>den</strong> musikalischen Höhepunkten<br />
im <strong>Altlandkreis</strong>. Renommierte Orchester<br />
und Solisten treffen auf <strong>den</strong><br />
Chor und das Orchester der Stadt<br />
Schongau. Während ursprünglich<br />
die Stadt Schongau als Träger fungierte,<br />
übernimmt diese Aufgabe<br />
seit 2003 der „Förderverein Festlicher<br />
Sommer in der Wies e.V.“<br />
unter dem Vorsitz von Ute Zimmer.<br />
Seit 2014 ist Christoph Garbe Dirigent<br />
des Chores der Stadt Schongau,<br />
der einen wesentlichen Anteil<br />
am Gelingen der Konzerte hat, und<br />
künstlerischer Leiter des Festlichen<br />
Sommers in der Wies.<br />
„Alte Musik in jungen Hän<strong>den</strong>“<br />
heißt es am 8. <strong>Mai</strong> ab 18 Uhr im<br />
Welfenmünster Steinga<strong>den</strong>. Ein<br />
junges Ensemble zeigt unter der<br />
Leitung von Kristina Kuzminskaite<br />
im ersten Konzert der Reihe<br />
sein Können. Samstag, 18. Juli (19<br />
Uhr), folgt in der Basilika Altenstadt<br />
die „Alpenländische geistliche<br />
Volksmusik“ mit Sängern und<br />
Musikanten aus dem Oberland<br />
und vom Oberen Lech. Die Leitung<br />
übernimmt Angela Holzschuh.<br />
Joseph Haydns „Cäcilienmesse“<br />
erklingt am Sonntag, 26. <strong>Juni</strong>, ab<br />
19 Uhr in der Wieskirche. Ebenso<br />
in der weltberühmten Wallfahrtskirche<br />
„Zum gegeißelten Heiland<br />
auf der Wies“ kommen am 10. Juli<br />
drei Werke a capella von Wolfgang<br />
Amadeus Mozart (Requiem d-moll<br />
KV 626) zur Aufführung. Den Abschluss<br />
der fünf Sommerkonzerte<br />
bil<strong>den</strong> Ludwig van Beethovens<br />
„Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92“ und<br />
Mozarts „Litaniae de venerabili<br />
altaris Sacramento KV<br />
125“ am 24. Juli. Beginn<br />
ist ebenfalls um 19 Uhr.<br />
Auch in diesem Jahr<br />
dürfen sich die Besucher<br />
der Konzertreihe<br />
„Festlicher Sommer<br />
in der Wies“ also auf<br />
ein vielfältiges Programm<br />
freuen, wie Bundesminister<br />
a. D. Theo Waigl als Schirmherr<br />
in seinem Grußwort verspricht.<br />
Karten in fünf verschie<strong>den</strong>en Kategorien<br />
sind im Vorverkauf bei<br />
<strong>den</strong> Tourist-Informationen Schongau<br />
und Steinga<strong>den</strong> zu beziehen,<br />
zudem bei der „Süßen Hanni“<br />
in Schongaus Altstadt und beim<br />
Kreisboten Ticketservice in der<br />
Sparkasse Weilheim. Weitere Details<br />
zur Konzertreihe, aber auch zu<br />
weiteren Konzerten bis in <strong>den</strong> Advent,<br />
sind zudem auf der Internetseite<br />
des Fördervereins einsehbar<br />
(www.wieskonzerte.de). tis<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 51
BIER ERLEBEN<br />
www.maxbrauerei.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
„Tag der offenen Gartentür“ am letzten <strong>Juni</strong>-Sonntag<br />
Schwabsoier und<br />
Birkländer sperren auf<br />
Birkland / Schwabsoien | Lustwandeln<br />
an einem hoffentlich<br />
sonnigen Sonntag — das machen<br />
insgesamt 21 Gartenbesitzer im<br />
Schongauer Land am „Tag der<br />
offenen Gartentür“ möglich. In<br />
Schwabsoien hat der Obst- und<br />
Gartenbauverein um seine Vorsitzende<br />
Ida Jahl einen Rundweg<br />
durch 15 Gärten konzipiert. Ihr<br />
Amtskollege in Birkland, Leonhard<br />
Socher, und seine Mannschaft haben<br />
sieben Privatgärtner aufgetan,<br />
die am 26. <strong>Juni</strong> ihre kleinen, mitunter<br />
hinter Hecken oder Zäunen<br />
verborgenen Geheimnisse lüften.<br />
Bereits zum dritten Mal nimmt<br />
Birkland an der bundesweiten<br />
Schau rund um Gartengestaltung<br />
und Pflanzen teil. „Und ortsintern<br />
haben wir das auch schon zehn<br />
Mal gehandhabt“, verweist Socher<br />
auf reichlich Erfahrung mit frem<strong>den</strong><br />
Besuchern im eigenen grünen<br />
Refugium. Auf seinem Hof wird<br />
voraussichtlich ein Festzelt stehen,<br />
um Gäste mit Kaffee, Kuchen und<br />
kleinen Brotzeiten zu versorgen.<br />
Nebenan präsentiert Socher die<br />
Verbindung seiner bei<strong>den</strong> Hobbys<br />
— seinen Garten sowie das<br />
„Schweißen und Biegen“. Denn<br />
der Schlosser im Ruhestand fertigt<br />
Rankgitter, Zierrosenstäbe oder<br />
Rosengitter.<br />
Ein zweiter Anlaufpunkt in Birkland<br />
ist nahe des Sportplatzes die<br />
Streuobstwiese von Werner Zöller<br />
samt dessen Bienenvölkern und<br />
dem Gemeinschaftsgarten. „Ansonsten<br />
präsentieren wir normale<br />
Hausgärten — jeder hat seine<br />
Obstbäume, Gemüsegärten, Sitzecken,<br />
vielleicht mal eine Rarität<br />
wie ein Pavillon, aber nichts Extremes“,<br />
blickt Socher voraus. Alle<br />
teilnehmen<strong>den</strong> Gärten sind in wenigen<br />
Gehminuten rund um die<br />
Ortsmitte errreichbar. Parkmöglichkeiten<br />
wer<strong>den</strong> am Gasthaus<br />
Neuwirt und der Raiffeisenbank<br />
eingerichtet, die Hauptstraße ist<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkehr gesperrt.<br />
Schwabsoien fängt seine Besucher<br />
schon am Ortsrand ein. An<br />
<strong>den</strong> vier Zufahrtsstraßen zum<br />
Mühlendorf legt der Obst- und<br />
Gartenbauverein Infozettel aus,<br />
die <strong>den</strong> Rundgang und die Besonderheiten<br />
der offenen Privatgärten<br />
erklären. Vor Ort signalisiert eine<br />
große, hölzerne Blume am Gartentor:<br />
„In diesen Garten kann ich<br />
rein und mich umschauen“, erläutert<br />
Ida Jahl. Verteilt sind sie vom<br />
östlichen Ortsrand bis zur Straße<br />
nach Sachsenried im Westen. „Wir<br />
haben kleine Gärten dabei, einen<br />
2000 Quadratmeter großen,<br />
alten Garten mit Schwimmteich,<br />
mehrere Gärten, die zwischen 20<br />
und 30 Jahre alt sind — insgesamt<br />
eine schön unterschiedliche Altersstruktur“,<br />
schildert die Obstund<br />
Gartenbauchefin. In einem<br />
Bauerngarten seien ausgefallene<br />
Fuchsien zu bewundern, in einem<br />
anderen akkurate Spalierbäume,<br />
ein Gemüsegarten erstrecke sich<br />
gar entlang der kompletten Südseite<br />
eines Hauses. Beim „Zusammenfangen“<br />
der Teilnehmer sei<br />
außerdem aufgefallen, „dass wir<br />
in Schwabsoien sehr viele Hobby-<br />
Hühnerbesitzer haben“, was <strong>den</strong><br />
Gärten einen weiteren Reiz verleihe.<br />
An der „offenen Gartentür“ beteiligt<br />
sich Schwabsoien <strong>2016</strong> zum<br />
ersten Mal. Ein Vorbild bei der<br />
Organisation sei Hohenfurch, wo<br />
vor drei Jahren ebenfalls 15 Gartenbesitzer<br />
mitmachten, erinnert<br />
sich Jahl: „Wir wollten <strong>den</strong> Tag nur<br />
durchführen, wenn genug mitmachen<br />
und sich die Besucher nicht<br />
in ein, zwei Gärten konzentrieren“.<br />
Die Sorge war unberechtigt,<br />
schon kurz nach dem Vereins-Aufruf<br />
sei eine Lawine ins Rollen gekommen,<br />
dergestalt: „Ach, wenn<br />
die und der mitmacht, dann bin<br />
ich auch dabei“, erzählt die Vereinschefin.<br />
Für sie selbst soll die<br />
sonntägliche Aktion „vielleicht ein<br />
ganz schöner Abschluss“ wer<strong>den</strong>,<br />
<strong>den</strong>n Jahl möchte bei <strong>den</strong> Neuwahlen<br />
nicht mehr <strong>für</strong> <strong>den</strong> Vereinsvorsitz<br />
zur Verfügung stehen.<br />
<strong>Das</strong> ließ sie im Gespräch mit dem<br />
„altlandkreis“ durchblicken. ts<br />
52 | der altlandkreis
Aktionstag vom Netzwerk „<strong>Pfaffenwinkel</strong>-Gartenwinkel“<br />
Mönche zurück<br />
im Klostergarten<br />
Steinga<strong>den</strong> | Am Anfang stan<strong>den</strong><br />
nur Haselnusssträucher auf der<br />
schlichten, umzäunten Rasenfläche<br />
am ehemaligen Apothekenflügel<br />
des Klosters Steinga<strong>den</strong>.<br />
Nach und nach hat der Obst- und<br />
Gartenbauverein hier seit 2007<br />
wieder einen Klostergarten gestaltet.<br />
„Seither wurde er immer weiter<br />
verbessert und verschönert, bis<br />
wir 2014 feststellten, dass etwas<br />
ganz Entschei<strong>den</strong>des fehlte —<br />
nämlich die Mönche darin“, erzählt<br />
Vereinsvorsitzende Roberta<br />
Leimbach.<br />
In <strong>den</strong> zurückliegen<strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />
Jahren sind nun acht kleine Mönche,<br />
genauer gesagt bronzene<br />
Chorherren, in <strong>den</strong> Klostergarten<br />
eingezogen, die mit einer kleinen<br />
Einweihungsfeier am 22. <strong>Mai</strong> um<br />
11.30 Uhr nach der Heiligen Messe,<br />
offiziell begrüßt wer<strong>den</strong>. Besucher<br />
sind willkommen, zumal Monika<br />
Kramkowski um 13.30 Uhr eine<br />
Klostergartenführung anbietet.<br />
t.<br />
Dies sind nur zwei von weiteren<br />
Aktionen, die im Rahmen des<br />
Netzwerks „<strong>Pfaffenwinkel</strong>-Garten-<br />
arte<br />
n-<br />
winkel“ an diesem Sonntag unter<br />
dem Motto „es grünt so grün“<br />
nach Steinga<strong>den</strong> locken<br />
sollen. Denn auch zwei<br />
Privatgärten, „Leimbachs<br />
kleine Gartenwelt“ der<br />
Vereinschefin, und der „Böglmüller-Garten“<br />
sind von 10 bis 17<br />
Uhr <strong>für</strong> Besucher geöffnet.<br />
Liebenswert und augenzwin-<br />
n-<br />
kernd gestaltet hat die Bronzemönche<br />
Marion Werner.<br />
er.<br />
„Wichtig war mir, die Mönche<br />
im Klostergarten so zu<br />
verteilen, dass sie nicht zu dominant<br />
im Raum stehen, sondern<br />
sich <strong>den</strong> Pflanzen unterordnen<br />
und erst auf <strong>den</strong> zweiten Blick zu<br />
entdecken sind“, erklärt die Steinga<strong>den</strong>er<br />
Bildhauerin. So wuseln<br />
die kleinen Gestalten mal arbeitend<br />
durch <strong>den</strong> Garten — oder<br />
sitzen ganz entspannt einfach nur<br />
da. Ermöglicht wur<strong>den</strong> sie durch<br />
Spen<strong>den</strong> vom Obst- und Gartenbauverein,<br />
von der Frauenliste<br />
Steinga<strong>den</strong>, der Sparkasse Schongau<br />
und Einzelpersonen. ts<br />
Den Klostergarten in Steinga<strong>den</strong> bevölkern wieder Mönche.<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 53
Seit zehn Jahren „Public Viewing“ in der Schloßberghalle<br />
Gemeinsam Jubeln ist am schönsten<br />
Peiting | Es läuft die 113. Spielminute<br />
im altehrwürdigen Maracanã-<br />
Stadion von Rio de Janeiro. Andre<br />
Schürrle hebt <strong>den</strong> Ball in <strong>den</strong><br />
Strafraum, wo ihn Mario Götze mit<br />
der Brust annimmt und Deutschland<br />
zum vierten Weltmeistertitel<br />
schießt. Der 13. Juli 2014 ist allen<br />
Fußballfans noch bestens präsent:<br />
Der vom Spiel gezeichnete Bastian<br />
Schweinsteiger wird zum Gesicht<br />
einer ganzen Nation, Joachim Löw<br />
der vierte „Weltmeister-Trainer“ in<br />
der Geschichte der Bundesrepublik.<br />
In ganz Deutschland liegen<br />
sich die Fans in <strong>den</strong> Armen — so<br />
auch in der proppenvollen Peitinger<br />
Schloßberghalle.<br />
„<strong>Das</strong> war schon der Wahnsinn“,<br />
erinnert sich Stefan Jocher, erster<br />
Vorsitzender des Fußballfördervereins<br />
in Peiting. Gemeinsam<br />
mit seinen Mitstreitern organisiert<br />
er seit 2006 das „Public Viewing“<br />
in der Schloßberghalle und blickt<br />
seither auf eine wahre Erfolgsgeschichte<br />
zurück. Zunächst als Party<br />
mit anschließendem Barbetrieb<br />
und Musik geplant, musste das<br />
Konzept rasch überdacht wer<strong>den</strong>,<br />
wie Jocher schmunzelnd zugibt.<br />
„Wir hatten schlichtweg die Autokorsos<br />
nicht bedacht“, spricht<br />
er die Tatsache an, dass sich die<br />
meisten Fans bei erfolgreichem<br />
Ergebnis ziemlich rasch Richtung<br />
Schongauer Marienplatz aufmachten.<br />
Meilenstein des<br />
Fördervereins<br />
Dennoch sei der Entschluss, ein<br />
öffentliches Public Viewing in der<br />
Marktgemeinde anzubieten, eine<br />
der besten Entscheidungen in der<br />
Geschichte des Vereins gewesen.<br />
Seit mittlerweile 15 Jahren unterstützt<br />
der Förderverein <strong>den</strong> Nachwuchs<br />
der Fußballabteilung in<br />
Peiting finanziell. Mit<br />
rund 90 000 Euro<br />
konnte seit der<br />
Gründung im<br />
Jahr 2001<br />
der Hauptverein entlastet wer<strong>den</strong>.<br />
Die Unterstützung gilt dabei laut<br />
Satzung einzig <strong>den</strong> jungen Fußballerinnen<br />
und Fußballern. Der<br />
Förderverein hat sich „als feste<br />
Größe etabliert“, wie Reinhold<br />
Ziegler bestätigt, der als Kassier<br />
<strong>für</strong> die Finanzen verantwortlich<br />
ist. „Ohne <strong>den</strong> Förderverein wäre<br />
der Jugendfußball in dieser Form<br />
in Peiting wohl nur noch schwer<br />
möglich“, berichtet er mit Blick auf<br />
zahlreiche Projekte, die im Laufe<br />
der Zeit bezuschusst wur<strong>den</strong>. Ob<br />
Bälle, Tore, Ausflüge, Weihnachtsfeiern<br />
oder Trainingslager — der<br />
Förderverein hat zumeist mit einer<br />
finanziellen Spritze seine Finger<br />
im Spiel. 2007 hat die Mitgliederzahl<br />
erstmals die Hundertermarke<br />
durchbrochen und hält sich seitdem<br />
konstant darüber. Derzeit<br />
sind es 113 Personen, überwiegend<br />
Eltern oder externe Gönner. Ein<br />
großer Teil davon sind auch heutige<br />
Spieler aus <strong>den</strong> Herren- oder<br />
Damenmannschaften. „Sie haben,<br />
während sie in der Jugend spielten,<br />
vom Förderverein profitiert<br />
und geben jetzt freiwillig etwas<br />
zurück“, freut sich Jocher darüber,<br />
dass „die Spieler das nicht<br />
vergessen“. Die nötigen Gelder<br />
<strong>für</strong> die Unterstützung akquiriert<br />
der Verein aus <strong>den</strong> jährlichen<br />
Mitgliedsbeiträgen von 36 Euro —<br />
also drei Euro pro Monat — sowie<br />
Spen<strong>den</strong>. Eine Spen<strong>den</strong>quittung<br />
kann jederzeit ausgestellt wer<strong>den</strong>,<br />
da der Verein als gemeinnützig<br />
anerkannt ist.<br />
Überschaubares Risiko,<br />
wenig Erfahrung<br />
Um weitere Möglichkeiten auszuschöpfen,<br />
wurde die Idee des „Public<br />
Viewings“ in der Schloßberghalle<br />
geboren. „Wir gingen ganz<br />
unbedarft an die Sache heran“,<br />
berichtet Schriftführerin Inge Woiwode,<br />
seit zehn Jahren dabei, von<br />
<strong>den</strong> Vorbereitungen zur WM 2006.<br />
Finanziell sei man kein großes<br />
Risiko eingegangen. „Es war ein<br />
Versuch; das ‚Public Viewing‘ kam<br />
eigentlich erst so richtig mit dem<br />
Sommermärchen auf“, ergänzt<br />
Jocher, der mittlerweile die erste<br />
Mannschaft in<br />
Peiting trainiert. <strong>Das</strong>s es zunächst<br />
etwas an Erfahrung fehlte, zeigt<br />
eine Geschichte während der WM<br />
2006, die <strong>den</strong> Verantwortlichen<br />
auch zehn Jahre später noch so<br />
manche Schweißperle ins Gesicht<br />
treibt: Da der damalige Abiturball<br />
in der Schloßberghalle stattfand,<br />
wich man <strong>für</strong> das anstehende<br />
Viertelfinalspiel gegen Argentinien<br />
in das Eisstadion aus. Obwohl<br />
das Equipment in <strong>den</strong> Tagen zuvor<br />
mehrfach getestet wurde, fiel<br />
das Signal knapp eine Stunde vor<br />
dem Spiel aus. Fieberhaft wurde<br />
nach dem Problem gesucht. Nervosität<br />
machte sich breit, die ersten<br />
verließen bereits die Halle in<br />
der Sorge, die Begegnung zu verpassen.<br />
Ein Techniker wurde bestellt,<br />
der die Ursache ausmachen<br />
konnte: Die Satellitenschüssel war<br />
in der Nacht zuvor beschädigt<br />
wor<strong>den</strong>. Nachdem eine benachbarte<br />
Schüssel angezapft wer<strong>den</strong><br />
konnte, fielen Jocher „zentnerweise<br />
Steine vom Herzen“, wie<br />
er auch ein Jahrzehnt später noch<br />
erleichtert feststellt. Pünktlich zu<br />
<strong>den</strong> Nationalhymnen setzte das<br />
54 | der altlandkreis
Neue genau schauen, was man<br />
darf und was nicht“, so Ziegler.<br />
Für die grandiose Stimmung bei<br />
<strong>den</strong> Veranstaltungen hat natürlich<br />
die Nationalmannschaft einen wesentlichen<br />
Teil beigetragen. Angefangen<br />
mit dem Sommermärchen<br />
bei der WM im eigenen Land,<br />
„hat uns die Mannschaft stets<br />
die maximale Anzahl der Spiele<br />
beschert“, wie Jocher resümiert.<br />
Einzig das EM-Finale 2012 fand<br />
ohne deutsche Beteiligung statt,<br />
ansonsten war es stets mindestens<br />
das Spiel um Platz drei. Die<br />
