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Oldenburger_Münsterland_2017_18

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AUFSTIEGSCHANCEN<br />

ANDREAS GOBBA<br />

Abteilungsleiter Metall/Kunststoff an der<br />

Adolf-Kolping-Schule in Lohne<br />

Frage: Die Adolf-Kolping-Schule ist eine der führenden<br />

Berufsbildenden Schulen in Niedersachsen für<br />

Kunststofftechnikberufe. Welche Berufe gehören<br />

dazu?<br />

Andreas Gobba: Zunächst natürlich der Verfahrensmechaniker<br />

für Kunststoff- und Kautschuktechnik, der<br />

in den Fachrichtungen Formteile und Halbzeuge an der<br />

Adolf-Kolping-Schule unterrichtet wird. Stark im Kommen<br />

ist der Packmitteltechnologe, weil wohl 90 Prozent aller Verpackungen<br />

inzwischen aus Kunststoff sind.<br />

Frage: Welche Voraussetzungen sollten Azubis mitbringen?<br />

Gobba: Formal den Haupt- oder Realschulabschluss mit ordentlichen<br />

Noten in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern.<br />

Dazu technisches Interesse. Wir haben als Berufsschule Kooperationen<br />

mit Realschulen zur Förderung des Technikunterrichts.<br />

Außerdem sollten Bewerber kommunikativ sein, denn immer<br />

mehr verlangen die Unternehmen von ihren Mitarbeitern, dass<br />

sie ihre Tätigkeiten auch in Schrift und Wort erklären<br />

können.<br />

Frage: Haben sich die Berufsbilder in der Kunststofftechnik<br />

in den letzten Jahren verändert?<br />

Gobba: Auch hier hat natürlich die Digitalisierung<br />

Einzug gehalten. Sensorik und Elektronik<br />

schaffen flexiblere Produktionsmöglichkeiten.<br />

Die Unternehmen im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

im Kunststoffbereich sind sehr innovativ.<br />

Sie haben entsprechende Ansprüche an die<br />

Ausbildung und die Auszubildenden.<br />

Frage: Wie sind die Berufsaussichten?<br />

Gobba: Die Perspektiven sind bestens, sowohl was Arbeitsplatzsicherheit<br />

als auch was berufliche Weiterentwicklung betrifft. Die<br />

Kunststofftechnik ist eine Boombranche. Jeder, der erfolgreich die<br />

Ausbildung abschließt, wird übernommen. Und es gibt zahlreiche<br />

Aufstiegsmöglichkeiten. Da ist zum einen der Meister mit Weiterqualifizierung<br />

zum Fachwirt. Zum anderen der staatlich geprüfte<br />

Techniker, den auch wir in Lohne mit unserer Technikerschule anbieten<br />

und über den man die Studienberechtigung bis hin zum<br />

Master und der Promotion erlangen kann.<br />

Andreas Gobba<br />

Foto: Klaus-Peter Jordan<br />

Ausbilden im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> I 49<br />

Adolf-Kolping-<br />

Schule<br />

ZITAT<br />

Landkreis<br />

Vechta<br />

DIRK GEHRMANN<br />

Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung des Landkreises Vechta<br />

„Als zweitgrößte Branche im Landkreis Vechta hat die Kunststoff- und Gummiverarbeitung<br />

einen führenden Stellenwert und trägt maßgeblich zu einem Umsatzplus von fünf Prozent im<br />

Vergleich zum Vorjahr bei. Außerdem bieten unsere kunststoffproduzierenden Firmen interessante<br />

Ausbildungsberufe für junge Menschen und attraktive technische und kaufmännische Stellenangebote<br />

mit guten beruflichen Entwicklungschancen.“<br />

Dirk Gehrmann<br />

Foto: Landkreis Vechta<br />

WERKSTOFFPRÜFER/-IN FACHRICHTUNG KUNSTSTOFFTECHNIK<br />

Dauer der Ausbildung: 3,5 Jahre<br />

Wenn ein Snowboard bei Belastung in zwei Teile zerbricht oder das Riesenrad auf der Kirmes sich verkantet, hat oft<br />

das Material einen Fehler. Damit die Qualität stimmt und Unfälle vermieden werden, untersuchen Werkstoffprüfer<br />

zum Beispiel Metalle oder Kunststoffe auf Härte, Zugfestigkeit, Hitze- und Kältebeständigkeit<br />

usw. Dabei wenden sie verschiedene Prüfverfahren an und dehnen, drücken oder biegen mit Hilfe von<br />

speziellen Apparaten die verschiedenen Werkstoffe. Mit Hilfe von Mikroskopen, Röntgenstrahlen oder Ultraschall<br />

schauen sie sich Werkstoffe auch von innen an, um mögliche Fehler festzustellen. Sie wissen<br />

genau, wie sich die verschiedenen Materialien je nach Belastung verhalten müssen. Werkstoffprüfer leisten einen<br />

wichtigen Beitrag zu Sicherheit und Umweltschutz. Die Berufsausbildung gliedert sich in gemeinsame Ausbildungsinhalte<br />

und in die Ausbildung in einer der Fachrichtungen Metalltechnik, Kunststofftechnik, Wärmebehandlungstechnik<br />

und Systemtechnik. In der Kunststofftechnik beurteilen Werkstoffprüfer Aufbau, Struktur und Eigenschaften von<br />

Kunststoffen, wenden Verarbeitungs verfahren für Kunststoffe an, ermitteln mechanisch-technologische Eigenschaften<br />

von Kunststoffen und analysieren Fehlerursachen.<br />

Aufstieg/Weiterbildung: Nach der Ausbildung bestehen Aufstiegsmöglichkeiten zum Industriemeister oder Techniker<br />

bis hin zum Dipl.-Ingenieur Werkstofftechnik.<br />

Foto: ©PathomP – Fotolia.com

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