De:Bug 172
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<strong>172</strong> — WARENKORB<br />
Buch: Dave Eggers<br />
Ein Hologramm für den König<br />
Dave Eggers, Ein Hologramm für den König,<br />
ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.<br />
Alan Clay sitzt in Saudi-Arabien mit einer schönen Dänin in der Badewanne, und das<br />
lässt ihn vollkommen kalt. <strong>De</strong>r Grund: Wirtschaftskrise. Das mag hölzern sein, aber<br />
die Stärke von Dave Eggers neuem Roman ist tatsächlich, dass er die persönlichen<br />
mit den gesellschaftlichen Tragödien in Zusammenhang bringt. <strong>De</strong>r zurückhaltende<br />
Sunnyboy der amerikanischen Gegenwartsliteratur - außerdem: Verlagsgründer,<br />
TED-Talker, Film-Konspirant - hat seit seinem ironisch-bescheidenen <strong>De</strong>büt "A<br />
Heartbreaking Work of Staggering Genius" mit bewundernswerter Souveränität kontroverse<br />
soziale Themen aufgegriffen. "Ein Hologramm für den König" ist nun eine<br />
Parabel auf die amerikanische Gesellschaft, in der die Frustrationen des Protagonisten<br />
nicht nur mit der sozialen und wirtschaftlichen Krise verwoben, sondern vielmehr<br />
deren Symptome sind.<br />
Alan, Mitte Fünfzig, hat sein<br />
Ego komplett auf Erfolg aufgebaut.<br />
Nach zahlreichen<br />
beruflichen und privaten<br />
Niederlagen ist er geschieden,<br />
hoch verschuldet und,<br />
weil er seiner Tochter Kid<br />
das Studium nicht mehr finanzieren<br />
kann, auch seines<br />
letzten Stolzes beraubt. <strong>De</strong>n<br />
Ausweg aus dieser demütigenden<br />
Situation sieht er in<br />
einem Auftrag für das saudische<br />
Königshaus: ein holografisches<br />
Telekonferenz-System<br />
für die neu entstehende King<br />
Abdullah Economic City.<br />
Alan und eine Handvoll junger<br />
Mitarbeiter brechen also<br />
auf, um den König von der<br />
Überlegenheit der amerikanischen<br />
IT-Lösung zu überzeugen.<br />
Doch der König kommt<br />
nicht. Tagelang legt Alans<br />
Team im schlecht klimatisierten<br />
Zelt die Beine hoch. Die Metropole der New Economy entpuppt sich als chaotische<br />
Dauerbaustelle; es dauert Tage, bis sich mal jemand um das W-Lan kümmert.<br />
In dieser Wüste trifft nun die Auseinandersetzung mit dem Selbst auf den<br />
wirtschaftlichen Niedergang der amerikanischen Manufaktur-Kultur. Hatte Alan<br />
Handlungsalternativen? Hat er zu seinem eigenen Ruin beigetragen, oder waren es<br />
am Ende doch die Chinesen? Solche Fragen werden dem Leser geradezu entgegengeschrien,<br />
bleiben aber glücklicherweise unbeantwortet. Trotzdem durchleuchtet Autor<br />
Eggers seinen Protagonisten sensibel: Als Leser ist man peinlich nah dran, wenn Alan<br />
volltrunken versucht, ein Lipom - Ursache all seiner Sorgen - auf dem Rücken zu entfernen.<br />
Oder wenn er immer wieder daran scheitert, seiner Tochter Rat in Briefform<br />
zukommen zu lassen. Die verzweifelte Verkrampftheit akzentuiert sein nonchalanter<br />
ständiger Begleiter, ein saudischer Chauffeur, dessen größtes Problem seine vielen<br />
Frauen sind. Wunderlicherweise wirkt auch Alan auf alle weiblichen Wesen des<br />
Romans unwiderstehlich, doch weder der Sex - noch die Ankunft des Königs - können<br />
am Ende die Enttäuschung über das scheinbar gescheiterte Selbst lösen. Dave<br />
Eggers hat seinen Protagonisten Alan Clay in die unbekannte, nur virtuell existierende<br />
Welt der New Economy gestellt, doch er erweist sich als taktvoll genug, ihn nicht<br />
auf dem einfachsten Weg nach Hause zu schicken.<br />
Elisabeth Giesemann<br />
Goal Zero Guide 10<br />
Solar für unterwegs<br />
Ca. 120 Euro<br />
Schändlich aber wahr, das Goal Zero Guide 1 Pack ist mein erstes Solar Panel.<br />
Klein genug, dass es als iPad-Tasche durchgehen könnte, sind im Paket zusätzlich<br />
zu den faltbaren und als Ständer dienenden Solar-Panels gleich noch ein Batterie-<br />
Pack mit vier wiederaufladbaren AA-Batterien, die nötigen Kabel und ein Adapter<br />
für den Zigarettenanzünder im Auto mit dabei. Da bleiben unterwegs zukünftig<br />
keine Gadgets mehr auf der Strecke. Über den USB-Anschluss lassen sich energiehungrige<br />
Smartphones und andere Geräte gleich im Sonnenbetrieb nutzen,<br />
man kann aber auch den Batterie-Pack (über einen eigenen Solar-Port) laden und<br />
von dort aus dann alles aufladen. Nach ca. drei Stunden Sonne ist letztere auf voller<br />
Kapazität und hält für einiges mehr als zwei Smartphone-Ladungen. Außen<br />
vor bleibt lediglich das iPad, das nur 25 Prozent Akkufüllung zurückbekommt. Die<br />
Panels sind mit einem speziellen Film geschützt, das Ganze ist höchst stabil und<br />
outdoor-sicher, und da die Panels im zusammengefalteten Zustand innen liegen,<br />
passiert auch beim Transport nichts. Dank des Batterie-Pack ist das Goal Zero<br />
Guide 1 Pack als mobiler Energiespeicher genau so flexibel und tragbar, dass es<br />
kaum einen Grund gibt, es nicht immer unterwegs in der Tasche zu haben. Und falls<br />
es doch mal zu lange dunkel bleibt: Für den Notfall spendet die LED-Taschenlampe<br />
über 1 Stunden Licht.<br />
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