DER BIEBRICHER, Nr. 302, Januar 2017
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Oranier-Gedächtnis-Kirchengemeinde umfasst nun<br />
rund 2.100 Gläubige<br />
Trotz der räumlichen Nähe zwischen den<br />
beiden Wiesbadener Stadtteilen Biebrich<br />
und Mainz-Amöneburg gab es in der Vergangenheit<br />
kaum Berührungspunkte<br />
zwischen der Evangelischen<br />
Oranier-Gedächtnis-Kirchengemeinde<br />
in Biebrich und der<br />
Evangelischen Kirchengemeinde<br />
Mainz-Amöneburg. Das lag<br />
im Wesentlichen daran, dass die<br />
Amöneburger Gemeinde bis 2015<br />
zum Dekanat Rüsselsheim und der Propstei<br />
Rhein-Main gehörte. Erst seit 2016 gehörte<br />
sie zum Dekanat Wiesbaden und<br />
damit zur Propstei Süd-Nassau. Dieser<br />
Wechsel in der Zugehörigkeit machte es<br />
jetzt überhaupt erst möglich, dass<br />
sich die beiden Gemeinden zum<br />
1. <strong>Januar</strong> dieses Jahres zusammenschließen<br />
konnten. Die neue<br />
Gemeinde mit rund 2.100 Angehörigen<br />
führt nun den Namen<br />
„Evangelische Oranier-Gedächtnis-Kirchengemeinde<br />
Wiesbaden“<br />
und steht unter der geistlichen<br />
Führung von Pfarrer Martin Roggenkämper.<br />
Der bisherige Amöneburger<br />
Pfarrer Martin Kreuzberger<br />
tritt in diesen Tagen die Nachfolge<br />
des kürzlich in Rente gegangenen<br />
Pfarrers Dr. Martin Sauer an und<br />
wird die Heilig-Geist-Kirchengemeinde<br />
auf der Biebricher<br />
Adolphshöhe übernehmen.<br />
Damit hat sich das Fusionskarussell<br />
im evangelischen Dekanat ein<br />
Stück weitergedreht. Neben anderen<br />
Gemeinden in Wiesbaden<br />
haben sich in Biebrich im vergangenen<br />
Jahr bereits die frühere Hauptkirchengemeinde<br />
und die frühere<br />
Albert-Schweitzer-Gemeinde zu<br />
einer neuen Gemeinde, der Hoffnungsgemeinde<br />
Wiesbaden-Biebrich,<br />
zusammengeschlossen.<br />
Hauptanlass für den zum Anfang<br />
dieses Jahres erfolgten Zusammenschluss<br />
war die Tatsache, dass<br />
die Kirchengemeinde Amöneburg<br />
mit rund 350 Gemeindegliedern<br />
mittlerweile so klein geworden war, dass<br />
eine eigene pfarramtliche Versorgung nicht<br />
mehr gewährleistet werden konnte. Mit<br />
1.700 Gemeindegliedern war die bisherige<br />
Oranier-Gedächtnis-Kirchengemeinde zwar<br />
deutlich größer, doch auch sie kann den Zuwachs<br />
gut gebrauchen.<br />
20 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / JANUAR <strong>2017</strong><br />
Gemeindezusammenschluss<br />
zwischen Biebrich<br />
und Amöneburg<br />
„Besonders erfreulich war es“, berichtet<br />
Pfarrer Roggenkämper, „dass bei den ersten<br />
Kontakten und Sondierungsgesprächen<br />
die Gesprächspartner aus beiden<br />
Gemeinden schnell und erfreut<br />
feststellten, dass hier eigentlich<br />
zusammenwächst, was auch zusammengehört.“<br />
Einerseits, weil<br />
Biebrich und Amöneburg durch<br />
eine gemeinsame Ortsverwaltung<br />
längst kommunal miteinander verbunden<br />
sind, zum anderen, weil sich die<br />
Aktiven in beiden Kirchengemeinden recht<br />
ähnlich seien. „Herzlich verbunden mit ihrer<br />
Kirche am Ort, bodenständig und heimatverbunden,<br />
fröhlich und unkompliziert,<br />
Die geistliche Führung der neuen Oranier-Gedächtnis-Kirchengemeinde<br />
liegt bei Pfarrer Martin Roggenkämper.<br />
offen und bereit, sich zu engagieren mit<br />
den jeweils eigenen Fähigkeiten und Interessen“,<br />
wie es der Pfarrer zusammenfasst.<br />
„Die gleiche ‚Wellenlänge‘ war im gemeinsamen<br />
Ausschuss, der sich mit einer möglichen<br />
Fusion beschäftigte, jedenfalls gleich<br />
feststellbar“, so Roggenkämper.<br />
Hauptziel der Vereinigung sei es nun, Gutes<br />
zu erhalten und Neues jeweils zum Wohl<br />
der neuen Gesamtgemeinde anzubieten. So<br />
werden alle in den Gemeinden haupt- und<br />
nebenamtlich Berufstätigen weiterbeschäftigt<br />
und das Gemeindebüro in der Lutherstraße<br />
4a hat 14 Stunden in der Woche für<br />
Amöneburger und Biebricher geöffnet. Die<br />
Biebricher können sich zudem an einer weiteren,<br />
schönen und gepflegten Kirche – der<br />
Gustav-Adolf-Kirche – erfreuen. Weiterhin<br />
erreicht der „Gemeindespiegel“ nun auch<br />
die evangelischen Haushalte in Amöneburg,<br />
der Besuchsdienstkreis wird nach Amöneburg<br />
ausgeweitet, außerdem wird ein<br />
großer gemeinsamer Kirchenvorstand das<br />
Gemeindeleben vorantreiben und<br />
verantworten. Die gottesdienstliche<br />
Versorgung bleibt größtenteils<br />
in der gewohnten Weise bestehen,<br />
ebenso das Angebot an Kreisen<br />
und Gruppen.<br />
FRANK HENNIG<br />
Mit dem Fortgang des langjährigen<br />
Gemeindepfarrers Martin<br />
Kreuzberger – er war seit 1995<br />
in Amöneburg – wird es aber<br />
natürlich auch Einschnitte geben.<br />
Glücklicherweise kann die<br />
Verbindung zu und mit Pfarrer<br />
Kreuzberger aufrechterhalten<br />
werden, da er in der Nähe bleibt.<br />
Auch die Arbeit von Pfarrer Martin<br />
Roggenkämper wird sich verändern:<br />
So wird er mindestens<br />
zweimal im Monat sonntags<br />
zwei Gottesdienste halten. Hinzu<br />
kommt die Mehrarbeit, die<br />
eine größer gewordene Gemeinde<br />
naturgemäß mit sich bringt.<br />
Den bisherigen Schwerpunkt der<br />
Amöneburger Gemeindearbeit<br />
in der Stadtteilarbeit wird Roggenkämper<br />
jedoch nicht weiterverfolgen<br />
können – er wird sich<br />
auf die spezifisch pfarramtlichen<br />
Aufgaben konzentrieren müssen.<br />
Dennoch ziehen alle Beteiligten<br />
ein weit überwiegend positives<br />
Fazit: „Hier wachsen zwei Gemeinden<br />
so zusammen, dass die<br />
neue Gemeinde für die Zukunft gut aufgestellt<br />
ist und die evangelische Christenheit<br />
am Rheinufer sichtbar präsentieren wird.“<br />
(fhg)