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Innovationsregion Metropolregion Nordwest

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GESUNDHEITSWIRTSCHAFT<br />

CLAUS SPITZER-EWERSMANN<br />

Diagnose: Hoffnungsträger<br />

Mit mehr als 150 000 Beschäftigten ist die<br />

Gesundheitswirtschaft schon heute eine der<br />

treibenden Branchen in der <strong>Metropolregion</strong><br />

<strong>Nordwest</strong>. Und das Potenzial ist angesichts<br />

der demografischen Entwicklung bei Weitem<br />

noch nicht ausgeschöpft.<br />

Oktober 2012, ein Seminarraum in Oldenburg.<br />

40 junge Leute sitzen einem verletzten<br />

Skateboarder gegenüber, der seine Krücken<br />

gerade in die Ecke gestellt hat. Er ist vor ein<br />

paar Tagen gestürzt, hat noch immer einen<br />

dicken Knöchel. Man sieht, dass er sich nicht<br />

gut fühlt. Und jetzt wird er auch noch mit<br />

Fragen gelöchert: Wo genau sitzen die<br />

Schmerzen? Wie lange ist der Unfall überhaupt<br />

her? Warum verläuft die Heilung so<br />

schleppend?<br />

Seit 2012 studieren junge Menschen an der European Medical<br />

School Oldenburg-Groningen (EMS) Medizin.<br />

Es ist die erste Neugründung einer Universitätsmedizin<br />

(Fakultät) in Deutschland seit mehr als 20 Jahren.<br />

40 Erstsemester bohren nach. Jeder von<br />

ihnen will Arzt oder Ärztin werden. Es ist der<br />

erste Tag ihres Studiums. Alle sind aufgeregt,<br />

auch ihr Professor. Hier beginnt eine neue<br />

Ära der Medizinerausbildung. Die „European<br />

Medical School Oldenburg-Groningen“ (EMS)<br />

hat ihren Betrieb aufgenommen, seit Jahrzehnten<br />

deutschlandweit die erste Neu -<br />

gründung einer medizinischen Fakultät. Und<br />

ein grenzüberschreitendes Modellprojekt<br />

noch dazu, denn die Universität Oldenburg<br />

und die Rijksuniversiteit Groningen haben<br />

die EMS als deutsch-niederländisches Gemeinschaftsvorhaben<br />

ins Leben gerufen –<br />

mit dem Ziel, „europäische Ärzte“ auszubilden,<br />

wie ihr Gründungsdekan Eckhart Hahn<br />

einst erklärte.<br />

Was die meisten Studierenden nicht wissen:<br />

Bis sie ihr Studium aufnehmen konnten,<br />

hat es ziemlich lange gedauert. Schon 1971<br />

hatte der Gründungsausschuss für die Universität<br />

Oldenburg eine „Planungskommission<br />

Me dizin“ eingerichtet. Aber Niedersachsens<br />

Landesregierung lehnte die Planungen<br />

aus finanziellen Gründen ab. Zur Jahrtausendwende<br />

wurde die Sache erneut Thema,<br />

die Idee zum Vorhaben. Der Neurobiologe<br />

Prof. Dr. Reto Weiler, damals an der Univer -<br />

sität Oldenburg tätig und heute Rektor des<br />

Hanse-Wissenschaftskollegs, erarbeitete gemeinsam<br />

mit Universitätspräsident Prof. Dr.<br />

Siegfried Grubitzsch und Prof. Dr. Hans-<br />

Rudolf Raab vom Klinikum Oldenburg Pläne<br />

Fortsetzung Seite 86<br />

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