17.11.2016 Aufrufe

Wirtschaftsförderung rund um Aachen

Die kommunalen Wirtschaftsförderungen der StädteRegion Aachen im Profil

Die kommunalen Wirtschaftsförderungen der StädteRegion Aachen im Profil

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Interview mit<br />

Prof. Dr. Axel Thomas<br />

Kunden hinterlässt. Wenn das Publik<strong>um</strong><br />

StädteRegion <strong>Aachen</strong> hört, müssen am<br />

Ende einer Kampagne direkt zutreffende,<br />

authentische Assoziationen angestoßen<br />

werden. Ideal ist, wenn man<br />

direkt an eine führende Bildungsregion<br />

mit leistungsfähigen, praxisorientierten<br />

Hochschulen denkt, die für Tüftlert<strong>um</strong><br />

„made in Germany“ steht.<br />

Wie lassen sich g<strong>rund</strong>legend die Ziele<br />

der WFG mbH der StädteRegion <strong>Aachen</strong><br />

beschreiben?<br />

Prof. Dr. Thomas: Unsere Organisationseinheit<br />

ist als GmbH installiert.<br />

Bereits mit der Rechtsform sagen wir:<br />

wir gehören z<strong>um</strong> Mittelstand, der sich<br />

ebenfalls überwiegend als GmbH organisiert.<br />

Dementsprechend haben unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch<br />

einen beruflichen Hinterg<strong>rund</strong> aus den<br />

Bereichen Industrie oder Dienstleistungen<br />

wie dem Bankensektor oder<br />

dergleichen.<br />

Unser Ziel ist es weiterhin, Kundenzufriedenheit<br />

mit der Zufriedenheit<br />

unseres Gesellschafters – also der<br />

StädteRegion <strong>Aachen</strong> – sowie der<br />

Sparkasse <strong>Aachen</strong> zu verknüpfen. Die<br />

Eigentümer haben – wie immer in der<br />

Wirtschaft – bestimmte Erwartungen<br />

an die Gesellschaft. Denen wollen wir<br />

gerecht werden.<br />

Das ist z<strong>um</strong>eist der Fall, wenn und weil<br />

wir Kunden für den Standort gewinnen<br />

oder bestehende am Standort halten.<br />

Dann sind beide Anspruchsgruppen<br />

zufrieden.<br />

Mit welchen Instr<strong>um</strong>enten arbeiten Sie,<br />

<strong>um</strong> diese Ziele zu erreichen?<br />

Prof. Dr. Thomas: Da wir aus den bekannten<br />

haushalterischen Rahmenbedingungen<br />

unserer Gesellschafterkommunen<br />

finanziell limitiert sind, können<br />

wir im Wettbewerb im Wesentlichen nur<br />

über die Schnelligkeit, die Authentizität<br />

und die Qualität der Beratung Wettbewerbsvorteile<br />

generieren. Über den Hebel<br />

der Kundenzufriedenheit bzw. des<br />

Empfehlungsmarketings können wir<br />

vielfach punkten. Ansonsten sind uns,<br />

was den Instr<strong>um</strong>entenkasten betrifft,<br />

beihilferechtliche Grenzen gesetzt.<br />

Erfreulich ist aber, dass wir wieder als<br />

„Fördergebiet“ gelten, also Möglichkeiten<br />

der Investitionsförderung bestehen.<br />

Aus der Vergangenheit haben wir<br />

auch noch investive <strong>Wirtschaftsförderung</strong>saufgaben.<br />

Das heißt: wir sind ins<br />

unternehmerische Risiko gegangen,<br />

wenn und insofern wir an Unternehmen<br />

und deren wirtschaftliche Aufwärtsbewegung<br />

geglaubt haben. Unser größter<br />

Kunde, mit dem und für den wir mehrere<br />

Objekte errichtet haben, beschäftigt<br />

inzwischen mehrere hundert Mitarbeiter.<br />

Wir haben aber auch ausgesprochen<br />

kleinen Unternehmen eine Betriebsimmobilie<br />

errichtet und finanziert.<br />

Wir sind auch innovativ darin unterwegs,<br />

Informationen ins Internet zu verlagern.<br />

Der Kunde will sich außerhalb<br />

von Bürozeiten im 24/7 Modus über<br />

Wirtschaftsfragen erkundigen. Daher<br />

müssen wir uns bei der Bedienerfreundlichkeit<br />

daran orientieren, was uns<br />

Immobilienportale bereits als Goldstandard<br />

entwickelt haben.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach zukünftige<br />

Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort<br />

StädteRegion <strong>Aachen</strong>?<br />

Prof. Dr. Thomas: Das regionale Oberzielsystem<br />

lautet: die Arbeitslosenquote<br />

soll dauerhaft geringer in der Region<br />

sein als im Bundes- oder Landesdurchschnitt.<br />

Das gelingt nur dann, wenn Arbeitsplatzangebote<br />

unterschiedlichster<br />

Art entstehen, also nicht nur im Bereich<br />

der Hoch- und Höchstqualifizierten.<br />

Die Kennzahl „Arbeitslosenquote“ ist<br />

inputorientiert.<br />

Ebenso wichtig ist es, dass das hiesige<br />

Bruttoinlandsprodukt und die Wertschöpfung<br />

vor Ort nachhaltig wachsen.<br />

Auf der einen Seite muss die Region<br />

bei den Innovations- und Wachst<strong>um</strong>sbranchen<br />

mit vorne sein (z.B. Gesundheitswirtschaft<br />

und Pflege), das gelingt<br />

nur dann, wenn ich das Wissen originär<br />

vor Ort habe und nicht von anderen<br />

„abkupfern“ muss. Dazu muss man, <strong>um</strong><br />

es mit Professor Schuh, dem Initiator<br />

des RWTH <strong>Aachen</strong> Campus, zu sagen:<br />

die leading edge sein.<br />

Man muss so gut sein, dass es ein Risiko<br />

wäre, nicht vor Ort vertreten zu sein,<br />

weil man was verpassen könnte.<br />

Auf der anderen Seite muss die Wirtschaftsstruktur<br />

aber auch wie ein gutes<br />

Aktienportfolio diversifiziert sein, denn<br />

dann ist die Region bei Krisen weniger<br />

anfällig als bei einer Monostrukturierung<br />

wie zu Bergbauzeiten.<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!