Oldenburger_Münsterland_2017_18

Ausbilden im Oldenburger Münsterland I 47
Verpackungsbehälter, -folien, Rohre, Gummiformteile, Kabel,
Steckverbindungen sind nur einige Beispiele, die aus Kunststoff hergestellt
werden. Auch in diesem Bereich ist Genauigkeit das A und O.
rund 70 Unternehmen im Kunststoffbereich. Und sie haben inzwischen
auch Betriebe in vor- und nachgelagerten Bereichen angezogen
wie Werkzeugbauer oder Recycling- und Dienstleistungsunternehmen.
Viele Kunststoff verarbeitende Betriebe sind außerdem
längst nicht mehr nur im Oldenburger Münsterland tätig, sondern
international ausgerichtet – der Exportanteil beträgt etwa 30 Prozent.
Hierfür braucht es gut ausgebildete Fachkräfte. Das wissen die
Unternehmen und haben in den vergangenen Jahren ihre Lehrlingszahlen
kontinuierlich erhöht. Ausgebildet wird z. B. in den Berufsfeldern
Chemisch-Technische(r) Assistent/-in, Chemikant/-in (mit
Schwerpunkt Kunststoff), Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoffund
Kautschuktechnik oder Werkstoffprüfer/-in für Kunststofftechnik.
Verlassen können sich die ausbildenden Unternehmen dabei
auch auf die Adolf-Kolping-Schule in Lohne. Sie hat sich auf die Ausund
Weiterbildung im Bereich Kunststofftechnik spezialisiert. „Wir
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Räder, Reifen und das gesamte Fahrwerk sind besonders sicherheitsrelevante Fahrzeugteile. Millionen
Autofahrer vertrauen darauf, dass diese Komponenten richtig bestückt, gewartet und repariert
werden. Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik wählen geeignete Reifen aus und
montieren sie. Zudem erneuern sie Laufflächen, schneiden Profile nach, stellen die Spur ein und
übernehmen die Endkontrolle.
Gefragt sind: Der Beruf verlangt ein hohes Maß an Know-how. Das kommt auch der Umwelt zugute. Denn
eine professionelle Wartung optimiert den Rollwiderstand und senkt so Kraftstoffverbrauch und Kohlendioxid-
Ausstoß und mindert damit die Umweltbelastung. Nach der Grundausbildung kann man sich im dritten Jahr
auf ein Fachgebiet spezialisieren. Wer sich für Reifen- und Fahrzeugtechnik entscheidet, lernt Fahrwerke, Bremsen,
Rad-/Reifensysteme sowie Abgas- und Klimaanlagen zu warten und instand zu setzen. Im Bereich Vulkanisationstechnik
werden vor allem Reifen und Schläuche instand gesetzt, Reifen erneuert und Fördergurte
gewartet. Zudem stellt man Gummiauskleidungen und -beläge her oder repariert sie.
Aufstieg/Weiterbildung: Die Ausbildung zum Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik berechtigt,
eine Weiterbildung zum Techniker im Bereich Kunststoff- und Kautschuktechnik zu machen. Möglich ist natürlich
auch eine Fortbildung zum Meister in diesem Beruf.
Die Kunststoffindustrie ist eine Schlüsselbranche der industriellen
Fertigung im Landkreis Vechta. Dementsprechend ist die Kunststofftechnik
ein Schwerpunkt der Arbeit an der Adolf-Kolping-Schule.
schauen, welche Bedürfnisse unsere Betriebe vor Ort haben, welche
Techniken hier die Schwerpunkte sind. Unser Leitmotiv lautet: Qualifizierung
in der Region für die Region“, sagt Hubert Bertke, langjähriger
ehemaliger Schulleiter der Adolf-Kolping-Schule. Den Fachkräftemangel
spüre man durchaus schon. Und deshalb hätten inzwischen
auch Hauptschüler guten Chancen auf einen Ausbildungsplatz
in der Kunststoffbranche. Und die Aldolf-Kolping-Schule hat
sich auch einen Namen in der Weiterbildung gemacht. Seit 1991 ist
sie Technikerschule und bietet eine zweijährige Fachschule im Bereich
Maschinentechnik, Schwerpunkt Kunststofftechnik mit einem
Abschluss unterhalb des Bachelors an. Außerdem gibt es seit Ende
2010 an der Schule ein Innovationszentrum für Kunststoff- und
Automatisierungstechnik. „In der Ausbildung im Kunststoffbereich
haben wir damit in Nordwestdeutschland eine herausragende
Position erreicht“, stellt Bertke mit Stolz fest.
MECHANIKER/-IN FÜR REIFEN- UND VULKANISATIONSTECHNIK
Foto: ©Dan Race – Fotolia.com Foto: Adolf-Kolping-Schule Lohne BBS II des Landkreises Vechta Regionales Kompetenzzentrum