Altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Mai/Juni 2016

SAG’ MAL, DIESMAL MIT
Vera Scharding
In den
Hauptrollen:
Sandra Siebert
Florian Schilcher
Jackl Klein
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Reichling | Sie besucht ein musisches
Gymnasium in München,
steht kurz vor dem Abschluss des
Leistungsabzeichens in Gold mit
ihrer Klarinette und ist die Älteste
von sieben Geschwistern. Sie ist 17
Jahre alt und schon ziemlich zielstrebig
unterwegs. „Sag’ mal ...“
haben wir Vera Scharding aus
Reichling gefragt.
Würdest Du Dich als begeisterte
Musikerin bezeichnen?
Eigentlich ja, Musik begleitet mich
mein ganzes Leben. Schon im Kindergarten
war ich in der musikalischen
Früherziehung, dann hab
ich Flöte und Klavier gelernt und
in der dritten Klasse mit Klarinette
angefangen. Zwischendurch gab
es auch mal eine Zeit, als ich keine
Lust zum Üben hatte, dann hat
die Mama mich ein bisserl gedrillt.
Aber den Spaß an der Musik habe
ich nie verloren.
Welche Instrumente spielst Du?
Mein erstes Instrument war die
Flöte, dann hatte ich zehn Jahre
Klavier-Unterricht. Klarinette
spiele ich in der Reichlinger
Musikkapelle und habe schon
das Leistungsabzeichen des Musikbundes
in Bronze und Silber
erworben. Jetzt bin ich kurz vor
dem Abschluss in Gold. An der
Bläserschule Lechrain unterrichte
ich außerdem neun Schüler an der
Klarinette. Ja, und dann spiele ich
noch seit zwei Jahren Orgel.
Was ist Dein Lieblings-Instrument?
Klarinette natürlich! An meinem
Gymnasium in München werde
ich an der Klarinette nach wie vor
unterrichtet und möchte damit
mein Additum machen. Das macht
richtig Spaß, weil ich hier auch
schwere Sachen spielen kann.
Bis zum Abitur im Mai 2017
hab’ ich in jedem Halbjahr ein
Vorspiel mit je einem Pflichtund
einem Wahlstück. Dann
wird mir noch ein drittes
Stück vorgelegt, das ich vom
Blatt spielen muss.
Pendelst Du jeden Tag nach
München?
Ja, meine Schule ist direkt
im Stadtzentrum. Normalerweise
kann ich mit meinem
Vater fahren, der ja zum Bundespolizeiorchester
nach München
muss. Wenn er nicht fährt, wird es
schwierig; erst mit dem Bus nach
Weilheim, dann mit dem Zug nach
München und mit der U-Bahn zur
Schule. Da bin ich zwei Stunden
einfach unterwegs.
Warum lernst Du Orgel?
Nach zehn Jahren Klavierunterricht
wollte ich einfach was Neues
oder was Schwereres ausprobieren.
Jetzt bin ich so weit, dass
ich in der Pfarreiengemeinschaft
schon bei einigen Gottesdiensten
aushelfe.
Welchen Stellenwert hat Religion
für Dich?
Der Glaube ist wichtig. Wir gehen
jeden Sonntag und Feiertag in
die Kirche. Religion ist für mich
Gemeinschaft mit Freunden. Wir
waren schon auf mehreren Festivals
und fahren heuer auch zum
Weltjugendtag nach Krakau. Mein
Glaube begleitet mich schon länger
als die Musik.
Möchtest Du nach dem Abitur auch
beruflich etwas mit Musik machen?
Vera Scharding macht mit ihrer Klarinette
demnächst das Leistungsabzeichen
in Gold beim Musikbund.
Auf jeden Fall! Mein Ziel ist, auf
Lehramt Musik zu studieren. Eine
Alternative wäre ein Studium zur
Kirchenmusikerin.
In einer Familie mit sechs Geschwistern
aufzuwachsen, ist das
manchmal anstrengend?
Manchmal ist es schon ein bisserl
anstrengend, weil man immer
auf die Kleineren aufpassen
muss. Aber es ist auch ganz gut,
die Älteste zu sein. Denn wenn
wir allein sind, dann hab’ ich das
Kommando. Alle meine Geschwister
lernen mindestens ein Instrument:
Klavier, Flöte, Trompete,
Klarinette, Tenorhorn — da wird es
manchmal laut im Haus. Wir üben
aber oft gemeinsam, zum Beispiel
aufs Konzert.
„Kevin allein zu Haus“ — könnte Dir
das auch passieren, dass man Dich
vergisst?
Eigentlich nicht, denn wenn der
Bus beim Wegfahren nicht voll ist,
dann fehlt noch einer. Wir schauen
gegenseitig aufeinander. Das
gilt bei mir vor allem für meinen
Bruder Fabian, mit dem ich mich
schon immer gut verstanden habe.