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Kultur- Reportage: 35 mm Kontrovers: siche- - Martin-Luther ...

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nIndoor<br />

18<br />

MuK geht unter die Archäologen<br />

Department begleitet Ausgrabungen am Magdeburger Dom<br />

Von Runa Hiersemann<br />

eit 2006 pendeln<br />

regelmäßig<br />

Mitarbeiter und<br />

Studierende des<br />

MuK-Departments nach<br />

Magdeburg, um an einem<br />

außergewöhnlichen<br />

Projekt zu arbeiten. Denn<br />

in der Landeshauptstadt<br />

steht der älteste gotische<br />

Dom auf deutschem Boden:<br />

St. Mauritius und<br />

St. Katharina zu Magdeburg.<br />

Seit 2006 wird in<br />

seinem Inneren gegraben<br />

und gebuddelt. Man<br />

möchte mehr wissen über<br />

das geschichtsträchtige<br />

Bauwerk, i<strong>mm</strong>erhin ist<br />

die Grundsteinlegung<br />

bald 800 Jahre her. Die<br />

Vorgänger des Doms<br />

sind es vor allem, über<br />

welche die archäologischen<br />

Grabungen des Landesamtes für Denkmalpflege und<br />

Archäologie Sachsen-Anhalt Aufschluss geben sollen.<br />

Mitarbeiter des MuK-Departments, allen voran Prof. Gerhard<br />

Lampe und Thomas Knebel, begleiten diese Grabungen und<br />

sind bei sämtlichen wichtigen Ereignissen live dabei. So soll<br />

zum Beispiel geklärt werden, ob die Vorgängerkirche bereits<br />

ein Dom oder lediglich die Kirche des ehemaligen Moritzklosters<br />

war. Die Antwort würde wiederum Rückschlüsse auf die<br />

Bedeutung Magdeburgs vor dem Dombau zulassen. Außerdem<br />

möchte man wissen, wo genau sich die Vorgängerkirche befand,<br />

da die Fundamente der Ost-West-Achse nicht mit denen<br />

des heutigen Domes übereinsti<strong>mm</strong>en.<br />

Zeitreise ins Mittelalter: Domplatz um 1200<br />

Begonnen hat das Projekt im Jahr 2006, als Prof. Michael Wiemers,<br />

Vorstand des Instituts für Neue Medien in Archäologie<br />

und Kunst (ein An-Institut der Kunstgeschichte) Professor Dr.<br />

Gerhard Lampe beauftragte, die Ausgrabungen filmisch zu dokumentieren.<br />

Dies war möglich, da das Department über entsprechende<br />

Technik und Prof. Lampe über die nötige Erfahrung<br />

verfügt. Ziel des Projektes ist es, eine 60-minütige Dokumentation<br />

der Grabungen und ihrer Ergebnisse zu erstellen, die<br />

Das MuK-Team und der Ausgrabungsleiter bei der Arbeit im Dom:<br />

Jessen Mordhorst, Thomas Knebel, Prof. Dr. Gerhard Lampe und<br />

Rainer Kuhn (v.l.n.r.)<br />

Sicheres Fundament<br />

einem groß angelegten<br />

Katalog zur Ausstellung<br />

im nächsten Jahr beigefügt<br />

wird.<br />

Professor Dr. Lampe hat<br />

das Projekt am Department<br />

angesiedelt, um<br />

Auszubildenden und<br />

Studierenden einen Einblick<br />

in die professionelle<br />

Praxis zu ermöglichen.<br />

Und so gehören zu den<br />

kleinen Drehteams neben<br />

Sebastian Schubert und<br />

Tim Peschka auch versierte<br />

MuK-Studierende,<br />

die das Projekt über einige<br />

Drehs begleiten, zum<br />

Beispiel Jessen Mordhorst.<br />

Außerdem sollen die<br />

Möglichkeiten der Grabungsdokumentation<br />

und deren Verwendung für die akademische<br />

Lehre erweitert werden. Bisher werden archäologische<br />

Grabungen vor allem über Zeichnungen, Tagebücher, Fotos<br />

und Vermessungen für die Nachwelt festgehalten, das Bewegtbild<br />

bietet jedoch ganz andere Möglichkeiten. Aus diesem<br />

Grund werden von jedem der insgesamt 40 Drehtage Langfassungen<br />

geschnitten, die der Lehre in der Archäologie und<br />

Denkmalpflege dienen sollen. Auf diese Weise ist es möglich,<br />

den Grabungsprozess mit originalen Ko<strong>mm</strong>entaren und Hypothesen<br />

der Wissenschaftler authentisch wiederzugeben. Ein<br />

solcher Drehtag wird entweder zu besonderen Anlässen angesetzt,<br />

etwa zur Öffnung eines der zahlreichen Gräber oder<br />

um einen Grabungsabschnitt zusa<strong>mm</strong>enfassend zu dokumentieren.<br />

Am Ende des Projektes und pünktlich zum Jubiläum werden<br />

die Ergebnisse in der Landesausstellung Sachsen-Anhalt<br />

2009 „Aufbruch in die Gotik – Der Magdeburger Dom und<br />

die späte Stauferzeit“ präsentiert. Vom 31 . August bis 6 . Dezember<br />

wurden bedeutende mittelalterliche Handschriften,<br />

Goldschmiedearbeiten und andere Kunstwerke in den Räumen<br />

des <strong>Kultur</strong>historischen Museums Magdeburg ausgestellt. Die<br />

Dokumentation wird für die Besucher in einem speziellen Medienraum<br />

zu sehen sein, eine 3D-Animation wird sie mit auf<br />

eine Zeitreise ins Mittelalter nehmen, um sich von der Atmosphäre<br />

des Domplatzes um 1200 faszinieren zu lassen. n

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