23.04.2016 Aufrufe

Altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Mai/Juni 2016

Maibaumaufstellen im Schongauer Land - Die Feuerwehrler Hubert Wasl und Werner Berchtold auf der Roten Couch - Die Bildungsstätte Langau - Füllfederhalter aus Holz, made bei uns - Schüler aus der Region bei Jugend forscht - das private Kutschenmuseum von Johann Hartmann - Das Ehrenamt beim Roten Kreuz - 70 Jahre Trachtenverein Rottachtaler - Offene Gartentür in Birkland und Schwabsoien - Public Viewing in der Schloßberghalle Peiting zur Fußball-EM - Das Projekt Transalp am Gymnasium Schongau - Worauf kommt es bei einer Bewerbung an? - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Veranstaltungskalender über 2 Monate

Maibaumaufstellen im Schongauer Land - Die Feuerwehrler Hubert Wasl und Werner Berchtold auf der Roten Couch - Die Bildungsstätte Langau - Füllfederhalter aus Holz, made bei uns - Schüler aus der Region bei Jugend forscht - das private Kutschenmuseum von Johann Hartmann - Das Ehrenamt beim Roten Kreuz - 70 Jahre Trachtenverein Rottachtaler - Offene Gartentür in Birkland und Schwabsoien - Public Viewing in der Schloßberghalle Peiting zur Fußball-EM - Das Projekt Transalp am Gymnasium Schongau - Worauf kommt es bei einer Bewerbung an? - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Veranstaltungskalender über 2 Monate

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schongau | Die Freiwillige Feuerwehr<br />

Schongau gehört zu <strong>den</strong><br />

ältesten in Oberbayern. Gegründet<br />

wurde sie in der Silvesternacht<br />

1865/66 von Mitgliedern des Turnvereins.<br />

Solche Zusammenschlüsse waren<br />

Ausdruck eines neuen bürgerlichen<br />

Selbstbewusstseins nach der<br />

Revolution 1848, <strong>den</strong> Obrigkeiten<br />

im Königreich Bayern allerdings<br />

erst einmal suspekt. Es sollte Jahre<br />

dauern, bis die Notwendigkeit<br />

einer Feuerwehr nicht mehr in<br />

Frage gestellt wurde. Die Industrialisierung<br />

und das Anwachsen der<br />

Städte trugen entschei<strong>den</strong>d dazu<br />

bei. So feiert die Freiwillige Feuerwehr<br />

in München ihr 150. Jubiläum<br />

auch erst <strong>2016</strong>, im selben Jahr<br />

wie die Schongauer Wehr. Deren<br />

Kommandant Werner Berchtold<br />

und Vereinsvorstand Hubert Wasl<br />

blicken im „altlandkreis“-Interview<br />

auf der Roten Couch in die<br />

Gegenwart, nach vorne — und<br />

auch ein wenig zurück. Mit <strong>den</strong><br />

Schongauer Bürgern feiern wollen<br />

sie dann vom 10. bis 12. <strong>Juni</strong>.<br />

Werner Berchtold, wie wird man<br />

als „Hohenpeißenberger“ Feuerwehrkommandant<br />

in Schongau?<br />

Werner Berchtold: Vielleicht wie<br />

unsere letzten drei Bürgermeister,<br />

die waren ja auch keine Schongauer<br />

(lacht). Nein, ehrlich gesagt<br />

fühle ich mich nicht mehr als Hohenpeißenberger,<br />

auch wenn ich<br />

dort aufgewachsen bin, mit 18<br />

Jahren dort zur Freiwilligen Feuerwehr<br />

ging und fast zehn Jahre<br />

aktiv war.<br />

Dann bin ich mit meiner Frau nach<br />

Schongau gezogen, unsere bei<strong>den</strong><br />

Kinder sind hier groß gewor<strong>den</strong>,<br />

und ich bin 1997 wieder zur Feuerwehr,<br />

weil mir das einfach Spaß<br />

macht. Ich wurde hier sehr gut<br />

aufgenommen, man wächst langsam<br />

in verschie<strong>den</strong>e Aufgaben<br />

hinein. Aber ich habe in Schongau<br />

sicher nicht angefangen mit<br />

dem Ziel, Kommandant zu wer<strong>den</strong><br />

(lacht).<br />

Welche Voraussetzungen muss<br />

man haben, welche bringen Sie<br />

persönlich mit <strong>für</strong> <strong>den</strong> verantwortungsvollen<br />

