De:Bug 172
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<strong>172</strong> — A BETTER TOMORROW<br />
STAUNST DU<br />
DäNENKLöTZE!<br />
TEXT ANTON WALDT − ILLU HARTHORST.DE<br />
Abenteuer Menschlichkeit: Man steckt nicht drin, trotzdem<br />
machen alle mit. Man will sich in gefühlter Soße aalen<br />
und landet nackt im Scheißesturm - nüchtern betrachtet<br />
einfach nur goethesk! Zum Beispiel neulich in der Disko:<br />
Ein Raver namens Gottfick kobolzt abgespaced über den<br />
Floor, als er plötzlich auf eine Krisenkröte tritt. Die sofort<br />
tot war und Gottfick ein gebrochener Menschenkeks, der<br />
seines Ecstasys nicht mehr froh wird und noch in Drei-<br />
Liter-Jeans auf dem Technostrich landen wird. Nun mag<br />
wirklich niemand Krisenkröten - schleichen sollen sie sich!<br />
- wie konnte sein kleiner Fehltritt Gottfick da so verschicken?<br />
Wieso haben sie die Krisenkröte überhaupt in die<br />
Disko reingelassen? Und wer nennt eigentlich sein Kind<br />
Gottfick? Eben. Womit sich mal wieder die Faustregel<br />
bestätigt, dass man bei Moralgeschichten mit Tieren<br />
immer den falschen Braten riechen kann. Wenn mit erhobenem<br />
Zeigefinger heilige Kühe gepiesackt werden -<br />
oder gar auf den Grill geworfen - Obacht! Zum Beispiel<br />
Weltschurken-Prakti Kim Jong-un, der letztens bestimmt<br />
nicht gerade vom Stern der Unschuldslämmer angeschwebt<br />
kam, um den Volksvergnügungspark Pjöngjang<br />
zu eröffnen: eine Runde in der Achterbahn und sich von Pu<br />
dem Bären bespaßen lassen. Krazy Prince Kim im Haus!<br />
Aber, wie der spanische Volksmund so schön sagt: Ich<br />
kenne dich Kabeljau, auch wenn du verkleidet kommst!<br />
Was in diesem Fall heißt: Disney wird um seine Pu-Bär-<br />
Lizenzgebühren betrogen! Was man nur deshalb nicht als<br />
verdammte Schweinerei bezeichnen konnte, weil gleichzeitig<br />
eine mysteriöse Schwemme toter Schweine den<br />
chinesischen Fluss Huangpu herunterschwamm. 1.924<br />
Kadaver haben sie in Schanghai rausgefischt. Von Moral<br />
war dabei allerdings nicht Rede, weshalb wir hier mit unsere<br />
Faustregel nur hilflos fuchteln können. Im Gegensatz<br />
zu neulich auf der Stadtautobahn: Scherben, Blut, stundenlange<br />
Vollsperrung. Ein unbemanntes Flugobjekt, drei<br />
Autos, ein Unfall. What has happend? Angeblich bloß exportorientierte<br />
Polizeiarbeit, Unfälle auf der Stadtautobahn<br />
werden nämlich heutzutage per Kameradrohne aufgenommen<br />
und so ein Flieger kann halt "den Heisenberg<br />
machen", wie es die hintersinnigen Plattfüße von der<br />
Stadtautobahnpolizei nennen, wenn die Drohne in die<br />
Spurenlage crasht. Hinterher erklärte der Polizeisprecher:<br />
"Vielleicht war die Batterie alle, vielleicht hat sich ein Rabe<br />
draufgesetzt. Wir wissen es nicht." Da kratzt sich die besorgte<br />
Öffentlichkeit allein im Dunklen gelassen am Kopf:<br />
Eine Killerdrohnenstory mit Vogel? Moment! Who watches<br />
the Watchmen? Wer wäscht die Seife? Wer wärmt<br />
der Mütze den Kopf? Und wer putz dem Klopapier den<br />
Arsch ab? Irgendwer ist halt immer der Letzte und beißt<br />
ab. Dänische Junkies zum Beispiel langweilen sich neuerdings<br />
zu Tode, weil der ganze Beschaffungshassel<br />
flachfällt, seit Papa Staat 2 x täglich den Schuss liefert:<br />
Staunst du Dänenklötze! <strong>De</strong>rweil trinkt jeder <strong>De</strong>utsche eine<br />
Badewanne voll Alkohol per Annum, eine süffige Mischung<br />
aus Bier, Wein und diversen Schnäpsen. In der Klasse der<br />
Digitalisierungsgewinnler kommt dazu noch ein Eierbecher<br />
kokainsuspekte Substanz, während die Kopfschwachen im<br />
Charleston-Takt Mutmachmittel klinken: Ich schmeiß Pillen,<br />
du schmeißt Pillen, er schmeißt Pillen, und was schmeißen<br />
Sie? Für ein besseres Morgen: nicht auf den Ofen<br />
schimpfen, in den man die Erbtante geschoben hat, sich<br />
mal wieder eine schöne Klosterbürstenmassage gönnen<br />
und Penthäuslern gehörig auf den Gneist gehen.<br />
A.C.A.B.<br />
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