Krönung war schlussendlich der<br />
Weltmeistertitel 2014, welcher<br />
auch dem Förderverein „einen<br />
Rekordumsatz einbrachte“, wie<br />
Reinhold Ziegler bestätigt. <strong>Das</strong><br />
Geld, welches ausschließlich mit<br />
dem Ausschank von Getränken<br />
und dem Angebot kleiner Snacks<br />
eingenommen wurde, wurde<br />
längst wieder in <strong>den</strong> Nachwuchs<br />
investiert. Der Eintritt zum „Public<br />
Viewing“ ist immer frei. Nicht<br />
zuletzt deshalb tummeln sich stets<br />
zahlreiche Kinder und Jugendliche<br />
in <strong>den</strong> ersten Reihen. Auch weil es<br />
„bisher immer friedlich geblieben<br />
ist“, worüber sich Inge Woiwode<br />
besonders freut. Genauso soll es<br />
weitergehen, wenn Deutschland<br />
am Sonntag, 12. <strong>Juni</strong>, um 21 Uhr<br />
gegen die Ukraine in die Europameisterschaft<br />
startet. Schließlich<br />
jubelt es sich gemeinsam einfach<br />
am schönsten.<br />
tis<br />
Gemeinsam gebannt auf die Leinwand starren wie hier beim erstmaligen<br />
Public Viewing in der Schloßberghalle bei der WM 2006.<br />
> > > VERANSTALTUNGSTIPP<br />
Bild samt Ton wieder ein — großer<br />
Jubel schon vor dem Anpfiff.<br />
Die Deutsche Mannschaft, inklusive<br />
Miroslav Klose, Jens Lehmann<br />
und dem „Zettel der Nation“ tat<br />
in einem <strong>den</strong>kwürdigen Elfmeterschießen<br />
ihr Übriges.<br />
Halle bereits zwei Jahre<br />
im Voraus reserviert<br />
Seither wird die Schloßberghalle<br />
bereits zwei Jahre im Voraus reserviert.<br />
Der organisatorische Aufwand<br />
ist enorm. Neben Auf- und<br />
Abbau, Verkauf und Reinigung,<br />
müssen einige rechtliche Aspekte<br />
bedacht wer<strong>den</strong>: Hallenmiete,<br />
GEZ, GEMA, Versicherungen, Ordner<br />
und Gaststättenerlaubnis. „Die<br />
Gemeinde kommt uns immer sehr<br />
entgegen“, spricht Reinhold Ziegler<br />
das gute Verhältnis zum Markt<br />
Peiting an.<br />
Weitaus mehr Probleme bereiten<br />
da die Auflagen seitens der Fußballverbände<br />
FIFA und UEFA. „Da<br />
muss man schon jedesmal aufs<br />
Die öffentliche Europameisterschaft in Peiting<br />
Die Spiele der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft <strong>2016</strong> wer<strong>den</strong> auch diesmal<br />
auf einer Großbildleinwand in der Schloßberghalle übertragen. Der Eintritt ist wie immer frei. Für das<br />
leibliche Wohl ist gesorgt, der Erlös fließt ausschließlich in <strong>den</strong> Nachwuchs der Fußballabteilung Peiting.<br />
Gemeinsam jubeln <strong>für</strong> <strong>den</strong> guten Zweck. Der FA-Förderverein lädt alle Fans der Nationalelf ein:<br />
Sonntag, 12. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr: Deutschland — Ukraine<br />
Donnerstag, 16. <strong>Juni</strong>, 21.00 Uhr: Deutschland — Polen<br />
Dienstag, 21. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr: Nordirland — Deutschland<br />
Der Einlass zu allen Begegnungen ist etwa eine Stunde vor Spielbeginn. Die weiteren Termine zum<br />
„Public Viewing“ ergeben sich mit dem Abschnei<strong>den</strong> der deutschen Mannschaft.<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 55
Sportliches Projekt-Seminar am Welfen-Gymnasium<br />
Von Null zur Transalp<br />
Schongau | Im Sommer dieses Jahres<br />
hat eine Gruppe von Schülern<br />
des Welfen-Gymnasiums Schongau<br />
etwas ganz Besonderes vor:<br />
Im Rahmen ihres sogenannten P-<br />
Seminars, welches im Zuge des G8<br />
eingeführt wurde, wollen sie mit<br />
Fahrrädern die Alpen überqueren.<br />
In solchen praktischen Unterrichtsseminaren<br />
wer<strong>den</strong> Schüler<br />
aus der 11. Klasse mit einem<br />
Projekt betraut, das sie eigenständig<br />
planen und organisieren<br />
mit dem Ziel, eine selbstständige<br />
Arbeitsweise zu fördern. In jedem<br />
Unterrichtsfach wird ein eigenes<br />
Seminar angeboten; das Leitfach<br />
Sport läuft diesmal unter dem Titel<br />
„Transalp“. Da<strong>für</strong> entschie<strong>den</strong> sich<br />
13 sportbegeisterte Schüler — zwei<br />
Mädchen und elf Jungen. „Es war<br />
schon immer mein Traum, einmal<br />
mit dem Radl über die Alpen zu<br />
fahren“, schwärmt Teilnehmer<br />
Rene Wieland und ergänzt: „Wenn<br />
das dann auch noch als Fach in<br />
der Schule realisierbar ist, ist das<br />
natürlich ideal.“<br />
Intensive<br />
Vorbereitungen<br />
Die Alpenüberquerung wird kein<br />
Kinderspiel — da sind sich die<br />
Teilnehmer einig. Eine intensive<br />
Vorbereitung ist unumgänglich,<br />
obwohl die meisten sportlich<br />
sehr aktiv sind. Insgesamt umfasst<br />
die siebentägige Tour, zu der die<br />
Schüler Ende Juli aufbrechen, 380<br />
Kilometer mit über 10000 Höhenmetern.<br />
Um gut gerüstet an <strong>den</strong><br />
Start zu gehen, hat das Team einen<br />
detaillierten Trainingsplan entwickelt:<br />
In vier Einheiten pro Woche,<br />
verteilt auf sechs Monate, arbeiten<br />
die Schüler an ihrer Grundlagenausdauer,<br />
an Kraft und Koordination.<br />
<strong>Das</strong> Training besteht dabei keineswegs<br />
nur aus Fahrradfahren.<br />
Nach dem Aufwärmen folgt eine<br />
viertelstündige Rumpfstabilisation<br />
mit anschließen<strong>den</strong> Übungen <strong>für</strong><br />
Muskeln und Koordination, sowie<br />
speziellen Übungen zur Verletzungsprophylaxe.<br />
Anschließend<br />
geht es an die Grundlagenausdauer,<br />
wobei jeder Schüler individuell<br />
entschei<strong>den</strong> kann, welche Form er<br />
wählt; zur Auswahl stehen Laufen,<br />
Radeln, Eishockey oder Fußball.<br />
Ergänzt wird das Training durch<br />
einen speziellen Ernährungsplan,<br />
der als Orientierung da<strong>für</strong> dient,<br />
worauf bei der Ernährung zu achten<br />
ist. Während der Tour wird es<br />
wichtig sein, ausreichend Kohlehydrate<br />
und Minerale zu sich zu<br />
nehmen, um genügend Energie<br />
zu haben.<br />
Die Vorbereitungen gehen weit<br />
über <strong>den</strong> sportlichen Aspekt hinaus.<br />
Ein Erste-Hilfe-Kurs, der explizit<br />
auf die Anforderungen einer<br />
Fahrradtour ausgelegt war, wurde<br />
längst absolviert. Otto Bauer, Lehrer<br />
am Gymnasium und gleichzeitig<br />
Kreisbereitschaftsleiter <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Landkreis Weilheim-Schongau<br />
beim Bayerischen Roten Kreuz, hat<br />
<strong>den</strong> Lehrgang geleitet. Er vermittelte,<br />
wie etwa eine offene Wunde<br />
oder auch ein gebrochener Arm<br />
versorgt wer<strong>den</strong>. Weitere Kurse<br />
wie ein „Schrauberkurs“, um kaputte<br />
Fahrräder reparieren zu können,<br />
oder ein „Trailkurs“, der die<br />
richtige Fahrtechnik bei schwierigen<br />
Abfahrten näherbringt, folgen<br />
in diesen Wochen.<br />
Die Schüler<br />
in der Pflicht<br />
Die Unterstützung beim Projekt<br />
durch Seminarleiterin Tina Bek ist<br />
bewusst überschaubar gehalten.<br />
„<strong>Das</strong> Ziel eines solchen Seminars<br />
ist es, dass die Schüler das meiste<br />
ohne große Hilfe bewältigen“,<br />
erklärt die Lehrerin. „Dadurch<br />
lernen sie das selbstständige Arbeiten<br />
und Recherchieren.“ Übergeordnete<br />
koordinative Aspekte<br />
bezüglich der Streckenplanung<br />
wur<strong>den</strong> vorgegeben, der Rest in<br />
Eigeninitiative erarbeitet. Kleinere<br />
und größere Probleme sind bei<br />
einem solch gewaltigen Projekt an<br />
der Tagesordnung — auch das gehört<br />
zur Aufgabe. So war etwa die<br />
Suche nach geeigneten Hotels und<br />
Hütten mitunter nicht ganz einfach.<br />
Kaum eine Unterkunft wollte<br />
56 | der altlandkreis
sich anfangs auf gut ein Dutzend<br />
Jugendliche voller Gepäck einlassen,<br />
die nur eine Nacht bleiben<br />
und am nächsten Morgen sofort<br />
wieder aufbrechen.<br />
Aufteilung in drei<br />
Aufgabenbereiche<br />
Um die gesamte Koordination in<br />
geregelte Bahnen zu lenken, hat<br />
sich die Gruppe in drei Teams aufgeteilt:<br />
<strong>Das</strong> Team „Vorbereitung“<br />
setzte Termine <strong>für</strong> die Kurse, erstellte<br />
<strong>den</strong> Trainings- und Ernährungsplan<br />
und auch eine Packliste.<br />
Team „Strecke“ verantwortet<br />
die Planung der Route sowie die<br />
beschwerliche Suche und das<br />
Buchen der Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
Dem Team „Sponsoring<br />
und Medien“ kam indes eine<br />
bedeutende Rolle zu, damit die<br />
Tour auch finanzierbar ist. Derzeit<br />
befindet man sich weiterhin auf<br />
der intensiven Suche nach Sponsoren,<br />
die das Projekt mit Sachoder<br />
Geldspen<strong>den</strong> unterstützen.<br />
Die Marien-Apotheke Schongau<br />
hat bereits ein Erste-Hilfe-Set zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Je<strong>den</strong> Montagnachmittag trifft sich<br />
die Gruppe, um die Ergebnisse aus<br />
der vergangenen Woche und neue<br />
Ideen zu besprechen.<br />
Obwohl schon eine Menge der<br />
Aufgaben zur Vorbereitung geschafft<br />
wur<strong>den</strong>, liegt im wahrsten<br />
Sinne des Wortes noch ein weiter<br />
Da haben sich die Schüler einiges vorgenommen: die Transalp-Route<br />
Weg vor der Truppe. Sponsoren<br />
und Unterkünfte müssen noch gefun<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Endlich wieder<br />
auf <strong>den</strong> Fahrrädern<br />
<strong>Das</strong> gute Wetter wer<strong>den</strong> die<br />
sportbegeisterten Jugendlichen<br />
je<strong>den</strong>falls ausnützen, um einige<br />
Übungstouren auf dem Fahrrad zu<br />
absolvieren. „Im Winter konnten<br />
wir uns leider nur im Fitnessstudio<br />
oder zu Hause fit halten. Jetzt freu’<br />
ich mich, mal wieder eine große<br />
Tour zu machen“, erklärt Veronika<br />
Bussewitz, eine der zwei Mädchen<br />
aus dem Kurs.<br />
Los wird es schließlich am 17.<br />
Juli gehen. Von Hohenschwangau<br />
über Steeg, St. Anton, Ischgl,<br />
S-Charl und Livigno, Sils bis nach<br />
Colcio, ihrem Zielort am Comer<br />
See in Italien. Zurück geht es dann<br />
mit dem Bus. Fit sollten die 13<br />
Schüler in jedem Fall sein — nach<br />
solch einer intensiven Vorbereitungsphase.<br />
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Ernährungsberatung Jana Leckel in Peiting<br />
Individuelles Konzept<br />
<strong>für</strong> ein leichteres Leben<br />
Peiting I „Geschafft!“ steht in<br />
bunten, unterschiedlich großen<br />
Buchstaben — unübersehbar <strong>für</strong><br />
je<strong>den</strong>, der hereinkommt — an der<br />
Wand der Räumlichkeiten der Ernährungsberatung<br />
Jana Leckel in<br />
Peiting. Rund um dieses fröhlichbunt<br />
gestaltete Wort haben sich<br />
Frauen und Männer namentlich<br />
verewigt, die mithilfe des individuellen<br />
Konzepts ihr Zielgewicht<br />
erreicht haben.<br />
Der erste Schritt …<br />
„Geschafft!“ steht aber ebenso<br />
als Synonym da<strong>für</strong>, dass man die<br />
(eigentlich) größte Hürde jetzt bereits<br />
gemeistert hat: Man hat <strong>den</strong><br />
ersten Schritt getan. „Der erste<br />
Schritt ist meist der Schwierigste<br />
— und doch ist er ganz einfach.<br />
Es ist Ihr Entschluss <strong>für</strong> <strong>den</strong> Weg<br />
zu uns!“, erklärt Jana Leckel, die<br />
viele bereits aus der Zeit kennen,<br />
als sich hier in <strong>den</strong> Räumlichkeiten<br />
die Ernährungsberatung<br />
„Marita Fischer Medio Reduce“<br />
befand. Und „geschafft!“ hat es<br />
auch Adelheid Schwarz aus Steinga<strong>den</strong>,<br />
die über das Konzept von<br />
Jana Leckel stolze 30 Kilogramm<br />
abgenommen hat. Sie ist durch<br />
einen Prospekt, ausgelegt im Wartezimmer<br />
ihres Gynäkologen, auf<br />
die Ernährungsberatung aufmerksam<br />
gewor<strong>den</strong> — und hat nicht<br />
lange gezögert. Schwarz: „Bei<br />
mir stand eine Knie-Operation<br />
an und mein Arzt meinte, dass<br />
es gut wäre, da<strong>für</strong> an Gewicht zu<br />
verlieren. Gleich nachdem ich die<br />
Broschüre gelesen habe, habe ich<br />
einen Beratungstermin vereinbart<br />
und sofort danach gestartet.“ Zuvor<br />
hatte sie bereits das eine oder<br />
andere Kilo durch unzählige Diäten<br />
verloren, das Gewicht aber nie<br />
halten können. Die Ernährungsumstellung<br />
bei Jana Leckel habe<br />
sie sich schwerer vorgestellt, als<br />
es dann tatsächlich war. „Es sind<br />
ja alle Lebensmittel, die ich dazu<br />
brauche, im Supermarkt erhältlich“,<br />
fasst sie zusammen. Auch<br />
an die Gemüse- und Salatrationen<br />
habe sie sich schnell gewöhnt —<br />
weil es ja auch viele, leckere Varianten<br />
gibt. „Im Gegenteil“, lacht<br />
sie, „ich habe manches Obst erst<br />
dadurch kennen- und schätzen<br />
gelernt!“ Etwa frische Ananas, wie<br />
sie zugibt. Die gab es früher, wenn<br />
überhaupt, nur aus Dosen. Jetzt,<br />
in der frischen Variante, könne<br />
sie gar nicht genug davon bekommen.<br />
Alles fällt leichter<br />
Auch <strong>für</strong> ihren Mann war die Ernährungsumstellung<br />
kein Verzicht<br />
auf irgendetwas. „Er isst das Gleiche<br />
wie ich, natürlich in anderen<br />
Mengen“, bestätigt sie. Rund 30<br />
Kilogramm hat die agile Steinga<strong>den</strong>erin<br />
bis jetzt, seit ihrem Start<br />
im Februar 2015 verloren, und<br />
fühlt sich wie ausgewechselt. „Die<br />
Reaktionen der Leute, die mich<br />
länger nicht gesehen haben, führen<br />
mir vor Augen, dass ich mich<br />
schon allein optisch verändert<br />
habe“, erzählt Adelheid Schwarz.<br />
Auch falle ihr alles immens leichter,<br />
ob es nun das Treppensteigen<br />
ist oder das von ihr geliebte<br />
Radfahren gemeinsam mit ihrem<br />
Mann.<br />
Was ihr am Konzept von Jana<br />
Leckel am besten gefällt, ist die<br />
herzliche, persönliche Betreuung,<br />
wie sie sagt. „Ich habe mich<br />
sehr gut aufgehoben gefühlt und<br />
konnte mit <strong>den</strong> Beraterinnen alles<br />
offen besprechen, ohne Angst<br />
und Scham.“ Der wöchentliche<br />
Gang in die Räumlichkeiten von<br />
Jana Leckel war <strong>den</strong>n mehr Motivation<br />
als Belastung. „Alleine,<br />
von zuhause aus, hätte ich es niemals<br />
geschafft“, ist sie sich sicher.<br />
Und auch von der Möglichkeit<br />
der Langzeitbetreuung wird sie<br />
Gebrauch machen. Die Wellness-<br />
Anwendungen vor Ort, um das<br />
Bindegewebe zu straffen, hat<br />
Adelheid Schwarz fast wie „Urlaub<br />
vom Alltag“ empfun<strong>den</strong>. Sie<br />
haben mit da<strong>für</strong> gesorgt, dass sich<br />
die von Übergewicht beanspruchte<br />
Haut sanft straffen konnte. Ihr<br />
Adelheid Schwarz: vorher und<br />
nachher<br />
Dirndl konnte Adelheid Schwarz<br />
dank ihrer Schneiderin schon auf<br />
die neue Figur anpassen und lässt<br />
sich jetzt damit gerne fotografieren.<br />
<strong>Das</strong> war nicht immer so.<br />
Schwarz: „Fotos von mir aus früherer<br />
Zeit gibt es kaum, weil ich<br />
mich so nicht sehen wollte.“ Jetzt<br />
sei das ganz anders. Einen Beratungstermin<br />
bei Jana Leckel könne<br />
sie deshalb nur empfehlen. rp<br />
58 | der altlandkreis
Schongauer Handballer sorgen selbst <strong>für</strong> volle Ränge<br />
Aus dem Schatten<br />
herausgetreten<br />
Schongau | Es sollte letztlich<br />
nicht ganz reichen:<br />
Die Damenmannschaft der<br />
Handballabteilung des TSV<br />
Schongau gewann zwar ihr<br />
letztes Saisonspiel Anfang<br />
April mit 21:15, der Aufstieg<br />
in die Bezirksoberliga blieb<br />
ihnen jedoch verwehrt. Zuvor<br />
hatten bereits die erste<br />
Mannschaft der Herren,<br />
sowie die Zweitvertretung<br />
der Damen ihre Spiele<br />
gewonnen. Lediglich die<br />
Herren II mussten sich an<br />
diesem Sonntagnachmittag<br />
geschlagen geben. Es<br />
war einer dieser Tage, an <strong>den</strong>en<br />
sich in der gerade abgelaufenen<br />
Handballsaison neben <strong>den</strong><br />
vielen Sportlern auch zahlreiche<br />
Zuschauer auf <strong>den</strong> Rängen der<br />
Lechsporthalle tummelten. Rund<br />
250 sind es an solchen kompakten<br />
Heimspieltagen, wie Abteilungsleiter<br />
Carsten Hartmann berichtet.<br />
Or<strong>den</strong>tliche<br />
Zuschauerzahlen<br />
„Wir sind eben hinter Fußball und<br />
Eishockey eine Randsportart“,<br />
gibt sich David Schmoldt, erster<br />
