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gründen 2016

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• Business Angels: Wenn ein Start-up grössere Investitionen<br />

plant, kann die Finanzierung durch Business<br />

Angels der richtige Weg sein. Diese Kapitalgeber<br />

sind meist bestandene Unternehmer, welche die<br />

Start-ups nicht nur mit Eigenkapital versorgen, sondern<br />

auch ihr Know-how und ihr persönliches Netzwerk<br />

einbringen. Deshalb spricht man bei Angel-<br />

Investments auch von Smart Money.<br />

• Crowdfunding: Die Schwarmfinanzierung ermöglicht<br />

Projekte und Unternehmensgründungen dank<br />

der Unterstützung von vielen Kapitalgebern und<br />

Supportern, sogenannten Backers. Es wird unterschieden<br />

zwischen Crowdsupporting (Gegenleistung<br />

ist meistens ein Produkt oder eine Dienstleistung),<br />

Crowdinvesting (gegen Firmenbeteiligung),<br />

Crowdlending (gegen Zins) und Crowddonating<br />

(Spenden). Mehr zum Thema Seite 32.<br />

• Forschungsgeld: Erfolgsversprechende Forschungsund<br />

Entwicklungsprojekte, die in Zusammenarbeit<br />

mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen realisiert<br />

werden, haben die Möglichkeit, finanzielle<br />

Unterstützung zu erhalten. Die KTI des Bundes und<br />

teilweise auch regionale Anbieter verfügen über Forschungsgelder<br />

für Start-ups und KMU. Die gewährten<br />

Gelder fliessen dabei in der Regel an den Forschungspartner,<br />

also an die Hochschule oder die<br />

Forschungseinrichtung.<br />

• Mikrokredite: Ein Mikrokredit ist ein geringer, auf<br />

eine Person und deren Projekt zugeschnittener<br />

Kredit. Er wird ohne bankenübliche Sicherheiten<br />

von Non-Profit-Organisationen vergeben. In der<br />

Schweiz beträgt die Höchstgrenze zurzeit 40 000<br />

Franken. Mikrokredite werden nur einmalig und in<br />

der Regel mit einer Laufzeit von drei Jahren vergeben.<br />

Zur Vergabe gehören Beratung und die Begleitung<br />

bis zur vollendeten Rückzahlung.<br />

• Banken: Eine wesentliche Aufgabe von Banken ist<br />

die Vergabe von Krediten in Form von Geschäftsund<br />

Kontokorrentkrediten. Zwingend ist dabei,<br />

dass die Jungfirma bereits Umsätze macht und<br />

allenfalls weitere Sicherheiten bieten kann.<br />

Einen erleichterten Zugang zu Darlehen<br />

bis zu einer halben Million erhalten Unternehmen<br />

über die vom Bund anerkannten<br />

Bürgschaftsgenossenschaften.<br />

Einige Banken verfügen zudem<br />

über eigene Risikokapital- oder<br />

Inno vationsfonds speziell für die<br />

Start-up-Finanzierung.<br />

EIGENKAPITAL<br />

Als Eigenkapital werden Mittel bezeichnet,<br />

die durch die Firmeneigentümer zur Verfügung<br />

gestellt werden. Eigenkapital ist<br />

grundsätzlich unbefristet und nicht rückzahlbar.<br />

Eigenkapitalgeber erhalten Aktien<br />

oder Gesellschaftsanteile. Sie sind Teilhaber<br />

der Firma und dadurch an der Gewinnausschüttung<br />

beteiligt. Sie erhalten ihr investiertes<br />

Geld bei einem Verkauf ihrer Anteile<br />

zurück. Ist die Firma erfolgreich, können die<br />

Anteile mit Gewinn verkauft werden. Geld<br />

zurück gibt es auch bei einer Liquidation,<br />

falls das Unternehmen über Aktiven verfügt.<br />

FREMDKAPITAL<br />

Fremdkapitalgeber partizipieren nicht am<br />

wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.<br />

Fremdkapital liegt typischerweise in Form<br />

eines Kredits oder Darlehens vor. Es ist<br />

befristet und rückzahlbar und garantiert<br />

eine erfolgsunabhängige Verzinsung.<br />

WANDELDARLEHEN<br />

Zwischen Eigen- und Fremdkapital existieren<br />

auch Mischformen. Wandeldarlehen<br />

oder sogenanntes Mezzanine-Kapital werden<br />

als Fremdkapital in die Firma investiert.<br />

Das Darlehen kann dann bei Erfolg der<br />

Firma zu einem späteren Zeitpunkt in<br />

Eigenkapital gewandelt werden. Die Bedingungen<br />

für die Umwandlung in Eigenkapital<br />

gilt es schon bei der Darlehensvergabe<br />

festzulegen.<br />

• Venture Capital: VC-Gesellschaften investieren in<br />

Start-ups und KMU während der Wachstumsphase<br />

in Form von Eigenkapital. Ihr Ziel ist die Generierung<br />

einer möglichst hohen Rendite bei einem späteren<br />

Verkauf der Firmenanteile. Von Corporate<br />

Venture spricht man, wenn grosse Firmen eigene<br />

Risikokapitalfonds aufsetzen und in Start-ups investieren.<br />

Damit sichern sie sich einen frühzeitigen<br />

Zugriff auf bahnbrechende Innovationen und Entwicklungen<br />

in ihrer Branche.<br />

Wie erfolgreich ein Start-up bei der Kapitalbeschaffung<br />

und der Finanzierung seiner Ideen ist, hängt<br />

von vielen Faktoren ab. Entscheidend ist in jedem<br />

Fall das Marktpotenzial, das sich aus der Geschäftsidee<br />

ergibt. Existiert ein Marktbedürfnis und lässt<br />

sich überhaupt eine zahlende Kundschaft finden?<br />

Gibt es genügend Unterscheidungsmerkmale und<br />

damit Schutz vor Substitution und Nachahmern?<br />

Können diese Fragen mit Ja beantwortet werden,<br />

steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Geldbeschaffung.<br />

Florian Gautschi, Projektleiter Bereich Start-up,<br />

Aargau Services Standortförderung,<br />

www.aargauservices.ch<br />

31 GRÜNDEN → Going Entrepreneurial

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