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Laverda 75 Sport<br />
von 1955<br />
Fahrerin: Silvia Miglioranza<br />
Wenn der Vater total auf Laverda<br />
abfährt, stehen die Chancen nicht<br />
schlecht, dass der Nachwuchs mehr als nur<br />
das Aussehen erbt. Wie bei Gaudenzio<br />
Miglio ranzas Tochter Silvia, die Laverdas<br />
liebt. “Nachher fahre ich eine 1979er-<br />
Formula 500 auf der Strecke“, erzählt sie.<br />
„Aber auch diese hier ist etwas Besonderes,<br />
selbst wenn sie nicht so schnell fährt!“<br />
Es ist eine Laverda 75 Sport. Beim Debüt<br />
1952 leistete deren getunter Viertakter<br />
4,2 PS bei 7200/min. Der kleine Dreigangmotor<br />
ist in einem großzügigen, stabilen<br />
Doppelschleifen-Chassis mit Hinterradschwinge<br />
verschraubt. Wie die Telegabel<br />
verfügen auch die beiden Federbeine über<br />
eine hydraulische Dämpfung. Die einst<br />
optionale Sitzbank ermöglicht zusammen<br />
mit den Lenkerstummeln mit integrierten<br />
Hebeln eine rennmäßige Haltung – wie<br />
früher eben. Denn die kleine Laverda<br />
zählte zum Besten bei der berühmten Milano-Taranto,<br />
dem harten Langstreckenrennen<br />
über 1400 Kilometer, das lange<br />
vor Sonnenaufgang gestartet wurde. Nino<br />
Castellani gewann 1952 die 75er-Klasse<br />
mit einem Schnitt von 76,43 km/h, vor vier<br />
weiteren Teamfahrern. Insgesamt schafften<br />
es damals 16 Laverdas in die Top 20!<br />
Silvia freut sich schon auf den September.<br />
Dann fährt sie mit der 75er und zwei<br />
Freunden von Vicenza nach Budapest –<br />
und natürlich retour!<br />
350er-Norton Manx Model 40 von 1954<br />
Fahrer: Alessandro Altinier<br />
Natürlich hätte Alessandro auch eine<br />
der top restaurierten Maschinen des<br />
Hauses (www.altiniermotorcycles.com)<br />
fahren können. Doch wie jedes Jahr brachte<br />
er auch diesmal wieder seine 350er-<br />
Manx nach Varano. „Ich besitze sie seit<br />
zwölf Jahren“, strahlt er. „Es ist ein wunderbares<br />
Motorrad, mit dem ich unheimlich<br />
gerne fahre.“ Für 1954 war der Production<br />
Racer gründlich überarbeitet worden.<br />
Beim nunmehr fast quadratischen<br />
Motor (76 x 76,85 mm) umschlossen die<br />
Kühlrippen das Königswellen-Rohr. Außerdem<br />
wurde das obere, integrierte Kegelrad<br />
gehäuse mit diagonalen Rippen zwischen<br />
den Ventilen versehen und der<br />
Ventil trieb optimiert. „Zudem bekam die<br />
1954er-Manx einen geschweißten Heckrahmen<br />
und eine größer dimensionierte<br />
vordere SLS-Bremse“, ergänzt Alessandro.<br />
„Jedes Jahr baue ich die Manx ein<br />
wenig um. Dazu zählen sowohl der höher<br />
verlegte Auspuff oder das Motiv mit den<br />
Haifischzähnen auf der Verkleidung.<br />
Auch das macht für mich den Spaß mit<br />
dieser unglaublichen Maschine aus.“<br />
Triumph Trident 750 (1969 – 73)<br />
Fahrer: Stefano Zuban<br />
Stefano Zuban freut sich über die<br />
gekonnte Restaurierung der Trident<br />
Mit ihrer markanten Lackierung in<br />
Olivgrün und der riesigen Fontana-<br />
Doppelduplex-Bremse ist Stefano Zubans<br />
Trident so eine auffällige Maschine, dass<br />
man einfach nicht daran vorbeigehen<br />
kann, ohne ihn darauf anzusprechen.<br />
„Von dieser Triumph besitze ich die kom-<br />
Alessandro Altinier mit seiner Manx, die<br />
„eindeutig schneller ist als ihr Fahrer“<br />
plette Historie. Die Papiere weisen aus,<br />
dass die Trident 1969 erstmalig aufs Werk<br />
zugelassen wurde. Zweiter Besitzer war<br />
A. Bennett & Son, ein Triumph-Händler<br />
aus South Yorkshire. Im Werk wurde die<br />
Trident zu Versuchszwecken genutzt. Die<br />
Bennetts kauften sie 1972, zusammen mit<br />
dem Fahrgestell eines T150-Production<br />
Racers, einer gebrauchten Rennverkleidung<br />
und einer gebrauchten Zylinderbank<br />
samt -kopf“, weiß Stefano. Bei<br />
der TT 1973 trat Bennetts mit zwei<br />
Tridents in der Klasse der 750er-<br />
Production Racer an. Stefanos<br />
Trident erreichte unter Darryl<br />
Pendlebury den sechsten<br />
Platz, mit einem Schnitt von<br />
knapp 143 km/h! Knapp<br />
geschlagen von Teamkollege<br />
Ernie Pitt auf der zweiten,<br />
mit einer Scheibenbremse<br />
ausgerüsteten Trident,<br />
der 0,2 Sekunden schneller war.<br />
Mick Hemmings, ein bekannter Norton-Pilot<br />
und -Tuner, fuhr die Bennett-Trident<br />
1974 beim Daily Express Production<br />
Machine Race auf Rang neun in der<br />
1000er-Klasse. „Meine Trident habe ich bei<br />
Giovanni Cabassi restaurieren lassen. Und<br />
zwar so, wie sie 1973 bei der TT an den<br />
Start gegangen ist. Er hat klasse gearbeitet,<br />
nicht wahr?“<br />
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