Vorsitzender des Fördervereins,<br />
keinen Illusionen hin. <strong>Das</strong>s die<br />
Zuschauerzahlen und das öffentliche<br />
Interesse <strong>den</strong>noch mehr als<br />
or<strong>den</strong>tlich sind, da<strong>für</strong> ist nicht zuletzt<br />
der 34-Jährige verantwortlich.<br />
Vor knapp zwei Jahren machte er<br />
sich gemeinsam mit der Vorstandschaft<br />
Gedanken, wie der Handballsport<br />
in Schongau gefördert<br />
Kurzweillig und actionreich sind die Spiele der<br />
Handballer in der Schongauer Lechsporthalle<br />
wer<strong>den</strong> könnte: Folgten zunächst<br />
ein neues Logo und Trikots gemäß<br />
<strong>den</strong> gestalterischen Richtlinien,<br />
wird weiter mit einer neuen Internetseite,<br />
Großflächenwerbung<br />
am Rösslekellerberg und in <strong>den</strong><br />
sozialen Medien, in <strong>den</strong>en zeitnah<br />
Videos, Spielberichte und vieles<br />
mehr online gestellt sind, <strong>für</strong><br />
Aufmerksamkeit gesorgt. „Die Zuschauerzahlen<br />
geben uns Recht“,<br />
freut sich Schmoldt über diesen<br />
Teilerfolg. Und auch während der<br />
Begegnungen tut sich einiges, um<br />
die Besucher zu unterhalten —<br />
neben dem Sport. Zwei bis drei<br />
Mal im Jahr wird etwa eine große<br />
Tombola veranstaltet, bei der<br />
es unter anderem signierte Trikots<br />
von Handballprofis zu gewinnen<br />
gibt. Zudem können Endergebnisse<br />
getippt wer<strong>den</strong>. Wer sich dabei<br />
als „Prophet“ entpuppt, kann<br />
Verzehrgutscheine von Gaststätten<br />
gewinnen, die die Abteilung als<br />
Sponsoren unterstützen. Solche<br />
externen Gönner sind <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Amateursport essentiell<br />
— das wissen auch<br />
Schmoldt und Hartmann.<br />
Ungefähr 50 Unterstützer<br />
zählen die bei<strong>den</strong> auf.<br />
Viele davon sind im Zuge<br />
der Marketingaktivitäten<br />
dazu gekommen. Wohlwissend,<br />
dass „unsere Preise<br />
im Vergleich äußerst human<br />
sind“, wie Schmoldt<br />
schmunzelnd feststellt.<br />
Jugendarbeit als<br />
wichtigstes Ziel<br />
Obwohl die Spielzeit mittlerweile<br />
zu Ende ist, bleibt <strong>den</strong> Organisatoren<br />
rund um <strong>den</strong> kleinen Lederball<br />
kaum Zeit zum Verschnaufen. „Wir<br />
wollen unsere Jugendarbeit weiter<br />
anschieben“, nennt Vorstand Carsten<br />
Hartmann eines der wichtigsten<br />
Ziele. Dabei helfen sollen auch<br />
die sogenannten Grundschultage,<br />
die bayernweit abgehalten wer<strong>den</strong>.<br />
Kinder kommen während<br />
eines Vormittages in <strong>den</strong> Genuss<br />
eines Schnuppertrainings. „Wir<br />
konnten so die Mannschaftsstärke<br />
in einer Altersklasse von neun<br />
auf 24 Spieler erhöhen“, freut sich<br />
Hartmann über die Idee des Verbandes.<br />
Spätestens im September, wenn<br />
die Handballer in die neue Spielzeit<br />
starten, soll die Lechsporthalle<br />
dann wieder voll sein. Von der<br />
Stimmung kann sich indes jeder<br />
zumindest einmal selbst überzeugen<br />
— schließlich ist der Eintritt zu<br />
allen Heimspielen frei.<br />
tis<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 59
Bundesfreiwilligendienst bei der Tiergestützten Therapie<br />
Sternstun<strong>den</strong> auf<br />
Pferderücken<br />
Herzogsägmühle | Zufrie<strong>den</strong> blickt<br />
Theresa Haydn auf die vergangenen<br />
acht Monate im Bundesfreiwilligendienst<br />
(BFD) zurück.<br />
„Meine Erwartungen wur<strong>den</strong><br />
übertroffen“, spricht sie die vielfältigen<br />
Erfahrungen an, die sie in<br />
dieser Zeit gesammelt hat. Während<br />
sich viele ihrer damaligen<br />
Schulkollegen nach bestan<strong>den</strong>em<br />
Abitur im letzten Jahr ins Ausland<br />
verabschiedeten oder ein Studium<br />
aufnahmen, wollte sich die<br />
19-jährige Burggenerin zunächst<br />
im sozialen Bereich engagieren.<br />
Da Theresa bereits seit Jahren<br />
mit Pfer<strong>den</strong> zu tun hatte, wählte<br />
sie als Einsatzort die Tiergestützte<br />
Therapie in der „Sternstun<strong>den</strong><br />
Reithalle“ der Herzogsägmühle.<br />
Schließlich hatte sie zuvor bereits<br />
ein Praktikum absolviert, ihr Vater<br />
ist zudem in der Diakonie beschäftigt.<br />
In der Einrichtung freute man<br />
sich über ihre tatkräftige Unterstützung,<br />
wie Betriebsleiter Tomasz<br />
Twardowski bestätigt.<br />
Pferde dienen<br />
als Motivator<br />
Sieben große Therapiepferde und<br />
drei Ponys stehen <strong>den</strong> fünf Therapeuten<br />
<strong>für</strong> ihre Arbeit zur Verfügung.<br />
Neben der Therapie ist die<br />
Einrichtung zudem ein Arbeitsort<br />
<strong>für</strong> Menschen mit Beeinträchtigung.<br />
Rund zehn Mitarbeiter helfen<br />
bei der täglichen Stallarbeit,<br />
hinzu kommen regelmäßig Praktikanten.<br />
Angeleitet und betreut<br />
wer<strong>den</strong> sie von zwei pädagogischen<br />
Mitarbeitern, die von drei<br />
Ehrenamtlichen sowie einer Mitarbeiterin<br />
im BFD unterstützt wer<strong>den</strong>.<br />
Nicht nur <strong>für</strong> diese, auch <strong>für</strong><br />
die 40 bis 60 Klienten, die in der<br />
Woche eine Therapiestunde erhalten,<br />
ist die Arbeit mit <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong><br />
etwas Besonderes.<br />
60 | der altlandkreis
„Die Pferde vermitteln Geborgenheit<br />
und das Gefühl, angenommen<br />
zu wer<strong>den</strong>“, so Twardowski über<br />
die Tiere, die dem Menschen emotional<br />
sehr ähnlich seien. Ob Putzen,<br />
Spazierengehen, Reiten oder<br />
nur ein Besuch — die Pferde dienen<br />
oftmals als Motivator. „Viele,<br />
die zu uns kommen, sitzen wie in<br />
einem Schneckenhaus. Durch <strong>den</strong><br />
Kontakt mit <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong> öffnen sie<br />
sich und verspüren <strong>den</strong> Wunsch,<br />
ihre verlorene Lebenskraft wieder<br />
zu fin<strong>den</strong>“, berichtet der Leiter<br />
über neu geschöpften Lebensmut<br />
bei <strong>den</strong> Klienten nach <strong>den</strong> individuell<br />
abgestimmten Einheiten.<br />
Erfolgreiches Projekt<br />
zum Abschluss<br />
Den Abschluss im Bundesfreiwilligendienst<br />
bildet stets ein Projekttag<br />
— so eine Vorgabe der Diakonie<br />
Nürnberg, die als Schirmherrin<br />
fungiert. Anfang April hat Theresa<br />
einen „Show-Nachmittag“ mit<br />
<strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong> inszeniert und dabei<br />
alle Mitarbeiter eingebun<strong>den</strong>.<br />
Die Pferde vermitteln ein Gefühl, angenommen zu wer<strong>den</strong>.<br />
Neben einem „Gelassenheits-<br />
Parcours“ war auch ein „Pas des<br />
deux“ — zwei Pferde machen synchron<br />
dasselbe — sowie Ausschnitte<br />
aus der täglichen Trainingsarbeit<br />
Teil der Vorführung. „Die<br />
Mitarbeiter wer<strong>den</strong> gefördert,<br />
übernehmen Verantwortung“, so<br />
Twardowski über <strong>den</strong> Effekt des<br />
Nachmittages, der einer enormen<br />
Vorbereitung bedurfte. Auch wenn<br />
es zu keiner Zeit in Stress ausartete,<br />
was Twardowski wichtig war:<br />
„Theresa und alle anderen sollten<br />
Freude daran haben.“ Nachdem<br />
die 19-Jährige nun ihren Bundesfreiwilligendienst,<br />
der unter anderem<br />
vier einwöchige Seminare<br />
vorsah, beendet hat, blickt sie<br />
erwartungsvoll in die Zukunft. Im<br />
Oktober möchte sie mit dem Studium<br />
beginnen. Zuvor soll es noch<br />
<strong>für</strong> einige Zeit nach Irland gehen.<br />
<strong>Das</strong> hat sie sich verdient, <strong>für</strong> so viel<br />
soziales Engagement.<br />
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Holzbau Echter heißt jetzt „ProLigna“<br />
Schongau / Denklingen | In diesem<br />
Jahr wer<strong>den</strong> es genau 70 Jahre, dass<br />
Rochus Echter in seinem Heimatort<br />
Denklingen eine Zimmerei gegründet<br />
hatte. Prämisse <strong>für</strong> ihn war von<br />
Anfang an, „sämtliche Wünsche in<br />
Holz“ umzusetzen. Auch Sohn Robert<br />
wuchs in <strong>den</strong> elterlichen Betrieb<br />
hinein und begann 1960 seine<br />
Lehre zum Zimmerer. 1974 zog der<br />
mittlerweile florierende Betrieb in<br />
ein ehemaliges Gebäude der Firma<br />
Hirschvogel, zugleich wurde mit<br />
einer Schreinerei begonnen, die<br />
man bis 2002 noch fortführte. Der<br />
Zimmereibetrieb wurde ab 1974<br />
unter Robert Echter weiter ausgebaut<br />
und konnte 1991 in die neuen<br />
Betriebsgebäude im Denklinger<br />
Gewerbepark umsiedeln. Ab der<br />
Jahrtausendwende kristallisierte<br />
sich als Schwerpunkt das Thema<br />
Holzhausbau auch <strong>für</strong> die Zimmerei<br />
Echter immer weiter heraus.<br />
<strong>Das</strong> traditionelle Handwerk der<br />
Zimmerei <strong>für</strong> Dachstühle, Sanierungen<br />
etc. wurde jedoch niemals<br />
vernachlässigt, so dass sich der<br />
Betrieb weit über die Landkreisgrenzen<br />
hinaus einen hervorragen<strong>den</strong><br />
Ruf als Zimmerei wie auch<br />
als Holzbau-Unternehmen gleichermaßen<br />
machen konnte.<br />
Im September 2013 verstarb Firmenchef<br />
Robert Echter völlig<br />
überraschend und die Zukunft<br />
des Unternehmens war ungewiss.<br />
Bereits vor etwa zehn Jahren<br />
hatte Robert Echter — der Erfolg<br />
mit der Holzhausproduktion lief<br />
bereits — Kontakt aufgenommen<br />
zu einem anderen, der sich dem<br />
Thema Holzhäuser und deren Planung<br />
schon in <strong>den</strong> 1990er-Jahren<br />
verschrieben hatte: Der Peitinger<br />
Oliver Rader, seines Zeichens<br />
Diplomingenieur und Inhaber des<br />
Holzhaus-Unternehmens ProLigna<br />
in Schongau, das vom Passivhaus<br />
bis zum Mehrgenerationen-<br />
Haus sämtliche Facetten des<br />
ökologischen Holzhausbaus beherrscht.<br />
Oliver Rader plante <strong>für</strong><br />
Robert Echter, und Echter baute<br />
<strong>für</strong> Oliver Rader. Zwei Holzhaus-<br />
Freaks hatten sich gefun<strong>den</strong>.<br />
Nach dem Tod von Robert Echter<br />
bestand die Zusammenarbeit fort,<br />
Oliver Rader hatte jedoch schon<br />
seit vielen Jahren insgeheim <strong>den</strong><br />
Wunsch, zu seinem Projektierungs-<br />
und Planungsbüro auch<br />
die Produktion unter dem Namen<br />
ProLigna, also in der eigenen<br />
Firma, abzuwickeln. Dieser Weg<br />
sollte <strong>für</strong> beide Firmen nun eine<br />
optimale Chance sein und so ist<br />
die Firma Holzbau Echter nun seit<br />
dem 1. April <strong>2016</strong> Geschichte und<br />
tritt künftig ebenfalls unter dem<br />
Namen „ProLigna“ auf. „<strong>Das</strong> An<strong>den</strong>ken<br />
an Robert Echter ist mir<br />
sehr wichtig, der Übergang wird<br />
auch nicht von heute auf morgen<br />
ablaufen, sondern sukzessive“,<br />
erklärt Oliver Rader zu der aktuellen<br />
Situation und fügt hinzu: „Wir<br />
haben hier so ein tolles Team<br />
in der Produktion, gemeinsam<br />
mit unserem Schongauer Planungsteam<br />
wird das eine richtig<br />
runde Sache.“ Zugleich weist<br />
Oliver Rader aber mit Nachdruck<br />
darauf hin, dass natürlich der<br />
„ganz normale Zimmereibetrieb“<br />
unverändert weiter angeboten<br />
wird. Insofern konnte ProLigna<br />
durch die Firmenübernahme das<br />
Leistungsangebot immens erweitern,<br />
hatte man vorher ja „nur“<br />
Holzhäuser im Angebot. Wenn<br />
Oliver Rader von Holzhäusern<br />
spricht, dann meint er übrigens<br />
nicht nur Holzständerbauweise,<br />
sondern auch Häuser mit Vollholzwän<strong>den</strong>.<br />
„Jede Art zu bauen<br />
hat ihre Vorteile, die wir unseren<br />
Kun<strong>den</strong> aufzeigen. Wichtig ist,<br />
dass wir komplett ökologisch bauen.<br />
Auf unserer Website fin<strong>den</strong><br />
Sie ganz viele Beispiele unserer<br />
Häuser“, wirbt er gerne <strong>für</strong> seine<br />
Musterhäuser. „Die Übernahme<br />
von Holzbau Echter eröffnet uns<br />
natürlich nochmal ganz neue<br />
Möglichkeiten. Im Prinzip besteht<br />
unser Unternehmen jetzt aus drei<br />
Bereichen: dem Planungsbüro,<br />
dem Holzhaus-Unternehmen und<br />
der klassischen Zimmerei.“ Diese<br />
Kombination sei schon relativ einzigartig<br />
in weitem Umkreis. Dazu<br />
kommt noch, dass Firma Echter<br />
„güteüberwacht“ und Rader auch<br />
zertifizierter Energieberater <strong>für</strong><br />
Wohn-/Nichtwohngebäude und<br />
Bausachverständiger <strong>für</strong> Denkmalschutz<br />
ist, was sicherlich gerade<br />
bei Renovierungen und Sanierungen<br />
von Vorteil ist. Auch was<br />
die Bearbeitung oder Hilfe von<br />
Förderanträgen zu verschie<strong>den</strong>en<br />
Bau- und Sanierungsthemen<br />
betrifft, ist die Fachkompetenz<br />
des Planungsbüros mit seinen<br />
Architekten und Ingenieuren sicher<br />
die perfekte Ergänzung zum<br />
Zimmererteam in Denklingen. In<br />
jedem Fall sind die Mitarbeiter an<br />
bei<strong>den</strong> Standorten hoch motiviert<br />
und freuen sich auf spann<strong>den</strong>de<br />
Aufgaben und Bauprojekte in <strong>den</strong><br />
kommen<strong>den</strong> Jahren.<br />
op<br />
62 | der altlandkreis
mai / juni <strong>2016</strong> | 63
Worauf Personaler bei Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> Wert legen<br />
Die Suche nach dem<br />
perfekten Bewerber<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Die Noten sind hervorragend,<br />
das Bewerbungsschreiben<br />
fehlerfrei und gut formuliert.<br />
Auf <strong>den</strong> ersten Blick bringt der<br />
Ausbildungssuchende also die besten<br />
Voraussetzungen mit, <strong>den</strong> Anforderungen<br />
der ausgeschriebenen<br />
Lehrstelle gerecht zu wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong><br />
Vorstellungsgespräch dürfte dann<br />
eigentlich nur noch Makulatur sein<br />
— über <strong>den</strong> positiven Ausgang des<br />
Gesprächs sind sich beide Seiten<br />
sicher, der zukünftige Auszubil<strong>den</strong>de<br />
wie auch der Ausbildungsbetrieb.<br />
Ist das so? Ist allein der Notenspiegel<br />
ausschlaggebend <strong>für</strong> Personaler<br />
und Ausbildungsbeauftragte?<br />
Und kann die perfekt formulierte,<br />
fehlerfreie Bewerbung tatsächlich<br />
als „Türöffner“ angesehen wer<strong>den</strong>?<br />
Die gute Nachricht: Noten<br />
und Ausdrucksweise allein sind<br />
nicht ausschlaggebend, um ein<br />
Vorstellungsgespräch oder <strong>den</strong><br />
begehrten Ausbildungsplatz zu<br />
bekommen. Lässt man die Ausbilder<br />
zu Wort kommen, zeigen sich<br />
oftmals ganz andere Kriterien, die<br />
<strong>den</strong> Ausschlag <strong>für</strong> eine Einladung<br />
zum Bewerbungsgespräch geben.<br />
Wer also glaubt, aufgrund seiner<br />
eher mittelmäßigen Noten keinen<br />
Erfolg mit seiner Bewerbung zu<br />
haben, sollte nicht gleich <strong>den</strong> Mut<br />
verlieren. Personaler sind geübt<br />
darin, auch zwischen <strong>den</strong> Zeilen<br />
lesen zu können. Sie fin<strong>den</strong> Aufschlussreiches<br />
über <strong>den</strong> Bewerber<br />
beispielsweise in der schriftlichen<br />
Bewertung des Abschlusszeugnisses<br />
oder in Hobbys oder Interessensgebieten,<br />
die im Lebenslauf zu<br />
fin<strong>den</strong> sind. Da spielen sogenannte<br />
Soft Skills eine Rolle, die der potenzielle<br />
Bewerber mitbringt; oder die<br />
Beweggründe, die zur Bewerbung<br />
gerade <strong>für</strong> dieses Unternehmen geführt<br />
haben, die sich im Anschreiben<br />
des Berufsstarters fin<strong>den</strong>. Vier<br />
Ausbildungsbeauftragte aus <strong>den</strong><br />
Landkreisen Starnberg und Weilheim-Schongau<br />
geben Einblick.<br />
Katrin Sontheim, Ausbildungsbeauftragte<br />
im Landratsamt Starnberg<br />
„Zuerst einmal legen wir Wert auf<br />
eine or<strong>den</strong>tliche Form. Der eine<br />
oder andere Schreibfehler fällt<br />
nicht gleich ins Gewicht, jedoch<br />
muss Sorgfalt erkennbar sein,<br />
<strong>den</strong>n: wie wichtig kann dem Bewerber<br />
die Stelle sein, wenn nicht<br />
einmal die äußere Form stimmt?<br />
Positiv fallen Bewerber auf, die<br />
begrün<strong>den</strong> können, warum sie<br />
sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> ausgeschriebenen<br />
