26.04.2016 Aufrufe

Vorarlberg-2-2014

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Geld und Sicherheit<br />

Die Einlagensicherung und ihre Grenzen<br />

Die Finanzmärkte gehen mit dem<br />

Geld der Anleger in den letzten<br />

Jahren nicht gerade zimperlich um.<br />

Aktien, Anleihen und andere Finanzanlagen<br />

bergen Risiken, die im<br />

Totalverlust des Geldes enden können.<br />

Jüngstes Beispiel: Die nachrangigen<br />

Anleihen (nachrangig bedeutet,<br />

dass im Insolvenzfall alle<br />

vorrangigen Forderungen erfüllt<br />

werden und erst dann das restliche<br />

Geld – sollte überhaupt etwas bleiben<br />

– zur Schuldabdeckung hergenommen<br />

wird) der HYPO Alpe<br />

Adria sind nichts mehr wert. Betroffen<br />

sind nicht nur aktive Investoren,<br />

sondern indirekt auch Inhaber<br />

von Lebensversicherungen, deren<br />

Versicherung in solche Papiere<br />

investiert hat.<br />

Wie steht es aber nun um das Risiko,<br />

wenn man das Geld bei einer<br />

Bank deponiert hat? Sollten Guthaben<br />

auf Konten, Sparbücher,<br />

Festgelder oder Bauspareinlagen<br />

auf einer Bank deponiert sein, die<br />

ins Trudeln gerät, so unterliegen<br />

diese Gelder der Einlagensicherung.<br />

Diese verspricht, pro Person<br />

und pro Bank Gelder bis zu einem<br />

Höchstbetrag von 100.000,- Euro<br />

auszuzahlen.<br />

Guthaben in anderen EWR-Währungen<br />

sind auch abgesichert<br />

Guthaben bei Bankinstituten, die<br />

auf andere Währungen als Euro<br />

lauten, sind ebenfalls abgesichert,<br />

sofern es sich um eine EWR-Währung<br />

handelt. Derzeit sind neben<br />

dem Euro also Britisches Pfund<br />

Sterling, Bulgarischer Lew, Dänische<br />

Krone, Isländische Krone,<br />

Kroatischer Kuna, Litauischer Litas,<br />

Norwegische Krone, Polnischer<br />

Zloty, Rumänischer Leu, Schwedische<br />

Krone, Schweizer Franken<br />

(nur für Liechtenstein), Tschechische<br />

Krone und Ungarischer Forint<br />

durch die Einlagensicherung abgesichert.<br />

Firmenkonten und<br />

Einlagensicherung<br />

Firmenkonten unterliegen ebenfalls<br />

der Einlagensicherung und<br />

sind mit 100.000.- Euro abgesichert.<br />

Ob eine juristische Person<br />

(z.B. GmbH) oder eine Personengesellschaft<br />

das Guthaben besitzt, ist<br />

unerheblich. Guthaben von großen<br />

Kapitalgesellschaften (Bilanzsumme<br />

mehr als 19,25 Millionen, mehr<br />

als 38,5 Mio. Umsatzerlöse und<br />

mehr als 250 Beschäftigte) sind jedoch<br />

von der Einlagensicherung<br />

ausgenommen.<br />

Zinsen zählen dazu<br />

Auch die Zinsen, welche auf das<br />

Guthaben bis zum Eintritt des Einlagensicherungsfalles<br />

anfallen,<br />

werden von der Einlagensicherung<br />

bezahlt. Alles bis zu dem Höchstbetrag<br />

von 100.000 Euro.<br />

Was wäre wenn?<br />

Die Grenzen der Einlagensicherung<br />

Das Volumen aller gesicherten Einlagen<br />

wird in Österreich auf 180 –<br />

190 Milliarden Euro geschätzt.<br />

Die Banken sind verpflichtet, den<br />

Einlagensicherungsfonds mit 1,5<br />

Milliarden Euro bis 2025 zu füllen.<br />

Selbst wenn nur ein einziges großes<br />

Institut zahlungsunfähig wird,<br />

reicht dieses Geld nicht aus, um die<br />

Sparer zu entschädigen.<br />

Laut EU sind die Banken dann verpflichtet,<br />

den Rest über andere Finanzierungsformen<br />

aufzubringen.<br />

Wie das konkret bewerkstelligt<br />

werden soll, weiß jedoch keiner.<br />

14<br />

Wirtschaft Aktiv Sept. / 14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!