Oldenburger_Münsterland_2017_18
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14 I Ausbilden im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
ERNÄHRUNGS-<br />
WIRTSCHAFT<br />
Sie ist unbestritten die Nummer 1:<br />
Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist<br />
der größte Wirtschaftszweig im Nord -<br />
westen. Bis zu 140 000 Menschen sind in<br />
diesem traditionellen Wirtschaftszweig<br />
beschäftigt.<br />
Foto: Wernsing Feinkost GmbH<br />
Europaweite Spitzenstellung<br />
Die Landkreise Vechta und Cloppenburg sind wahre Schwergewichte<br />
in der Erzeugung und Verarbeitung von Nahrungsmitteln. Das Niedersächsische<br />
Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft (NieKE) hat<br />
seinen Sitz in Vechta. Die hiesige Ernährungswirtschaft gehört zu<br />
den wettbewerbsfähigsten Wirtschafts-Clustern in Europa. Und<br />
nicht zuletzt wegen seiner großen Innovationskraft trägt das <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> um Cloppenburg und Vechta herum den Beinamen<br />
„Silicon Valley der Ernährungswirtschaft“.<br />
„Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zählt als renommiertes Veredelungsgebiet<br />
zu den Innovationszentren der internationalen Agrarund<br />
Ernährungsindustrie. Und die Landwirtschaft ist dafür Basis und<br />
Motor einer leistungsstarken Wertschöpfungskette“, sind sich Hubertus<br />
Berges und Norbert Meyer, Vorsitzende der Landvolkverbände<br />
Cloppenburg und Vechta, einig. Die Landwirtschaft liefert<br />
nicht nur die Rohstoffbasis, sondern treibt zugleich den regionalen<br />
Maschinen- und Anlagenbau zu Innovationen in der Landmaschinen-<br />
und Tierhaltungstechnik. Diese Firmen wiederum haben ein<br />
dichtes Netz an Zulieferern in der Metall- und Kunststoffverarbeitung<br />
aufgebaut. Die Futtermittel-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie<br />
wiederum stimuliert die Branchen Logistik und Verpackung,<br />
Chemie sowie Groß- und Außenhandel und treibt die Forschung und<br />
Entwicklung an.<br />
Die Schwerpunkte der Agrar- und Ernährungsindustrie sind die<br />
Veredelungswirtschaft mit Schweine- und Geflügelhaltung sowie<br />
der Obst- und Gemüseanbau. Ein Drittel aller niedersächsischen<br />
Schweine wird in einem der Ställe in den Landkreisen Cloppenburg<br />
und Vechta gehalten. Bei Enten und Puten und sonstigem Geflügel<br />
liegt der Anteil bei gut 25 Prozent. Fast jedes zweite Geflügelküken<br />
erblickt hier das Licht der Welt. Einer der größten deutschen Gemüsevermarkter<br />
hat seinen Sitz im Landkreis Vechta. Seine Palette<br />
Ernährungswirtschaft<br />
auf einen Blick:<br />
Die Ernährungsindustrie ist der drittgrößte<br />
Industriezweig Deutschlands.<br />
Im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist er der<br />
größte. Die Branche sichert mit etwa<br />
569 000 Beschäftigten in rund 5800 Betrieben<br />
die Versorgung der Verbraucher<br />
mit Lebensmitteln. Das Lebensmittelangebot<br />
umfasst rund 170 000 Produkte.<br />
Mit einem Umsatz von 168,6 Milliarden<br />
Euro ist die deutsche Ernährungsindustrie<br />
führend in Europa. Die Branche ist<br />
stark durch kleine und mittelständische<br />
Unternehmen geprägt, 95 Prozent haben<br />
weniger als 250 Beschäftigte. Darunter<br />
finden sich viele traditionsreiche Familienunternehmen,<br />
die eng mit ihrem<br />
Standort verbunden sind.<br />
©amorphis – Fotolia.com<br />
LANDWIRT/-IN<br />
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre<br />
Täglich mit der Natur arbeiten – für immer mehr junge Leute ist dies eine Alternative zu Büro<br />
oder Werkhalle. Sie entscheiden sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen für einen landwirtschaftlichen<br />
Beruf. Landwirte erzeugen land- und tierwirtschaftliche Produkte in marktgerechter<br />
Qualität. Daneben wickeln sie Geschäftsvorgänge in landwirtschaftlichen Betrieben<br />
ab. Sie finden Beschäftigung in erster Linie im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb oder in landwirtschaftlichen<br />
Großbetrieben, darüber hinaus auch im Gemüse- und Obstbau oder bei landwirtschaftlichen<br />
Versuchsanstalten oder Berufs- bzw. Interessenverbänden.<br />
Gefragt sind: Angehende Landwirte bewirtschaften Höfe. Da sie in der Ausbildung lernen, wie man Nutzpflanzen<br />
anbaut, Tiere hält, pflegt und züchtet, sind Kenntnisse in Biologie wichtig. Kenntnisse in Chemie<br />
sind nützlich, um z. B. die Zusammensetzung von Futter- und Düngemitteln zu verstehen. Im Ausbildungsalltag<br />
auf landwirtschaftlichen Höfen gehen die Landwirte mit technischen Geräten und Maschinen<br />
um, etwa mit Melk-, Saat- oder Erntemaschinen. Technisches Verständnis ist daher förderlich.<br />
Aufstieg/Weiterbildung: Nach zwei Jahren Praxis kann man den Landwirtschaftsmeister machen oder<br />
eine Weiterbildung als Techniker/-in der Fachrichtung Agrartechnik. Ein Studium eröffnet weitere<br />
Berufs- und Karrierechancen, z. B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Agrarwissenschaft<br />
oder Agrarmanagement.