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MOTORRAD Classic 09/2016

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Laverda 75 Sport<br />

von 1955<br />

Fahrerin: Silvia Miglioranza<br />

Wenn der Vater total auf Laverda<br />

abfährt, stehen die Chancen nicht<br />

schlecht, dass der Nachwuchs mehr als nur<br />

das Aussehen erbt. Wie bei Gaudenzio<br />

Miglio ranzas Tochter Silvia, die Laverdas<br />

liebt. “Nachher fahre ich eine 1979er-<br />

Formula 500 auf der Strecke“, erzählt sie.<br />

„Aber auch diese hier ist etwas Besonderes,<br />

selbst wenn sie nicht so schnell fährt!“<br />

Es ist eine Laverda 75 Sport. Beim Debüt<br />

1952 leistete deren getunter Viertakter<br />

4,2 PS bei 7200/min. Der kleine Dreigangmotor<br />

ist in einem großzügigen, stabilen<br />

Doppelschleifen-Chassis mit Hinterradschwinge<br />

verschraubt. Wie die Telegabel<br />

verfügen auch die beiden Federbeine über<br />

eine hydraulische Dämpfung. Die einst<br />

optionale Sitzbank ermöglicht zusammen<br />

mit den Lenkerstummeln mit integrierten<br />

Hebeln eine rennmäßige Haltung – wie<br />

früher eben. Denn die kleine Laverda<br />

zählte zum Besten bei der berühmten Milano-Taranto,<br />

dem harten Langstreckenrennen<br />

über 1400 Kilometer, das lange<br />

vor Sonnenaufgang gestartet wurde. Nino<br />

Castellani gewann 1952 die 75er-Klasse<br />

mit einem Schnitt von 76,43 km/h, vor vier<br />

weiteren Teamfahrern. Insgesamt schafften<br />

es damals 16 Laverdas in die Top 20!<br />

Silvia freut sich schon auf den September.<br />

Dann fährt sie mit der 75er und zwei<br />

Freunden von Vicenza nach Budapest –<br />

und natürlich retour!<br />

350er-Norton Manx Model 40 von 1954<br />

Fahrer: Alessandro Altinier<br />

Natürlich hätte Alessandro auch eine<br />

der top restaurierten Maschinen des<br />

Hauses (www.altiniermotorcycles.com)<br />

fahren können. Doch wie jedes Jahr brachte<br />

er auch diesmal wieder seine 350er-<br />

Manx nach Varano. „Ich besitze sie seit<br />

zwölf Jahren“, strahlt er. „Es ist ein wunderbares<br />

Motorrad, mit dem ich unheimlich<br />

gerne fahre.“ Für 1954 war der Production<br />

Racer gründlich überarbeitet worden.<br />

Beim nunmehr fast quadratischen<br />

Motor (76 x 76,85 mm) umschlossen die<br />

Kühlrippen das Königswellen-Rohr. Außerdem<br />

wurde das obere, integrierte Kegelrad<br />

gehäuse mit diagonalen Rippen zwischen<br />

den Ventilen versehen und der<br />

Ventil trieb optimiert. „Zudem bekam die<br />

1954er-Manx einen geschweißten Heckrahmen<br />

und eine größer dimensionierte<br />

vordere SLS-Bremse“, ergänzt Alessandro.<br />

„Jedes Jahr baue ich die Manx ein<br />

wenig um. Dazu zählen sowohl der höher<br />

verlegte Auspuff oder das Motiv mit den<br />

Haifischzähnen auf der Verkleidung.<br />

Auch das macht für mich den Spaß mit<br />

dieser unglaublichen Maschine aus.“<br />

Triumph Trident 750 (1969 – 73)<br />

Fahrer: Stefano Zuban<br />

Stefano Zuban freut sich über die<br />

gekonnte Restaurierung der Trident<br />

Mit ihrer markanten Lackierung in<br />

Olivgrün und der riesigen Fontana-<br />

Doppelduplex-Bremse ist Stefano Zubans<br />

Trident so eine auffällige Maschine, dass<br />

man einfach nicht daran vorbeigehen<br />

kann, ohne ihn darauf anzusprechen.<br />

„Von dieser Triumph besitze ich die kom-<br />

Alessandro Altinier mit seiner Manx, die<br />

„eindeutig schneller ist als ihr Fahrer“<br />

plette Historie. Die Papiere weisen aus,<br />

dass die Trident 1969 erstmalig aufs Werk<br />

zugelassen wurde. Zweiter Besitzer war<br />

A. Bennett & Son, ein Triumph-Händler<br />

aus South Yorkshire. Im Werk wurde die<br />

Trident zu Versuchszwecken genutzt. Die<br />

Bennetts kauften sie 1972, zusammen mit<br />

dem Fahrgestell eines T150-Production<br />

Racers, einer gebrauchten Rennverkleidung<br />

und einer gebrauchten Zylinderbank<br />

samt -kopf“, weiß Stefano. Bei<br />

der TT 1973 trat Bennetts mit zwei<br />

Tridents in der Klasse der 750er-<br />

Production Racer an. Stefanos<br />

Trident erreichte unter Darryl<br />

Pendlebury den sechsten<br />

Platz, mit einem Schnitt von<br />

knapp 143 km/h! Knapp<br />

geschlagen von Teamkollege<br />

Ernie Pitt auf der zweiten,<br />

mit einer Scheibenbremse<br />

ausgerüsteten Trident,<br />

der 0,2 Sekunden schneller war.<br />

Mick Hemmings, ein bekannter Norton-Pilot<br />

und -Tuner, fuhr die Bennett-Trident<br />

1974 beim Daily Express Production<br />

Machine Race auf Rang neun in der<br />

1000er-Klasse. „Meine Trident habe ich bei<br />

Giovanni Cabassi restaurieren lassen. Und<br />

zwar so, wie sie 1973 bei der TT an den<br />

Start gegangen ist. Er hat klasse gearbeitet,<br />

nicht wahr?“<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 9/<strong>2016</strong> 29

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