WIRTSCHAFT+MARKT 6/2016
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ein „Weiter so“<br />
kann es nicht geben<br />
EDITORIAL | 3<br />
Mit dem Herzen dabei.<br />
Foto: Privat<br />
Karsten Hintzmann<br />
Chefredakteur<br />
KH@WundM.info<br />
Die „Wahlsaison <strong>2016</strong>“ mit Landtagswahlen<br />
in fünf deutschen<br />
Bundesländern ging mit dem Urnengang<br />
für das Berliner Abgeordnetenhaus<br />
am 18. September zu Ende. Jetzt<br />
gibt es eine kurze Atempause bis zum<br />
Frühjahr. Dann startet das Superwahljahr<br />
2017. Im Saarland sowie in Schleswig-Holstein<br />
und Nordrhein-Westfalen<br />
stehen Wahlen zu den Landesparlamenten<br />
an, ehe die Bevölkerung im Herbst<br />
über die Zusammensetzung des nächsten<br />
Bundestages entscheidet.<br />
Die Atempause zwischen den Wahlterminen<br />
sollten vor allem die etablierten<br />
Parteien, die sich nach wie vor gern<br />
Volksparteien nennen, nutzen, um ihre<br />
Kommunikation mit den Bürgern gründlich<br />
auf den Prüfstand zu stellen. Denn<br />
ein „Weiter so“ kann es sicher nicht geben.<br />
Nicht nach den zum Teil erdrutschartigen<br />
Verlusten, die CDU, SPD und<br />
Grüne hinnehmen mussten. Und nicht<br />
nach dem offenkundigen Protest unzähliger<br />
Wähler, die aus Frust über das etablierte<br />
Parteiensystem mit ihren Stimmen<br />
die Alternative für Deutschland<br />
(AfD) in diesem Jahr stark gemacht haben.<br />
Bei allen fünf Wahlen erzielte die<br />
Partei zweistellige Ergebnisse.<br />
Auf den ersten Blick mutet die massive<br />
Wählerschelte paradox an. Schließlich<br />
hat sich speziell in den zurückliegenden<br />
fünf Jahren in Deutschland vieles<br />
zum Besseren gewendet: Die Zahl der<br />
Menschen, die Arbeit haben, ist deutlich<br />
gestiegen, auch Löhne und Renten<br />
legten spürbar zu. Es gibt wieder ausreichend<br />
Ausbildungsplätze und vielerorts<br />
wurde in die Infrastruktur investiert. Alles<br />
in allem brummt der deutsche Wirtschaftsmotor.<br />
Doch von den Bürgern werden diese Erfolge<br />
kaum wahrgenommen. Der Politik<br />
gelingt es offenkundig nicht, mit positiven<br />
Nachrichten bei den Menschen<br />
durchzudringen. Warum? Weil viele<br />
Menschen nach wie vor unter dem Eindruck<br />
der Flüchtlingskrise stehen, die<br />
Deutschland 2014 ereilte und die bis<br />
heute nicht ansatzweise bewältigt ist. Sicher,<br />
inzwischen sind alle Flüchtlinge untergebracht<br />
und werden versorgt. Aber<br />
die Entscheidungen darüber, wer Anrecht<br />
auf Asyl hat und wer nicht bleiben<br />
darf, dauern zu lange. Von tatsächlicher<br />
Integration kann bisher nicht gesprochen<br />
werden. Damit einhergehend wachsen<br />
die Bedenken und Sorgen beim „Normalbürger“.<br />
Er fürchtet Überfremdung<br />
und Vernachlässigung der Schwachen<br />
durch den Staat. Egal, ob diese Ängste<br />
begründet sind oder auch nicht: Die Politik<br />
hat es bis heute nicht geschafft, ein<br />
überzeugendes Konzept für die Lösung<br />
der Flüchtlingsproblematik vorzulegen.<br />
Man darf gespannt sein, ob der nach den<br />
Wahlschlappen eingeleitete Kurswechsel<br />
von Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
dazu führt, die von den „großen“ Parteien<br />
ausgelöste Vertrauenskrise gegenüber<br />
dem Wahlvolk zu beenden. In jedem<br />
Fall sollten Union und SPD die Zeit<br />
bis zu den nächsten Wahlen nutzen, um<br />
wenigstens zwei Lehren der jüngsten<br />
Urnengänge zu verinnerlichen: Das permanente<br />
Schlechtreden von demokratischen<br />
Wettbewerbern oder Partnern<br />
verstärkt die Politikverdrossenheit. Und:<br />
Bürgernahe Basisarbeit muss dauerhaft<br />
erfolgen und nicht erst sechs Wochen<br />
vor der Wahl.<br />
W+M<br />
Wünsche erfüllen<br />
– ganz einfach<br />
Gemischtes<br />
Trio<br />
Vertrauen Sie uns Ihre Weihnachtsaktion<br />
an – wir freuen uns auf Sie!<br />
PER TELEFON:<br />
0911 / 89 66 430<br />
PER FAX:<br />
0911 / 89 20 844<br />
www.WundM.info<br />
PER INTERNET:<br />
www.lebkuchen-schmidt.com<br />
E-Mail: info@lebkuchen-schmidt.com