Vorarlberg-2-2014
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Geld und Sicherheit<br />
Die Einlagensicherung und ihre Grenzen<br />
Die Finanzmärkte gehen mit dem<br />
Geld der Anleger in den letzten<br />
Jahren nicht gerade zimperlich um.<br />
Aktien, Anleihen und andere Finanzanlagen<br />
bergen Risiken, die im<br />
Totalverlust des Geldes enden können.<br />
Jüngstes Beispiel: Die nachrangigen<br />
Anleihen (nachrangig bedeutet,<br />
dass im Insolvenzfall alle<br />
vorrangigen Forderungen erfüllt<br />
werden und erst dann das restliche<br />
Geld – sollte überhaupt etwas bleiben<br />
– zur Schuldabdeckung hergenommen<br />
wird) der HYPO Alpe<br />
Adria sind nichts mehr wert. Betroffen<br />
sind nicht nur aktive Investoren,<br />
sondern indirekt auch Inhaber<br />
von Lebensversicherungen, deren<br />
Versicherung in solche Papiere<br />
investiert hat.<br />
Wie steht es aber nun um das Risiko,<br />
wenn man das Geld bei einer<br />
Bank deponiert hat? Sollten Guthaben<br />
auf Konten, Sparbücher,<br />
Festgelder oder Bauspareinlagen<br />
auf einer Bank deponiert sein, die<br />
ins Trudeln gerät, so unterliegen<br />
diese Gelder der Einlagensicherung.<br />
Diese verspricht, pro Person<br />
und pro Bank Gelder bis zu einem<br />
Höchstbetrag von 100.000,- Euro<br />
auszuzahlen.<br />
Guthaben in anderen EWR-Währungen<br />
sind auch abgesichert<br />
Guthaben bei Bankinstituten, die<br />
auf andere Währungen als Euro<br />
lauten, sind ebenfalls abgesichert,<br />
sofern es sich um eine EWR-Währung<br />
handelt. Derzeit sind neben<br />
dem Euro also Britisches Pfund<br />
Sterling, Bulgarischer Lew, Dänische<br />
Krone, Isländische Krone,<br />
Kroatischer Kuna, Litauischer Litas,<br />
Norwegische Krone, Polnischer<br />
Zloty, Rumänischer Leu, Schwedische<br />
Krone, Schweizer Franken<br />
(nur für Liechtenstein), Tschechische<br />
Krone und Ungarischer Forint<br />
durch die Einlagensicherung abgesichert.<br />
Firmenkonten und<br />
Einlagensicherung<br />
Firmenkonten unterliegen ebenfalls<br />
der Einlagensicherung und<br />
sind mit 100.000.- Euro abgesichert.<br />
Ob eine juristische Person<br />
(z.B. GmbH) oder eine Personengesellschaft<br />
das Guthaben besitzt, ist<br />
unerheblich. Guthaben von großen<br />
Kapitalgesellschaften (Bilanzsumme<br />
mehr als 19,25 Millionen, mehr<br />
als 38,5 Mio. Umsatzerlöse und<br />
mehr als 250 Beschäftigte) sind jedoch<br />
von der Einlagensicherung<br />
ausgenommen.<br />
Zinsen zählen dazu<br />
Auch die Zinsen, welche auf das<br />
Guthaben bis zum Eintritt des Einlagensicherungsfalles<br />
anfallen,<br />
werden von der Einlagensicherung<br />
bezahlt. Alles bis zu dem Höchstbetrag<br />
von 100.000 Euro.<br />
Was wäre wenn?<br />
Die Grenzen der Einlagensicherung<br />
Das Volumen aller gesicherten Einlagen<br />
wird in Österreich auf 180 –<br />
190 Milliarden Euro geschätzt.<br />
Die Banken sind verpflichtet, den<br />
Einlagensicherungsfonds mit 1,5<br />
Milliarden Euro bis 2025 zu füllen.<br />
Selbst wenn nur ein einziges großes<br />
Institut zahlungsunfähig wird,<br />
reicht dieses Geld nicht aus, um die<br />
Sparer zu entschädigen.<br />
Laut EU sind die Banken dann verpflichtet,<br />
den Rest über andere Finanzierungsformen<br />
aufzubringen.<br />
Wie das konkret bewerkstelligt<br />
werden soll, weiß jedoch keiner.<br />
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Wirtschaft Aktiv Sept. / 14