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Januar 2017 airberlin magazin - Hallo Kuh!

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DIE VISION / DUFT<br />

VISIONÄRIN NR. 3 / VISIONARY NO. 3<br />

Leanne Wijnsma<br />

Gründerin des Projekts „Smell of Data“<br />

Founder of the Smell of Data project<br />

SIMON C NIQUILLE<br />

„Gerüche können das<br />

Internet intuitiver<br />

machen“<br />

“Smells can make<br />

the internet more<br />

intuitive”<br />

WENN IRGENDWO GAS austritt, wittert<br />

unsere Nase die Bedrohung. Wenn im<br />

Internet unsere persönlichen Daten<br />

„entweichen“, riecht das gewöhnlich<br />

nach nichts. Diesem Problem nimmt<br />

sich die holländische Designerin<br />

Leanne Wijnsma mit ihrem „Smell<br />

of Data“ Projekt an. Ihr handgroßer<br />

Flakon, der per W-Lan mit dem Computer<br />

oder Smartphone verbunden<br />

ist, verströmt einen metallisch-ungesund<br />

riechenden (aber gesundheitlich<br />

unbedenklichen) Duft, sobald er eine<br />

unsichere Verbindung erkennt.<br />

Schon über ein öffentliches Netzwerk<br />

ein Hotelzimmer zu buchen, kann<br />

ungewollte Folgen haben. „Je mehr<br />

Unternehmen über uns wissen, desto<br />

wahrscheinlicher ist es auch, dass<br />

wir Opfer von Datendiskriminierung<br />

werden“, erklärt die 29-Jährige. Liegen<br />

einem Buchungsportal etwa Informationen<br />

darüber vor, wieviel man im Schnitt<br />

für Hotelübernachtungen ausgibt,<br />

bekommt man unter Umständen günstigere<br />

Angebote gar nicht mehr angezeigt.<br />

„Viele Menschen kennen zwar die<br />

Gefahr. Da sie aber unsichtbar ist, fällt<br />

es den meisten schwer, stets auf die<br />

Sicherheit ihrer Daten im Internet zu<br />

achten“, erklärt Wijnsma. „Gerüche<br />

können das Internet intuitiver machen.“<br />

In zehn Jahren, so ihre Prognose,<br />

werden unsere technischen Geräte mit<br />

Duftspendern ausgestattet sein.<br />

Der „Smell of Data“-Prototyp<br />

bekam so viel Aufmerksamkeit, dass<br />

Wijnsma die Idee wohl innerhalb eines<br />

Jahres als Produkt auf den Markt bringen<br />

kann. Sie sieht darin ein Bedürfnis<br />

– und gleichzeitig die Chance – einen<br />

menschlichen Ur-Instinkt in unseren<br />

Alltag zurückzubringen. „Klang,<br />

Bilder – auf all das reagieren wir nicht<br />

mehr, zu sehr sind wir an die Reizüberflutung<br />

gewöhnt“, erklärt sie. Düfte<br />

gehen direkt ins Gehirn und werden<br />

dort schnell verarbeitet. „Man reagiert,<br />

bevor man es überhaupt merkt. Darin<br />

steckt großes Potenzial.“<br />

IN THE EVENT of a gas leak, our noses sense<br />

a threat. Imagine if there was also a<br />

warning smell if our personal data were<br />

leaked online. That’s the innovation that<br />

Dutch designer Leanne Wijnsma is<br />

introducing with her Smell of Data<br />

project. Her hand-sized dispenser<br />

connects with a computer or smartphone<br />

via wi-fi and releases a harmless but<br />

strangely metallic smell as soon as it<br />

detects an insecure connection.<br />

Even booking a hotel room via public<br />

wi-fi can have unwanted consequences.<br />

If a booking portal has information<br />

about a person’s average spend on hotel<br />

stays, the customer may not be shown<br />

any cheaper offers, even if that might<br />

actually be preferable.<br />

“The more companies know about<br />

us, the higher the risk that we’ll become<br />

exposed to data discrimination. Many<br />

people do realise the danger. But<br />

because it’s virtually invisible, they find<br />

it hard to be constantly aware of their<br />

online data security,” explains<br />

Wijnsma. “Smells can make the<br />

internet more intuitive.” The 29-yearold<br />

predicts that computers and other<br />

devices will be fitted with scent<br />

dispensers within 10 years.<br />

The Smell of Data prototype got so<br />

much attention that Wijnsma is set to<br />

turn her idea into a product launch within<br />

a year. It represents an opportunity to<br />

reintroduce a basic human instinct to<br />

our daily lives, she says. “Sound, images<br />

– we no longer react to it all because<br />

we’re so accustomed to sensory overload.”<br />

Smells go directly to the brain where<br />

they are quickly processed. “You’re<br />

already shocked before you even realise<br />

it. There’s huge potential in that.”

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