Ausbildungsplatz interessieren und<br />
warum sie sich gerade da<strong>für</strong> als<br />
geeignet sehen. Kann jemand im<br />
Vorfeld bereits auf ein Praktikum<br />
in unserem Hause verweisen, freuen<br />
wir uns besonders über dessen<br />
Bewerbung. Da wir im Schnitt über<br />
200 Bewerbungen erhalten, spielen<br />
schulische Leistungen schon<br />
eine Rolle, allerdings auch das Verhalten<br />
während des Schulalltags.“<br />
Roland Stindl, Ausbildungsbeauftragter<br />
Kunert Peiting GmbH & Co KG<br />
„Bewerbungen müssen nicht explizit<br />
schriftlich bei uns eingereicht<br />
wer<strong>den</strong>, sondern gerne auch in<br />
digitaler Form. Wir be<strong>für</strong>worten<br />
sehr, wenn der Bewerber vorab<br />
schon ein Praktikum in unserem<br />
Haus absolviert hat. Es bringt ja<br />
bei<strong>den</strong> Seiten nichts, wenn der<br />
Auszubil<strong>den</strong>de bereits in der Probezeit<br />
das Handtuch wirft, weil er<br />
64 | der altlandkreis
sich das Arbeitsfeld ganz anders<br />
vorgestellt hat. Mit der Ausbildung<br />
zum Packmitteltechnologen<br />
bieten wir ein nicht so bekanntes<br />
Berufsbild an, das deshalb nicht<br />
unbedingt im Fokus der jungen<br />
Leute liegt. Aufgrund dessen freuen<br />
wir uns über Bewerber, welche<br />
sich vorab Informationen über <strong>den</strong><br />
Ausbildungsberuf bei Jobmessen<br />
oder auf unserer Firmenhomepage<br />
einholen. Schließlich kann ein Auszubil<strong>den</strong>der<br />
in unserem Werk nach<br />
erfolgreichem Abschluss sicher mit<br />
einer Übernahme rechnen.“<br />
Silvia Graminsky, HR Business<br />
Partner bei der Hochland Deutschland<br />
GmbH Standort Schongau<br />
„Wir schätzen es sehr, wenn der<br />
Bewerber vorab ein Praktikum in<br />
unserem Hause absolviert hat. <strong>Das</strong><br />
ist natürlich keine Bedingung, aber<br />
eine gute Möglichkeit <strong>für</strong> beide Seiten,<br />
sich kennenzulernen. Auch die<br />
Teilnahme an Praktika in anderen<br />
Firmen bewerten wir positiv. Falls<br />
der Notendurchschnitt nicht ganz<br />
so glücklich ausgefallen ist, können<br />
sich Schüler <strong>den</strong>noch durch<br />
eine aussagekräftige Bewerbung<br />
beweisen. Dabei achten wir darauf,<br />
welche Begründung der Bewerber<br />
da<strong>für</strong> anführt, warum er sich <strong>für</strong><br />
die ausgeschriebene Ausbildungsstelle<br />
interessiert. Fin<strong>den</strong> sich in<br />
der Bewerbung Hinweise auf Engagement<br />
in der Freizeit, etwa in<br />
einem Verein oder ähnliches, ist<br />
das ebenfalls eine gute Möglichkeit,<br />
Stärken ans Licht zu bringen.<br />
Dazu gehören auch die Bemerkungen<br />
im Abschlusszeugnis; wer hier<br />
positiv auffällt, kann die eine oder<br />
andere Note wieder wettmachen.“<br />
Christian Zachenhuber, Leiter Ausbildungsmarketing<br />
und Ausbildungsprojekte<br />
Roche, Penzberg<br />
„Wichtig beim Bewerbungsschreiben<br />
ist es, ehrlich zu bleiben und<br />
die eigenen Fähigkeiten realistisch<br />
einzuschätzen. Außerdem sollte<br />
ein Bewerbungsschreiben folgende<br />
Fragen beantworten: Warum<br />
will man <strong>den</strong> gewünschten Beruf<br />
erlernen? Worin liegt die besondere<br />
Eignung <strong>für</strong> diesen Berufswunsch?<br />
Und warum bewirbt man<br />
sich explizit bei Roche Diagnostics?<br />
Interesse erkennen wir auch daran,<br />
wenn in der Bewerbung bereits auf<br />
Kontakt mit dem Unternehmen hingewiesen<br />
wer<strong>den</strong> kann, etwa durch<br />
ein bereits absolviertes Schnupperpraktikum,<br />
im Rahmen von Berufsmessen<br />
oder auf Schulveranstaltungen.<br />
In diesem Fall belegen der<br />
Name der Kontaktperson und die<br />
inhaltliche Beschreibung des Kontaktes<br />
zusätzlich die Aufmerksamkeit<br />
des Bewerbers. Aussagen im<br />
Bewerbungsgespräch wie ‚da war<br />
so ein Mann von Roche in einem<br />
Gebäude, <strong>den</strong> ich getroffen habe‘,<br />
bezeugen dann eher das Gegenteil.“<br />
rp<br />
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mai / juni <strong>2016</strong> | 65
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66 | der altlandkreis
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Tipps <strong>für</strong> ein ansprechendes Bewerbungsschreiben<br />
Mehr als eine Formalität<br />
<br />
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<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Die Wahl ist getroffen,<br />
der gewünschte Ausbildungsberuf<br />
steht fest. Jetzt trennt nur<br />
noch ein ansprechendes Bewerbungsschreiben<br />
vom — hoffentlich<br />
baldigen — Vorstellungsgespräch.<br />
Doch das ist <strong>für</strong> viele leichter gesagt<br />
als getan. Schließlich ist das<br />
Bewerbungsschreiben ein sehr<br />
wichtiger Bestandteil der Bewerbungsunterlagen.<br />
Neben Zeugnis<br />
und Lebenslauf kann damit am<br />
besten gepunktet wer<strong>den</strong>. Um es<br />
ins Vorstellungsgespräch zu schaffen,<br />
sollte dieses Dokument deshalb<br />
mit Sorgfalt erstellt wer<strong>den</strong>.<br />
Kontaktdaten, Empfänger<br />
und Ansprache<br />
Damit man vom gewünschten Ausbildungsbetrieb<br />
auch kontaktiert<br />
wer<strong>den</strong> kann, sollte auf Vollständigkeit<br />
der Daten Wert gelegt wer<strong>den</strong>.<br />
Dazu kann man die Dachzeile<br />
oder <strong>den</strong> Absenderblock nutzen.<br />
Wichtig: Unbedingt auch Mobilfunknummer<br />
und E-<strong>Mai</strong>l-Adresse<br />
mit angeben. Einen guten Eindruck<br />
macht bereits, wer <strong>den</strong> Ansprechpartner<br />
in <strong>den</strong> Empfänger-<br />
Block integriert; das gilt auch <strong>für</strong><br />
die Anrede im Bewerbungsschreiben.<br />
Ist kein Ansprechpartner bekannt,<br />
darf ruhig der Telefonhörer<br />
in die Hand genommen, das Ausbildungsunternehmen<br />
angerufen<br />
und danach gefragt wer<strong>den</strong>. Wer<br />
sich jetzt schon offen und interessiert<br />
zeigt, kann dann mit seiner<br />
Bewerbung auf einen eventuellen<br />
Wiedererkennungseffekt hoffen.<br />
Nur wenn definitiv keine Ansprechperson<br />
auszumachen ist,<br />
gilt die Anrede „Sehr geehrte Damen<br />
und Herren“.<br />
Einleitung<br />
und Hauptteil<br />
Die Einleitung liegt besonders im<br />
Fokus des Ansprechpartners, da<br />
viele Personaler oder Ausbilder<br />
wenig Zeit haben, die einzelnen<br />
Bewerbungsanschreiben langsam<br />
und gründlich zu lesen. Wer<br />
hier mit Aufmerksamkeit punktet,<br />
motiviert zum Weiterlesen. Eine<br />
sehr gute Einleitung soll neugierig<br />
machen und Emotionen wecken.<br />
„Hiermit bewerbe ich mich“<br />
ist damit natürlich nicht gemeint.<br />
Wer sich selbst die Frage stellt,<br />
warum er genau zu diesem Unternehmen<br />
möchte und warum es<br />
genau ihn einstellen sollte, wird<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit die<br />
richtigen Formulierungen fin<strong>den</strong>.<br />
Dennoch gilt: Nicht übertreiben!<br />
Der Einstieg ist geschafft, nun geht<br />
es ans Eingemachte: <strong>den</strong> Hauptteil.<br />
Auch hier helfen vorneweg gestellte<br />
Fragen aus der Sicht des Arbeitgebers<br />
oder Personaler: Passt der<br />
Bewerber ins Unternehmen, ist er<br />
qualifiziert, was macht ihn zu einem<br />
wertvollen Mitarbeiter? — Diese<br />
Fragen können mit dem Hauptteil<br />
schon von sich aus beantwortet<br />
wer<strong>den</strong>. Bezug genommen wer<strong>den</strong><br />
sollte natürlich auch auf die<br />
ausgeschriebene Ausbildungsstelle.<br />
Auch hier gilt, lieber moderat<br />
als zu beflissen vorgehen. Sonst<br />
liest sich das Anschreiben wie eine<br />
Bestätigung der Ausschreibung —<br />
und verliert an Spannung. Wer auf<br />
die Philosophie des Ausbildungsunternehmens<br />
eingehen möchte,<br />
sollte seine Beweggründe darlegen.<br />
Wird im Betrieb zum Beispiel<br />
Wert auf nachhaltigen Umgang<br />
mit Rohstoffen gelegt, kann im<br />
Bewerbungsschreiben erklärt wer<strong>den</strong>,<br />
warum man es selbst wichtig<br />
findet, die Natur zu schützen.<br />
Vielleicht passt hier schon das<br />
Hobby, etwa die Mitgliedschaft bei<br />
<strong>den</strong> Pfadfindern, einem Obst- und<br />
Gartenbauverein oder einer Umweltgruppe,<br />
zum Kernthema des<br />
Unternehmens. Damit kann man<br />
zeigen, wo<strong>für</strong> man steht und warum<br />
man gerade deshalb gut ins<br />
Team passt.<br />
Soziale Kompetenzen —<br />
und ein Tipp zum Schluss<br />
Unter sozialen Kompetenzen wer<strong>den</strong><br />
die wichtigsten Charaktereigenschaften<br />
verstan<strong>den</strong>, also<br />
Fähigkeiten, die man als Bewerber<br />
im Sinne des Ausbildungsunternehmens<br />
einsetzen<br />
möchte. Typische, gern bereits im<br />
Ausbildungsangebot angesprochene,<br />
sogenannte „Soft Skills“<br />
sind zum Beispiel Teamfähigkeit,<br />
Belastbarkeit und Ausdauer, aber<br />
auch Eigenmotivation, Empathie<br />
oder schnelle Auffassungsgabe.<br />
Auch hier darf ruhig durch ein<br />
Beispiel belegt wer<strong>den</strong>, wobei<br />
man sich diese Kompetenzen erworben<br />
hat (durch Praktika, Vereinstätigkeit<br />
oder Ehrenamt, durch<br />
Babysitting etc.). Abgeschlossen<br />
wer<strong>den</strong> kann das Bewerbungsanschreiben<br />
mit der Bereitschaft zum<br />
Vorstellungsgespräch und der damit<br />
einhergehen<strong>den</strong> Freude, sollte<br />
das Anschreiben Interesse geweckt<br />
haben.<br />
Im Internet findet sich eine Vielzahl<br />
an Beispielen, wie ein Bewerbungsschreiben<br />
formuliert und<br />
gestaltet wer<strong>den</strong> kann. Doch Vorsicht:<br />
Wer eins zu eins abkupfert,<br />
macht sich unter Umstän<strong>den</strong> bei<br />
Personalern unglaubwürdig. Man<br />
sollte im Anschreiben immer man<br />
selbst bleiben — schließlich tritt<br />
man ja auch selbst die Lehrstelle<br />
an. Es bringt also nichts, sich <strong>für</strong><br />
etwas auszugeben, was man nicht<br />
ist. Wer jetzt noch auf ein fehlerfreies<br />
Bewerbungsschreiben Wert<br />
legt, hat gute Chancen auf ein Vorstellungsgespräch.<br />
rp<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 67<br />
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Interesse entschei<strong>den</strong><br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Ab September starten<br />
auch heuer wieder viele Jugendliche<br />
eine Ausbildung im Handel,<br />
im Sozialbereich, in der Industrie<br />
oder im Handwerk. <strong>Das</strong> Angebot<br />
an unterschiedlichen Lehrstellen ist<br />
groß, doch zumeist wählen mehr<br />
als ein Drittel aller Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
unter <strong>den</strong> gleichen zehn Ausbildungsberufen<br />
aus. Dabei gibt es<br />
weit mehr als diese — wenn man<br />
so will — Trendberufe zu entdecken.<br />
Besonders <strong>für</strong> Mädchen lohnt<br />
sich ein Blick über die gängigen<br />
Wunschberufe wie Friseurin, Kindergärtnerin,<br />
Bank- oder Einzelhandelskauffrau<br />
hinaus; bei vielen<br />
unbesetzten Lehrstellen, gerade<br />
im Handwerk, können auch immer<br />
mehr weibliche Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
<strong>den</strong> Zuschlag bekommen — wenn<br />
sie sich da<strong>für</strong> eignen und Interesse<br />
mitbringen. Einige Handwerksbetriebe<br />
kommen Mädchen bereits<br />
entgegen und bieten Praktika an.<br />
Gerade der Einblick in eher unpopuläre<br />
Berufe kann sich zur „Win-<br />
Win“-Situation <strong>für</strong> beide Seiten<br />
entwickeln: Betriebe können ihre<br />
freien Lehrstellen besetzen, die<br />
Mädchen sich zu gesuchten Fachkräften<br />
ausbil<strong>den</strong> lassen.<br />
Mit sehr gutem Ergebnis<br />
abgeschlossen<br />
Sehr gute Erfahrungen mit seiner<br />
Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> hat etwa Martin<br />
Schwarz gemacht, Schreinermeister<br />
und Geschäftsführer im<br />
Familienunternehmen Schreinerei<br />
Schwarz in Schongau. „Mädchen<br />
bewerben sich <strong>für</strong> eine Schreinerlehre<br />
mittlerweile von selbst bei<br />
uns“, bestätigt er. Vor kurzem habe<br />
eine junge Dame bei ihm die Ausbildung<br />
abgeschlossen, sogar mit<br />
sehr gutem Ergebnis. Vorurteile,<br />
dass Mädchen nicht so engagiert<br />
oder belastbar seien wie Jungs,<br />
kann Martin Schwarz nicht bestätigen.<br />
Im Gegenteil. „Mädchen wissen<br />
meist sehr genau, was sie wollen<br />
und ziehen das auch durch“,<br />
sagt er. Und würde jederzeit wieder<br />
ein Mädchen in die Ausbildung<br />
nehmen. Momentan ist seine Lehrstelle<br />
zwar mit einem Jungen besetzt,<br />
doch zukünftig freut er sich<br />
auch weiterhin auf Bewerbungen<br />
aus weiblicher Hand.<br />
Spezialisierung<br />
ist möglich<br />
Eine junge Dame aus dem Weilheimer<br />
Umland wird ab September<br />
bei Elektro Schöffmann<br />
in Weilheim eine Ausbildung zur<br />
Ausbildung bei Kunert Peiting<br />
Packmitteltechnologe/in<br />
Maschinen- und Anlagenführer/in<br />
Roland Stindl<br />
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Kunert Peiting GmbH & Co KG<br />
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www.paulundco.de www.kunertgruppe.com<br />
68 | der altlandkreis
Elektronikerin <strong>für</strong> Informationsund<br />
Telekommunikationstechnik<br />
starten. Glücklich sind beide Seiten<br />
darüber, Betrieb wie Auszubil<strong>den</strong>de.<br />
Denn die Anzahl an<br />
Bewerbern generell sei leider<br />
rückläufig, wie Ausbildungsmeister<br />
Stefan Jais erklärt. Wollen immer<br />
weniger Jungs eine Ausbildung<br />
im Handwerk starten, stellen<br />
Mädchen nach wie vor die Exoten.<br />
Stefan Jais bestätigt: „Es war die<br />
erste Bewerbung eines Mädchens<br />
seit Jahren.“ Man habe sich im<br />
Hause Elektro Schöffmann auch<br />
deshalb <strong>für</strong> die junge Bewerberin<br />
entschie<strong>den</strong>, weil sie über einen<br />
ausgezeichneten mittleren Bildungsabschluss<br />
verfüge. Es mag<br />
— spontan betrachtet — ein eher<br />
ungewöhnliches Betätigungsfeld<br />
<strong>für</strong> weibliche Bewerber sein, doch<br />
bietet gerade das Elektrohandwerk<br />
gute bis sehr gute Zukunftsperspektiven.<br />
„Es ist vielseitig und<br />
komplex“, sagt Jais, „und entwickelt<br />
sich stetig weiter, wie etwa<br />
beim Thema Smart Home“. <strong>Das</strong><br />
ge<strong>für</strong>chtete „im Graben stehen“<br />
ist also nicht der einzige Weg im<br />
Elektrohandwerk. „Eine Spezialisierung<br />
weg vom Rohbau und<br />
hin zur Arbeit mit Gebäudeautomatisierung“,<br />
nennt Stefan Jais<br />
das. Bestätigen kann er auch die<br />
Ten<strong>den</strong>z, weiterhin Mädchen Ausbildungsplätze<br />
bei Elektro Schöffmann<br />
anzubieten. „Auch <strong>für</strong> Praktikumsplatzanfragen<br />
von jungen<br />
Damen sind wir offen“, so Jais.<br />
„Nacht der Ausbildung“<br />
bei Aerotech<br />
Wo dem Handwerk in der Besetzung<br />
von Lehrstellen durch weibliche<br />
Bewerber durchaus noch<br />
Nachholbedarf bescheinigt wer<strong>den</strong><br />
darf, ist die Industrie schon<br />
effiziente Wege gegangen, dem<br />
Fachkräftemangel von morgen etwas<br />
entgegenzusetzen. So ermöglichen<br />
viele Industrieunternehmen<br />
im Landkreis und darüber<br />
hinaus mit der Teilnahme am sogenannten<br />
„Girls’ Day“ einen fundierten<br />
Einblick in Ausbildungsangebote,<br />
die auf <strong>den</strong> ersten<br />
Blick eher männergeprägt sind.<br />
<strong>Das</strong>s auch Mädchen zu wertvollen<br />
Facharbeitern ausgebildet wer<strong>den</strong><br />
können, hat man längst erkannt.<br />
Dazu gehört auch Aerotech in<br />
Peißenberg. Zwar spricht das Unternehmen<br />
mit seiner „Nacht der<br />
Ausbildung“ Jungen wie Mädchen<br />
gleichzeitig an, <strong>den</strong>noch wird ab<br />
September eine junge Dame die<br />
Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin<br />
starten. „Noch sind<br />
weibliche Bewerber bei uns Einzelfälle“,<br />
bestätigt Ausbildungsmeister<br />
Walter Svobodny, „doch<br />
die Ten<strong>den</strong>z steigt“.<br />
Auch bei Aerotech Peißenberg gilt:<br />
Wer geeignet ist und interessiert,<br />
bekommt seine Chance, ob männlich<br />
