MOTORRAD Classic 09/2016

XT-Sporthistorie
Schnellste. Trotz stark aufkommender
Konkurrenz von zwei BMW-Boxern, die
der Allgäuer Herbert Schek für die Franzosen
Hubert Auriol und Jean-Claude
Morellet aufgebaut hatte, erreichte Cyril
Neveu als Erster den Strand von Dakar.
1981 sprang für Sonauto ein zweiter
Platz durch Serge Bacou heraus, die inzwischen
auf 534 Kubik aufgebohrte XT
musste sich erstmals der Werks-BMW
von Hubert Auriol geschlagen geben.
1982 kam mit der XT 550 die erste
Yamaha-Werksmaschine zur Dakar.
Das Motorrad mit dem 40 PS starken
Vierventilmotor war Yamahas erster
Meilenstein auf dem Weg zu besseren
Fahreigenschaften und mehr Federungskomfort.
Am Vorderrad tat erstmals
eine Scheibenbremse Dienst, das
Hinterrad wurde von einer stabilen Cantileverschwinge
geführt.
Um ein Haar wäre es eine Premiere
mit Glanz und Gloria geworden. Noch
250 Kilometer vor Dakar lag Jean-Paul
Mingels in Führung. „Das Roadbook
sagte, die Straße sei eben“, erinnert
sich der in Frankreich lebende Belgier,
„doch plötzlich hörte sie auf. Ich konnte
nicht mehr bremsen und habe mich bei
Tempo 150 gewaltig überschlagen.“
Nach 36 Stunden erwachte Mingels
wieder aus der Bewusstlosigkeit – mit
Schädelbruch, angeknackster Wirbelsäule,
gebrochenem Becken sowie
Frakturen an Armen und Beinen.
Unter einem günstigeren Stern
stand dagegen das XT 550-Enduro-Projekt,
das der deutsche Importeur Mitsui
1982 lanciert hatte. Dafür war der bei
Sportskanone: Die TT 600, hier bei einem PR-Termin mit dem 250er-Cross-Weltmeister
Danny LaPorte, war bei Profis wie Hobbyfahrern gleichermaßen beliebt
Deutsches Projekt: Mitsui verpflichtete Eddy Hau
für Enduro-Wettbewerbe auf der XT 550. Am Saisonende
1982 konnten gleich zwei Titel gefeiert
werden – Hau hatte sowohl in der deutschen als
auch in der Europameisterschaft die Nase vorn
26 MAXIBEILAGE 40 JAHRE YAMAHA XT