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Oldenburger_Münsterland_2017_18

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Ausbilden im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> I 89<br />

Fotos: Klaus-Peter Jordan<br />

„Man ist früh mit der Ausbildung fertig und bekommt einen sehr<br />

guten Job in einem Unternehmen, dass man schon kennt“, fasst Ruth<br />

Kessen zusammen.<br />

PHWT<br />

den, auch wenn die Hochschultage schon einmal von 8 Uhr bis teilweise<br />

19 Uhr mit Vorlesungen und Seminaren gespickt sind. „Im Betrieb<br />

wechselt man ja auch von einer Abteilung in die nächste. Ich habe<br />

meist gewechselt, wenn ich aus einem Theorieblock an der Hochschule<br />

wieder zurück in den Betrieb kam“, erzählt Ruth Kessen. Hohe Konzentration<br />

erfordert ein Duales Studium allerdings schon. Teilweise<br />

sind am Ende einer Theoriephase vier Klausuren in einer Woche zu<br />

schreiben. Außerdem muss ja auch noch – und zwar ohne einen Berufsschulbesuch<br />

– die IHK-Prüfung im Ausbildungsberuf abgelegt werden.<br />

„Aber dafür gibt es bei Remmers einen Crash-Kurs“, berichtet die<br />

20-Jährige.<br />

Trotz der Doppelbelastung von Ausbildung und Studium bleibt den<br />

beiden schon noch Zeit fürs Privatleben. „In den Ballungszeiten vor<br />

den Klausuren muss zwar alles andere zurückstehen“, betont Jens<br />

Wieschmann. Aber ansonsten findet sich auch für sein Hobby Wakeboarding<br />

am Alfsee noch Zeit. Ruth Kessen engagiert sich in der Landjugend,<br />

spielt Volleyball und unternimmt etwas mit ihren Freundinnen.<br />

„Am Abend geht das schon.“<br />

Über ihre Studienbedingungen sind die beiden jungen Leute voll des<br />

Lobes, nicht nur wegen des hohen Praxisbezugs. „Die Lerngruppen<br />

sind klein, und die Hochschullehrer kümmern sich wirklich intensiv um<br />

jeden“, lobt Jens Wieschmann. Trotz der relativ kleinen Hochschule<br />

könne er in seinem Studiengang nach dem Grundstudium aus 15 Modulen<br />

im Aufbaustudium des 6. und 7. Semesters auswählen. Ruth<br />

Kessen erwähnt die vielen zusätzlichen Angebote der Hochschule. „So<br />

kann zum Beispiel im 5. Semester der Ausbilderschein gemacht werden.“<br />

Jens Wieschmann bringt es auf einen Punkt: „Hut ab vor dem,<br />

was die PHWT alles anbietet.“<br />

Wie geht es für die beiden weiter? Ruth Kessen hat wie erwähnt bereits<br />

einen Arbeitsvertrag bei Remmers und arbeitet als Disponentin im Bereich<br />

Materialwirtschaft (Außenhandel) Osteuropa. Aber vom Studium<br />

hat sie noch nicht genug. Sie will parallel zum Job einen Master in Logistik<br />

und Supply Chain Management machen. Jens Wieschmann<br />

schließt sein Studium zwar erst im kommenden Jahr ab und plant anschließend,<br />

weiter bei Grimme zu arbeiten. Ihm gefällt vor allem die<br />

Projektarbeit im Unternehmen, die auch schon einen großen Teil der<br />

Ausbildung bestimmt hat. „Für die Zukunft schließe ich aber auch ein<br />

Masterstudium nicht aus.“<br />

Arbeitsplätze in den Unternehmen sind den Dual-Studierenden übrigens<br />

so gut wie immer sicher. Denn schließlich finanzieren die Unternehmen<br />

das Studium ihrer Auszubildenden. Daher müssen sich die<br />

Studierenden sowieso oft verpflichten, nach ihrem Studium für eine<br />

gewisse Zeit im Unternehmen zu bleiben. Für sie ist das eine Absicherung;<br />

die anstrengende Jobsuche entfällt erst einmal. „Aber auch für<br />

die Unternehmen rentiert sich diese Investition in ein Duales Studium,<br />

da sie zum einen hochqualifizierte Mitarbeiter bekommen und sie sich<br />

zum anderen teure Bewerbungsverfahren für fertige Ingenieure und<br />

Kaufleute ersparen“, erklärt Prof. Ludger Bölke. Für ihn ist ein Duales<br />

Studium „auf jeden Fall ein Ausbildungsmodell für die Zukunft. Es stellt<br />

eine praxisorientierte Alternative zu ,entweder Studium oder Ausbildung‘<br />

dar und kombiniert beides. Und unseren Partnerunternehmen<br />

bietet es die Möglichkeit, kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ein Studium zu ermöglichen und sie gleichzeitig im Unternehmen<br />

zu halten.“<br />

Auch Ruth Kessen und Jens Wieschmann würden diesen beruflichen<br />

Ausbildungsweg jederzeit wieder gehen. „Man ist früh mit der Ausbildung<br />

fertig und bekommt einen sehr guten Job in einem Unternehmen,<br />

dass man schon kennt“, fasst die 20-Jährige zusammen. „Das<br />

passt bei mir genau und war daher die richtige Entscheidung – auch<br />

wenn man sicher etwas mehr Stress hat“, stellt Jens Wieschmann fest.

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