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2016-07-00

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Akustik · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens <strong>07</strong>/<strong>2016</strong> 386<br />

Verfügung stehenden Überlaufrinnenlänge<br />

abgeleitet. Auffallend ist die<br />

rechteckige Ausführung der Überlaufrinnen<br />

von drei Schwimmbecken<br />

mit Fallhöhen zwischen 37 und 43 cm,<br />

da die Norm – seit 1984 – die Vermeidung<br />

des freien Wasserüberfalles fordert.<br />

Rechteckige Querschnitte können eben<br />

genau dies nicht leisten. An der Oberkante<br />

der Rinnen sind L-Profile eingebracht,<br />

in denen das Abdeckrost eingefasst<br />

wird. Das Wasser, das durch<br />

die Stäbe des Abdeckrostes über das<br />

Ende des L-Profils in den Überlaufrinnenboden<br />

gelangt, kann nur im freien<br />

Fall den Rinnenboden erreichen und<br />

erzeugt so einen nicht zu vernachlässigenden<br />

Störschalldruckpegel (siehe<br />

Abbildungen 8 und 9).<br />

Lediglich das Lehrschwimmbecken des<br />

Schwimmsportleistungszentrums Küllenhahn<br />

ist mit einer Überlaufrinne ausgestattet,<br />

die auf der Beckenseite eine<br />

um 22° geneigte Fliese aufweist, die<br />

bündig unter dem L-Profil anschließt,<br />

wodurch der freie Überfall vermieden<br />

und weniger Störschall erzeugt wird<br />

(siehe Abbildung 10).<br />

Lautstärkemessung<br />

Um den bauseitigen Störschalldruckpegel<br />

zu ermitteln, wurden die genannten<br />

Schwimmhallen mit einem genormten<br />

Schalldruckmessgerät an mind.<br />

sechs verschiedenen Positionen um den<br />

Beckenrand verteilt über einen Zeitraum<br />

von mind. 15 s gemessen. Dabei<br />

wurden drei verschiedene Szenarien<br />

untersucht:<br />

j Schalldruckpegel bei alleinigem<br />

Betrieb der Lüftungsanlage,<br />

j Schalldruckpegel bei gleichzeitigem<br />

Betrieb von Lüftungs- und<br />

Wasserumwälzanlage sowie<br />

j Schalldruckpegel während des<br />

Schwimmunterrichtes.<br />

Die gemessenen Werte wurden in den<br />

Abbildungen 11 - 14 zusammengefasst.<br />

Es zeigte sich deutlich, dass alle Hallen<br />

bei alleinigem Betrieb der Lüftungsanlage<br />

den geforderten maximalen<br />

Störschalldruckpegel nach Stufe II (vgl.<br />

KOK-Richtlinien für den Bäderbau,<br />

68.50.10 Störgeräusche) von 35 dB(A)<br />

überschreiten. Das beste Ergebnis lieferte<br />

die Halle des Küllenhahner Lehrschwimmbeckens<br />

mit durchschnittlichen<br />

39,8 dB(A). Auffallend schlechte<br />

Ergebnisse hatte dagegen die große<br />

Halle des Uellendahler Stadtbades mit<br />

durchschnittlich 52,7 dB(A). Bei Zuschaltung<br />

der Wasserumwälzanlage<br />

ergaben sich Pegelerhöhungen, die<br />

zwischen 15,6 und 26 dB liegen. Das<br />

bedeutet, dass der Einfluss der Wasserüberlaufrinnen<br />

groß ist, da eine Pegelzunahme<br />

von 10 dB eine subjektiv<br />

wahrgenommene Laustärkenverdopplung<br />

bedeutet. In der kleinen Halle des<br />

Uellendahler Nichtschwimmerbeckens<br />

mit einem Pegelansprung von 26 dB<br />

auf durchschnittliche 67,33 dB(A) bedeutet<br />

das eine subjektiv wahrgenommene<br />

Lautstärkezunahme um den Faktor<br />

6, also sechs Mal lauter.<br />

Zum besseren und allgemeinen Verständnis:<br />

Ein 60 dB(A)-Schallereignis<br />

entspricht ungefähr der Lautstärke eij<br />

Abbildung 8: Überlaufrinne des Uellendahler<br />

Schwimmerbeckens<br />

j Abbildung 9: Überlaufrinne des Küllenhahner<br />

Schwimmerbeckens<br />

j Abbildung 10: Überlaufrinne des Küllenhahner<br />

Lehrschwimmbeckens

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