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DER KONSTRUKTEUR 5/2015

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SPECIAL I SENSORTECHNIK<br />

proportional zur gemessenen Kraft, z. B.<br />

dem Drehmoment, verhält.<br />

Es gibt mindestens fünf verschiedene<br />

Wege, wie ein ferromagnetisches Objekt,<br />

z. B. eine Welle, ein in der Umgebung befindliches<br />

Magnetfeld manipuliert und beeinflusst.<br />

Jeder dieser verschiedenen Effekte<br />

kann dazu verwendet werden, mechanische<br />

Kräfte an dem Testobjekt zu messen.<br />

Welcher dieser Effekte die beste und zuverlässigste<br />

Drehmomentmessung ermöglicht,<br />

hat das Engineeringteam in den vergangenen<br />

Jahren erforscht und analysiert. Ein<br />

sich wechselndes Magnetfeld mit einer bestimmten<br />

Frequenz im hörbaren Bereich<br />

und sehr geringer Intensität wird innerhalb<br />

des Sensorelements erzeugt und abgestrahlt.<br />

Das zurückkommende und vorverarbeitete<br />

magnetische Signal wird dann mit<br />

dem Signal verglichen, welches man zuvor<br />

bei „null“ Drehmoment gemessen hat.<br />

Vergleiche mit anderen<br />

Messmethoden<br />

In der Vergangenheit mussten zur Drehmomentmessung<br />

Dehnungsmesstreifen oder<br />

SAW(Service Akustik Wave)-Elemente dauerhaft<br />

auf dem Testobjekt befestigt werden.<br />

Andere Drehmoment-Messmethoden erfordern<br />

die permanente Magnetisierung<br />

des Testobjekts, bevor der eigentliche Drehmomentsensor-Baustein<br />

angebracht werden<br />

kann. Auch das Messen der tatsächlichen<br />

Verformung des Testobjekts mit<br />

Es gibt keinerlei Anforderungen an das Messobjekt, außer<br />

dass es aus ferromagnetischem Material sein muss<br />

einem Differential-Winkelmessgerät an<br />

zwei verschiedenen Stellen der Welle ist<br />

eine häufig verwendete Option. Die meisten,<br />

wenn nicht sogar alle, der in der Vergangenheit<br />

verwendeten Drehmoment-<br />

Messmethoden erfordern, dass eine permanente<br />

Veränderung am Testobjekt durchgeführt<br />

wird. In vielen Applikationen ist das<br />

ein Grund weshalb ein Drehmomentsensor<br />

bisher nicht anwendbar war. Es führte zu<br />

hohen Kosten, hoher Komplexität und erforderte<br />

zeitraubende Logistik.<br />

Dazu kommt noch die begrenzte Tauglichkeit<br />

der bekannten Drehmoment-Messmethoden<br />

in Applikationen mit rauer Umweltbedingung.<br />

Staub, Schmutz, Luftfeuchtigkeit,<br />

hohe Temperaturen und mechanische Vibration<br />

sind für viele Technologien nur schwer<br />

oder gar nicht akzeptabel, um unter diesen Bedingungen<br />

Drehmoment messen zu können.<br />

Wenn zur Messung von Drehmoment ein<br />

magnetisches Messprinzip verwendet wird,<br />

dann kann die Sensorlösung so designt werden,<br />

dass diese für raue Umweltbedingungen<br />

tauglich ist. Sie kann Faktoren wie Wasser, Öl,<br />

Staub, Vibration, Luftspaltänderung usw.<br />

widerstehen. Außerdem hat das hier vorgestellte<br />

magnetische Messverfahren den Vorteil,<br />

dass es keinen Schaden nimmt, wenn die<br />

Kräfte am Testobjekt beliebig groß werden.<br />

Design und Anwendung<br />

Diese neue berührungslose Drehmoment-<br />

Sensor-Technologie hat den Namen Active<br />

2 oder einfach A2 bekommen und ist in<br />

weniger als einer Minute am Messobjekt<br />

einsatzbereit. Es gibt keinerlei Anforderungen<br />

an das Messobjekt außer, dass es aus<br />

ferromagnetischem Material sein muss. Es<br />

besteht keine Notwendigkeit die Welle zu<br />

verändern noch muss die Welle durch ein<br />

spezielles Fertigungsverfahren laufen.<br />

Der A2-Sensor besteht aus dem Sensormodul,<br />

ein relativ kleines Bauteil, dass in<br />

unmittelbarer Nähe zur Messstelle gebracht<br />

wird, und der Sensorelektronik. Im Sensormodul<br />

selbst werden nur passive Bauelemente<br />

verwendet – überwiegend Induktoren<br />

– weshalb dieses Bauteil für raue Umweltbedingungen<br />

so geeignet ist. Es sind<br />

z. B. Betriebstemperaturen von > 210 °C<br />

möglich.<br />

Der A2-Drehmomentsensor ist immer<br />

wieder verwendbar in den verschiedensten<br />

Applikationen und an beliebigen Wellengrößen.<br />

Das Sensormodul ist so einfach zu<br />

handhaben wie ein Thermometer: Nahe an<br />

die Messstelle halten und sofort mit den<br />

Messungen beginnen.<br />

Der Anwender kann entscheiden, ob er<br />

das Sensor-Modul vom A2-Sensor-Kit permanent,<br />

sprich dauerhaft, in seiner Applikation<br />

verbauen möchte, oder ob er das<br />

Sensor-Kit nur dazu benötigt, bei der Produktentwicklung<br />

die optimalen Einstellungen<br />

der Messmethode zu ermitteln. Mit den<br />

ermittelten Sensoreinstellungen kann der<br />

Anwender dann einen applikationsspezifischen<br />

und bauform-optimierten A2-Sensor<br />

bestellen. Dieser ist dann weitaus kostengünstiger,<br />

kann aber nicht mehr in den Einstellungen<br />

verstellt werden.<br />

Bild: Aufmacher, EpicStockMedia, www.fotolia.de<br />

www.tam-sensors.com<br />

01 Das Sensorsystem besteht aus<br />

der Sensor-Elektronik und dem<br />

Sensor-Modul, das nicht viel größer ist,<br />

als ein Legobaustein<br />

02 Mit den mit Hilfe des Sensor-Kits<br />

ermittelten Sensoreinstellungen kann der<br />

Anwender dann einen applikationsspezifischen<br />

Sensor bestellen<br />

03 Drehmoment-Messkurve von einem<br />

Active-2-Sensor gemessen an einer Welle mit<br />

10 mm Durchmesser<br />

Der Konstrukteur 5/<strong>2015</strong> 63

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