Treffpunkt.Bau 08-09/2016
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Große Unterschiede in den<br />
Absatzmärkten der <strong>Bau</strong>branche<br />
Die deutschen <strong>Bau</strong>maschinenhersteller bleiben zur Mitte des<br />
Jahres vorsichtig optimistisch. „Nach einer tollen Messe <strong>Bau</strong>ma<br />
im April sind wir wieder mitten im Tagesgeschäft – und das hält<br />
einiges an Herausforderungen und Unsicherheiten bereit“, sagt<br />
Johann Sailer, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes <strong>Bau</strong>- und<br />
<strong>Bau</strong>stoffmaschinen.<br />
VDMA<br />
Der Umsatz der Mitgliedsunternehmen im <strong>Bau</strong>maschinenbereich<br />
liegt zur Jahresmitte <strong>2016</strong> branchenweit praktisch auf Vorjahresniveau,<br />
und die Tendenz zum Ende des Jahres zeigt leicht nach oben.<br />
Das würden die <strong>Bau</strong>stoffanlagenhersteller auch gern vermelden<br />
können. „Abgesehen von Einzelaufträgen im April wartet die Branche<br />
auf Nachfrageimpulse. Von einem Aufschwung können wir da<br />
nicht sprechen“, so Sailer. Insgesamt dürfte der Branchenumsatz des<br />
Vorjahres in Höhe von 13,3 Milliarden Euro – damals waren es 9 Milliarden<br />
Euro bei <strong>Bau</strong>maschinen und 4,3 Milliarden Euro im Geschäft<br />
mit <strong>Bau</strong>stoffanlangen – auch wieder das Niveau sein, auf das sich die<br />
Branche <strong>2016</strong> zubewegt.<br />
<strong>Bau</strong>maschinen: Wachstum nur in Europa und Indien<br />
Die Heterogenität der Märkte ist wieder das bestimmende Thema für<br />
die <strong>Bau</strong>maschinenhersteller. Nordamerika und der Nahe Osten, zwei<br />
der wichtigsten Wachstumsmärkte der letzten Jahre, erleben in diesem<br />
Jahr Rückgänge im Maschinenabsatz – nicht zuletzt aufgrund<br />
der anhaltenden Schwäche im Öl- und Gasgeschäft. Dazu kommen<br />
die nach wie vor schwachen Märkte Lateinamerikas, Afrikas und<br />
weiten Teilen Asiens. Der ehemals größte Markt China kommt noch<br />
immer nicht auf die Beine und wird nach fünf Jahren des Rückgangs<br />
kumuliert fast 80 Prozent seines Volumens verloren haben. In Asien<br />
wächst aktuell nur der indische <strong>Bau</strong>maschinenmarkt, getragen von<br />
verstärkten Investitionen in den Straßenbau.<br />
Der europäische Markt zeigt sich <strong>2016</strong> freundlich. Wachstumstreiber<br />
sind Frankreich – das <strong>Bau</strong>maschinengeschäft profitiert von einem<br />
Sonderabschreibungsprogramm – und die südeuropäischen<br />
Länder. Nord- und Westeuropa entwickeln sich einmal mehr stabil.<br />
Der deutsche Markt befindet<br />
sich auf einem hohen<br />
Niveau und könnte <strong>2016</strong><br />
noch einmal leicht zulegen.<br />
Lediglich Mittelosteuropa<br />
bleibt in diesem Jahr hinter<br />
den Erwartungen zurück.<br />
Einen Sonderfall stellt der<br />
<strong>Bau</strong>maschinenmarkt in der<br />
Türkei dar. Angesichts des<br />
starken Wachstums der<br />
jüngsten Zeit stellt sich die<br />
Frage nach Überhitzung<br />
und einer Blasenbildung.<br />
Zusammen mit der politischen<br />
Instabilität könnte für<br />
den türkischen <strong>Bau</strong>maschinenmarkt<br />
noch eine „harte<br />
Landung“ folgen.<br />
Während vor dem Hintergrund<br />
der regionalen<br />
Entwicklungen ein Rückgang<br />
für den weltweiten<br />
<strong>Bau</strong>maschinenabsatz zu<br />
erwarten ist, trauen sich die<br />
deutschen Hersteller auf<br />
Branchenebene ein leichtes<br />
Die deutschen <strong>Bau</strong>- und <strong>Bau</strong>stoffmaschinenhersteller<br />
verlieren trotz hoher<br />
Unsicherheiten nicht ihren Optimismus,<br />
sagt Johann Sailer, Vorsitzender des<br />
VDMA-Fachverbandes <strong>Bau</strong>- und <strong>Bau</strong>stoffmaschinen.<br />
Umsatzplus von 3 Prozent zu. „Das liegt vor allem am starken europäischen<br />
Markt“, kommentiert Sailer, macht aber auch klar, dass<br />
das Wachstum nicht für alle Hersteller gleichmäßig gelten wird: „Je<br />
nachdem, wo ein Unternehmen seine Schwerpunkte hat, kann das<br />
Einzelergebnis auch im Minus liegen.“<br />
<strong>Bau</strong>stoffanlagen: Kein Aufschwung in Sicht<br />
Das Geschäft mit <strong>Bau</strong>stoffmaschinen und -anlagen ist aufgrund<br />
seiner Langfristigkeit immer geringerer Volatilität ausgesetzt als<br />
der <strong>Bau</strong>maschinenbereich. Dafür sind die Hersteller von langfris-<br />
VDMA<br />
B a ustof f a nla g en: A uf tr a g seing a ng und U msa tz<br />
E inz elp r oj ek te im F r ü hj a hr tr ieben A E na ch oben<br />
A uf tr a g seing a ng<br />
U msa tz<br />
5 0%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
-10%<br />
-20%<br />
I nla nd A usla nd G esa mt<br />
J anuar-J uni <strong>2016</strong>/ 2015 , Q uelle: V D MA<br />
V D M A | S eba stia n P op p S eite 2 | 01. <strong>08</strong>. <strong>2016</strong><br />
Auftragseingang und Umsatz <strong>Bau</strong>maschinen<br />
und <strong>Bau</strong>stoffanlagen.<br />
[ 14 ] <strong>08</strong>-<strong>09</strong>.<strong>2016</strong> . TREFFPUNKT BAU