Altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Mai/Juni 2016
Maibaumaufstellen im Schongauer Land - Die Feuerwehrler Hubert Wasl und Werner Berchtold auf der Roten Couch - Die Bildungsstätte Langau - Füllfederhalter aus Holz, made bei uns - Schüler aus der Region bei Jugend forscht - das private Kutschenmuseum von Johann Hartmann - Das Ehrenamt beim Roten Kreuz - 70 Jahre Trachtenverein Rottachtaler - Offene Gartentür in Birkland und Schwabsoien - Public Viewing in der Schloßberghalle Peiting zur Fußball-EM - Das Projekt Transalp am Gymnasium Schongau - Worauf kommt es bei einer Bewerbung an? - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Veranstaltungskalender über 2 Monate
Maibaumaufstellen im Schongauer Land - Die Feuerwehrler Hubert Wasl und Werner Berchtold auf der Roten Couch - Die Bildungsstätte Langau - Füllfederhalter aus Holz, made bei uns - Schüler aus der Region bei Jugend forscht - das private Kutschenmuseum von Johann Hartmann - Das Ehrenamt beim Roten Kreuz - 70 Jahre Trachtenverein Rottachtaler - Offene Gartentür in Birkland und Schwabsoien - Public Viewing in der Schloßberghalle Peiting zur Fußball-EM - Das Projekt Transalp am Gymnasium Schongau - Worauf kommt es bei einer Bewerbung an? - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Veranstaltungskalender über 2 Monate
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Die „Integrierte Leitstelle Oberland“ in Weilheim<br />
Vom Schlüsselbund und<br />
der Aufregung gefordert<br />
Weilheim | Manchmal erzählen<br />
nicht nur Worte, sondern auch Zahlen<br />
jede Menge. Etwa über die „Integrierte<br />
Leitstelle Oberland (ILS)“<br />
an der Johannes-Damrich-Straße<br />
in Weilheim. Sie ist zuständig <strong>für</strong><br />
die „nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr“,<br />
erklärt ihr Leiter Helmut<br />
Ochs. <strong>Das</strong> bedeutet: Alle Notrufe<br />
über die Telefonnummer 112 aus<br />
<strong>den</strong> Landkreisen Weilheim-Schongau,<br />
Garmisch-Partenkirchen und<br />
Bad Tölz-Wolfratshausen laufen in<br />
Weilheim zusammen: „An einem<br />
normalen Tag in 24 Stun<strong>den</strong> rund<br />
500 Anrufe“, überschlägt Ochs.<br />
Nicht alle seien echte Notrufe,<br />
auch Auskünfte wür<strong>den</strong> eingeholt,<br />
manche Menschen verwählen sich.<br />
„Pro Tag veranlassen wir zirka 180<br />
bis 200 Einsätze“, fasst der Leitstellenleiter<br />
zusammen. Beim Orkan<br />
„Niklas“ gingen im vergangenen<br />
Jahr allerdings über 2 000 Notrufe<br />
in nur neun Stun<strong>den</strong> ein. Und es<br />
gibt die sogenannten „Hosentaschenanrufe“:<br />
Bei <strong>den</strong>en klingelt<br />
es in der ILS, weil in ein Handy die<br />
Die sechs Hauptarbeitsplätze mit Großbildschirmen. Hier verfolgen Fachleute<br />
unter anderem Rettungseinsätze und koordinieren Einsatzkräfte.<br />
112 eingetippt wurde — von Schlüsselbün<strong>den</strong><br />
oder Schminkutensilien<br />
in Handtaschen, die Smartphones<br />
versehentlich traktieren.<br />
Die Zahl der Anrufe ist von vielen<br />
Faktoren abhängig: „Im Sommer<br />
passiert mehr, weil sich das Freizeitverhalten<br />
der Menschen ändert<br />
— wenn es draußen heiß ist, dann<br />
haben wir wetterabhängig mehr zu<br />
tun, und zur Urlaubszeit herrscht<br />
mehr Verkehr auf <strong>den</strong> Straßen,<br />
wogegen bei schlechtem Wetter<br />
niemand Motorrad fährt“, weiß<br />
Ochs. Schwerpunktmäßig wird<br />
um Hilfe gerufen nach Verkehrs-,<br />
Haus- oder Freizeitunfällen, bei sogenannten<br />
„internistischen Notfällen“<br />
wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.<br />
