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Altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Mai/Juni 2016

Maibaumaufstellen im Schongauer Land - Die Feuerwehrler Hubert Wasl und Werner Berchtold auf der Roten Couch - Die Bildungsstätte Langau - Füllfederhalter aus Holz, made bei uns - Schüler aus der Region bei Jugend forscht - das private Kutschenmuseum von Johann Hartmann - Das Ehrenamt beim Roten Kreuz - 70 Jahre Trachtenverein Rottachtaler - Offene Gartentür in Birkland und Schwabsoien - Public Viewing in der Schloßberghalle Peiting zur Fußball-EM - Das Projekt Transalp am Gymnasium Schongau - Worauf kommt es bei einer Bewerbung an? - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Veranstaltungskalender über 2 Monate

Maibaumaufstellen im Schongauer Land - Die Feuerwehrler Hubert Wasl und Werner Berchtold auf der Roten Couch - Die Bildungsstätte Langau - Füllfederhalter aus Holz, made bei uns - Schüler aus der Region bei Jugend forscht - das private Kutschenmuseum von Johann Hartmann - Das Ehrenamt beim Roten Kreuz - 70 Jahre Trachtenverein Rottachtaler - Offene Gartentür in Birkland und Schwabsoien - Public Viewing in der Schloßberghalle Peiting zur Fußball-EM - Das Projekt Transalp am Gymnasium Schongau - Worauf kommt es bei einer Bewerbung an? - Heimaträtsel mit Wappenkunde - Veranstaltungskalender über 2 Monate

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In Ihre Amtszeit als Kommandant<br />

und Vereinsvorsitzender fällt ein<br />

besonderes Jubiläum: 150 Jahre<br />

Freiwillige Feuerwehr Schongau —<br />

Lampenfi eber angesichts der bevorstehen<strong>den</strong><br />

Festivitäten?<br />

Wasl: Dazu haben Werner und<br />

ich eigentlich gar nichts zu sagen<br />

(lacht). Robert Wölfle, zweiter Vorstand<br />

und Zugführer, ist gewählter<br />

Festleiter. — Lampenfieber? Auf<br />

alle Fälle, es steckt doch sehr viel<br />

Arbeit und auch ein ziemlicher finanzieller<br />

Aufwand dahinter.<br />

Berchtold: Es ist ein Fest der gesamten<br />

Feuerwehr, wir müssen<br />

alle miteinander anpacken. Sicher<br />

herrscht eine gewisse Anspannung,<br />

der Termin rückt näher und<br />

es sind noch einige Aufgaben zu<br />

erledigen. Wir hoffen, dass das<br />

Wetter passt, dann kriegen wir’s<br />

hin.<br />

Wasl: Immerhin laufen die Planungen<br />

seit fast zwei Jahren …<br />

Berchtold: … wobei anfangs nicht<br />

feststand, wie das Fest ausfallen<br />

soll: klein und intern oder groß <strong>für</strong><br />

die Stadt und ihre Bürger. Wir haben<br />

uns letztendlich <strong>für</strong> ein großes<br />

Fest entschie<strong>den</strong>. Obwohl es zu<br />

anderen Vereinen, etwa zur Stadtkapelle,<br />

<strong>den</strong> Unterschied gibt,<br />

dass bei uns das Tagesgeschäft<br />

weiterlaufen muss. Unsere Einsatzfähigkeit<br />

müssen wir trotzdem<br />

gewährleisten — es kann immer<br />

etwas passieren. Fürs Fest können<br />

wir aufgrund von unvorhersehbaren<br />

Einsätzen mit unseren Aktiven<br />

deshalb nur bedingt planen …<br />

Wasl: … wobei der Verein das Fest<br />

durchführt. Aber wie Werner sagt:<br />

Es ist ein Fest <strong>für</strong> alle.<br />

Was vielleicht nicht jedem bekannt<br />

ist: Eine Freiwillige Feuerwehr ruht<br />

auf zwei Säulen — aktive Wehr und<br />

Verein. Wieso diese Zweiteilung?<br />

Berchtold: Der Kommandant ist<br />

zuständig <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einsatz- und<br />