oder weiblich. „Der oder die<br />
Bessere bekommt das Okay“, so<br />
Svobodny. Erst vor kurzem konnte<br />
eine angehende Zerspanungsmechanikerin<br />
im Unternehmen ihre<br />
Ausbildung erfolgreich been<strong>den</strong><br />
und arbeitet nun im Unternehmen.<br />
Die „Nacht der Ausbildung“<br />
möchte der Ausbildungsmeister<br />
allen interessierten Jugendlichen<br />
empfehlen. „Man kann sich <strong>den</strong><br />
Betrieb von innen ansehen, Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
über die Schulter<br />
sehen und ihnen Fragen stellen“,<br />
erklärt er. Da Aerotech Peißenberg,<br />
wie viele andere Industrieunternehmen,<br />
die Ausschreibung<br />
<strong>für</strong> Lehrstellen ein Jahr im Voraus<br />
praktiziert, können sich gerade<br />
Mädchen an diesem Schnuppertag<br />
über die Modalitäten, die zu<br />
einer Bewerbung notwendig sind,<br />
informieren. Und die Weichen <strong>für</strong><br />
eine Ausbildung zur Fachkraft<br />
stellen. Die „Nacht der Ausbildung“<br />
bei Aerotech Peißenberg<br />
findet heuer am 22. Juli statt, von<br />
17 bis 21 Uhr. rp<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 69<br />
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2. Juli <strong>2016</strong><br />
17.00 Uhr Serenade<br />
mit Masha Dimitrieva<br />
und dem Jugendblasorchester<br />
der Musikschule <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
im Rainer-Endisch-Saal<br />
Sonntag<br />
3. Juli <strong>2016</strong><br />
Beginn 10.00 Uhr mit dem Gottesdienst<br />
in der Deckerhalle am Dorfplatz<br />
Schongau | Es ist die Talstation einer<br />
der höchsten Seilbahnen der<br />
Welt und eine weitere Großbaustelle<br />
der M. Haseitl-Bau GmbH:<br />
die neue „Seilbahn Zugspitze“.<br />
Im März hat das Schongauer Unternehmen<br />
mit <strong>den</strong> Bauarbeiten<br />
begonnen, im August <strong>2016</strong> sollen<br />
sie abgeschlossen sein. Voraussichtlich<br />
im Dezember 2017<br />
wird dann das Großprojekt, welches<br />
ein Gesamtvolumen von rund<br />
50 Millionen Euro verschlingt,<br />
komplett fertiggestellt sein. Für Besucher<br />
der Ganzjahresdestination<br />
Zugspitze hat die neue „Seilbahn<br />
Zugspitze“ neben der Steigerung<br />
des Komforts einen weiteren entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Vorteil: Dank der<br />
bei<strong>den</strong> 120 Personen fassen<strong>den</strong><br />
Kabinen haben die zum Teil langen<br />
Wartezeiten an Hochbetriebstagen<br />
auf dem Weg zur Zugspitze künftig<br />
ein Ende. Bei der neuen Bahn handelt<br />
es sich wie bei der bisherigen,<br />
1963 in Betrieb genommenen, um<br />
eine Pendelseilbahn, die gleich mit<br />
drei Rekor<strong>den</strong> aufwarten kann: Mit<br />
127 Metern die weltweit höchste<br />
Pendelbahnstütze, dem weltweit<br />
größten Gesamthöhenunterschied<br />
von 1945 Metern in einer Sektion<br />
sowie dem weltweit längsten freien<br />
Spannfeld mit 3212 Metern. Michael<br />
Pointner von der Haseitl GmbH<br />
fungiert beim Bau der Talstation als<br />
Bauleiter. Der 43-Jährige kennt sich<br />
mit Großbaustellen en aus.<br />
Foto: Bayerische Zuspitzbahn Bergbahn AG/Hasenauer Architekten<br />
Michael Pointner<br />
Helmut Frankl<br />
Eines seiner letzten Projekte war<br />
ein Wohnungsbau in Bad Tölz mit<br />
45 Wohn- und drei Gewerbeeinheiten.<br />
Ein Mann mit Erfahrung ist<br />
auch Polier Helmut Frankl. Er war<br />
ebenfalls beim Tölzer Wohnbau<br />
eingebun<strong>den</strong>. Ebenso wie kürzlich<br />
beim Bau eines 13-stöckigen<br />
Wohnturms in Bogenhausen.<br />
Wer zukünftig selbst Teil von vergleichbaren<br />
Projekten sein möchte,<br />
kann sich um einen Ausbildungsplatz<br />
<strong>2016</strong> bewerben. „Es ist eine<br />
Ausbildung mit Weiterbildungsgarantie“,<br />
wie es Geschäftsführer<br />
Peter Schrehardt bezeichnet. Und<br />
mit Tradition. <strong>Das</strong> mittelständische<br />
Bauunternehmen, das heuer 50.<br />
Geburtstag feiert, bildet bereits<br />
seit über 40 Jahren aus. Schulabgänger,<br />
die sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau entschei<strong>den</strong>,<br />
„sollen irgendwann die<br />
gleiche Verantwortung tragen, wie<br />
Herr Pointner und Herr Frankl“,<br />
erklärt Schrehardt weiter. Konkret<br />
beschreibt er damit <strong>den</strong> Weg von<br />
der Ausbildung zum Facharbeiter<br />
über Weiterbildungen, etwa<br />
zum qualifizierten Polier oder<br />
Bauleiter. Die Türen, eine Führungsposition<br />
bei M. Haseitl-Bau<br />
einzunehmen, stehen offen. Viel<br />
mehr noch — es wird gefördert.<br />
„Einsatz“, fordert der Geschäftsführer<br />
und nennt dabei beide<br />
Parteien, sowohl Arbeitgeber<br />
als auch Arbeitnehmer. Denn,<br />
„nur mit gegenseiter Hilfe und<br />
Unterstützung wer<strong>den</strong> die Ziele erreicht“,<br />
so Peter Schrehardt.<br />
Für qualifizierte und gewillte Arbeitskräfte<br />
wer<strong>den</strong> die Kosten beispielsweise<br />
der Polierschulungen<br />
übernommen. Umgekehrt verpflichten<br />
sich die Mitarbeiter, im<br />
Unternehmen zu bleiben — gegenseitige<br />
Unterstützung eben.<br />
Auszubil<strong>den</strong>de gesucht<br />
Eine hochwertige Ausführung<br />
auf dem Bau ist heutzutage eine<br />
Selbstverständlichkeit. Qualität und<br />
Langlebigkeit sind längst Voraussetzung.<br />
„Um diesen Qualitätsanspruch<br />
sicherzustellen, sind absolut<br />
zuverlässige Führungskräfte<br />
unabdingbar“, nennt Schrehardt<br />
einen Teil der Firmenpolitik. Und<br />
da<strong>für</strong> wird bei Haseitl gesorgt. Von<br />
<strong>den</strong> derzeit rund 180 Mitarbeitern,<br />
haben nahezu alle Weiterbildungsmaßnahmen<br />
durchlaufen. Derzeit<br />
sucht die M. Haseitl-Bau GmbH<br />
Auszubil<strong>den</strong>de zum Beton-, Stahlbetonbauer<br />
und Maurer, sowie im<br />
Geschäftsbereich Tiefbau Auszubil<strong>den</strong>de<br />
zum Kanal- und Straßenbauer.<br />
Wer Interesse an einer der<br />
Stellen hat, kann sich gerne bewerben.<br />
Details wie Anforderungen<br />
oder Ansprechpartner fin<strong>den</strong> sich<br />
auf der Internetseite des Unternehmens<br />
(www.haseitl-bau.de). tis<br />
70 | der altlandkreis
Saunaerweiterung im „Plantsch“ ist fertiggestellt<br />
Endlich wieder<br />
entspannt entspannen<br />
Schongau | Nach knapp<br />
einjähriger Bauzeit hat<br />
das weitläufig erweiterte<br />
Saunaland im<br />
Schongauer Familien-<br />
und Erlebnisbad<br />
„Plantsch“ <strong>den</strong> Betrieb<br />
aufgenommen. <strong>Das</strong><br />
Kommunalunternehmen<br />
investierte da<strong>für</strong><br />
knapp 1,6 Millionen<br />
Euro. Weil die Sauna<br />
laut Geschäftsführer<br />
Andreas Kosian seit<br />
der Eröffnung 2001 „mit jedem<br />
Jahr einen ansteigen<strong>den</strong>, hohen<br />
positiven Deckungsbeitrag zum<br />
Gesamtergebnis beisteuerte“,<br />
rechnet er damit, dass die Investition<br />
das Betriebsdefizit, verursacht<br />
durch <strong>den</strong> Schwimmbereich, weiter<br />
verringert. „Durch <strong>den</strong> Betrieb<br />
des Profitcenters Saunaland zählt<br />
das Plantsch bundesweit zu <strong>den</strong><br />
besten zehn Prozent aller vergleichbaren<br />
kommunalen Bäderbetriebe“,<br />
erklärt Kosian.<br />
Auch von seinen Gästen weiß<br />
Kosian, dass die Erweiterung<br />
überfällig war: „<strong>Das</strong> Wachstum<br />
im Saunabetrieb war so groß,<br />
die Überlastung der Kapazitäten<br />
regelmäßig so hoch, dass der eigentliche<br />
Zweck, nämlich Ruhe<br />
und Erholung, immer weniger<br />
gewahrt wer<strong>den</strong> konnte.“ Zudem<br />
stieß das Plantsch-Personal an<br />
Grenzen, „die Saunameister mussten<br />
regelmäßig mehrere Aufgüsse<br />
durchführen, eine schwer zu vertretende<br />
Belastung“, sagt Kosian.<br />
Aus Besucherbefragungen weiß<br />
er, dass das Saunaland inzwischen<br />
Die Panoramasauna nachts innen mit dem römischen Aufgussofen<br />
Gäste selbst aus dem Raum Augsburg<br />
und dem <strong>westlichen</strong> „Speckgürtel“<br />
Münchens anzieht.<br />
Im neuen Gebäude bietet die Panoramasauna<br />
auf hellen Espenholzbänken<br />
nun Platz <strong>für</strong> weit<br />
über 60 Gäste, die nebenan im<br />
Ruheraum 30 Entspannungsplätze<br />
fin<strong>den</strong>. Dazwischen ist ein großes<br />
Atrium mit Wärmebänken und<br />
Multimediaeinbauten <strong>für</strong> Themenabende<br />
oder Veranstaltungen<br />
situiert. Neu im Gebäude sind<br />
auch eine Infrarotsauna mit vollautomatischer<br />
Wärmeregulierung<br />
und zwei abgetrennte Massagezimmer<br />
samt Sanitätsraum.<br />
Drinnen wie draußen wur<strong>den</strong> acht<br />
Erlebnis- und Körperduschen installiert,<br />
eine davon ist barrierefrei.<br />
Vor der Panoramasauna erstreckt<br />
sich ein Naturschwimmteich mit<br />
einem teils durch Flachwasser geführten<br />
Fußerlebnispfad. Rund um<br />
Gebäude und Teich erstreckt sich<br />
ein großer Saunagarten, wo LED-<br />
Lampen im Teich und Gasfackeln<br />
vor dem Panoramafenster abends<br />
das Ambiente stimmungsvoll beleuchten.<br />
Wichtiger<br />
Punkt bei der Erweiterung<br />
war auch die<br />
Barrierefreiheit. Der<br />
Neubau ist über eine<br />
Automatiktür erreichbar,<br />
zur vergrößerten<br />
Gastronomieterrasse<br />
führt nun eine Rollstuhlrampe.<br />
Durchs gesamte Gebäude<br />
spannt sich als<br />
thematischer Bogen<br />
die „Via Claudia Augusta“:<br />
Der Aufgussofen ist wie ein<br />
römischer Handelskarren gestaltet,<br />
der auf einem Kieselpflaster<br />
rollt. Die Infrarotsauna krönt ein<br />
Tempelgiebel, die Wärmebänke<br />
sind mit Mosaiksteinchen belegt.<br />
Für die Gestaltung zeichnet ein<br />
Kulissenbauer aus Trossingen verantwortlich.<br />
Und auch Andreas<br />
Kosian war künstlerisch tätig: Eigenhändig<br />
zeichnete er lateinische<br />
Sinnsprüche auf die Innenwände<br />
der Sauna, die er zuvor mit zwei<br />
Mitarbeitern gestrichen hatte.<br />
Am Vorplatz neu sind überdachte<br />
Stellplätze <strong>für</strong> Fahrräder und Motorroller.<br />
Die Trennung von Autoverkehr<br />
und Fußgängern vor dem<br />
Plantsch-Haupteingang soll ebenfalls<br />
noch dieses Jahr erfolgen: So<br />
ist an der Lechuferstraße ein Rondell<br />
geplant, an dem Eltern ihre<br />
Kinder zum Schul- oder Vereinsschwimmen<br />
gefahrlos aussteigen<br />
lassen können, ohne im Parkplatz<br />
wen<strong>den</strong> zu müssen. Für die Haltemöglichkeit<br />
kursiert im Plantsch<br />
schon die Bezeichnung „Kiss-andride-Rondell“.<br />
ts<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 71
Aus- und Weiterbildung in der Kreissparkasse Schongau<br />
Vom Azubi bis zum Chefsessel<br />
Schongau | „Bankkaufleute sind<br />
etwas eingestaubte Banknotenzähler<br />
mit Ärmelschonern und<br />
einem eigentlich recht langweiligen<br />
Job.“ Dies ist auch heute noch<br />
häufig das Meinungsbild über <strong>den</strong><br />
Beruf des Bankkaufmanns bei<br />
vielen jungen Leuten, wenn nach<br />
dem Image einzelner Berufe gefragt<br />
wird. Ganz im Gegenteil …<br />
In <strong>den</strong> regionalen Geldinstituten<br />
vor Ort wird eine sehr hochwertige<br />
Ausbildung mit blen<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Aufstiegschancen geboten. „Die<br />
spannen<strong>den</strong> Inhalte, die ich mittlerweile<br />
in diesem Beruf kennengelernt<br />
habe, hätte ich mir anfangs<br />
nicht erträumt“, so Josef Linder<br />
(32), Dipl.-Sparkassenbetriebswirt<br />
und Leiter des Vorstandssekretariats<br />
in der Kreissparkasse Schongau.<br />
Für ihn war schon beim<br />
Schulabschluss klar, dass er bei<br />
einer Bank arbeiten möchte. Den<br />
Ausschlag <strong>für</strong> die Sparkasse gab<br />
72 | der altlandkreis<br />
Die bei<strong>den</strong> Vorstände Alexander Schmitz und Michael Lautenbacher unterstützen<br />
die Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter<br />
nach Kräften, sowohl finanziell als auch organisatorisch.<br />
damals die Tatsache, dass einst<br />
bei einer Berufsinformation nur<br />
bei der Sparkasse die bisherigen<br />
Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> selbst <strong>den</strong> Beruf<br />
vorstellten und nicht „alte Männer<br />
im Anzug“, wie er schmunzelnd<br />
zurückblickt. Jetzt, da Josef Linder,<br />
der seit 2000 in der Kreissparkasse<br />
arbeitet und <strong>den</strong> gesamten hausinternen<br />
Aufstieg vollzogen hat,<br />
resümiert er und stellt fest, dass er<br />
es durchaus zu einem Abschluss<br />
mit akademischem Grad gebracht<br />
hat. Und das, ohne seinen Wohnsitz<br />
in Sachsenried und seine Vereine<br />
verlassen oder auch seinen<br />
Arbeitsplatz wechseln zu müssen.<br />
„Eigentlich könnte man sagen, ich<br />
hab’ in Schongau studiert. Wer<br />
kann das schon?“, bringt er es auf<br />
<strong>den</strong> Punkt.<br />
Josef Linder ist heute einer von<br />
drei Dipl.-Sparkassenbetriebswirten<br />
in der Kreissparkasse Schongau.<br />
Ein akademischer Grad, <strong>den</strong><br />
deutschlandweit pro Jahr nur<br />
etwa 40 bis 50 Personen erhalten.<br />
„Meine unterschiedlichen beruflichen<br />
Stationen, vom Privatkun<strong>den</strong>berater<br />
hin zum Baufinanzierungsspezialisten<br />
und nun zum<br />
Leiter der Risikosteuerung waren<br />
und sind <strong>für</strong> mich Ansporn, mich<br />
weiterzubil<strong>den</strong>. Ein bisserl Ehrgeiz<br />
gehört natürlich auch dazu.“ Auch<br />
der Chef der Kreissparkasse, Alexander<br />
Schmitz, steht nachhaltig<br />
hinter <strong>den</strong> Weiterbildungsabsichten<br />
seiner Mitarbeiter. „Es muss ja<br />
nicht jeder Mitarbeiter Dipl.-Spk.-<br />
Betriebswirt wer<strong>den</strong>, aber es ist<br />
doch ein gutes Gefühl, dass man<br />
könnte, wenn man <strong>den</strong>n möchte.<br />
Insgesamt nehmen wir da<strong>für</strong><br />
definitiv mehr Geld in die Hand<br />
als vergleichbare Sparkassen unserer<br />
Größe“. Die Basis jeder<br />
Weiterbildung sei aber das traditionelle<br />
Kun<strong>den</strong>geschäft — und<br />
zwar auch im Gespräch mit <strong>den</strong><br />
Kun<strong>den</strong>. Es gebe laut Alexander<br />
Schmitz tatsächlich Banken, bei<br />
<strong>den</strong>en der Auszubil<strong>den</strong>de nicht<br />
am Schalter mit dem Kun<strong>den</strong> in<br />
Kontakt kommt. „<strong>Das</strong> kann man<br />
sich gar nicht vorstellen.“ Die<br />
größte Herausforderung der Fortbildungsmaßnahmen<br />
<strong>für</strong> eine<br />
kleine Bank sei laut Vorstand Mi-
chael Lautenbacher nicht einmal<br />
die finanzielle Unterstützung, die<br />
dem Mitarbeiter eingeräumt wird,<br />
sondern dessen Abwesenheit vom<br />
Arbeitsplatz. „Dieser Rückhalt sowohl<br />
aus der Chefetage<br />
als auch von<br />
» Gut zu<br />
wissen, dass<br />
einer hinter<br />
dir steht.<br />
Josef Linder<br />
<strong>den</strong> Kolleginnen<br />
und Kollegen ist <strong>für</strong><br />
die Qualifikationen<br />
immens wichtig“,<br />
ergänzt dazu Erika<br />
Floritz (35), die<br />
im letzten Jahr das<br />
bundesweit zweitbeste Abschlussergebnis<br />
als Dipl.-Sparkassen-<br />
Betriebswirtin erreicht hatte. Auch<br />
sie hat ihre gesamte bisherige<br />
Karriere — von der Ausbildung zur<br />
Bankkaufrau bis zur jetzigen „Vorstandseignung“<br />
— in der Schongauer<br />
Sparkasse absolviert. „Ich<br />
war eigentlich immer irgendwie in<br />
Weiterbildung“, scherzt die sympathische<br />
Apfeldorferin, die auch<br />
von jeher im Trachtenverein und in<br />
der Musikkapelle aktiv war. Neben<br />
ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau,<br />
danach zur Betriebswirtin<br />
(VWA), zur Sparkassen-Betriebswirtin<br />
und zuletzt zur Dipl.-Sparkassenbetriebswirtin<br />
hat sie noch<br />
— „<strong>für</strong>s Leben“, wie sie sagt — eine<br />
nebenberufliche Ausbildung zur<br />
staatlich geprüften Hauswirtschafterin<br />
gemacht und <strong>den</strong>kt<br />
schon darüber nach,<br />
was sie als nächstes<br />
noch machen könnte.<br />
„Wenn man breit aufgestellt<br />
ist, erreicht<br />
man eine ganz andere<br />
Sozialkompetenz,<br />
die eben in unserem<br />
Beruf unglaublich<br />
wichtig ist.“ Erika Floritz hatte<br />
