gründen 2016
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KOOPERATIONEN MIT GROSSUNTERNEHMEN<br />
Wenn Marktmacht auf<br />
Kreativität trifft<br />
In einer globalisierten und digitalisierten Wirtschaft zählt<br />
vor allem die Fähigkeit, die Kunden mit neuen Dienstleistungen und<br />
Produkten zu überraschen.<br />
Start-up-Summits, Mentoring- oder<br />
Accelerator-Programme: Hinter solchen<br />
Initiativen für Start-ups stehen immer<br />
öfter marktführende und international<br />
ausgerichtete Konzerne, sogenannte Corporates.<br />
Bei erfolgreicher Zusammenarbeit<br />
besteht die Möglichkeit, dass der<br />
grosse Partner Pilotkunde des Kleinen<br />
wird oder gar in diesen investiert; in einem<br />
solchen Fall ist auch vom Corporate<br />
Venturing die Rede. Doch wie gelingt es<br />
einem Jungunternehmen, eine solche Zusammenarbeit<br />
erfolgreich aufzugleisen?<br />
Die entscheidenden Faktoren sind:<br />
Beharrlichkeit: Wenn Sie einen<br />
Auftrag oder die Zusammenarbeit<br />
mit einem Corporate gewinnen<br />
möchten, müssen Sie Durchhaltewillen<br />
haben und sich nicht schnell<br />
abwimmeln lassen. Möglicherweise<br />
sind Sie nicht von Anfang an beim<br />
richtigen Ansprechpartner, oder das<br />
Timing ist gerade nicht ideal. Bleiben<br />
Sie dran und versuchen Sie, die<br />
richtige Person zu finden.<br />
Don’t waste your time: Wenn Sie<br />
Ihren Service oder Ihr Produkt an<br />
ein Corporate verkaufen möchten,<br />
gehen Sie von langen Verkaufszyklen<br />
aus. Behalten Sie aber im Blick,<br />
ob Ihre Aktivitäten eine realistische<br />
Chance auf Abschluss eines Vertrags<br />
haben oder nicht – und vertagen<br />
Sie im Zweifel weitere Bemühungen,<br />
wenn es nicht weitergeht.<br />
Erwartungen: Stellen Sie keine unrealistischen<br />
Erwartungen und Ansprüche<br />
an die Corporates in Bezug<br />
auf Kooperationsmöglichkeiten.<br />
Auch wenn sich diese um Kooperationen<br />
bemühen, herrscht ein starker<br />
Wettbewerb und Sie sind bestimmt<br />
nicht das einzige Jungunternehmen,<br />
das dem Corporate eine<br />
attraktive Lösung anbietet.<br />
Fokus: Möglicherweise werden Sie<br />
im Kontakt mit einem Corporate<br />
neue Möglichkeiten für Ihr Produkt<br />
sehen. Es kann daher durchaus<br />
Sinn machen, dass Sie den Fokus<br />
Ihrer Aktivitäten verändern, indem<br />
Sie sich z. B. auf ein anderes Marktsegment<br />
als das ursprünglich geplante<br />
ausrichten. Behalten Sie aber<br />
im Blick, ob diese Änderungen Ihnen<br />
wirklich neue Möglichkeiten –<br />
auch bei anderen Kunden – bieten<br />
oder vielmehr in eine Sackgasse<br />
führen könnten.<br />
Pitch: Bereiten Sie Ihren Pitch, Ihre<br />
Projektpräsentation, gründlich vor,<br />
bevor Sie dem Corporate gegenübertreten.<br />
Eine Lösung kann innovativ<br />
sein und überzeugen, muss<br />
aber auch für das Unternehmen<br />
einen Mehrwert bieten. Stellen Sie<br />
sich deshalb die Frage, inwiefern es<br />
Berührungspunkte zum Unternehmen<br />
gibt und wie dieses Ihre Lösung<br />
nutzen kann.<br />
Zeitpunkt: Machen Sie eine Standortbestimmung,<br />
und entscheiden<br />
Sie basierend darauf, wann welche<br />
Art von Zusammenarbeit Sinn<br />
macht. Wenn Sie ganz am Anfang<br />
stehen und eine innovative Idee haben,<br />
diese aber noch weit von einer<br />
Umsetzung in ein Produkt entfernt<br />
ist, macht es keinen Sinn, über eine<br />
Kooperation oder ein Investment<br />
zu sprechen. Corporates können<br />
Ihnen dann viel eher mit Tipps zur<br />
Seite stehen und Sie beraten, in<br />
welche Richtung Sie Ihre Idee weiterentwickeln<br />
könnten.<br />
Penny Schiffer, Leiterin Swisscom StartUp<br />
www.swisscom.ch/startup<br />
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