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MOTORRAD Classic 09/2016

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Rallye-Hightech anno 1991: die im Werk gebaute und von Sonauto im Detail optimierte<br />

Peterhansel-Yamaha mit dem 75 PS starken 800-cm³-Zweizylindermotor<br />

Die absolute Nummer eins:<br />

Der Franzose Stéphane<br />

Peterhansel holte mit der<br />

Yamaha Super Ténéré zwischen<br />

1991 und 1998 sechs<br />

Siege bei der Rallye Paris-<br />

Dakar – ein Rekord, der bis<br />

heute besteht<br />

Zwei Dakar-Legenden in einem Team: Cyril Neveu (l.) und Stéphane Peterhansel<br />

suchte er als verkaufsstarker Importeur,<br />

dessen Meinung in der japanischen Firmenzentrale<br />

Gewicht hatte, die obersten<br />

Chefs davon zu überzeugen, endlich<br />

eine Zweizylinder-Enduro zu bauen. Sie<br />

sollte der Konkurrenz in Gestalt der<br />

BMW GS und Hondas Africa Twin und<br />

Transalp auf dem immer wichtigeren<br />

Markt der Reise-Enduros Paroli bieten<br />

und die Erfolg versprechende Basis für<br />

einen neuen Paris-Dakar-Renner bilden.<br />

1990 war es dann endlich so weit.<br />

Olivier konnte mit der Super Ténéré<br />

wieder ein siegverdächtiges Motorrad<br />

in Richtung Dakar schicken. Doch seine<br />

beiden Stars mussten zunächst noch<br />

passen. Zu hoher Spritverbrauch und<br />

eine hoffnungslose Irrfahrt warfen Stéphane<br />

Peterhansel aus dem Rennen.<br />

Sein Teamkollege Cyril Neveu, nach erfolgreichen<br />

Honda-Jahren noch einmal<br />

zu Yamaha zurückgekehrt, blieb mit<br />

defektem Getriebe liegen.<br />

Ab der nächsten Dakar wurden<br />

Yamahas Bemühungen jedoch fürstlich<br />

belohnt. 1991 bescherte Stéphane<br />

Peterhansel der Marke den ersten Sieg<br />

nach elf Jahren und ließ bis 1998 fünf<br />

weitere Triumphe folgen. Einmal gewann<br />

der Italiener Edi Orioli auf der<br />

Super Ténéré, die mit insgesamt sieben<br />

Siegen in den 90er-Jahren eine beeindruckende<br />

Erfolgsstory schrieb.<br />

Kurz nach dem Wüstenspektakel<br />

stand die siegreiche 1991er-Super<br />

Ténéré für <strong>MOTORRAD</strong> zum Fahrtermin<br />

bereit. Redakteur Peter Mayer fiel dabei<br />

zunächst die enorme Sitzhöhe von<br />

knapp einem Meter auf. Einmal im<br />

Cockpit angelangt, konnte er dann den<br />

seidenweich anschiebenden, von 750<br />

auf 800 cm³ aufgebohrten 75-PS-Motor<br />

genießen. Und er stellte erfreut fest,<br />

dass sich die Peterhansel-Yamaha trotz<br />

ihrer Masse von knapp vier Zentnern<br />

Trockengewicht erstaunlich einfach dirigieren<br />

und selbst bei mannshohen<br />

Sprunghügeln leicht und lässig durch<br />

die Lüfte bewegen ließ.<br />

Gegenüber der Serie war die Werksmaschine<br />

an vielen Punkten wie Rahmen<br />

und Federelementen kräftig verstärkt<br />

worden. Sie bot ihrem Piloten einen<br />

ergonomisch geformten Arbeitsplatz,<br />

eine Vollverkleidung und die<br />

Ingenieure verteilten die zusammen 62<br />

Liter fassenden Tanks mit Rücksicht auf<br />

den Schwerpunkt möglichst günstig auf<br />

die Front und das Heck des Bikes.<br />

Das sah bei der ersten Dakar-XT von<br />

1979 noch ganz anders aus. Die Fahrer<br />

wurden kräftig durchgeschüttelt – vom<br />

stark vibrierenden Einzylindermotor<br />

und vom knapp gefederten Fahrwerk<br />

mit Gabel- und Schwingenholmen, die<br />

aus heutiger Sicht dünn wie Streichhölzer<br />

wirken. Mit den Knien stießen die<br />

Piloten ständig an die Ausbuchtungen<br />

des klobigen 32-Liter-Tanks, der zudem<br />

für eine starke Kopflastigkeit der<br />

Maschine sorgte. Doch der Erfolg gab<br />

der XT 500 recht. Und die Entwicklung<br />

der Reise- und Rallye-Enduros stand<br />

damals ja auch noch ganz am Anfang.<br />

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