bereits mit 23 Jahren die Leitung<br />
von zwei Geschäftsstellen übertragen<br />
bekommen und war bis 2009<br />
Betreuerin <strong>für</strong> Auszubil<strong>den</strong>de in<br />
der Kreissparkasse.<br />
„Man muss<br />
die jungen Leute<br />
hinlassen“, nennt<br />
Alexander Schmitz<br />
die Strategie, schon<br />
relativ früh die<br />
» So lassen sich<br />
auch Beruf und<br />
Familie bestens<br />
vereinbaren.<br />
Mitarbeiter auch Erika Floritz<br />
in die Mitverantwortung<br />
zu nehmen. „Etwas zu<br />
wollen hört sich immer gut an,<br />
aber es auch wirklich zu tun und<br />
Beide haben <strong>den</strong> gesamten Weg von der Ausbildung bis zur Grundeignung<br />
<strong>für</strong> eine Vorstandsposition in der Kreissparkasse Schongau absolviert:<br />
Erika Floritz und Josef Linder.<br />
sich selbst dann zu beweisen, ist<br />
etwas ganz anderes.“<br />
Erika Floritz ist Firmenkun<strong>den</strong>beraterin<br />
und hat aufgrund ihrer<br />
herausragen<strong>den</strong> Ergebnisse an<br />
der Management-Akademie der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe in Bonn<br />
nun bald die Gelegenheit, mehrere<br />
Wochen im Vorstandsbereich<br />
der DEKA-Bank in Frankfurt zu<br />
hospitieren und ihr Wissen weiter<br />
zu vertiefen. <strong>Das</strong> kommt dann<br />
wiederum direkt der Sparkasse<br />
und ihren Kun<strong>den</strong> zugute. Laut<br />
Vorstandsvorsitzendem Alexander<br />
Schmitz können durch die hohe<br />
interne Kompetenz auch Beratungsleistungen<br />
von außen eingespart<br />
wer<strong>den</strong>, die sonst zugekauft<br />
wer<strong>den</strong> müssten.<br />
So wurde Erika<br />
Floritz ein umfangreiches<br />
Projekt<br />
übertragen,<br />
<strong>für</strong> das ansonsten<br />
externe Dienstleister<br />
in Anspruch<br />
genommen wor<strong>den</strong><br />
wären. „Vorteil ist, dass das<br />
Know-how so auch im Haus<br />
bleibt, wenn das Projekt vollzogen<br />
ist — externes Wissen ist meist<br />
danach auch wieder extern und<br />
nicht greifbar“. Insgesamt also ein<br />
wirklich sehr positiver Ausblick<br />
auf die Möglichkeiten, die heute<br />
in der Kreissparkasse Schongau<br />
<strong>für</strong> junge Leute geboten wer<strong>den</strong>.<br />
„Nach oben sind im Prinzip keine<br />
Grenzen gesetzt, und man kann<br />
vieles beim gleichen Arbeitgeber<br />
absolvieren“, fasst Erika Floritz<br />
diese Chancen zusammen. Denn<br />
trotz Internet-Banking und Niedrigzinsen<br />
sei etwa die Finanzierung<br />
eines Hauses oder einer<br />
Firma immer noch ein Geschäft,<br />
das zwischen Menschen gemacht<br />
wer<strong>den</strong> soll. Um <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> dann<br />
auch sachgerecht und kompetent<br />
beraten zu können, ist auch <strong>für</strong><br />
die Zukunft die Ausbildung zum<br />
Bankkaufmann/-frau die Grundlage<br />
<strong>für</strong> eine Dienstleistung, die<br />
immer wichtig sein wird. op<br />
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mai / juni <strong>2016</strong> | 73
74 | der altlandkreis
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS II<br />
Besonderes bewundern<br />
in Museen der Region<br />
Verschwun<strong>den</strong>en Dingen auf der Spur<br />
Rott | Lohntüte, Strapsgürtel, Tonband oder<br />
Schreibmaschine — das sind alles Dinge, die längst<br />
aus dem Alltag verschwun<strong>den</strong> sind. Viele jüngere<br />
Zeitgenossen wissen nicht mal mehr, wie ein<br />
Kassettenrecorder, eine Wärmflasche oder ein<br />
Rechenschieber aussieht. <strong>Das</strong> Rotter Museums-<br />
Team ist deshalb „verschwun<strong>den</strong>en Dingen auf der<br />
Spur“ und möchte mit der Frühjahrsausstellung<br />
<strong>2016</strong> die ältere Generation an so manche Gerätschaft<br />
von früher erinnern oder die Jüngeren auf<br />
verschwun<strong>den</strong>e Begriffe und Gegenstände aufmerksam<br />
machen. „Dinge, die wir täglich gebrauchen,<br />
nehmen wir kaum wahr“, erklärt Konrad<br />
Erhard vom Museums-Team. „Wenn sie aber aus<br />
unserem Alltag verschwun<strong>den</strong> sind, erhalten sie<br />
Erinnerungswert“, möchte der ehemalige Lehrer<br />
die Besucher zum Schmunzeln bringen. Eröffnet<br />
wird die Ausstellung am Sonntag, 22. <strong>Mai</strong>, um<br />
14 Uhr. An jedem darauf folgen<strong>den</strong> Sonntag sind<br />
die Museumsräume in der alten Schule (Michael-<br />
Merk-Straße 2) von 14 bis 16 Uhr geöffnet, letztmalig<br />
dann am Sonntag, 26. <strong>Juni</strong>.<br />
rg<br />
Konrad und Isolde Erhard<br />
Internationaler Museumstag im Flößermuseum<br />
Lechbruck | Der diesjährige Internationale Museumstag<br />
steht unter dem Motto „Museen in der<br />
Kulturlandschaft“. <strong>Das</strong> Flößermuseum ist sowohl<br />
Museum als auch ein kleines Kulturzentrum in<br />
Lechbruck am See. Es bietet neben der Dauerausstellung<br />
über die Flößerei das ganze Jahr über auch<br />
ein kulturelles Angebot mit Lesungen, Vorträgen,<br />
Konzerten und Ausstellungen. Bekannte Referenten<br />
— Historiker, Germanisten, Biologen, Geologen<br />
— sind zu Gast wie auch beliebte Musikgruppen und<br />
Künstler. Zudem wird jungen Talenten die Gelegenheit<br />
gegeben, sich vorzustellen. Am Internationalen<br />
Museumstag, 22. <strong>Mai</strong>, sind Museumsfreunde und<br />
Gäste eingela<strong>den</strong>, das Flößermuseum bei freiem<br />
Eintritt zu besichtigen. Auf Wunsch fin<strong>den</strong> Führungen<br />
statt. Für Kinder gibt es Spiele und einiges zu<br />
entdecken. In der Museumstenne spielen zünftige<br />
Musikgruppen auf, und auch <strong>für</strong> das leibliche<br />
Wohl ist gesorgt. Um 11 Uhr startet der<br />
musikalische Frühschoppen. <strong>Das</strong> Musetium<br />
ist bis 18 Uhr geöffnet.<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 75
Ein Besuch im Flößerdorf Lechbruck am See<br />
Brauchtum zu Land und Wasser<br />
Lechbruck I <strong>Das</strong> schöne und idyllisch<br />
gelegene Allgäuer Flößerdorf<br />
Lechbruck am See befindet<br />
sich direkt am Ufer des Lechs und<br />
dem sich anschließen<strong>den</strong> Lechsee.<br />
Der Ort gehört zu <strong>den</strong> insgesamt<br />
14 Auerbergland-Gemein<strong>den</strong>, die<br />
sich rund um <strong>den</strong> Auerberg in interkommunaler<br />
Zusammenarbeit<br />
zusammengeschlossen haben.<br />
Die Gemeinde, deren Geschicke<br />
Bürgermeister Helmut Angl leitet,<br />
hat nicht nur eine landschaftlich<br />
wunderschöne Lage auf 737 Metern<br />
Höhe, sie verfügt auch über<br />
eine geschichtsträchtige Vergangenheit<br />
und eine weit zurückreichende<br />
Flößertradition, die fester<br />
Bestandteil der Dorfkultur ist. Auf<br />
Alphornbläser, die Konzerte auf<br />
einem Holzfloß zu Wasser geben,<br />
können wohl nicht viele Gemein<strong>den</strong><br />
verweisen.<br />
Sehenswerte<br />
Flößerkultur<br />
Für <strong>den</strong> Besucher ebenso interessant<br />
sind die Sonderausstellungen<br />
im historischen Ambiente<br />
des Flößermuseums, welches<br />
ebenso sehenswert wie einzigartig<br />
ist. Zahlreiche Exponate zur<br />
Flößerei und die liebevolle, detailgetreue<br />
Ausstattung gewähren<br />
einen interessanten Einblick<br />
in das entbehrungsreiche Leben<br />
der Lechbrucker Flößerfamilien.<br />
Ein besonderes Erlebnis ist die<br />
Kulturführung „Auf <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“. Der anschließende<br />
Besuch des Flößermuseums ist<br />
im Rahmen der eigens angebotenen<br />
Kinderführungen auch <strong>für</strong><br />
die kleinen Gäste ein spannendes<br />
Erlebnis. Überhaupt sind Spuren<br />
der Flößerkultur überall im Dorf zu<br />
entdecken — von einem alten, Mitte<br />
des 17. Jahrhunderts erbauten<br />
Flößeranwesens, zum Standbild<br />
des Heiligen Nepomuk und <strong>den</strong><br />
Sandsteinbrüchen, bis hin zum<br />
einsatzbereiten Floß auf dem Lech.<br />
Und wer in der Freizeit etwas<br />
ganz Außergewöhnliches erleben<br />
möchte, der unternimmt kurzerhand<br />
eine historische Floßfahrt<br />
mit seinen Lieben, in der Gruppe<br />
oder auch allein, <strong>den</strong>n Anschluss<br />
an andere Gäste findet auch der<br />
Alleinreisende sehr schnell.<br />
Historische Floßfahrt<br />
mit Kapitän<br />
Von Mitte <strong>Juni</strong> bis Ende September<br />
bietet die Lechbrucker Tourist-<br />
Information Floßfahrten auf dem<br />
Lech an. Hier lassen die Lechbrucker<br />
ihre Flößervergangenheit<br />
<strong>für</strong> Gäste wieder aufleben.<br />
Als Kapitän und Steuermann der<br />
Floßfahrten steht Stefan Fichtl als<br />
Ansprechpartner zur Verfügung.<br />
Die Fahrt auf einem echten Holzfloß<br />
ist <strong>für</strong> Jung und Alt geeignet.<br />
Dazu erzählt Dieter Eider auf <strong>den</strong><br />
Gästefahrten Geschichten und<br />
Anekdoten über die Flößerei und<br />
<strong>den</strong> Ort Lechbruck.<br />
Bei einer Floßfahrt auf dem Lech ist die Wahrscheinlichkeit<br />
groß, dass die Passagiere nass wer<strong>den</strong>.<br />
76 | der altlandkreis
Und wer sich nicht nur in das<br />
schöne Allgäu verliebt hat, sondern<br />
bereits über <strong>den</strong> Partner <strong>für</strong>s<br />
Leben verfügt, der kann sogar auf<br />
einem Floß heiraten. An diesem<br />
schönsten Tag in seinem Leben<br />
wird sich das Brautpaar garantiert<br />
noch lange erinnern. Inzwischen<br />
kommen Paare aus ganz Deutschland,<br />
um hier auf einem Floß zu<br />
heiraten.<br />
en.<br />
Ein weiterer Baustein<br />
zum Thema Flößerkultur<br />
ist Flößergolf, das im<br />
Ortskern von Lechbruck<br />
gespielt wer<strong>den</strong> kann.<br />
Seit Ende Juli 2014 dürfen<br />
die Besucher hier<br />
ihr<br />
Können unter Beweis<br />
stellen. Auf 18 Bahnen<br />
befin<strong>den</strong> sich jede Menge<br />
Sehenswürdigkeiten in<br />
Miniatur, die es in der näheren<br />
Umgebung in Originalgröße<br />
zu besichtigen gibt. So muss<br />
der Gast zum Beispiel seinen Ball<br />
durch das Schloss Neuschwanstein,<br />
auf dem Tegelberg oder via<br />
Slalom über die Schneepiste spielen.<br />
Um nach der neunten Bahn<br />
des Adventure Golfs zum nächsten<br />
Loch zu gelangen, muss man gar<br />
auf einem Floß einen Wasserlauf<br />
überqueren. <strong>Das</strong> Ziel vor Augen,<br />
muss schließlich der Ball im Lechbrucker<br />
Miniatur-Rathaus versenkt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Wenn auch die letzte Bahn gemeistert<br />
wurde, hat der Spieler<br />
die kleine Führung durch die Umgebung<br />
erfolgreich absolviert und<br />
kann sich am Flößergolf-Kiosk<br />
eine wohl verdiente Erfrischung<br />
gönnen.<br />
gk<br />
Golf inmitten<br />
des Dorfes<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Floßfahrten und Flößergolf in Lechbruck<br />
Preise der wöchentlichen Gästefloßfahrten (Erwachsene, Kinder,<br />
Familien) sowie Auskunft über Gruppen-Floßfahrten (max. Teilnehmerzahl<br />
50, Termine auf Anfrage) erfährt man über die Tourist-Information<br />
Lechbruck, Tel. 08862 / 987830.<br />
Informationen zum Flößergolf unter der Tel. 0152 / 53470465 oder<br />
0152 / 53459701; geöffnet ist ab <strong>den</strong> Osterferien bis Ende Oktober<br />
täglich ab 10 Uhr, je nach Wetterlage (letzte Schlägerausgabe um<br />
19 Uhr).<br />
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<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 77
HEIMATRÄTSEL IM ALTLANDKREIS<br />
Wappenkunde<br />
A B C D E<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Ein Wappen steht als<br />
Symbol <strong>für</strong> einen Ort, mit dem sich<br />
die einheimischen Bewohner zumeist<br />
i<strong>den</strong>tifizieren — ein Emblem<br />
zur Wiedererkennung. Bisweilen<br />
gehen die Wappen deutscher<br />
Städte bis in das 11. Jahrhundert<br />
zurück. Beschäftigt sich jemand<br />
mit der Heraldik — der Wappenkunde<br />
— wird er nicht selten auf<br />
erstaunliche Bedeutungen einzelner<br />
Symbole stoßen. Meist geben<br />
diese bereits erste Auskünfte<br />
über die Stadtgeschichte oder die<br />
Bedeutung einzelner Ereignisse.<br />
Erst im 16. Jahrhundert entwickelte<br />
sich hingegen die begriffliche<br />
Trennung von „Waffe“ als Kampfgerät<br />
und „Schild“ als Schutzwaffe<br />
zu dem Begriff Wappen in seiner<br />
heutigen Bedeutung. Daher sind<br />
die bekannten Wappen häufig ein<br />
schildförmiges Zeichen — in Anlehnung<br />
an <strong>den</strong> Schild als Schutzwaffe,<br />
wie er einstmals verwendet<br />
wurde. Bei der Gestaltung eines<br />
Wappens <strong>für</strong> eine Stadt müssen<br />
feste Bestimmungen bezüglich<br />
Gestaltung, Bedeutung und Benutzung<br />
eingehalten wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong><br />
Regelwerk geht auf die Heraldik<br />
zurück.<br />
So auch bei <strong>den</strong> zahlreichen Wappen<br />
der Städte und Gemein<strong>den</strong> im<br />
<strong>Altlandkreis</strong>. Wie etwa bei unserem<br />
Wappen A, das durch einen blauen<br />
Balken mit drei liegen<strong>den</strong> Rauten<br />
geteilt wird. Unten ein grüner Lorbeerbaum.<br />
Oben ein wachsender<br />
roter Greifenlöwe mit senkrechter<br />
Flößerstange in <strong>den</strong> Pranken. Vielleicht<br />
ja bereits ein Hinweis auf<br />
<strong>den</strong> sich dahinter verbergen<strong>den</strong><br />
Ort. Wappen B zeigt einen roten<br />
Baum mit sieben Blättern. Ähnlichkeiten<br />
sind hier mit Wappen C nicht<br />
von der Hand zu weisen. Derselbe<br />
Baum, diesmal vor blauem Hintergrund,<br />
belegt mit einem silbernen<br />
Hammer und Bergmannschlägel in<br />
schräger Kreuzung. Völlig anders<br />
ist da das Wappen D: Ein Greifenlöwe,<br />
dargestellt in „verwechselten“<br />
Farben. Abbildung E offenbart indes<br />
ein Wappen, in dem Schwarz<br />
und Grün durch einen gol<strong>den</strong>en<br />
Wellenbalken getrennt sind. Zudem<br />
oben eine gol<strong>den</strong>e Krone, unten<br />
eine wachsende Frauenschuhblüte.<br />
In unserem aktuellen Heimaträtsel<br />
möchten wir von Ihnen also wissen,<br />
zu welchen Gemein<strong>den</strong> im<br />
<strong>Altlandkreis</strong> das jeweilige Wappen<br />
gehört. Wenn Sie die Abbildungen<br />
richtig zuordnen können, schicken<br />
Sie bist 15. <strong>Mai</strong> eine Postkarte an<br />
„der altlandkreis“, Birkland 40,<br />
86971 Peiting. Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an<br />
info@altlandkreis.de.<br />
Dabei bitte die vollständige Absenderadresse<br />
nicht vergessen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
wie immer entscheidet das Los.<br />
Für ausgeprägtes Wappenwissen<br />
gibt es diesmal wieder fünf Familien-Tageskarten<br />
<strong>für</strong> das „Plantsch“<br />
in Schongau zu gewinnen.<br />
Wir wünschen allen Teilnehmern<br />
viel Glück.<br />
tis<br />
Des letzten Rätsels Lösung<br />
Die historisch bedeutsame Hofmarksäule<br />
In unserem letzten Heimaträtsel<br />
haben wir nach einer geschichtsträchtigen<br />
Säule gefragt, die zwischen<br />
Peiting und Rottenbuch am<br />
Wegesrand steht — die Hofmarksäule.<br />
<strong>Das</strong> ganze Ausmaß der<br />
historischen Bedeutung wurde<br />
uns spätestens bewusst, nachdem<br />
uns die Sektion Peiting des<br />
Alpenvereins ihre gesammelten<br />
Unterlagen zur Verfügung gestellt<br />
hat. Schließlich zeichnete der<br />
Ortsverband Peiting des DAV als<br />
Auftraggeber <strong>für</strong> die Restauration<br />
verantwortlich. Aus dem umfangreichen<br />
Material präsentieren wir<br />
Ihnen — mit einem Augenzwinkern<br />
— einen Auszug aus einer<br />
Schrift von Peitings Altbürgermeister<br />
Karl Fliegauf:<br />
„Auf waldiger Anhöhe oberhalb<br />
des ,Ramsauer Gstoag‘ steht neben<br />
der alten Straße, welche von<br />
Peiting nach Rottenbuch führte,<br />
ein interessantes, ehrwürdiges<br />
Denkmal. Es ist die alte Grenze<br />
zwischen der Gerichtsbarkeit der<br />
Hofmark des Klosters Rottenbuch<br />
und der Stadt Landsberg bzw.<br />
des damaligen herzoglich-bayerischen<br />
Landgerichts.<br />
Nach alten Überlieferungen soll<br />
es dort oben an der ,Hofmarksäule‘<br />
geistern. Der Kopf eines<br />
