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MOTORRAD Classic 03/2017

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SERVICE I<br />

Test Klassik- und Youngtimerreifen<br />

Diagonal Diagonal Diagonal<br />

Avon<br />

Roadrider<br />

Gewicht: vorn 5,0 kg, hinten 6,6 kg<br />

Herstellungsland: England<br />

DOT-Nummern (v/h): 27/16 und 09/16<br />

Infos/Freigaben: Cooper Tire & Rubber<br />

Company Deutschland, Tel. 01 71/6 54 97 26,<br />

www.avonreifen.de/motorrad<br />

BEWERTUNG<br />

Landstraße/Alltag: (101 Punkte, Platz 8)<br />

Im kalten Zustand bleibt das Gefühl für die<br />

Haftung im neuen sowie angefahrenen Zustand<br />

sehr verhalten. Dazu stellt sich auch noch<br />

schnell ein ausgeprägtes Shimmy ein. Diese<br />

Form des Lenkerflatterns bleibt – wenn auch<br />

weniger stark ausgeprägt – im warmgefahrenen<br />

Zustand präsent, nimmt bei bewusster Anregung<br />

aber deutlich zu. Bei Bodenwellen fällt der<br />

Engländer durch seine geringe Eigendämpfung<br />

auf, beim Geradeauslauf nerven eine leichte<br />

Unruhe sowie die Anfälligkeit für Längsrillen. In<br />

kurvigem Geläuf bleibt er insgesamt sehr träge.<br />

Nasstest: (55 Punkte, Platz 8)<br />

Auch bei Regen stellt sich kein gutes Gefühl für<br />

die Haftreserven ein. Der Grenzbereich ist zu<br />

schmal gestaltet, weshalb der Grip sehr früh und<br />

überraschend abreißt. Insgesamt müssen Kurven<br />

mit weiten Bögen umfahren werden.<br />

Fazit: Der Diagonalreifen aus England kann<br />

auf unserer Test-XJ nicht überzeugen. Unruhig,<br />

unkomfortabel, wenig Feedback, träge<br />

und auch noch wasserscheu. Das macht weder<br />

beim flotten Reisen noch bei schwungvollen<br />

Landstraßenpartien wirklich Spaß.<br />

Bridgestone<br />

Battlax BT45<br />

Gewicht: vorn 4,1 kg, hinten 6,2 kg<br />

Herstellungsland: Japan<br />

DOT-Nummern (v/h): 16/16 und 26/16<br />

Infos/Freigaben: Bridgestone Deutschland,<br />

Tel. 0 61 72/40 81 73, www.bridgestone-mc.de<br />

BEWERTUNG<br />

Landstraße/Alltag: (126 Punkte, Platz 3)<br />

Auf den ersten Kilometern hat auch der BT45<br />

eine leichte Shimmyneigung, die aber warmgefahren<br />

rasch verschwindet. Eine besondere<br />

Stärke des Japaners ist sein stabiler Geradeauslauf,<br />

wobei Metzeler und Dunlop die Nase<br />

allerdings noch etwas weiter vorn haben. Reichlich<br />

Pluspunkte sammelt der BT45 auf kurvigen<br />

Strecken, wo er seine gute Handlichkeit ausspielen<br />

kann. Im Vergleich zur Diagonal-Konkurrenz<br />

bleibt der Bridgestone exakt auf dem angepeilten<br />

Kurs und lässt sich präsise ums Eck steuern.<br />

Das Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage<br />

bleibt insgesamt tolerierbar.<br />

Nasstest: (74 Punkte, Platz 5)<br />

Bei Regen zeigt sich im Vergleich zu den teils<br />

deutlich jüngeren Konkurrenten im Test, dass der<br />

BT45 in die Jahre gekommen ist: schmaler<br />

Grenzbereich, wenig Traktion beim Beschleunigen<br />

und eine nur mäßige Rückmeldung.<br />

Fazit: Unser Oldie im Test schlägt sich<br />

wacker. Bei Schönwetter auf der Landstraße<br />

zeigt der BT45 eindrucksvoll, dass er immer<br />

noch up to date ist. Nur bei Nässe knickt<br />

