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Innovationsregion Metropolregion Nordwest

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INTERVIEW<br />

„In aller Regel<br />

erzielt man mit<br />

Kooperation<br />

nachhaltigere<br />

und innova -<br />

tivere Ergebnisse<br />

als mit<br />

Konkurrenz.“<br />

SABINE RÖSELER<br />

Gesundheitswirtschaft <strong>Nordwest</strong> e. V.<br />

„Gemeinsame<br />

Perspektiven ausloten“<br />

MAGDALENA KNAPPIK<br />

GewiNet – Kompetenzzentrum<br />

Gesundheitswirtschaft e. V.<br />

„Die Kunst<br />

besteht darin,<br />

immer wieder<br />

gemeinsame<br />

Perspektiven<br />

auszuloten und<br />

Gelegenheiten<br />

zur Kooperation<br />

zu schaffen.“<br />

94<br />

FRAGE: Warum ist Vernetzung in der Gesundheitswirtschaft<br />

wichtig?<br />

Magdalena Knappik: Die Gesundheitswirtschaft<br />

umfasst wie kaum eine andere<br />

Branche eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Dienstleistungen und Güter. Dazu gehört<br />

weit mehr, als die ambulante und stationäre<br />

Versorgung in Arztpraxen und Kranken -<br />

häusern. Um eine optimale Gesundheits -<br />

versorgung der Bevölkerung in allen Lebensabschnitten<br />

zu erzielen, müssen diese vielen<br />

Bereiche und Teilbranchen in einer sinn -<br />

vollen Art und Weise ineinandergreifen und<br />

die Akteure auch interdisziplinär zusammenarbeiten.<br />

Sabine Röseler: In aller Regel erzielt man mit<br />

Kooperation nachhaltigere und innovativere<br />

Ergebnisse als mit Konkurrenz. Dabei liegt<br />

die Idee der Kooperation in der gesundheitswirtschaftlichen<br />

Praxis nicht unbedingt nahe<br />

– dagegen sprechen die Verteilungskämpfe<br />

um die knappen Ressourcen im Gesundheitssystem,<br />

dagegen spricht das zergliederte<br />

soziale Sicherungssystem mit seinen vielen<br />

Schnittstellen und Zuständigkeiten und<br />

dagegen spricht eine nicht konsequent den<br />

Patienten- und Versorgungszielen folgende<br />

Finanzierungslogik. Unsere gesellschaft -<br />

lichen Herausforderungen sind inzwischen<br />

jedoch zu komplex geworden, als dass man<br />

sie mit Einzelkämpfertum lösen könnte.<br />

FRAGE: Netzwerkarbeit ist oft schwierig,<br />

weil man verschiedene Interessen zum Erreichen<br />

eines großen Zieles bündeln muss. Wie<br />

gelingt es Ihnen, dass alle Beteiligten an<br />

einem Strang ziehen?<br />

Sabine Röseler: Angesichts der Vielfalt<br />

unserer Mitglieder liegen gleichgerichtete<br />

Interessen nicht ohne Weiteres auf der Hand.<br />

Die Kunst besteht darin, immer wieder<br />

gemeinsame Perspektiven auszuloten und<br />

Gelegenheiten zur Kooperation zu schaffen.<br />

Dafür ist ein Verein gut geeignet. Hier kann<br />

durch gemeinsame Ziele in Projekten und<br />

durch gemeinsame Veranstaltungen Vernetzung<br />

entstehen, die im ersten Schritt dazu<br />

führt, dass sich die Mitglieder kennenlernen<br />

und mehr Informationen über die Bedürfnisse<br />

und Angebote der anderen erhalten.<br />

Daraus kann sich im zweiten Schritt mehr<br />

selbstverständliche Kooperation ergeben<br />

und damit schließlich vernetztes Denken.<br />

Besonders wichtig: Wir stehen als Team<br />

selbst für Kooperation, Kompromissbe -<br />

reitschaft, einen langen Atem und – am<br />

wichtigsten – für Vertrauenswürdigkeit und<br />

Unabhängigkeit. Grundsätzlich aber gilt:<br />

Kooperation ist nicht immer einfach.

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