<strong>den</strong> Übungsdienst. <strong>Das</strong> heißt, er<br />

gewährleistet, dass die Stadt ihre<br />

Pflichten und Aufgaben laut Feuerwehrgesetz<br />

erfüllt.<br />

Wasl: Der Verein ist zuständig <strong>für</strong><br />

alle Mitglieder, unter anderem<br />

da<strong>für</strong>, neue zu werben — wobei<br />

der Kommandant wiederum über<br />

eine Einstellung befindet. Der<br />

Verein erfüllt auch Ausrüstungswünsche,<br />

die über die Stadt nicht<br />

zu realisieren sind. Wenn die Vorstandschaft,<br />

zu der auch der erste<br />

Kommandant und sein Stellvertreter<br />

gehören, etwas <strong>für</strong> richtig<br />

und wichtig hält, tätigt der Verein<br />

Anschaffungen im Rahmen seiner<br />

finanziellen Möglichkeiten.<br />

Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

Wasl: 2015 haben wir die Einsatzzentrale<br />

im Feuerwehrhaus in Eigenleistung<br />

umgebaut. <strong>Das</strong> Material<br />

wurde von der Stadt bezahlt.<br />

Für die bessere Darstellung von<br />

größeren Einsätzen hielten wir<br />

ein großes Wanddisplay <strong>für</strong> sinnvoll,<br />

das wir dem Stadthaushalt<br />

nicht aufbür<strong>den</strong> wollten. Also hat<br />

das der Verein beschafft. Wir haben<br />

auch die von 1970 stammende<br />

Küche ausgetauscht. Der Verein<br />

ergänzte die persönliche Schutzausrüstung<br />

der Feuerwehrleute,<br />

etwa Handschuhe <strong>für</strong> technische<br />

Hilfeleistungen — das sind nur ein<br />

paar Beispiele. Und: Der Verein<br />

kümmert sich um <strong>den</strong> menschlichen<br />

Zusammenhalt innerhalb<br />

der Wehr mit Ausflügen, dem<br />

Feuerwehrball, Kameradschaftsaben<strong>den</strong>,<br />

einem Weinabend. Uns<br />

geht es darum, <strong>den</strong> Leuten <strong>für</strong> ihre<br />

Leistung und ihren Einsatz in der<br />

Wehr etwas zurückzugeben.<br />

Worauf dürfen sich die Schongauer<br />

am Festwochenende vom 10. bis<br />

12. <strong>Juni</strong> freuen?<br />

Berchtold: Auf ein Fest <strong>für</strong> die Bevölkerung<br />

und <strong>für</strong> die Feuerwehr.<br />

Auf dem Marienplatz wer<strong>den</strong> am<br />

Samstagvormittag historische<br />

Feuerwehrfahrzeuge ausgestellt,<br />

die zum Teil in Schongau früher<br />

im Einsatz waren. Beispielsweise<br />

das Tanklöschfahrzeug, das an die<br />

Feuerwehr Prem verkauft wurde,<br />

unsere alte Drehleiter, die privat<br />

Vereinsvorstand Hubert Wasl (r.) und Kommandant Werner Berchtold<br />

(m.) erläutern „altlandkreis“-Redakteur Tobias Schumacher die vielfältigen<br />

Aufgaben der Floriansjünger und ihre Ausstattung.<br />

in Peiting steht, und natürlich unser<br />

Bulli, Baujahr 1965, der immer<br />

noch läuft.<br />

Wasl: Im Festzelt auf dem Volksfestplatz<br />

spielt am Freitagabend<br />

die Party-Band „Dreisam“, am<br />

Samstag treten abends „Da Huawa,<br />

da Meier & I“ mit ihrem neuen<br />

Programm auf …<br />

Berchtold: … und am Sonntag<br />

stehen dann am Festzelt moderne<br />

Einsatzfahrzeuge: neben unseren<br />

eigenen etwa die Neuanschaffungen<br />

aus Schwabsoien und Hohenfurch<br />

und aus Garmisch ein Feuerwehrkran.<br />

Es wird sehr interessant<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Wasl: Der Sonntag soll sehr festlich<br />

wer<strong>den</strong> mit Kirchenzug zum<br />

Gottesdienst am Bürgermeister-<br />

Schaegger-Platz samt Fahnenweihe<br />

mit anschließendem Frühschoppen<br />

im Festzelt, Festumzug<br />

am Nachmittag durch die Altstadt<br />

zum Volksfestplatz, danach Festzeltbetrieb<br />

mit Kaffee und Kuchen<br />

und zum Abschluss gegen 22 Uhr<br />

einem großen Feuerwerk.<br />

Es wird aber nicht nur etwas <strong>für</strong><br />

die Bevölkerung gemacht, sondern<br />

auch <strong>für</strong> die Vereinsmitglieder.<br />

Als Dank lädt die Stadt<br />

Schongau zu einem Festabend<br />

ein, eine Woche vor dem Festwochenende.<br />

Sie erwähnten eben die Fahnenweihe<br />

…<br />

Wasl: Unsere Fahne aus dem Jahr<br />

1869 wird restauriert. Sie gehört<br />

zu <strong>den</strong> ältesten Vereinsfahnen in<br />

Oberbayern. Vier Schongauerinnen<br />

hatten sie unter Kommandant<br />

Ludwig Jocher 1959 schon<br />

einmal hergerichtet, <strong>den</strong>n sie war<br />

in einem desolaten Zustand. Jetzt<br />

wird sie von einer Fachfirma restauriert.<br />

Die ganze Geschichte<br />

der Fahne ist in unserer Chronik<br />

nachzulesen.<br />

Berchtold: Wir haben einstimmig<br />

beschlossen, keine neue<br />

Fahne anzuschaffen und die bisherige<br />

Fahne zu restaurieren.<br />

Zum Glück konnte unser Vorstand<br />

einen Sponsor fin<strong>den</strong>, der die<br />

komplette Restaurierung der Fahne<br />

bezahlt, die Klaproth-Stiftung<br />

aus München.<br />

Die Fahnenstickerei Kössinger in<br />

Schirling bei Regensburg richtet<br />

die Fahne in aufwendiger Handarbeit<br />

wieder her.<br />

Wasl: Wir wollen die alte Fahne<br />

auch in Zukunft nach außen zeigen.<br />

Und sie wird in <strong>den</strong> nächsten<br />

Jahren oft hergenommen wer<strong>den</strong>,<br />

weil nach dem Schongauer Jubiläum<br />

weitere „Hundertfünfziger“<br />

anstehen, in München schon in<br />

diesem Jahr.<br />

mai / juni <strong>2016</strong> | 11

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