der Japaner leicht ein – da kann man inzwischen<br />

deutlich mehr Leistung erwarten.<br />

Continental<br />

ContiGo!<br />

Gewicht: vorn 4,6 kg, hinten 6,0 kg<br />

Herstellungsland: Südkorea<br />

DOT-Nummern (v/h): 16/15 und 44/15<br />

Infos/Freigaben: Continental Reifen,<br />

Tel. 05 11/9 38 01, www.conti-moto.de<br />

BEWERTUNG<br />

Landstraße/Alltag: (122 Punkte, Platz 4)<br />

In Sachen Stabilität heißt es beim Conti schon<br />

auf den ersten Metern Go! Selbst im kalten<br />

Zustand bleibt der nervige Shimmy-Effekt aus,<br />

und auch die Geradeauslaufstabilität kann<br />

überzeugen – im Vergleich zum BT45 gibt sich<br />

der Go! allerdings eine Spur nervöser. Auch beim<br />

Komfort kann er mit guter Eigendämpfung auf<br />

holprigen Wegstrecken überzeugen. Dank seiner<br />

Handlichkeit und des guten Feedbacks für seine<br />

Gripreserven lässt sich die Conti-bereifte<br />

Yamaha souverän durch kurviges Geläuf<br />

steuern. Das Aufstellmoment beim Bremsen<br />

in Schräglage ist allerdings deutlich spürbar.<br />

Nasstest: (78 Punkte, Platz 3)<br />

Trort seines etwas schmaler gestalteten Grenzbereichs<br />

vermittelt der Go! eine klasse Rückmeldung<br />

für seine satten Haftreserven. Gepaart<br />

mit guter Handlichkeit macht der Conti deshalb<br />

auch bei Schlechtwetter Spaß.<br />

Fazit: Der Diagonalreifen der Hannoveraner<br />

Reifenbäcker gefällt durch seine ausgewogene<br />

Machart. In Sachen Stabilität ist er<br />

ganz vorne mit dabei, dazu punktet er mit<br />

Grip und Komfort. Vor allem aber macht er<br />

auch bei Regen nicht schlapp.<br />

Wertung: 156 Punkte<br />

Platz 8<br />

Wertung: 200 Punkte<br />

Platz 4<br />

Wertung: 200 Punkte<br />

Platz 4<br />

Vertreter einer ganzen Motorradgattung<br />

gilt. Dann sollte es aber auch eine weit<br />

verbreitete Reifendimension besitzen UND<br />

sich möglichst neutral fahren lassen, damit<br />

sich Unterschiede der verschiedenen<br />

Reifen ohne spezielle Eigenarten klar herauskristallisieren.<br />

Damit Vorhang auf für<br />

die 1991er-Yamaha XJ 900 F, Typ 4BB, die<br />

schließlich im Testfuhrpark von MOTOR-<br />

RAD <strong>Classic</strong> landete.<br />

Bevor es aber ans Testen ging, musste<br />

<strong>MOTORRAD</strong>-Chefschrauber Gerry Wagner<br />

dem Reihenvierer noch eine kleine Frischzellenkur<br />

verpassen. Denn die zögerliche<br />

Gasannahme und dürftiger Rundlauf<br />

würden genauso wie das leicht ausgehärtete<br />

Fahrwerk reproduzierbare Ergebnisse<br />

torpedieren – das aber ist das erklärte<br />

Ziel eines jeden Reifentests. Also ab mit<br />

der Vergaserbatterie ins Ultraschallbad<br />

und anschließend sauber synchronisiert.<br />

Im Louis-Sortiment fanden sich passende<br />

Wirth-Gabelfedern, mit denen Wagner<br />

die Front samt frischer Ölbefüllung wieder<br />

knackig abstimmen konnte. MOTOR-<br />

RAD-Kollege Thomas Schmieder hatte<br />

von seiner privaten XJ noch einen Satz<br />

ungenutzter Koni-Federbeine in der Garage<br />

liegen, womit nun das Heck auch<br />

wieder fein ansprach.<br />

30 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 3/<strong>2017</strong><br />

www.motorrad-classic.de

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