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Innovationsregion Metropolregion Nordwest

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LOGISTIK UND MARITIME WIRTSCHAFT<br />

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lich und leicht verderblich, soll schnellstens<br />

von Wilhelmshaven nach Paris. Beim Eingang<br />

der Ware ins Lager stoßen Funkchips<br />

an den Obststiegen einen elektronischen<br />

Frachtbrief an. Darin finden sich Informa -<br />

tionen über Start, Ziel und Haltbarkeit. Um<br />

die Beeren schnell und günstig in die Pariser<br />

Märkte zu bekommen, holen autonome<br />

Software-Agenten Transportangebote ein<br />

und geben der besten Alternative den Zuschlag.<br />

Aber was passiert, wenn der Obst-<br />

Lkw auf der Autobahn im Stau steht oder das<br />

Kühlaggregat ausfällt? Kein Problem – dann<br />

planen die intelligenten Container den Transport<br />

eigenständig um und suchen eine neue<br />

Route.<br />

Dass sich Waren mit Hilfe von Mikropro -<br />

zessoren sicher, pünktlich und autonom ins<br />

Ziel bringen, war noch eine Vision, als die<br />

Universität Bremen den Sonderforschungsbereich<br />

Selbststeuerung logistischer Prozesse<br />

eingerichtet hat. Das war vor gut zehn<br />

Jahren – inzwischen sind die Konzepte des<br />

Bremer Instituts für Produktion und Logistik<br />

(BIBA) im modernen Transportgeschäft<br />

längst Wirklichkeit geworden. Dabei beschränkten<br />

sich die Forscher nicht nur auf<br />

intelligente Lkws und Container. Sie lassen<br />

Roboter mithilfe von Laserscannern und<br />

Kameras auch Container mit unterschiedlichstem<br />

Stückgut entladen, Kaffeesäcke<br />

ebenso wie sperriges Gerät oder Kartons.<br />

Auch der passende Greifarm ist vom Bremer<br />

Institut schnell entwickelt. Dabei geht es<br />

nicht darum, den Menschen in der Fertigung<br />

überflüssig zu machen. Vielmehr wird daran<br />

geforscht, wie der „Kollege“ Roboter sicher<br />

mit Menschen zusammenarbeiten kann.<br />

Neben der Transportlogistik entwerfen die<br />

Wissenschaftler auch Fabriken mit selbststeuernden<br />

Produktionsabläufen. In der<br />

sogenannten Industrie 4.0 sammeln Ma -<br />

schinen, Fahrzeuge und Werkstücke Daten<br />

über sich selbst oder ihre Umgebung,<br />

vernetzen sich mit anderen Systemen und<br />

initiieren Aktionen. Das für das sogenannte<br />

Internet der Dinge benötigte technische<br />

Know-how ist in Bremen schon seit geraumer<br />

Zeit vor handen und wird ständig weiterentwickelt.<br />

Auch in Oldenburg wird daran<br />

gearbeitet, das Thema Industrie 4.0 ins -<br />

besondere für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen nutzbar zu machen. Das<br />

Informatikinstitut OFFIS ermöglicht es Firmen<br />

mit einer Testumgebung, sich auf die Digi -<br />

talisierung von technischen Verfahren und<br />

Prozessen ein zustellen.<br />

Ob traditionell gefertigt oder in einer digitalisierten<br />

Fabrik 4.0 – damit die globalen<br />

Warenströme überhaupt beim Konsumenten<br />

ankommen, ist eines unabdingbar: Schiffe<br />

und leistungsfähige Häfen. Rund 90 Prozent<br />

des interkontinentalen Warenverkehrs bewältigt<br />

die Schifffahrt. Mit ihren Häfen an der<br />

Küste und im Binnenland ist die Metropol -<br />

region <strong>Nordwest</strong> eine wichtige Drehscheibe<br />

der deutschen und europäischen Wirtschaft.<br />

Die vielfältige Struktur ihrer sieben Seehäfen<br />

bietet passende Umschlaganlagen und spezielle<br />

Logistiklösungen für quasi alle Güter:<br />

Container und Autos, Stück- und Massen -<br />

güter, Gefahrgut und Projektladung. Bremerhaven<br />

und Cuxhaven haben sich zudem zu<br />

zentralen Häfen für die zukunftsträchtige<br />

Offshore-Windenergie entwickelt.<br />

Mit dem JadeWeserPort in Wilhelmshaven<br />

verfügt die <strong>Metropolregion</strong> <strong>Nordwest</strong> zudem<br />

über den einzigen Tiefwasserhafen in<br />

Deutschland – ein besonderes Plus in Sachen<br />

See-Anbindung. Nur hier können die Mega-

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