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SPORT I<br />
ADAC-<strong>MOTORRAD</strong>-Allround-Race<br />
Im Motocross-Stil über den Asphalt:<br />
Harald Strößenreuther drückt seine<br />
KTM in abenteuerliche Schräglage<br />
len Sportstudio des ZDF zu platzieren. Die vier namhaftesten<br />
Starter beim Allround-Race, also Straßen-Weltmeister<br />
Toni Mang, Speedway- und Langbahn-Weltmeister<br />
Egon Müller, der Enduro- und Paris-Dakar-Spezialist<br />
Eddy Hau sowie Motocross-Haudegen Rolf Dieffenbach,<br />
machten sich am Vorabend des Rennens mitsamt ihren<br />
Maschinen im Transporter auf den Weg zum Mainzer<br />
Lerchenberg, um im Sportstudio ihre ersten Eindrücke<br />
vom Allround-Spektakel zu schildern. In Zeiten, als das<br />
Privatfernsehen noch in den Kinderschuhen steckte und<br />
es in Deutschland noch keine Sportkanäle gab, war der<br />
Auftritt von Mang, Müller und Co. in dem ZDF-Klassiker<br />
so etwas wie der mediale Ritterschlag.<br />
Wer würde aber den Ritterschlag als Meister aller<br />
Klassen bekommen? Diese spannende Frage stellte sich<br />
nicht nur in der ZDF-Sendung, sondern natürlich auch in<br />
der Motorradszene. Die 23 Akteure hatten einen 2,3 Kilometer<br />
langen Kurs zu bewältigen, dessen Asphalt- und<br />
Offroad-Anteile sich in etwa die Waage hielten (siehe<br />
Skizze auf Seite 113). Der Geländesektor war mit neun,<br />
aus 76 Lkw-Ladungen voll Sandboden geformten Sprunghügeln<br />
gespickt. Im Vergleich zum Motocross waren<br />
die Hindernisse zwar abgesoftet, Straßenfahrer wie Toni<br />
Mang oder Peter Rubatto hatten dennoch höllischen<br />
Respekt vor den Hürden. „Beim Sprung bleibt mir<br />
manchmal fast das Herz stehen“, gestand Rubatto, damals<br />
als „Mister Superbike“ bekannt.<br />
Am besten vorbereitet erschien Maico-Werksfahrer<br />
Bert von Zitzewitz in Hockenheim. Die 500er-Maschine<br />
des Motocross- und Enduroprofis war klar in Richtung<br />
Highspeed auf Asphalt modifiziert worden – mit reduzierten<br />
Federwegen und einem 18 statt 21 Zoll großen<br />
Vorderrad. Den Weg zu niedrigerer Sitzhöhe und kleineren<br />
Vorderrädern hatten auch viele Allround-Race-Konkurrenten<br />
beschritten, doch Bert von Zitzewitz ging noch<br />
weiter. Vorn wurde die Maico nicht von der üblichen Einscheibenbremse,<br />
sondern von einer Doppelscheibenanlage<br />
verzögert. Ein spezieller Zylinder und ein spezieller<br />
Auspuff für mehr Power im oberen Drehzahlbereich steigerten<br />
die Leistung des 500er-Zweitakters auf stramme<br />
110 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />
www.motorrad-classic.de