Oldenburger_Münsterland_2017_18
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94 I Ausbilden im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
FUNKTIO-<br />
NIERENDE<br />
NETZWERKE<br />
Früher hieß es: Er hat gute Kontakte.<br />
Heute heißt es: Er verfügt über ein gutes<br />
Netzwerk. Das gilt für jeden einzelnen, aber<br />
genauso für Unternehmen, Institute und<br />
Organisationen.<br />
Foto: ©Robert Kneschke – Fotolia.com<br />
Geballte Stärke durch gute Kontakte<br />
Das wohl umfassendste Netzwerk des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />
ist der Verbund <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. 23 Städte und Gemeinden<br />
der Landkreise Cloppenburg und Vechta haben sich hier 1995<br />
zusammengeschlossen, um im Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte<br />
und Reiseregionen gemeinsame Stärken zu nutzen. Ziel ist es<br />
laut Eigenbeschreibung, „Aufmerksamkeit für Produkte und Dienstleistungen<br />
aus der Region zu schaffen, Investitionsinteresse zu wecken<br />
und die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Heimat zu<br />
stärken“. Mit eigenen Veranstaltungen und Beteiligungen an Veranstaltungen<br />
soll ein Bewusstsein der Bevölkerung für die eigene Region<br />
und ihren Zusammenhalt geschaffen werden. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt ist die Wirtschaftskommunikation. Durch Informations-,<br />
Kommunikations- und Organisationsdienstleistungen wirbt der<br />
Verbund außerhalb der Region auf Messen oder mit Veranstaltungen<br />
um Aufmerksamkeit für das Leistungsangebot der ansässigen Unternehmen<br />
und der 23 Standorte. Rübergebracht werden soll die<br />
Botschaft: Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist ein innovationsstarker,<br />
exportorientierter Produktionsstandort von agrartechnischen Maschinen<br />
und Anlagen, Lebensmitteln, Kunststoff- und Baulösungen<br />
mit besonderer Attraktivität für verwandte Dienstleistungen. Der<br />
Verbund tritt aber auch als touristischer Dachverband auf – für die<br />
regionalen Erholungsgebiete Barßel-Saterland, Dammer Berge, Hasetal<br />
und Thülsfelder Talsperre sowie der Ausflugsregion Nordkreis<br />
Vechta unter der Marke „Reiseregion <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>“.<br />
Klassische und über einhundert Jahre alte Netzwerke sind die Oldenburgischen<br />
Industrie- und Handelskammer (IHK), die Handwerkskammer<br />
Oldenburg mit ihren Kreishandwerkerschaften Cloppenburg<br />
und Vechta und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />
mit zahlreichen Gebietsstellen. Die Oldenburgische IHK hat im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> rund 22 300 Mitgliedsunternehmen; die<br />
Handwerkskammer Oldenburg kommt in den beiden Landkreisen<br />
auf gut 4100 Mitgliedsfirmen. Bei der Landwirtschaftskammer sind<br />
alle Landwirte der Region Mitglied. Ein noch junges Netzwerk ist die<br />
Metropolregion Nordwest, in dem die beiden Landkreise Cloppenburg<br />
und Vechta Mitglied sind. Sie wurde 2005 gegründet mit dem<br />
Ziel, Wachstum und Innovation in der Nordwest-Region gezielt zu<br />
fördern und damit die Zukunft der Region zu sichern.<br />
Ganz auf den wichtigsten Wirtschaftszweig der Region, den Ernährungssektor,<br />
ausgerichtet ist das Netzwerk Agrar- und Ernährungsforum<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Dem Forum gehören derzeit etwa<br />
80 Unternehmen der regionalen Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
an. Es sieht sich als Sprecher der Branche und politisches Sprachrohr<br />
für die Mitgliedsunternehmen. Dazu gehört der Austausch mit politischen<br />
Vertretern auf kommunaler sowie auf Landes- und Bundesebene<br />
sowie die Entwicklung von Positionspapieren zu strategisch<br />
relevanten Themen. Themenschwerpunkte sind Tierwohl und Tiergesundheit<br />
sowie die Förderung intelligenten Wachstums durch Innovation<br />
und Wissenschaft. Außerdem widmet man sich der Nährstoffproblematik<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> und ist Träger des<br />
Projekts „Bioenergie-Region Südoldenburg“.<br />
Mit dem Projekt „Wissensvernetzung in Weser-Ems 2020“ wollen die<br />
zwölf Landkreise und fünf kreisfreien Städte des Weser-Ems-Gebiets<br />
in Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und der Wissenschaft<br />
seit 2014 eine Strategie entwickeln, die darauf abzielt, das in<br />
der Region vorhandene Wissen optimierter miteinander zu verknüpfen,<br />
um daraus zusätzliche Effekte für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum,<br />
Innovation und Arbeitsplätze zu erreichen. Im Mittelpunkt stehen<br />
dabei die drei regionalen Kompetenzfelder Bioökonomie/Agrarsystemtechnik,<br />
Energie und Maritime Wirtschaft im Fokus der Aktivitäten.<br />
Ein Branchennetzwerk Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft bauen<br />
derzeit die in der „Wachstumsregion Hansalinie“ zusammengeschlossen<br />
Landkreise Cloppenburg, Diepholz, Oldenburg, Osnabrück<br />
und Vechta auf. Es will Wachstumsimpulse geben zur Stärkung der