De:Bug 172
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<strong>172</strong><br />
»If I hear one more piano chord,<br />
I swear I'm going to die.«<br />
JEFF MILLS<br />
DOPPLEREFFEKT<br />
VOICES FROM THE LAKE<br />
ELEKTRO GUZZI<br />
SHACKLETON<br />
VATICAN SHADOW<br />
ANDY STOTT<br />
THOMAS KÖNER<br />
MARK FELL<br />
OREN AMBARCHI<br />
LISSIE RETTENWANDER<br />
TERENCE DIXON<br />
SHAMPOO BOY<br />
BILLY ROISZ<br />
LIGHTUNE.G<br />
BRTTRKLLR<br />
ECSTATIC OUTBURST<br />
LUCA SIGURTA'<br />
das hat einfach nicht funktioniert." Matt<br />
schmiss seinen Job im Mittleren Osten,<br />
um sich ganz auf die Musik zu konzentrieren.<br />
Heute leben beide in London.<br />
Erste große Erfolge konnten sie mit<br />
"$tripper" und "You" verbuchen - gesampled,<br />
gepitched und als Garage-Monster<br />
wieder ausgespuckt. Viele Vocals. Ihre<br />
neue EP "Stash" löst sich langsam von<br />
diesem Konzept, dafür wirkt der Sound<br />
immer selbstsicherer. "Wir brauchen einfach<br />
Abwechslung und wollen nicht zulange<br />
in eine Ecke gestellt werden", sagt<br />
Matt, "wir haben auch schon komischen<br />
dubby Techno veröffentlicht, die Leute<br />
kennen diese Seite von uns aber einfach<br />
nicht, weil sie erst im letzten Jahr auf uns<br />
aufmerksam wurden." Dabei ziehen sich<br />
die Einflüsse von Techno, '7s und '8s<br />
bis hin zu Brian Eno. "Meine Mutter war<br />
Tanzlehrerin, sie hatte die merkwürdigste<br />
Musik", sagt Matt. Trotzdem muss es vorwärts<br />
gehen, stehen bleiben geht nicht.<br />
"Ich bin einfach schnell von einer Musikrichtung<br />
gelangweilt, wenn ich zuviel<br />
davon höre, mittlerweile sogar von 9er-<br />
House. If I hear one more piano chord,<br />
I swear I'm going to die", lacht Andy. Er<br />
liebt das rohe Gerüst, "rough and ready".<br />
Die neue EP wird dominiert von der 99,<br />
die langsam von Jersey nach <strong>De</strong>troit wandert.<br />
Inspiration für die Titel war HBOs<br />
"The Wire": "Die Musik versprüht diesen<br />
Ghetto-Vibe, das war das Gefühl, das wir<br />
beim Produzieren hatten. Das hat ganz<br />
gut gepasst."<br />
7 Tracks in der Hinterhand<br />
In London verbringen sie die meiste Zeit<br />
im Studio. Dort produzieren sie in Dauerschleife:<br />
"Wir fangen etwas Neues an,<br />
sind schnell gelangweilt, fangen etwas<br />
Anderes an, sind wieder gelangweilt – es<br />
ist ein ständiger Wechsel", erklärt Matt<br />
ihren Arbeitsprozess. Sie haben etwa 7<br />
Tracks in der Hinterhand, arbeiten gerade<br />
an einem Titel mit Simian Mobile Disco<br />
und könnten ein Album in einer Woche<br />
fertig stellen. Geplant ist das jedoch nicht,<br />
zumindest nicht in nächster Zeit. "Falls<br />
wir jemals eine LP aufnehmen sollten,<br />
muss es etwas Besonderes sein", meint<br />
Matt, "es muss kohärent sein, das fehlt<br />
den meisten Alben, die im Moment rauskommen."<br />
Erstmal wollen sie ihr Studio<br />
fertig stellen, neue Hardware ist auf dem<br />
Weg. "Wir arbeiten viel analog, als nächstes<br />
versuchen wir gute Sänger zu finden,<br />
um etwas ganz Persönliches aufzunehmen.<br />
Das braucht seine Zeit", sagt Andy.<br />
212 haben sie ihr gleichnamiges Label<br />
Feel My Bicep ins Leben gerufen. <strong>De</strong>r<br />
nächste Release ist nur noch eine Timing-<br />
Frage. "Wir haben es überhaupt nicht eilig."<br />
Sie lassen sich nicht gern reinreden,<br />
deshalb kümmern sie sich auch um alles<br />
selbst. "Wir sehen das eher entspannt. It's<br />
always meant to be very light hearted",<br />
grinst Andy.<br />
Dabei hilft auch der Proteincocktail,<br />
der gerade in ihrem Namen kreiert wurde.<br />
"Wir haben auf unserer Australien-Tour<br />
einen Anruf bekommen", erklärt Matt.<br />
"Eine Bar in Melbourne hat einen 'Feel<br />
My Bicep' entwickelt. Das ist Grapefruit,<br />
Wassermelone, Limette und eine teure<br />
Gin-Sorte. <strong>De</strong>r kostet 3 Dollar und ist<br />
ihr Bestseller." Darum geht es schließlich:<br />
"No muscle – no hustle."<br />
41<br />
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