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INTERVIEW<br />
„Bremen ist<br />
neben Toulouse<br />
in Frankreich<br />
und<br />
Harwell in<br />
Großbritannien<br />
einer der<br />
drei großen<br />
Raumfahrtstandorte<br />
in<br />
Europa.“<br />
MAGNI JOHANNSSON<br />
Gründer der Disrupt Space GbR<br />
Die Raumfahrtindustrie hat sich jahrzehntelang<br />
kaum verändert: Wenige große<br />
Konzerne und Institute dominierten das<br />
Geschehen. Mittlerweile drängen jedoch<br />
junge Unternehmen mit ganz neuen Ideen<br />
und technologischen Ansätzen auf den<br />
Markt. Eins davon ist die Disrupt Space<br />
GbR, ein Bremer Start-up, das andere Visionäre<br />
bei der Umsetzung ihrer innovativen<br />
Raumfahrtideen unterstützt. Gründer Magni<br />
Johannsson spiegelt dabei die Internatio -<br />
nalität der Branche und des Standorts wider:<br />
Er wurde in China geboren, kam als Kind<br />
nach Island, wuchs später in Schweden auf<br />
und lebt jetzt in Bremen. Hier versucht er,<br />
gemeinsam mit seinen Partnern Philippe Cyr<br />
und Izan Peris Martí, die besten Elemente<br />
amerikanischer Start-up-Kultur auf die europäische<br />
Raumfahrtindustrie zu übertragen.<br />
FRAGE: Herr Johannsson, warum haben Sie<br />
Ihr Start-up in Bremen gegründet?<br />
Eine neue Generation der<br />
Raumfahrtunternehmen wird<br />
geboren<br />
schon viele internationale Unternehmen.<br />
Hier kann man gut netzwerken.<br />
FRAGE: Sie unterstützen Raumfahrt-Startups<br />
bei der Entwicklung. Woran haben Sie<br />
diesen Bedarf erkannt?<br />
Magni Johannsson: Es gibt ein großes Potenzial<br />
an neuen Geschäftsmodellen in der<br />
Raumfahrt, aber die Branche ist in Europa<br />
traditionell sehr konservativ, besonders im<br />
Vergleich mit dem Silicon Valley in den USA.<br />
Daher bestehen Chancen für junge Unternehmen.<br />
Die Idee zur eigenen Gründung<br />
hatten wir vor einem Jahr beim „Startup<br />
Weekend Space“, das wir in Bremen orga -<br />
nisiert haben, um Gründungsinteressierte<br />
miteinander zu vernetzen. Ich habe damals<br />
noch beim Deutschen Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt gearbeitet. Zu der Veranstaltung<br />
kamen 80 Teilnehmer aus 18 Ländern – es<br />
war ein großer Erfolg.<br />
126<br />
Magni Johannsson: Bremen ist neben<br />
Toulouse in Frankreich und Harwell in Großbritannien<br />
einer der drei großen Raumfahrt -<br />
standorte in Europa. An den anderen beiden<br />
Standorten liegen die Raumfahrteinrich -<br />
tungen nicht sehr zentral, sie sind daher<br />
nicht besonders urban. In Bremen liegt dagegen<br />
alles nah am Stadtzentrum und es gibt<br />
FRAGE: Aufgrund dieser Erfahrung haben<br />
Sie im April 2016 die Messe „Disrupt Space“<br />
ausgerichtet, die noch deutlich ambitio -<br />
nierter war. Auf welche Resonanz sind Sie<br />
ge stoßen?<br />
Magni Johannsson: Dieses Mal hatten wir<br />
200 Unternehmer aus der ganzen Welt in