Posten?<br />

Berchtold: Eine grundsätzliche Voraussetzung<br />

ist, schon einige Zeit<br />

in der Feuerwehr aktiv gewesen<br />

zu sein, um Erfahrungen zu sammeln.<br />

Dabei spielt auch eine Rolle,<br />

ob das bei einer kleinen oder<br />

größeren Feuerwehr geschieht.<br />

Außerdem ist es von Vorteil, manche<br />

Führungsaufgaben übernommen<br />

zu haben, beispielsweise als<br />

Gruppen- oder Zugführer. Dadurch<br />

kann man in gewisser Weise<br />

erkennen, ob man in der Lage<br />

wäre, eine Mannschaft zu führen.<br />

<strong>Das</strong> liegt sicher nicht jedem. Und<br />

weil ich auf das, was schon fast<br />

täglich passiert, nicht immer vorbereitet<br />

sein kann, muss ich in<br />

der Lage sein, relativ schnelle Entscheidungen<br />

zu treffen.<br />

Fiel die Entscheidung, <strong>für</strong>s Amt des<br />

Kommandanten bereit zu stehen,<br />

auch schnell?<br />

Berchtold: Nein, natürlich nicht.<br />

Ich habe hier ganz normal als<br />

aktives Mitglied angefangen.<br />

Später wurde ich Gruppenführer<br />

und habe die Ausbildung <strong>für</strong><br />

rund 40 Atemschutzgeräteträger<br />

am Standort übernommen. Hinzu<br />

kam die Atemschutz-Grundausbildung<br />

im Feuerwehrbezirk West <strong>für</strong><br />

acht umliegende Feuerwehren.<br />

Soweit mein „interner“ Werdegang.<br />

Von großer Bedeutung ist auch,<br />

dass die Familie hinter dieser ehrenamtlichen<br />

Aufgabe steht. Ebenso<br />

müssen die beruflichen Voraussetzungen<br />

da<strong>für</strong> gegeben sein. Als<br />

vor drei Jahren die Kommandanten-Neuwahl<br />

anstand, musste ich<br />

im Vorfeld mit meinem Arbeitgeber<br />

sprechen, zumal es nicht nur<br />

um Einsätze, sondern auch Organisatorisches<br />

geht. Manches kann<br />

ich einfach nur während meiner<br />

Arbeitszeit erledigen. Tatsache ist,<br />

dass mein Arbeitgeber sehr großzügig<br />

mitspielt und mich jederzeit<br />

unterstützt.<br />

Hubert Wasl, was befeuert Ihr<br />

Durchhaltevermögen, zwölf Jahre<br />

lang dem Feuerwehrverein Schongau<br />

vorzustehen?<br />

Hubert Wasl: Ich wurde zweimal<br />

<strong>für</strong> sechs Jahre gewählt, und meine<br />

Devise ist: Wenn ich etwas mache,<br />

dann mache ich es gescheit —<br />

oder gar nicht. Seit 45 Jahren bin<br />

ich in der Feuerwehr, versehe<br />

meinen Dienst als Gruppenführer<br />

und bin auch als Feuerwehr-<br />

Schiedsrichter im Landkreis unterwegs.<br />

Aber ich war immer mehr<br />

am Verein interessiert. Ich bin<br />

ein Vereinsmensch, das ist meine<br />

stärkere Seite (schmunzelt).<br />

10 | der altlandkreis

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!