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MOTORRAD Classic 09/2016

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UNTER DER LUPE I<br />

Laverdas Zwei- und Dreizylinder<br />

Eine Modellauswahl der Zwei- und Dreizylinder<br />

Laverda 750 GTL: kam Ende 1974 mit 52<br />

PS als touristisch angehauchter Nachfolger<br />

der GT. War bis 1976 im Angebot<br />

Laverda 1000 3C: gebaut von 1973 bis<br />

1976, zunächst mit Trommelbremsen, ab<br />

Modell 1974 mit Scheibenbremsen vorn<br />

Laverda Jota 1000: zeitloser Klassiker, ab<br />

1976 im Programm, ab Modelljahr 1982<br />

Wechsel auf die 120-Grad-Kurbelwelle<br />

Nachrüstung mit Ölfilter<br />

Laverda 750 SF: SF steht für Super Freni.<br />

Gute Bremsen hatten die Twins wirklich,<br />

egal, ob mit Trommeln oder Scheiben<br />

Laverda RGS 1000: ab 1982 tourensportliches<br />

Top-Modell mit 83 PS und<br />

Tankklappe vorne in der Verkleidung<br />

Laverda 1200 TS: mit größerer Bohrung<br />

mehr Dampf von unten bei 86 PS wie<br />

bei den 1000ern. Im Bild: Modell 1980<br />

Die Nachrüstung eines Feinstölfilters<br />

erhöht die Lebensdauer der Motoren<br />

erheblich. Sie ist aber nur bei Modellen<br />

mit serienmäßigem Ölkühler möglich, weil<br />

hier bereits die Anschlüsse vorhanden sind<br />

Fotos: Brian Chittock, fact (2), Jörg Künstle, Ulrich Schwab, Archiv<br />

Drei-in-eins-Auspuff und einem Kunststofftank<br />

ausgeliefert. Ab Mitte 1973<br />

spendierte man der 1000er einen Stahlblechtank,<br />

die Auspuffanlage mit zwei<br />

Schalldämpfern und eine Brembo-Doppelscheibe<br />

vorn, hinten blieb es zunächst<br />

bei der erstaunlich wirksamen Trommel.<br />

Zum Modelljahr 1975 wurde die Laverda<br />

1000 3C vorgestellt, die nominell 80<br />

PS bei 7250/min leistete (Laverda 1000: 78<br />

PS). Ende 1976 kam die 1000 3CL, die als<br />

wichtigste Änderungen Alu-Gussräder,<br />

eine Bremsscheibe hinten (Ø 280 mm) und<br />

einen Heckbürzel aufwies. Von 1976 bis<br />

1981 war die 1000er auch mit dem Beinamen<br />

Jota (spanischer Tanz im ¾-Takt) im<br />

Angebot, ab 1980 mit Halbschale und gelochten<br />

Bremsscheiben. Parallel hierzu<br />

wurde 1978 erstmals auch der Hubraum<br />

auf 1200 cm³ aufgestockt. Im Jahr 1981<br />

kam die als Sporttourer gedachte 1200 TS<br />

dazu, mit schräger gestellten Federbeinen.<br />

Im Endeffekt handelte es sich sowohl bei<br />

der Jota als auch bei der 1200 TS lediglich<br />

um Varianten der jeweiligen Basismodelle<br />

mit geänderter Ausstattung (Verkleidung,<br />

Armaturen, Seitenteile, leicht erhöhte Leistung<br />

u.a.). Die 120-Grad-Kurbelwelle hielt<br />

erst 1982 Einzug ins Modellprogramm.<br />

Der Motor leistete in der RGS 1000 nun 83<br />

PS. Ebenfalls modifiziert wurde der Rahmen,<br />

mit elastischer Motoraufhängung<br />

und neuer Schwinge, die den Radstand auf<br />

1520 Millimeter streckte. Die letzte „echte“<br />

Laverda aus Breganze war dann 1985 die<br />

1000 SFC mit Alu-Kastenschwinge, MR-<br />

1-Gabel, schwimmend gelagerten Bremsscheiben<br />

vorn, Brembo-Zangen der Oro-<br />

Serie und mehr Power.<br />

Zwischen 1977 und 1984 hatte man in<br />

Breganze neben den 750er-Zweizylindern<br />

und den 1000er- und 1200er-Dreizylindern<br />

auch eine weitere Zweizylinder-<br />

Modellreihe mit 350 und 500 cm³ gebaut.<br />

Diese modernen und leichtgewichtigen<br />

dohc-Vierventil-Maschinen fanden allerdings<br />

nicht den erhofften Zuspruch. Als<br />

600er trieb der Zweizylinder ab 1986 die<br />

Enduro Atlas 600 an, die aber ebenfalls<br />

floppte. Im Februar 1989 musste Laverda<br />

einen außergerichtlichen Vergleich beantragen,<br />

in dessen Folge das Unternehmen<br />

am 31. März verkauft wurde. Einige Jahre<br />

später gab es ein kurzes Revival für Laverda.<br />

Doch das ist eine andere Geschichte...<br />

Motorräder mit Charakter<br />

„Motorräder von Laverda haben ihren<br />

eigenen Charakter. Das sollte man vor<br />

dem Kauf wissen. Entweder man lässt sich<br />

darauf ein – oder lässt es sein“, rät Willi<br />

Werndl, Kfz-Mechaniker-Meister und Experte<br />

für Laverda aus Kirchdorf am Inn.<br />

Schon am hohen Gewicht einer Laverda<br />

scheiden sich oft die Geister, egal ob 750er-<br />

Zweizylinder oder eines der Dreizylinder-<br />

92 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 9/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de

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