DER BIEBRICHER, Nr. 302, Januar 2017
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Fürchterliches Gewaltverbrechen<br />
erschüttert Biebrich<br />
kurz vor Weihnachten<br />
Ein schreckliches Gewaltverbrechen<br />
erschütterte die Biebricher<br />
wenige Tage vor dem Weihnachtsfest:<br />
Am 20. Dezember<br />
erschoss ein zunächst unbekannter<br />
Mann die 59-jährige<br />
Manuela Wagner, die seit<br />
Jahrzehnten gemeinsam<br />
mit ihrem Ehemann<br />
Bodo den Kiosk<br />
an der Ecke Rathausstraße/Armenruhstraße<br />
betreibt, kurz vor 9<br />
Uhr mitten in ihrem Geschäft.<br />
Ebenfalls durch Schüsse<br />
schwer verletzt wurden bei diesem<br />
Verbrechen ihr 63-jähriger<br />
Ehemann sowie ihr 21-jähriger<br />
Neffe Marc Wachs, ein Fußball-<br />
Profi von Dynamo Dresden, der<br />
sich gerade zu Besuch in Biebrich<br />
aufhielt. Beiden Schwerverletzten<br />
konnte in Notoperationen<br />
das Leben gerettet werden.<br />
Der Täter flüchtete zunächst<br />
unerkannt, was einen Großeinsatz<br />
der Polizei zur Folge hatte,<br />
bei dem auch Hundeführer und<br />
ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera<br />
zum Einsatz kamen.<br />
Über den Rundfunk und soziale<br />
Medien wie Twitter wurde die<br />
Bevölkerung vor dem flüchtigen<br />
Täter gewarnt.<br />
Die Nachricht von der Gewalttat<br />
sowie die Tatsache, dass eine<br />
vielen Biebrichern bekannte<br />
Frau getötet wurde, verbreitete<br />
sich in Windeseile im Stadtteil<br />
Manuela<br />
Wagner in<br />
ihrem Geschäft<br />
erschossen<br />
und löste allgemeine Erschütterung<br />
und Entsetzen aus.<br />
Aufgrund von Zeugenaussagen,<br />
der Auswertung von Videoaufzeichnungen<br />
benachbarter<br />
Geschäfte sowie dank der<br />
Sicherstellung von DNA-<br />
Spuren am Tatort gelang<br />
es der Polizei innerhalb<br />
nur eines Tages,<br />
dem mutmaßlichen Täter<br />
auf die Spur zu kommen.<br />
Nachdem die Polizei<br />
anfänglich mit Phantombildern<br />
nach dem Täter fahndete, wurde<br />
am 21. Dezember Haftbefehl<br />
gegen einen flüchtigen 25-Jährigen<br />
erlassen, der nur wenige<br />
hundert Meter vom Tatort entfernt<br />
wohnte. Polizei-Spezialkräfte<br />
durchsuchten die Wohnung in<br />
der Straße „Am Schlosspark“,<br />
trafen den Flüchtigen aber nicht<br />
an, woraufhin eine Öffentlichkeitsfahndung<br />
mit dem Namen<br />
und Foto des mutmaßlichen Täters<br />
ausgelöst wurde. Am späten<br />
Abend des 23. Dezembers<br />
gelang es schließlich der Polizei,<br />
den Gesuchten – als er versuchte,<br />
in seine Wohnung zu gelangen,<br />
die natürlich observiert wurde –<br />
zu verhaften. Bei den sich anschließenden<br />
Ermittlungen stellten<br />
die Kriminalbeamten auch<br />
die mutmaßliche Tatwaffe sicher.<br />
Die Hintergründe, die zu der Tat<br />
geführt haben, blieben jedoch<br />
noch mehrere Tage unbekannt.<br />
Das schreckliche Gewaltverbrechen in einem Biebricher Kiosk löste<br />
allgemeines Entsetzen und eine große Anteilnahme unter den<br />
Biebrichern aus.<br />
Erst am 28. Dezember teilte die<br />
Staatsanwaltschaft Wiesbaden<br />
mit, dass der in Untersuchungshaft<br />
sitzende mutmaßliche Täter<br />
bei Vernehmungen angegeben<br />
habe, dass die Schüsse bei einem<br />
versuchten Überfall gefallen<br />
seien. Der nun Inhaftierte ist<br />
Polizei und Staatsanwaltschaft<br />
bereits wegen Verstößen gegen<br />
das Betäubungsmittel- und<br />
Waffengesetz bekannt.<br />
Bei mehreren Mahnwachen<br />
drückten sowohl die Biebricher<br />
Bevölkerung wie auch Mitglieder<br />
des Biebricher Ortsbeirates<br />
ihre Anteilnahme und Betroffenheit<br />
aus. Am Kiosk der Wagners<br />
entstand in den Folgetagen<br />
ein immer größer werdendes<br />
Lichtermeer mit Trauerkerzen.<br />
(fhg)<br />
FRANK HENNIG<br />
4 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / JANUAR <strong>2017</strong>