Hingerichteten sei unter der Säule<br />
vergraben. Der ,Gstoag-Pudel‘,<br />
jener zähnefletschende Höllenhund<br />
mit glühen<strong>den</strong> Augen, ginge<br />
dort oben um. Dort oben an<br />
dieser alten Grenze, die auch dem<br />
Berg <strong>den</strong> Namen Schnaitberg<br />
gegeben haben mag, höre man<br />
zu bestimmten Zeiten gellende<br />
Schreie. Manchmal klingt es wie<br />
ein Juhschrei, so dass einem Hören<br />
und Sehen vergehen könnte.<br />
Angeheiterte Burschen forderten<br />
einmal die Erscheinung heraus.<br />
Da hörten sie neben sich diesen<br />
<strong>für</strong>chterlichen Schrei, so dass<br />
ihnen der Spaß vergangen war.<br />
Seitdem wissen es alle und niemand<br />
macht sich mehr darüber<br />
lustig.“<br />
Über <strong>den</strong> letzten Teil der Antwort<br />
darf sich jeder sein eigenes Bild<br />
machen. Schließlich ging es uns<br />
nur um die damalige Grenzbedeutung.<br />
Und diese konnte uns,<br />
neben zahlreichen weiteren Einsendern,<br />
Christine Scheuerer<br />
aus Hohenfurch<br />
und Gertrud Weiß<br />
aus Schongau<br />
korrekt wiedergeben.<br />
Genauso wie<br />
die Peitinger Karl Wöretshofer,<br />
Raphael Perst und<br />
Wolfgang Siegl. Alle hatten<br />
sie Glück bei unserer<br />
Auslosung und durften<br />
sich daher über eine<br />
Familien-Tageskarte ages<br />
eska<br />
<strong>für</strong>s<br />
„Plantsch“ freuen.<br />
tis<br />
78 | der altlandkreis
Für Ihr Pferd. Sicheres<br />
Anwei<strong>den</strong> mit Magnozym ®<br />
Magnozym ®<br />
<strong>für</strong> einen gesun<strong>den</strong> Verdauungstrakt<br />
• reinigt und entgiftet <strong>den</strong> Körper<br />
• bindet selektiv das Ammoniak<br />
• entlastet damit <strong>den</strong> Dickdarm sowie die Leber<br />
Magnozym ® wird eingesetzt bei<br />
- Neigung zu Koliken, Blähungen, Kotwasser,<br />
- Durchfall, Futterumstellungen<br />
- Hufrehe, Übergang auf Weide<br />
- Pfer<strong>den</strong>, die empfindlich auf Nahrungseiweiß<br />
- reagieren<br />
- Rückenproblemen, Gallenbildung<br />
- erhöhten Stresssituationen wie z. B.<br />
- längere Transporte<br />
Nichtraucher und Wunschgewicht mit „Hypno-Active“<br />
Seminare mit Garantie<br />
Peiting | Die Seminare von Peter<br />
Phillip Koss im <strong>Altlandkreis</strong> waren<br />
bisher immer ein überwältigender<br />
Erfolg. Daher freuen wir uns, einen<br />
der bekanntesten Mental-Coaches<br />
Deutschlands zu weiteren vier<br />
Terminen in der Region bewogen<br />
zu haben. Mit seiner einzigartigen<br />
„Hypno-Active-Methode“ hat<br />
er bereits zahlreichen Menschen<br />
dabei geholfen, rauchfrei zu wer<strong>den</strong><br />
oder ihr Wunschgewicht zu<br />
erreichen. „Es ist keine Hypnose,<br />
sondern eine spezielle Form der<br />
Tiefenentspannung, bei der das<br />
Unterbewusstsein in effektiver Art<br />
und Weise aktiviert wird, um die<br />
gewünschten Ergebnisse sicher<br />
zu erzielen“, erklärt Peter Phillip<br />
Koss, der selbst 15 Jahre geraucht<br />
hat. Die Erfolgsquote gibt ihm und<br />
seiner Methode Recht. Etwa 80 bis<br />
90 Prozent der Seminarteilnehmer<br />
sind beispielsweise nach „Nichtraucher<br />
in drei Stun<strong>den</strong>“ auch<br />
tatsächlich rauchfrei. Koss, der<br />
sich bereits seit über 25 Jahren mit<br />
autogener Tiefenentspannung beschäftig,<br />
ist von seiner Arbeit überzeugt.<br />
So können Teilnehmer, die<br />
rückfällig wer<strong>den</strong> oder bei <strong>den</strong>en<br />
sich nach „Wunschgewicht — leicht<br />
erreicht!“ nicht der erhoffte Erfolg<br />
einstellt, das jeweilige Seminar ein<br />
Jahr lang kostenlos wiederholen.<br />
40-Euro-Frühbucherrabatt<br />
Allzu oft war dies wohl nicht der<br />
Fall, schließlich sind mit „Hypno-<br />
Active“ weit über 25 000 Menschen<br />
europaweit Nichtraucher gewor<strong>den</strong>.<br />
Und das ganz ohne Pflaster,<br />
Kaugummi oder Tabletten.<br />
Am 21. <strong>Juni</strong> (18.30 Uhr) gastiert der<br />
Mental-Coach mit seinem Nichtraucher-Seminar<br />
im Sparkassen-<br />
Saal in Peiting. Einen Tag später<br />
an gleichem Ort mit „Wunschgewicht<br />
— leicht erreicht!“, Beginn<br />
ist um 17.30 Uhr. Rauchfrei wer<strong>den</strong><br />
oder sein Wunschgewicht erreichen<br />
kann auch jeder, der an<br />
diesen Tagen keine Zeit hat — und<br />
braucht dazu nicht weit zu fahren.<br />
Schließlich ist Koss am 13. und 14.<br />
<strong>Juni</strong> zu Gast in der Weilheimer<br />
Stadthalle (siehe Anzeige Seite 92).<br />
Wer bis zum 25. <strong>Mai</strong> einen der Termine<br />
unter 08841 / 6082599 oder<br />
auf www.hypno-active.com bucht,<br />
kann ganze 40 Euro sparen. Ganz<br />
zu schweigen von <strong>den</strong> rund 2000<br />
Euro, die ein durchschnittlicher<br />
Raucher in Deutschland jährlich<br />
„verqualmt“ und dann<br />
künftig einspart. tis<br />
> > > IMPRESSUM<br />
Flying Horse ®<br />
Tier-Ernährung Dr. Meyer & Co. KG<br />
Hinterschwaig 46<br />
D-82383 Hohenpeißenberg<br />
Telefon +49 (0) 8805. 92020<br />
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www.iwestshop.de • www.iwest-alpencup.de<br />
„der altlandkreis“<br />
„der altlandkreis“ ist ein Medium von<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
<strong>Mai</strong>l: info@altlandkreis.de<br />
Stand bei Drucklegung im April <strong>2016</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 27000 Exemplare<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine Erscheinungsgewähr<br />
übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
und weitere technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite<br />
www.altlandkreis.de.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe Juli/August <strong>2016</strong>:<br />
Freitag, 24. <strong>Juni</strong> <strong>2016</strong> (Anzeigenschluss: 6. <strong>Juni</strong> <strong>2016</strong>)<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Tobias Schumacher, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Regine Pätz, Rosi Geiger, Gudrun Kropp, Ferdinand Schmalholz<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid, Ferdinand Schmalholz<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung:<br />
Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Christian Lechner, Jonas<br />
Desche, Jutta Kopf, Tim Schmid<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Fotos: Touristinfo Peiting/Winfried Kalbitzer, BSE Pictures, Johann Jilka,<br />
Tobias Schumacher, Peter Ostenrieder, Regine Pätz, Rosi Geiger, Irmgard<br />
Gruber, Tim Schmid, Gudrun Kropp, Trachtenverein Burggern, Theaterstadl<br />
Schongau, Historischer Kreis Schwabsoien-Sachsenried, Emter GmbH, Anton<br />
Feßler, Martin Pfeiffer, Bildungs- und Erholungsstätte Langau e.V., Landjugend<br />
Denklingen, Katharina Ziedek, Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau,<br />
Hoerbiger, Johann Hartmann, Stefan Himml, Rotes Kreuz Schongau,<br />
THW Schongau, Wasserwacht Schongau, Trachtenverein Rott, Die Flüchtlinge<br />
in Bayern 1946 (bayer. Landesamt <strong>für</strong> Statistik und DV), Ida Jahl, Obst- und<br />
Gartenbauverein Steinga<strong>den</strong>, Stefan Jocher, Max Maurer, Stefan Waldner,<br />
Ernährungsberatung Jana Leckel, TSV Schongau-Handball, Herzogsägmühle,<br />
ProLigna GmbH, M. Haseitl Baugesellschaft mbH & Co. Betriebs KG, Bayerische<br />
Zuspitzbahn Bergbahn AG/Hasenauer Architekten, Andreas Kosian,<br />
Kreissparkasse Schongau, Andreas Heyl, wikipedia, Theaterverein Treibhaus,<br />
Tobias Fuhrmann, Fotolia<br />
Erscheinungsweise:<br />
zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
80 | der altlandkreis
Theaterverein Treibhaus führt „Die Henkerstochter“ auf<br />
Spielen vor (Schongaus)<br />
historischer Kulisse<br />
Schongau | Es wird die bisher<br />
größte Aufführungsreihe in der<br />
noch jungen Geschichte des Theatervereins<br />
Treibhaus: Auf die<br />
Bühne kommt das Stück „Die<br />
Henkerstochter“ nach dem Bestseller<br />
von Oliver Pötzsch. Um die<br />
600 Zuschauer wer<strong>den</strong> an <strong>den</strong><br />
Aben<strong>den</strong> von 15. bis 17. Juli und<br />
20. bis 24. Juli am Bürgermeiser-<br />
Schaegger-Platz erwartet. Bereits<br />
im Januar spielte Treibhaus mit<br />
„Ein Käfig voller Narren“ im Modeon<br />
Marktoberdorf sein bis dato<br />
umfangreichstes Projekt, welches<br />
mit der Inszenierung der „Henkerstochter“<br />
nochmals getoppt<br />
wer<strong>den</strong> soll.<br />
Seit Schulzeiten<br />
vereint<br />
Im Januar 2013 gründete sich der<br />
Theaterverein Treibhaus. Schon<br />
zu Schulzeiten spielten die sieben<br />
Gründungsmitglieder in vielen<br />
Theaterstücken und Musicals zusammen<br />
und profitierten dabei<br />
von Lehrerin Christiane Treib, die<br />
auch nach deren Abitur mit <strong>den</strong><br />
Jungschauspielern einige Stücke<br />
inszeniert hat. „2013 war genau<br />
der richtige Zeitpunkt, um uns<br />
auf eigene Beine zu stellen“, erinnert<br />
sich Michael Boos, erster<br />
Vorsitzender des Vereins. Neben<br />
dem Höhepunkt im Modeon haben<br />
die jungen Schauspieler zahlreiche<br />
weitere Stücke adaptiert;<br />
die Herzogsägmühle nennt Boos<br />
zudem „einen wichtigen Kooperationspartner“.<br />
Bislang wur<strong>den</strong><br />
hauptsächlich Komödien gespielt,<br />
zusätzlich zwei Dramen — „um uns<br />
als Schauspieler weiterzuentwickeln“,<br />
wie Boos beschreibt.<br />
Kooperation mit dem<br />
Schongauer Sommer<br />
Maximilian Geiger, ebenfalls<br />
Gründungsmitglied, hat „Die<br />
Henkerstochter“ in zahlreichen<br />
Arbeitsstun<strong>den</strong> und mit Unterstützung<br />
seiner Vereinskollegen<br />
Dominik Nierer und Eleyne Wenninger<br />
adaptiert. Schon bei seiner<br />
ersten Begegnung mit dem Bestseller<br />
im Jahr 2008 habe er die<br />
Rolle des Medicus Simon Fronwieser<br />
wie einen Theatertext gelesen<br />
und sich <strong>den</strong> Roman als Film<br />
oder Theater vorgestellt. „<strong>Das</strong>s<br />
es wirklich so passieren würde,<br />
damit habe ich nicht gerechnet“,<br />
blickt Geiger zurück. Nach einem<br />
Gespräch im Anschluss einer Lesung<br />
des Autors Oliver Pötzsch<br />
bekam er die Erlaubnis, <strong>den</strong> Roman<br />
<strong>für</strong> die Bühne umzuschreiben.<br />
Anfangs noch als kleines<br />
Treibhaus-internes Theater im<br />
Kulturzentrum Schwabniederhofen<br />
geplant, erhielt er rasch<br />
großen Zuspruch von seinen<br />
Vereinsmitgliedern sowie Außenstehen<strong>den</strong>.<br />
„Der Roman<br />
gehört auf eine Schongauer<br />
Bühne“, lautete der allgemeine<br />
Tenor. Treibhaus wandte<br />
sich also an Schongaus Bürgermeister<br />
Falk Sluyterman,<br />
der <strong>den</strong> jungen Verein, begeistert<br />
von dessen Idee, an <strong>den</strong><br />
Vorsitzen<strong>den</strong> des „Schongauer<br />
Sommers“, Manfred Wodarczyk,<br />
verwies. Gemeinsam wurde<br />
ein Konzept entwickelt, um das<br />
Projekt im großen Rahmen auf der<br />
Freiluftbühne am Schaegger-Platz<br />
realisieren zu können. „Mit der<br />
Stadtmauer und dem Turm — die<br />
perfekte Kulisse“, freut sich Michael<br />
Boos; ebenso über die Unterstützung<br />
der Stadt Schongau,<br />
die das Vorhaben mit 15 000 Euro<br />
bezuschusst.<br />
Proben laufen<br />
auf Hochtouren<br />
Seit Februar laufen die Proben<br />
auf Hochtouren. Zunächst einmal<br />
wöchentlich geplant, verdichten<br />
sich die Termine, je näher die<br />
Auftritte rücken. „Die im Oktober<br />
Die Schauspieler der „Henkerstochter“ mit Autor Oliver Pötzsch (vierter<br />
von links)<br />
ausgesuchten Schauspieler sind<br />
allesamt höchst motiviert“, zeigt<br />
sich Maximilian Geiger begeistert<br />
von seinem Ensemble, welches<br />
eine Altersspanne von sechs Jahren<br />
bis Mitte 70 aufweist. Die Art<br />
des Regieführens beim Treibhaus<br />
sei indes eher unkonventionell.<br />
„Ich bin zwar der Regisseur, der<br />
einen koordinativen Überblick haben<br />
muss, werde jedoch durch ein<br />
mehrköpfiges Team unterstützt“,<br />
erklärt Geiger. So ergebe sich der<br />
Vorteil, dass jeder auf der Bühne<br />
auftreten könne, ein prüfender<br />
Blick von außen <strong>den</strong>noch stets<br />
gewährleistet sei. Es ist eben die<br />
junge und dynamische Art dieses<br />
Theatervereins, auf die sich die<br />
Zuschauer an acht Aben<strong>den</strong> im<br />
Juli freuen dürfen.<br />
tis<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 81
82 | der altlandkreis
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>Mai</strong> bis 30. <strong>Juni</strong> <strong>2016</strong><br />
SO 01.05.<br />
<strong>Mai</strong>feiertag<br />
WO UND WANN HEUTE<br />
MAIBÄUME AUFGESTELLT<br />
WERDEN, FINDEN SIE AUF DEN<br />
SEITEN 4 / 5<br />
PEITING<br />
8.00 Uhr<br />
Fischermesse an der Butzauer<br />
Kapelle mit anschließendem<br />
Frühschoppen an der Fischerhütte<br />
am Deutensee<br />
SCHWABSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiede-Museum<br />
geöffnet. Eintritt frei<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 bis 16.00<br />
Golferlebnistag Auf der Gsteig.<br />
Kostenfreies „Golfschnuppern“<br />
<strong>für</strong> die gesamte Familie<br />
14.30 Uhr<br />
Ankneippen am Kneippbecken<br />
WIES<br />
16.00 Uhr<br />
Festliches Auftaktkonzert zum<br />
Festjahr Dominikus Zimmermann<br />
in der Wieskirche<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 Uhr<br />
Vernissage der Fotoausstellung<br />
„Impressionen – Bayern, Namibia<br />
und USA“ von Roland Richter im<br />
Museum im Bierlinghaus.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus<br />
geöffnet. Eintritt: 2,50 €<br />
20.00 Uhr<br />
Sonntagskonzert der Blaskapelle<br />
auf dem Kirchplatz. Bei schlechter<br />
Witterung im Kurhaus<br />
PEITING<br />
MO 02.05.<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesenachmittag <strong>für</strong> Kinder<br />
in der Bücherei<br />
HOHENFURCH<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V.<br />
in der Bücherei<br />
HOHENFURCH<br />
DI 03.05.<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />
Generation im Rathaus<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 Uhr<br />
Outdoor Fitness <strong>für</strong> Alle, in der<br />
Natur und unter professioneller<br />
Anleitung. Weitere Infos und<br />
Anmeldung unter 0171 / 4587890<br />
18.00 Uhr<br />
Radltour mit dem Alpenverein.<br />
Dauer ca. 1,5 Stun<strong>den</strong>.<br />
Gäste willkommen. Treffpunkt am<br />
Gasthof Holler<br />
PREM<br />
18.00 Uhr<br />
Geführte Moorwanderung durch<br />
das Premer Moor. Mit anschließendem<br />
Grillabend. Anmeldung<br />
bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />
21.00 Uhr<br />
Geführte Nachtwanderung „Verschollen<br />
im Moor“. Wer möchte,<br />
kann bereits ab 20 Uhr am Moorbad<br />
eintreffen und am Grillen<br />
der Moorwanderung teilnehmen.<br />
Anmeldung bis 11.30 Uhr unter<br />
08862 / 7256<br />
PEITING<br />
MI 04.05.<br />
8.30 Uhr<br />
Radltour mit Fini Schilcher nach<br />
Bad Bayersoien. Mit Führung am<br />
Lötschmüller Hof und Barfußparcours<br />
am Soier See. Weitere Infos<br />
und Anmeldung (bis 3.5.) unter<br />
08861 / 6535. Treffpunkt an der<br />
Schnaidbergalm<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Kulturfrühling im Kuhstall mit<br />
dem „Orchester Kurzweil“ im<br />
Schäferwirt. Siehe Seite 23<br />
BURGGEN<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Roatherhaus<br />
LECHBRUCK<br />
15.00 Uhr<br />
Café International im Café Andrea<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus<br />
geöffnet. Eintritt: 2,50 €<br />
20.30 Uhr<br />
Weisenblasen auf dem Soier See<br />
DENKLINGEN<br />
19.00 Uhr<br />
Florianstag zum 140-Jährigen der<br />
Freiwilligen Feuerwehr. 19 Uhr:<br />
Gottesdienst in der Pfarrkirche.<br />
20 Uhr: Festabend im Pfarrheim<br />
SCHONGAU<br />
DO 05.05.<br />
Christi Himmelfahrt<br />
11.00 Uhr<br />
Traditionelles Kesselfeischessen<br />
zum Vatertag im Trachtenheim.<br />
Eintritt frei. Tischreservierung unter<br />
08861 / 2595988<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE DES ROTEN KREUZ<br />
PEITING<br />
12.00 bis 14.00 Uhr<br />
Kesselfleischessen des Kleingartenvereins<br />
auf dem Vereinsgelände.<br />
