gründen 2016
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Luca Placi<br />
Saeiga Automotive<br />
Mit Vollgas aus<br />
der Hochschule<br />
Er gehört mit Sicherheit zu den jüngsten<br />
Rennstallchefs aller Zeiten: Luca Placi. Der<br />
23-Jährige ist Präsident des Vereins Bern<br />
Formula Student (BFS) und hat zusammen<br />
mit 40 Kommilitonen der Fachhochschule<br />
Technik und Informatik in Biel ein Elektrofahrzeug<br />
entwickelt, das 2015 erfolgreich<br />
an internationalen «Formula Student»<br />
Wettbewerben teilnahm. «Im Zuge dieser<br />
Arbeiten», erinnert er sich, «stiessen wir<br />
auf die Idee für ein neuartiges Antriebskonzept.»<br />
Mehr will er nicht verraten,<br />
denn unterdessen hat er eine Firma gegründet<br />
und erste Gespräche mit privaten<br />
Geldgebern geführt; die Rede ist von einigen<br />
100 000 Franken Seed-Finanzierung.<br />
Wie ambitioniert Luca Placi sein Spin-off-<br />
Projekt angeht, verrät der Firmenname:<br />
Saeiga Automotive. «Wir versuchten ein<br />
Wort zu kreieren, das auch in chinesischen<br />
Ohren klingt», erklärt der gelernte Polymechaniker.<br />
Der Grund: Nirgendwo auf der<br />
Welt werden mehr Elektrofahrzeuge gebaut<br />
und verkauft als im Reich der Mitte.<br />
www.bernformulastudent.ch<br />
SWITZERLAND INNOVATION<br />
Ein Start-up-Ökosystem<br />
wie im Silicon Valley<br />
Mit den fünf Innovationsschmieden von Switzerland<br />
Innovation erhält die Schweiz zusätzlichen Schub.<br />
Wie in Basel sind die Innovationsparks integriert in die<br />
regionalen Fördernetzwerke.<br />
Seit sechs Jahren in Folge belegt die<br />
Schweiz beim globalen Ranking der innovativsten<br />
Volkswirtschaften den ersten<br />
Rang. Das soll in den nächsten zehn<br />
Jahren so bleiben. Damit dies gelingt,<br />
wurde auf Anfang <strong>2016</strong> die Idee eines<br />
schweizerischen Innovationsparks umgesetzt.<br />
Switzerland Innovation, wie die<br />
neue Dachorganisation heisst, ist an fünf<br />
Standorten präsent, so um die beiden<br />
ETHs in Lausanne und Zürich, am Paul-<br />
Scherer-Institut im aargauischen Villigen<br />
sowie in Biel und in Basel.<br />
Das Ziel von Switzerland Innovation<br />
ist die Ansiedlung etablierter Unternehmen<br />
aus dem In- und Ausland mit ihren<br />
Forschungs- und Entwicklungseinheiten.<br />
Die Innovationsparks bieten aber auch<br />
ideale Bedingungen für Forschungsgruppen<br />
und Start-ups, beispielsweise am<br />
Standort Basel.<br />
Der Switzerland Innovation Park Basel<br />
Area, untergebracht in einem ehemaligen<br />
Forschungsgebäude von Actelion in<br />
Allschwil, bietet Zugang zum Basler Life<br />
Sciences Cluster mit einem unabhängigen<br />
akademischen Forschungsumfeld sowie<br />
Top-Unternehmen aus der Pharma-, Biotech-<br />
und Medtech-Branche. Vor Ort aktiv<br />
sind bereits die zehn Forschungsgruppen<br />
vom Institut für Biomedical Engineering<br />
der Universität Basel sowie die<br />
beiden Hochschul-Spin-offs mininavident<br />
(Navigationssystem für Dentalimplantation)<br />
und AOT (robotergesteuerte Lasergeräte<br />
für die Chirurgie).<br />
Der Innovation Park ist Teil des Basler<br />
Ökosystems der Life Sciences mit den<br />
Subbranchen Pharmazeutik, Biotechnologie,<br />
Medizinaltechnologie, Nanotechnologie,<br />
Mikrotechnologie und Agrochemie.<br />
Um noch schlagkräftiger zu sein, haben<br />
die Kantone Basel Landschaft, Basel<br />
Stadt und Jura ihre Innovationsförderungs-<br />
und Standortpromotionsaktivitäten<br />
in BaselArea.swiss fusioniert, diese<br />
neu organisiert und positioniert. Profitieren<br />
von der Förderung können Jungfirmen<br />
und bestandene KMU, zum Beispiel<br />
dank des Expertenprogramms New Venture<br />
Assessment (siehe Artikel unten).<br />
Gezielt für Start-ups sowohl aus dem Inwie<br />
auch aus dem Ausland bietet Basel<br />
künftig ein Accelerator-Programm an,<br />
das die regionalen Angebote der Hochschulen,<br />
des Innovationspark, des Inkubators<br />
und des Technoparks ergänzen.<br />
Thomas Kübler, Leiter Standortförderung<br />
Baselland und Member of the Board<br />
www.switzerland-innovation.com/baselarea<br />
EXPERTENPROGRAMM FÜR START-UPS UND HIGHTECH-KMU<br />
Dass Unternehmen nicht im stillen Kämmerlein<br />
entstehen, können erfolgreiche Start-ups wie Visionarity<br />
AG, Medical Insights oder Obexia bestätigen:<br />
Sie haben die Services von BaselArea.swiss<br />
in Anspruch genommen, um ihre Geschäftsideen<br />
zu prüfen und Kontakte zu knüpfen.<br />
Mit dem New Venture Assessment bietet die<br />
Plattform BaselArea.swiss ein Programm an für<br />
Start-ups und Hightech KMU auf Innovationskurs.<br />
Im Zentrum der Dienstleistung steht der Austausch<br />
mit ausgewiesenen Experten, die sich<br />
aus dem Netzwerk von über 8000 Innovatoren<br />
rekrutieren und den Unternehmern jeweils fall bezogen<br />
ihr Wissen zur Verfügung stellen. Im Expertenpool<br />
finden sich sowohl Unternehmer als<br />
auch Industriekenner und Fachspezialisten.<br />
Basis des New Venture Assessments ist ein standardisierter<br />
Prozess über drei Stufen, die jeweils mit<br />
einem Experten-Workshop abschliessen. In einer<br />
ersten Phase wird die Geschäftsidee als solches geprüft,<br />
in einem zweiten Schritt geht es um die<br />
Analyse des Marktes, bevor in der dritten und finalen<br />
Stufe die operative Umsetzung sowie der<br />
Finanzbedarf erarbeitet werden. So erhalten die<br />
Unternehmer während des gesamten Verlaufs des<br />
New Venture Assessments die Einschätzung sowie<br />
konkrete Handlungsempfehlungen von mehreren<br />
Experten zur erfolgreichen Gründung mit auf<br />
den Weg. Das Expertenprogramm ermöglicht angehenden<br />
Unternehmern und KMU, ihr Innovationsprojekt<br />
richtig aufzusetzen und zu realisieren.<br />
Daniel Meier, Senior Project Manager Business,<br />
Headquarters & Entrepreneurship, www.baselarea.swiss<br />
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