Wirtschaftsförderung rund um Aachen

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„Netzwerkveranstaltungen sind von großem Vorteil für das eigene Unternehmen“ Interview mit Stefan M. Behnke, Geschäftsführer der Quast Anlagentechnik GmbH © Stefan M. Behnke / Quast Anlagentechnik GmbH Im Jahre 1958 gründeten die Brüder Martin und Engelbert Quast die „Gebrüder Quast GmbH & Co. KG“ als Kupferschmiede. In der Folge entwickelte sich das Unternehmen zu einem kompetenten Hersteller von Apparaten und Anlagen, insbesondere für die chemische/verfahrenstechnische Industrie. Im Herbst 2010 wechselte das Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitern vom Standort in Inden-Pier nach Eschweiler- Stich. Seit Juni 2011 unter neuer Regie und mit einer neuen Firmierung ist die Quast Anlagentechnik GmbH ein führendes und international tätiges Unternehmen des Apparate- und Behälterbaus mit einem breiten Portfolio, hoch qualifizierten Mitarbeitern und zufriedenen Kunden. Das Produktionsprogramm umfasst heute eine große Bandbreite von verschiedensten (Druck-) Behältern über ein breit gefächertes Programm an Wärmetauschern bis zu Kolonnen. Der Leistungsumfang erstreckt sich vom Engineering, über die Fertigung bis hin zu Service und Reparaturen, auch vor Ort. So findet eine Betreuung von der Idee bis zum fertigen Produkt unter höchsten Qualitätsansprüchen sowie nach verschiedensten (internationalen) Regelwerken und kundenspezifischen Anforderungen statt. Das Motto des Unternehmens lautet dabei: „unsere Kunden haben uns sehr hoch klassifiziert – das beweisen wir jeden Tag erneut“. Im Juni 2014 fand der „Unternehmertreff“ in Ihrem Hause statt. Was war die Motivation für Sie als Gastgeber andere Unternehmen aus der Branche des Anlagen- und Apparatebaus sowie Institutionen aus dem Wissenschafts- und Forschungsbereich in Ihrem Hause zu begrüßen? Stefan M. Behnke: Einerseits ging es uns als Unternehmen um die Frage, wie wir uns in der Region und bei regionalen Unternehmen und Unternehmern präsentieren können. Andererseits wollten wir andere interessante Unternehmen kennenlernen, die hier in der Region ansässig sind. Wesentliches Augenmerk liegt hier auf dem Gedanken der Netzwerkbildung und inwiefern sich daraus potenziell neue Geschäftskontakte generieren lassen. Unser Unternehmen betreibt Anlagen- und Behälterbau und verfügt über eine hervorragende mechanische Abteilung, in welcher wir Lohnfertigung anbieten und damit viele Unternehmen – gerade auch aus der 46
Interview mit Stefan M. Behnke regionalen Nachbarschaft – bedienen. In diesem Zusammenhang ging es uns bei dem Unternehmertreff einerseits also um die Frage, ob sich dadurch weitere potenzielle Kunden finden lassen können. Andererseits besitzen wir zwar eine sehr hohe Fertigungstiefe, müssen jedoch bestimmte Fertigungsschritte nach außen verlagern. In diesem Fall brauchen wir natürlich Lieferanten, die uns dabei unterstützen – und wenn man in diesem Zusammenhang nun durch derartige Netzwerkveranstaltungen die Radien unternehmerischen Kontakte vergrößern kann, dann ist das sicherlich von großem Vorteil für das eigene Unternehmen. Ein weiterer Anreiz bestand in der Möglichkeit, Repräsentanten der Forschungseinrichtungen kennenzulernen – wie beispielsweise etwa von der RWTH Aachen, FH Aachen oder auch dem Forschungszentrum Jülich. Das konnten wir im Rahmen der Veranstaltung erfolgreich umsetzen. Wir konnten uns auf fachlicher Ebene gut austauschen, so dass das Potenzial geschaffen wurde, diesen Austausch nun weiter auszubauen und weiterzuentwickeln. Somit ist es uns gelungen, durch diese Veranstaltung konkrete Kontakte zu knüpfen. Den städteregionalen Wirtschaftsförderungen liegt sehr viel daran, sich für die regionalen Unternehmen einzusetzen. In diesem Zusammenhang geht es oft um Themenfelder wie Fachkräfte, Ausbildung oder Technologietransfer. Nutzen Sie als Unternehmen konkrete Angebote der wirtschaftsfördernden Institutionen in der StädteRegion Aachen? Stefan M. Behnke: Zurzeit nutzen wir zwar noch keine konkreten Wirtschaftsförderungsangebote. In Bezug auf das Thema der Fachkräfte und des Ausbildungsnachwuchses sehen wir in diesem Zusammenhang jedoch Potenzial. Als Beispiel lässt sich hier etwa die gemeinsame Ausbildungsbörse der Städte Eschweiler und Stolberg nennen. So bekommen wir in unserem Unternehmen zwar schon eine erkleckliche Anzahl an Bewerbungen. Dennoch bergen derartige Ausbildungsbörsen sicherlich ein zusätzliches Potenzial, welches wir zukünftig stärker nutzen möchten. Gibt es darüber hinaus weitere Themenbereiche, bei welchen Sie sich mehr Unterstützung von wirtschaftsfördernder Seite wünschen würden? Stefan M. Behnke: Ein Beispiel liegt etwa im Bereich behördlicher Vorschriften. Hier könnten wir uns als Unternehmen mehr Unterstützung auf wirtschaftsfördernder Seite vorstellen, wenn es um die Herangehensweise und die Umsetzung derartiger Vorschriften geht. Zusammenfassend betrachtet ist jegliche wirtschaftsfördernde Unterstützung wünschenswert, die uns als Unternehmen dabei hilft, uns in der Region – und darüber hinaus auch auf Ebene von Nordrhein-Westfalen sowie Bundesebene – in eine bessere Position zu versetzen. In welchen Bereichen sehen Sie Chancen und Herausforderungen für die Gesamtentwicklung der StädteRegion Aachen als Wirtschaftsstandort? Stefan M. Behnke: Ein sehr wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang liegt im Bereich der schulischen Ausbildung. Aufgrund der vielen Bewerbungen, die wir in unserem Unternehmen erhalten, lässt sich regelmäßig feststellen, dass die Qualifikation der Absolventen oftmals als verbesserungswürdig einzustufen ist. Dementsprechend könnte aus unserer Sicht im schulischen Bereich eine fundiertere Ausbildung fokussiert werden. Ein weiterer Aspekt – ebenfalls im Bereich des Bildungssektors – liegt bei den Hochschulen. Durch die RWTH Aachen und FH Aachen verfügt die Region über hervorragende Hochschulen. Dennoch lässt sich leider immer wieder feststellen, dass Absolventen oftmals nicht in der Region verbleiben, sondern sich in anderen Regionen bewerben – vor allem mit verstärktem Fokus auf süddeutsche Regionen in Verbindung mit der dortigen Automobilindustrie. Das schwächt in einem gewissen Maße letztlich auch die regionale Volkswirtschaft in der StädteRegion Aachen. Ebenfalls herausfordernd ist das Thema Infrastruktur. Hier würden wir uns als Unternehmen – gerade im Kontext der Tatsache, dass wir stark von Großtransporten abhängig sind – mehr Beteiligung und Einbindung in verkehrspolitische Entscheidungsprozesse wünschen. 47
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