Anmeldung unter 08861 / 258635<br />
HOHENFURCH<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
SCHWABBRUCK<br />
Vormittags<br />
Vatertagsfrühschoppen im<br />
Sportheim<br />
INGENRIED<br />
12.30 Uhr<br />
Tag des Fußballs auf dem Sportplatz<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 Uhr<br />
Flohmarkt auf dem Parkplatz vom<br />
EVG Markt. Ausstellerinfos unter<br />
08861 / 9920<br />
11.30 Uhr<br />
Vatertagsfeier im Schützenheim<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
14.00 Uhr<br />
Vatertagsfeier mit der Musikkapelle<br />
im Kunstcafé am Tor<br />
Freitag, 13. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Peiting, Lentner-Schule<br />
Freitag, 20. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Monatag, 23. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Montag, 30. <strong>Mai</strong> 17.00 bis 20.00 Uhr Rott, Volksschule<br />
Montag, 30. <strong>Mai</strong> 16.30 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle<br />
Dienstag, 14. <strong>Juni</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Altenstadt, Grundschule<br />
Freitag, 24. <strong>Juni</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Fuchstal, Mittelschule<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 83
Donnerstag, 5. <strong>Mai</strong><br />
Vatertag<br />
alle Väter erhalten zu Ihrem Essen<br />
eine Maß Bier, ohne Essen eine Halbe<br />
Sonntag, 8. <strong>Mai</strong><br />
Muttertag<br />
Alle Mütter erhalten zu Ihrem Essen<br />
eine Maß Bier, ohne Essen eine<br />
Halbe oder einen Biercocktail<br />
Gipsmühlweg 5<br />
87645 Schwangau<br />
Tel. 08362/92 64 68 - 0<br />
www.schlossbrauhaus.de<br />
BÖBING<br />
9.30 Uhr<br />
Gemeinschafts-Vatertagsradeln<br />
„5-Seen Tour“ des Alpenvereins.<br />
Treffpunkt am Schulparkplatz<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 Uhr<br />
Vernissage Fotoausstellung<br />
„Blickwinkel“ im Kurhaus<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert des Männerchors Böbing<br />
im Kurhaus. Eintritt frei<br />
ROTT<br />
11.00 Uhr<br />
Dorffest zum Vatertag des Reservistenvereins<br />
mit Kesselfleisch<br />
und nachmittags Kaffee und<br />
Kuchen am Bunker<br />
KINSAU<br />
11.00 Uhr<br />
Vatertagsfrühschoppen der Blaskapelle<br />
an der Mehrzweckhalle<br />
EPFACH<br />
9.30 Uhr<br />
Vatertagsturnier der Abt. Eisstock<br />
des TSV am Haus der Vereine<br />
SCHONGAU<br />
FR 06.05.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten: 4 €<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
mit Vortrag „Hausnotruf“ von<br />
Frau Hechtel von <strong>den</strong> Johannitern<br />
im evang. Pfarrheim<br />
PEITING<br />
8.00 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt auf dem Hauptplatz<br />
84 | der altlandkreis<br />
SCHWABSOIEN<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert der Sachsenrieder Blaskapelle<br />
in der Gemeindehalle<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Kulturfrühling im Kuhstall mit <strong>den</strong><br />
local heroes „Funk Off“ und „Last<br />
Glow“ im Schäferwirt. Eintritt frei,<br />
freiwilige Spen<strong>den</strong><br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Familienwanderung entlang der<br />
Stationen der Flößerei „Auf <strong>den</strong><br />
Spuren der Flößer“ mit anschl.<br />
Besuch im Flößermuseum.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />
Anmeldung bis 5.5. (17 Uhr) unter<br />
08862 / 987830<br />
STEINGADEN<br />
14.30 bis 17.00 Uhr<br />
Muttertags-Basteln <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche bei Familie<br />
Eicher, Prämonstratenserstraße 4<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Historische Tunnelführung mit<br />
Josef <strong>Mai</strong>er durch <strong>den</strong> Kanal<br />
zwischen Oberem See und Soier<br />
See sowie durch sein landwirtschaftliches<br />
Museum. Treffpunkt<br />
am Lötschmüllerhof. Kosten: 2 €<br />
SCHONGAU<br />
SA 07.05.<br />
9.30 bis 12.30 Uhr<br />
Faires Frühstück im Weltla<strong>den</strong><br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Kleiner Gartentag mit vielfältigem<br />
Programm und verschie<strong>den</strong>en<br />
Infostän<strong>den</strong> am Bürgermeister-<br />
Schaegger-Platz. Bei schlechter<br />
Witterung im Kirstein-Haus<br />
10.00 Uhr<br />
Neueröffnung von Heim & Hobby<br />
— Malen, Basteln, Dekorieren in<br />
der Münzstraße 27<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Stadtführung mit der „Henkerstochter“<br />
durch das mitteralterliche<br />
Schongau zu Schauplätzen des<br />
Romans von Oliver Pötzsch. Kosten:<br />
10 € (inkl. Trunk und Spezerei).<br />
Anmeldung unter 08861 / 214181<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Da Roagaspitz“ vom<br />
Theaterstadl im Trachtenheim.<br />
Karten: 12 €. VVK bei der Bäckerei<br />
Michl. Weitere Infos auf Seite 7<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kulinarische Wanderung „Ammer<br />
entdecken und Kräuter schmecken“.<br />
Treffpunkt ist am Wanderparkplatz<br />
an der Schnalz. Für Kinder<br />
ab 5 Jahren. Weitere Infos und<br />
Anmeldung unter 08867 / 913661<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Führung an der Villa Rustica.<br />
Eintritt frei, Spen<strong>den</strong> erwünscht<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Frühlingsflohmarkt auf dem<br />
Dorfplatz<br />
HOHENFURCH<br />
14.00 Uhr<br />
Gartengestaltung mit Kaffee<br />
und Kuchen bei Birgit Trapp,<br />
Stockstraße 16. Anmeldung unter<br />
08861 / 9093112<br />
INGENRIED<br />
10.00 Uhr<br />
Muttertagsbasteln in der<br />
Mehrzweckhalle<br />
LECHBRUCK<br />
8.30 Uhr<br />
Flößer-Viktualienmarkt neben<br />
dem Rathaus. Ausstellerinfos<br />
unter 08862 / 77878<br />
20.00 Uhr<br />
Jahreskonzert der Musikkapelle<br />
in der Lechhalle<br />
STEINGADEN<br />
10.00 bis 11.30 Uhr<br />
Pflanzentauschbörse bei Familie<br />
Leimbach, Kindergartenweg 5<br />
WIES<br />
17.00 Uhr<br />
Musik und Wort in der Wieskirche<br />
ROTTENBUCH<br />
13.00 Uhr<br />
Pflanzenflohmarkt beim Fohlenhof<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
18.00 Uhr<br />
Nachtfischen am Soier See.<br />
Kosten: 7,50 €<br />
SCHONGAU<br />
SO 08.05.<br />
Muttertag<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Da Roagaspitz“ vom<br />
Theaterstadl im Trachtenheim.<br />
Karten: 12 €. VVK bei der Bäckerei<br />
Michl. Weitere Infos auf Seite 7<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Frühlingsflohmarkt auf dem<br />
Dorfplatz<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Briefmarken- und Münztag der<br />
Sammlerfreunde Peiting und Umgebung<br />
e.V. in der Deckerhalle.<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Kleintierzüchterschau im Haus<br />
der Vereine<br />
11.30 bis 14.00 Uhr<br />
Muttertags-Buffet im Hotel Auf<br />
der Gsteig. Kosten: 28,50€. Reservierung<br />
unter 08862 / 98770
STEINGADEN<br />
LECHBRUCK<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
ROTTENBUCH<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 Uhr<br />
1. Konzert der Reihe „Festlicher<br />
Sommer in der Wies“ mit „Alte<br />
Musik in jungen Hän<strong>den</strong>“ im<br />
Welfenmünster. Karten: 20 €.<br />
VVK in <strong>den</strong> Touristinfos Schongau<br />
und Steinga<strong>den</strong>, Süße Hanni und<br />
Kreisboten-Ticketservice in der<br />
Sparkasse Weilheim. Weitere Infos<br />
auf Seite 51<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Jugend musiziert“ des<br />
Nachwuchses der Blaskapelle im<br />
Kurhaus. Eintritt frei<br />
HOHENFURCH<br />
MO 09.05.<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
INGENRIED<br />
8.45 Uhr<br />
Ge<strong>den</strong>kgottesdienst in der Pfarrkirche<br />
SCHONGAU<br />
DI 10.05.<br />
19.30 Uhr<br />
Filmvortrag „Der Bayerische Lech,<br />
ge<strong>für</strong>chtet — geliebt — gefangen“<br />
von Heinz Förder im Sparkassenforum.<br />
Eintritt frei<br />
HOHENFURCH<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />
Generation im Rathaus<br />
BERNBEUREN<br />
14.30 bis 17.00 Uhr<br />
Rentnerhoagart in der Honeleshofstube<br />
18.00 Uhr<br />
Outdoor Fitness <strong>für</strong> Alle, in der Natur<br />
und unter professioneller Anleitung.<br />
Anm. unter 0171 / 4587890<br />
18.00 Uhr<br />
Radltour mit dem Alpenverein.<br />
Ca. 1,5 Stun<strong>den</strong>. Gäste willkommen.<br />
Treffpunkt am Gasthof Holler<br />
PREM<br />
18.00 Uhr<br />
Geführte Moorwanderung durch<br />
das Premer Moor. Mit anschließendem<br />
Grillabend. Anmeldung<br />
bis Di., 11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />
21.00 Uhr<br />
Geführte Nachtwanderung „Verschollen<br />
im Moor“. Wer möchte,<br />
kann bereits ab 20 Uhr am Moorbad<br />
am Grillen der Moorwanderung<br />
teilnehmen. Anmeldung bis<br />
Di., 11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 Uhr<br />
Theater „Herkules der Musterstier“,<br />
ein Lustspiel in drei Akten<br />
von Marianne Santl im Kurhaus.<br />
Eintritt: 9 €<br />
LUDENHAUSEN<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hoagarta im Pfarrheim<br />
PEITING<br />
MI 11.05.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
15.00 Uhr<br />
Café International im Café Andrea<br />
BÖBING<br />
14.30 Uhr<br />
Kinderkino „Dr. Proktors Pupspulver“<br />
in der Bücherei<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus<br />
geöffnet. Eintritt: 2,50 €<br />
20.30 Uhr<br />
Weisenblasen auf dem Soier See<br />
APFELDORF<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Rio 2“ im Kindergarten<br />
PENZBERG<br />
ganztags<br />
Bewerbungsschluss zum Karrieretag<br />
bei Roche. Weitere Infos siehe<br />
Anzeige Seite 8.<br />
HOHENFURCH<br />
DO 12.05.<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Kulturfrühling im Kuhstall mit<br />
Christian Springer — „Trotzdem“<br />
beim Schäferwirt. Siehe Seite 23<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Führung durch Lechbruck mit<br />
der Ratschkatl. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Kosten: 5 € / 3 € (Kinder).<br />
Anmeldung bis 11.5., (12 Uhr) unter<br />
08862 / 987830<br />
STEINGADEN<br />
14.00 Uhr<br />
Vortrag „Lachen ist die beste<br />
Medizin“ mit Dr. Ernst Weeber<br />
im Pfarrheim<br />
15.00 Uhr<br />
Vorlesestunde in der Bücherei im<br />
Fohlenhof. Für Kinder bis 7 Jahre<br />
11.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 Uhr<br />
Flötenkonzert mit der Flötenklasse<br />
der Musikschule Garmisch-<br />
Partenkirchen in der Gunklstube.<br />
Eintritt frei<br />
WEILHEIM<br />
18.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe bei<br />
Depressionen in <strong>den</strong> Räumen des<br />
Kreisjugendrings<br />
SCHONGAU<br />
FR 13.05.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 4 €<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Da Roagaspitz“ vom<br />
Theaterstadl im Trachtenheim.<br />
Karten: 12 €. VVK bei der Bäckerei<br />
Michl. Weitere Infos auf Seite 7<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Pferdekutschfahrt rund um Peiting.<br />
Weitere Infos und Anmeldung<br />
(bis 12 Uhr) unter 08861 / 66231 und<br />
08861 / 6535<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Josef-Friedrich-Lentner-Grundschule<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
17.00 Uhr<br />
4. Schmankerlabend mit <strong>den</strong><br />
Lechroaner Spitzbuam und der<br />
Big Band der Knappschafts- und<br />
Trachtenkapelle im Festzelt auf<br />
dem Hohen Peißenberg<br />
10.00 Uhr<br />
Familienwanderung entlang der<br />
Stationen der Flößerei „Auf <strong>den</strong><br />
Spuren der Flößer“ mit anschließendem<br />
Besuch im Flößermuseum.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />
Weitere Infos und Anmeldung bis<br />
12.5. (17 Uhr) unter 08862 / 987830<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Gretchen 89 ff.“ von<br />
Lutz Hübner aus Goethes „Faust“<br />
im Stadttheater. VVK ab 11.5. im<br />
Veranstaltungsbüro oder unter<br />
089 / 367909<br />
SCHONGAU<br />
SA 14.05.<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Da Roagaspitz“ vom<br />
Theaterstadl im Trachtenheim.<br />
Karten: 12 €. VVK bei der Bäckerei<br />
Michl. Weitere Infos auf Seite 7<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Führung an der Villa Rustica.<br />
Eintritt frei, Spen<strong>den</strong> zum Unterhalt<br />
der Anlage erwünscht<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
10.00 Uhr<br />
Sportfest auf dem Gelände.<br />
Anmeldung vor Ort möglich. Anmeldung<br />
eines Fußballteams bitte<br />
unter 08861 / 219-106 oder -107<br />
oder -108<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.30 Uhr<br />
Pflanzentauschmarkt mit Kaffee<br />
und Kuchen am Presshaus<br />
ROTTENBUCH<br />
8.00 Uhr<br />
Flohmarkt am Campingplatz<br />
mai / juni <strong>2016</strong> | 85
in Schongau und im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
an der Romantischen Straße<br />
Stadt-Führungen:<br />
<strong>Mai</strong> – Oktober, Freitag, 16.00 Uhr<br />
zusätzlich im Juli und September, Dienstag, 14.00 Uhr<br />
Themen-Führungen:<br />
- Mit der Henkerstochter durch das mittelalterliche Schongau<br />
- Schongaus Stadt- und Lechgeschichten<br />
- Neue Führung: Drunt’n beim Henker<br />
Führungen im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
Kinder-Führungen<br />
Tourist Information Schongau . Tel. 08861 214-181 . www.schongau.de<br />
KULTURPROGRAMM<br />
DER STADT WEILHEIM <strong>2016</strong><br />
STADTTHEATER WEILHEIM i.OB<br />
3er TheaterAbo.<br />
ca. 20% sparen !<br />
Im Veranstaltungsbüro<br />
der Stadt Weilheim<br />
20.00 Uhr<br />
Volkstanz in der Gemeindehalle<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.00 Uhr<br />
CD-Vorstellung der Blaskapelle im<br />
Dorfstadl. Eintritt frei<br />
LUDENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Indie Pop Rock Konzert mit „Mary<br />
Lou“ im Happerger. Eintritt: 10 €<br />
ROTT<br />
14.00 Uhr<br />
Pflanzentauschmarkt des Gartenbauvereins<br />
auf dem Dorfplatz<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Gretchen 89 ff.“ von<br />
Lutz Hübner aus Goethes „Faust“<br />
im Stadttheater. VVK ab 11.5. im<br />
Veranstaltungsbüro oder unter<br />
089 / 367909<br />
SCHONGAU<br />
SO 15.05.<br />
Pfingstsonntag<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Da Roagaspitz“ vom<br />
Theaterstadl im Trachtenheim.<br />
Karten: 12 €. VVK bei der Bäckerei<br />
Michl. Weitere Infos auf Seite 7<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 Uhr<br />
Weinfest im Festzelt auf dem<br />
Hohen Peißenberg<br />
SCHWABSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiede-Museum<br />
geöffnet. Eintritt frei<br />
ROTTENBUCH<br />
20.00 Uhr<br />
Standkonzert mit der Musikkapelle<br />
und dem Trommlerzug<br />
im Klosterhof<br />
WILDSTEIG<br />
20.00 Uhr<br />
Pfingstsingen in der Gemeindehalle<br />
HOHENFURCH<br />
MO 16.05.<br />
Pfingstmontag<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
SCHWABSOIEN<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Mühlentag im Ortsgebiet.<br />
Weitere Infos auf Seite 15<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Hammerschmiede-Museum<br />
geöffnet. Eintritt frei<br />
BERNBEUREN<br />
10.00 Uhr<br />
Flohmarkt in der Auerberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 Uhr<br />
Vogelkundliche Führung am<br />
Oberen Lechsee. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Kosten: 5 € / 2 € (Kinder<br />
6 — 15 Jahre)<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 Uhr<br />
Theater „Jetzt g’hörst der Katz“<br />
— ein Lustspiel in drei Akten von<br />
Ulla Kling im Kurhaus. Eintritt: 9 €<br />
DI 17.05.<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 Uhr<br />
Outdoor Fitness <strong>für</strong> Alle, in der<br />
Natur und unter professioneller<br />
Anleitung. Weitere Infos und Anmeldung<br />
unter 0171 / 4587890<br />
18.00 Uhr<br />
Radltour mit dem Alpenverein.<br />
Dauer ca. 1,5 Stun<strong>den</strong>. Gäste<br />
willkommen. Treffpunkt am Gasthof<br />
Holler<br />
20.00 Uhr<br />
Alphornblasen auf dem Floß am<br />
Bootsverleih<br />
PREM<br />
18.00 Uhr<br />
Geführte Moorwanderung durch<br />
das Premer Moor. Mit anschließendem<br />
Grillabend. Anmeldung<br />