Dann alarmiert die Leitstelle<br />
Rettungswagen, Notarzt oder<br />
einen der Rettungshubschrauber<br />
in Augsburg, Kempten, München,<br />
Murnau oder Reutte.<br />
„Die Feuerwehren wer<strong>den</strong> bei<br />
technischen Hilfeleistungen, Unfällen<br />
und natürlich Brän<strong>den</strong> alarmiert“,<br />
erzählt Ochs. Um entschei<strong>den</strong><br />
zu können, welcher Umfang<br />
<strong>für</strong> einen Einsatz nötig ist, im Fachjargon<br />
„bedarfsgerecht zu alarmieren“,<br />
fragt der jeweilige ILS-Disponent<br />
ein „Meldebild“ ab, in dem er<br />
möglichst viele Informationen vom<br />
Anrufer zu erhalten versucht. Doch<br />
manchen Menschen falle vor Aufregung<br />
selbst eine Antwort auf die<br />
einfachen fünf W-Fragen schwer:<br />
Was? Wo? Wer? Wann? Wie? Für<br />
besondere Situationen wie beim<br />
Orkan „Niklas“ stehen in der ILS<br />
bis zu 14 Telefonplätze bereit, „und<br />
dort sitzen Fachleute, die haben<br />
schon zig-tausendfach Notrufe abgefragt“,<br />
beruhigt Ochs.<br />
Die ILS ist im Zwölf-Stun<strong>den</strong>-Zweischicht-Betrieb<br />
sieben Tage die<br />
Woche rund um die Uhr besetzt,<br />
nachts mit drei, tagsüber bis zu<br />
fünf Disponenten. Insgesamt beschäftigt<br />
das Bayerische Rote Kreuz<br />
in Weilheim 28 hauptamtliche<br />
Mitarbeiter. Darunter sind auch IT-<br />
Fachleute und Systembetreuer, die<br />
sich etwa ums Funktionieren der<br />
neuen digitalen Funktechnik kümmern,<br />
die 2015 zum G7-Gipfel in<br />
der hiesigen ILS als erstes bayernweit<br />
eingeführt wurde. Oder um<br />
die Software-Programme des Einsatzleitsystems,<br />
das die aktuellen<br />
Standorte der Rettungshubschrauber<br />
und -fahrzeuge in Echtzeit auf<br />
Bildschirme überträgt, geografische<br />
oder meteorologische Daten<br />
anzeigt und anderes mehr. <strong>Das</strong><br />
gesamte System ist über Notstrom<br />
ausfallsicher, seit 2010 im Einsatz,<br />
und entwickle sich „dynamisch<br />
immer weiter“, sagt Ochs. Wie mit<br />
der Umstellung auf Digitalfunk, die<br />
erhebliche Verbesserungen gebracht<br />
habe — in der Sprachqualität,<br />
der Gebietsabdeckung und der<br />
Informationsübertragung, weil neben<br />
dem gesprochenen Wort nun<br />
auch Standorte über- und ermittelt<br />
wer<strong>den</strong> können.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die Arbeit als<br />
ILS-Disponent ist eine Ausbildung<br />
zum Rettungsassistenten und eine<br />
feuerwehrtechnische Ausbildung.<br />
„Doch Leute, die in bei<strong>den</strong> Bereichen<br />
ausgebildet sind, sind dünn<br />
gesät“, weiß Helmut Ochs. Deshalb<br />
müssen die Disponenten, die diese<br />
Doppelqualifikation nicht besitzen,<br />
weiterqualifizierende Lehrgänge<br />
an einer der drei bayerischen<br />
Feuerwehrschulen absolvieren.<br />
Zusätzlich durchlaufen Neueinsteiger<br />
eine zirka einjährige interne<br />
Ausbildung und nochmals einen<br />
Leitstellenlehrgang, etwa an der<br />
Feuerwehrschule Geretsried.<br />
Helmut Ochs selbst war einst nach<br />
dem Zivildienst „beim Roten Kreuz<br />
hängen geblieben, weil mir das<br />
viel Spaß gemacht hat“. 16 Jahre<br />
lang flog der gebürtige Franke als<br />
Rettungsassistent im Hubschrauber<br />
mit, wurde dann stellvertretender<br />
Leiter der Leitstelle in Nürnberg,<br />
dann deren Chef in Traunstein, nun<br />
ist der 64-Jährige seit acht Jahren<br />
in Weilheim tätig.<br />
ts<br />
lip-Flop und Hausschuhe nach Ma<br />
<br />
<br />
Benjamin Schwarz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
inlagen nach Ma<br />
<br />
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