DER BIEBRICHER, Nr. 302, Januar 2017
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Tiere, Clowns und Akrobaten begeistern<br />
beim ersten „Christmas Circus Wiesbaden“<br />
Handvoltigen, Strapaten, Hochseil,<br />
Fasttrack-Trampolin und Luftakrobatik<br />
sowie Seelöwen- und Frettchen-Dressur,<br />
Hohe Schule und<br />
Pas de deux – der „Christmas Circus<br />
Wiesbaden“, der zum Weihnachtsfest<br />
erstmals in Wiesbaden<br />
spielte, bot alles, was man von<br />
einem klassischen Zirkus erwartet.<br />
Auf dem Festplatz Wiesbadener<br />
Landstraße 36 in Amöneburg<br />
konnten sich mehrere Wochen im<br />
Dezember große und kleine Besucher<br />
für jeweils drei Stunden in eine<br />
andere Welt entführen lassen. Der<br />
„Christmas Circus Wiesbaden“ hat<br />
das Potenzial, sich zu einer dauerhaften<br />
Einrichtung zu entwickeln<br />
– und genau das ist es auch, was<br />
die beiden Geschäftspartner Sven<br />
Rindfleisch und Heiner Terbuyken,<br />
zusammen mit Rindfleischs Ehefrau,<br />
der international bekannten<br />
Artistin Alesya Gulevich, planen.<br />
Ursprünglich war schon für das<br />
Premierenprogramm der Festplatz<br />
in der Biebricher Gibb vorgesehen,<br />
doch nach juristischen Auseinandersetzungen<br />
mit einem anderen<br />
Zirkusveranstalter, der das Gelände<br />
ebenfalls in der Weihnachtszeit<br />
bespielen wollte, entschieden<br />
Rindfleisch, Terbuyken und<br />
Gulevich auf einen anderen Platz<br />
auszuweichen. Der „Christmas<br />
Circus Wiesbaden <strong>2017</strong>“, so die<br />
Pläne des verantwortlichen Dreiergespanns,<br />
soll dann aber wirklich<br />
und dauerhaft zur Weihnachtszeit<br />
am ursprünglich geplanten Ort in<br />
der Gibb stattfinden.<br />
Das diesjährige Programm im<br />
beeindruckenden Acht-Masten-<br />
Chapiteau kündigte „Artisten von<br />
John Burke mit<br />
seiner lustigen<br />
Seelöwen-Show.<br />
Sprechstallmeisterin (Moderatorin) Alesya Gulevich mit Töchterchen<br />
Allegra und zwei Clowns der Gruppe „Equivokee“, George<br />
Kyrychenko (links) und Dmitriy Nikolenko (rechts).<br />
Weltklasse“ an – und so war es<br />
auch. Dass die Veranstalter des<br />
„Christmas Circus Wiesbaden“<br />
bestens in der internationalen Zirkuswelt<br />
vernetzt sind, zahlte sich<br />
aus. Viele der für das Wiesbadener<br />
Weihnachtsprogramm engagierten<br />
Künstlerinnen und Künstler<br />
haben bereits mehrfach Auszeichnungen<br />
bei Zirkusfestivals errungen.<br />
Besonders in Erinnerung bleiben<br />
die Darbietungen von John<br />
Burke mit seinen beiden Seelöwen<br />
im Blues Brother-Stil, die Hochseilnummer<br />
mit Livegesang von Aura<br />
und Werner Guerrero sowie die<br />
aus Hamburg stammenden Artistinnen<br />
Mona Tesch und Laura Borkowski,<br />
die an Tüchern hängend<br />
beeindruckende Akrobatik präsentierten.<br />
Unbestrittene Stars der<br />
Show waren die drei Akteure von<br />
„Equivokee“. Die drei Clowns sind<br />
absolute Meister ihres Fachs und<br />
zu Recht bereits beim berühmten<br />
Zirkusfestival in Monte Carlo mit<br />
FRANK HENNIG<br />
einem Bronzenen Clown ausgezeichnet<br />
worden. Als Spaßmacher<br />
einer neuen Generation wurden<br />
die drei Ukrainer mit ihrem artistischen<br />
Können und ihren kreativen<br />
Gags mit Lachgarantie zu Publikumslieblingen.<br />
Für die besonders<br />
stimmungsvolle Zirkusatmosphäre<br />
war zudem das Orchester verantwortlich,<br />
dass die gesamte Vorstellung<br />
live begleitete. Mit dem aus<br />
Moldawien stammenden, sechsköpfigen<br />
Jazzorchester unter der<br />
Leitung von Petru Haruta hatte die<br />
Zirkusleitung einen besonderen<br />
Glücksgriff bewiesen.<br />
Wie viel Herzblut die Verantwortlichen<br />
des „Christmas Circus Wiesbaden“<br />
in ihr gesamtes erstes<br />
Programm gesteckt hatten, war<br />
in jeder Minute der Show spürbar.<br />
„Künstlerisch war der erste<br />
‚Christmas Circus Wiesbaden‘ ein<br />
überwältigender Erfolg“, erklärt<br />
Sven Rindfleisch gegenüber dem<br />
<strong>BIEBRICHER</strong>. Geradezu hymnische<br />
Kritiken von Presse und Zuschauern<br />
würden dies belegen. Die Zuschauerzahlen<br />
blieben insgesamt<br />
allerdings weit hinter den Erwartungen<br />
der Veranstalter zurück, so<br />
dass eine große finanzielle Lücke<br />
gerissen wurde. Nichtsdestotrotz<br />
laufen hinter den Kulissen die<br />
Vorbereitungen für den zweiten<br />
„Christmas Circus Wiesbaden“<br />
zum Jahreswechsel <strong>2017</strong>/18 –<br />
dann auch auf dem „richtigen“<br />
Zirkusplatz in der Biebricher Gibb.<br />
(fhg)<br />
FRANK HENNIG<br />
8 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / JANUAR <strong>2017</strong>