gründen 2016
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B<br />
Businessplan<br />
Es stimmt: Papier ist geduldig, und die Realität<br />
hält sich nie an unsere Drehbücher. Trotzdem<br />
sollten Sie einen Businessplan schreiben.<br />
Warum? Weil ein Businessplan wie ein Vergrösserungsglas<br />
wirkt: Er macht die Schwächen und<br />
Lücken in Ihrem Konzept sichtbar. Reicht mein<br />
Startkapital für die dringendsten Inves titionen?<br />
Gibt es potenzielle Kunden, und kann ich sie<br />
dazu bringen, ihr Geld bei mir auszu geben?<br />
Wenn Sie diese Fragen beantworten können,<br />
haben Sie auch keine Angst mehr vor dem<br />
Finanzteil mit den Berechnungen zu Liquidität,<br />
Ausgaben, Einnahmen und Erträgen über die<br />
nächsten Jahre. Ein guter Businessplan ist<br />
30 A4-Seiten stark. Nicht mehr, aber auch nicht<br />
viel weniger.<br />
C<br />
Coaching<br />
Es ist wie im Fitnesscenter. Natürlich können Sie<br />
alle Geräte selber ausprobieren. Aber mit einem<br />
Coach lernen Sie schneller. Ein guter Coach<br />
berät Sie bei der Erstellung Ihres persönlichen<br />
Arbeitsprogramms, warnt Sie vor Gefahren<br />
und versorgt Sie mit Tricks und Kniffs. Start-up-<br />
Coaches haben ganz unterschiedliche Profile<br />
und berufliche Hintergründe: Die einen kommen<br />
aus dem Marketing, die anderen haben viel<br />
Führungserfahrung; die einen verlangen eine<br />
Gegenleistung, andere schätzen einfach<br />
den Kontakt mit jungen unternehmungslustigen<br />
Leuten. Vermittelt werden die Coaches von<br />
diversen Förderorganisationen. Ansonsten gilt:<br />
Googeln lohnt sich!<br />
C<br />
Crowdfunding<br />
Crowdfunder sind neugierig, aufgeschlossen<br />
und grosszügig: Sie geben Geld für etwas, das<br />
noch gar nicht existiert. Aber sie sind auch wählerisch:<br />
Sie wollen begeistert, überzeugt und<br />
umworben werden. Mit dem Crowdfunding als<br />
Finanzierungsalternative sollten Sie sich deshalb<br />
nur befassen, wenn sie Social-Media-Erfahrung<br />
haben und bereit sind, auf Twitter, Facebook<br />
und Instagram eine unter Umständen monatelange<br />
Kampagne zu fahren.<br />
E<br />
Einzelunternehmen<br />
Die beliebteste Rechtsform der Schweizer<br />
Gründer ist das Einzelunternehmen. Der Grund<br />
liegt auf der Hand: Wer von der Ausgleichskasse<br />
als selbständigerwerbend anerkannt wird, kann<br />
ohne Mindestkapital und juristische Gründungsformalitäten<br />
loslegen; auch der Eintrag<br />
ins Handelsregister wird erst nötig, wenn<br />
Sie mehr als 100 000 Franken Jahresumsatz<br />
er zielen. Einen Nachteil hat das Einzelunternehmen<br />
allerdings: Da keine Trennung zwischen<br />
Geschäfts- und Privatvermögen besteht, haften<br />
Sie gegenüber Ihren Gläubigern persönlich;<br />
und zwar unbeschränkt.<br />
C<br />
Co-working<br />
Noch vor zehn Jahren sprach kein Mensch von<br />
Co-working-Spaces. Dann wurden die ersten<br />
dieser Gemeinschaftsbüros mit WLAN und<br />
Kaffeemaschine an besten Lagen in urbanen<br />
Zentren eingerichtet. Heute gibt es sie auch in<br />
Kleinstädten. Angesprochen sind<br />
einerseits Firmen mit variablen<br />
Platzbedürfnissen, anderseits<br />
Einzelunternehmer oder Gründer,<br />
die stundenweise einen<br />
Büroarbeitsplatz mit fixfertiger<br />
Infrastruktur benötigen.<br />
F<br />
Fremdkapital<br />
Nur mit Eigenkapital kommt kaum ein Gründer<br />
aus. Sie werden Schulden machen müssen.<br />
Namentlich für die Anschaffung der Betriebsmittel<br />
und die Vorfinanzierung von Aufträgen.<br />
Dieses sogenannt kurzfristige Fremdkapital<br />
kann aus verschiedenen Quellen kommen:<br />
Wenn Sie ein solides Budget vorlegen, gewährt<br />
Ihnen die Hausbank ein Kontokorrent. Sie können<br />
Anlagen und Geräte über einen Leasingkredit<br />
finanzieren. Oder Sie können im Familienund<br />
Bekanntenkreis ein Darlehen aufnehmen.<br />
Gemeinsam ist all diesen Kreditformen, dass sie<br />
rückzahlbar sind. Das geliehene Geld muss<br />
arbeiten und sollte deshalb nicht für Löhne,<br />
Mieten oder die Begleichung von Steuerschulden<br />
verwendet werden.<br />
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