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Ob nach dem Start oder vorher in<br />
der von vielen belagerten Startaufstellung,<br />
die „Legends“ machten<br />
immer eine gute Figur. Freddie<br />
Spencer (#19) leistete viel Führungsarbeit,<br />
Ralf Waldmann (#9) gewann<br />
das erste Rennen auf der Suzuki<br />
RGB von 1986. Weil Wayne Gardners<br />
Cagiva nicht laufen wollte, stellte<br />
Waldi ihm fürs zweite Rennen spontan<br />
die Suzuki zur Verfügung, wofür<br />
ihn Gardner herzlich umarmte<br />
geschrieben haben. Es ist sehr komplex, einen Hochleistungs-V4<br />
richtig zu bedüsen, und da die Vorschriften für<br />
den Rennsprit sich in den Jahren ständig geändert haben,<br />
ist es unmöglich, für alle Motoren genau den Sprit zu bekommen,<br />
wofür die Brennräume, Steuerzeiten und Auspuffanlagen<br />
einst ausgelegt worden sind. Dass Dichtungen<br />
und Isolierungen während der langen Standzeit<br />
altern, macht die Sache auch nicht einfacher.<br />
Trotzdem standen sie, als es drauf ankam, dann doch<br />
alle in der Startaufstellung. Weil sich nicht für alle Fahrer<br />
ihre Original-Maschinen auftreiben ließen, wurde kräftig<br />
durcheinander gewürfelt. Freddie Spencer ist während<br />
seiner Karriere für Kawasaki, Honda, Yamaha und Ducati<br />
gefahren, aber nie für Suzuki. Dies holte er auf dem Sachsenring<br />
nach und fuhr die RGV 500, mit der Kenny Roberts<br />
jr. – dessen Vater 1983 sein größter WM-Gegner war –<br />
1999 Vizeweltmeister wurde.<br />
Es gab noch andere interessante Konstellationen. Jim<br />
Redman hatte seine sechs WM-Titel alle auf Honda-Viertaktern<br />
gewonnen und war bereits zurückgetreten, als die<br />
Zweitakter ihren Siegeszug in der Königsklasse begannen.<br />
Trotzdem war der 84-Jährige, der Deutschland in den letzten<br />
Jahren zu seinem zweiten Zuhause gemacht hat, Feuer<br />
und Flamme von der Idee, ein letztes Mal bei einem richtigen<br />
Rennen anzutreten, und er bekam dafür die Suzuki,<br />
die Randy Mamola 1979 fuhr. Der zweitälteste Herr in der<br />
Startaufstellung war sein einstiger Rivale, der siebenfache<br />
Weltmeister Phil Read. Der 77-jährige Brite saß auf völlig<br />
Aus den acht hochstehenden<br />
Auspuffrohren des<br />
Huffaker Genie Mk8 von<br />
1963 dröhnt das Donnern<br />
eines 5,4-Liter-V8. An<br />
kleinen Zweitaktern und<br />
alten Viertaktern gibt es<br />
viel zu schrauben. 500er-<br />
König gibt es wenige,<br />
Yamahas umso mehr<br />
<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 9/<strong>2016</strong> 111