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MOTORRAD Classic 12/2016

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SZENE I<br />

Hubert Luttenberger<br />

Alles Gute, Hubert!<br />

VFV-Ehrenpräsident Karl Reese gratuliert Hubert Luttenberger zum 90. Geburtstag.<br />

Lieber Hubert, herzliche Gückwünsche<br />

zu deiner 90. Lebensrunde!<br />

Vor nunmehr 28 Jahren haben wir<br />

– der Vorstand und die Mitglieder des Veteranen-Fahrzeug-Verbandes<br />

(VFV) – dir<br />

zusammen mit deinen Sportkameraden<br />

und Rennfahrern Gustl Hobl und Rudi<br />

Felgenheier die VFV-Ehrenmitgliedschaft<br />

verliehen. Und auch heute noch schauen<br />

wir auf eure großartigen Sporterfolge und<br />

Leistungen zurück. Mit Gustl und Rudi<br />

hattest du ja auch einiges gemeinsam.<br />

So habt ihr 1951 zu den jüngsten Rennfahrern<br />

unter den deutschen Startern in<br />

der <strong>12</strong>5er-Klasse gezählt. Außerdem begann<br />

eure Karriere auf Eigenbau-Motorrädern,<br />

die in den ersten Nachkriegsjahren<br />

auf der kleinen DKW RT <strong>12</strong>5 basierten.<br />

Weiterhin habt ihr internationale Motorrad-Sporterfolge<br />

und hohes Ansehen<br />

erreicht. Leider verstarb Rudi Felgenheier<br />

schon 2005 an einer Augenkrankheit.<br />

Für die <strong>Classic</strong>-Leser hier die Biografie<br />

des Jubilars in Kurzform. Hubert Luttenberger<br />

wurde am 21. Oktober 1926 in Neu-<br />

Bamberg (Rheinland-Pfalz) geboren. Er<br />

wuchs in der Familie seiner Eltern und<br />

Großeltern auf. Aus der elterlichen Firma,<br />

die Ende des 19. Jahrhunderts Großvater<br />

Luttenberger zunächst als Spengler und<br />

Karosseriebauer betrieb, entwickelte sich<br />

eine Automobilwerkstatt, in der auch<br />

Hubert arbeitete. Bereits mit 15 Jahren erlangte<br />

er den Auto-Führerschein, dank<br />

Sondergenehmigung in der Kriegszeit.<br />

Drei Jahre später erhielt er den Stellungsbefehl<br />

zum Militär. Doch Hubert hatte das<br />

große Glück, unbeschadet in seine Heimat<br />

nach Neu-Bamberg zurückzukehren.<br />

Nachdem die ersten motorsportlichen<br />

Veranstaltungen bereits 1947/48 ausgeschrieben<br />

wurden, beschloss er, sich als<br />

Rennfahrer zu beweisen. Erstmals an den<br />

Start ging er 1949, als Ausweisfahrer auf<br />

einer von ihm selbst aufgebauten DKW<br />

RT <strong>12</strong>5-Rennmaschine. Nachdem Hubert<br />

Luttenberger 1951 zum Lizenzfahrer aufgestiegen<br />

war, erhielt er 1952 von NSU<br />

für die neu entwickelte <strong>12</strong>5er-Rennnfox<br />

einen Werksvertrag.<br />

Diesen löste Hubert aber schon bald<br />

wieder auf, als er feststellen musste, dass<br />

weitere NSU-Werkspiloten, insbesondere<br />

der junge Engländer Bill Lomas, bevorzugt<br />

wurden. Lückenbüßer zu sein, das war<br />

nicht sein Ding. Und so wechselte Hubert<br />

die Marke und ging zu Conte Agusta, von<br />

dem er 1953 einen MV Agusta-Werksvertrag<br />

bekam.<br />

Nach einer erfolgreichen Saison auf<br />

der MV erwarb er 1954 eine Adler RS 250,<br />

um auch in der Viertelliterklasse zu starten.<br />

1958 dann der Höhepunkt in der Karriere<br />

von Hubert Luttenberger: Er wechselte<br />

zu Mondial und gewann prompt die<br />

deutsche <strong>12</strong>5er-Meisterschaft. Ende des<br />

Jahres hing Luttenberger nach insgesamt<br />

69 Rennen und 62 Platzierungen seine<br />

Rennkombi an den Nagel. Alles in allem<br />

eine hervorragende Bilanz!<br />

Nach der Aufgabe des Motorrad-Rennsports<br />

die Hände in den Schoß legen?<br />

Nein! Mit 32 Jahren startete Hubert Luttenberger<br />

eine neue Karriere als Verkaufsrepräsentant<br />

für BMW-Automobile. Rasch<br />

erarbeitete er sich dort den Ruf als einer<br />

der profiliertesten Automobilverkäufer im<br />

damaligen BMW-Konzern, wo er bis über<br />

das Rentenalter hinaus dem Nachwuchs<br />

mit Rat und Tat zur Seite stand.<br />

Lieber Hubert, nochmals von mir alles<br />

erdenklich Gute zu deinem 90. Geburtstag,<br />

verbunden mit Gesundheit, Glück und Lebensfreude!<br />

Dein Karl Reese. ◻<br />

Oben: Hubert Luttenberger mit Lorbeerkranz<br />

und auf der <strong>12</strong>5er-Rennfox von NSU. Links:<br />

Auch auf der Adler RS 250 machte der Jubilar<br />

einst eine gute Figur. Unten: VFV-Ehrenpräsident<br />

Karl Reese mit Hubert Luttenberger und<br />

Lothar John im blauen Hemd (von links)<br />

Fotos: Karl Reese<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 45

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