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Das sagt der Experte: Sportliche Aktivität trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei Das prägnante Beispiel von Friedemann Hinsche, der sich die Devise “Bewegung-Ernährung-Denken“ erarbeitet hat, zeigt ganz praktisch für jeden Menschen den sogar notwendigen Bedarf eines „neuen Lebensstils“ mit regelmäßiger körperlich-sportlicher Aktivität. Dieser Patient zeigt mit seiner Konsequenz, dass auch bei einer schwierigen Erkrankung eine wesentlich verbesserte Lebensqualität erreichbar ist. In diesem Fall konnte er seine Lungenfunktion normalisieren ohne den Zustand eines gesunden Trainierenden zu erreichen. Dies ist aber ein globaler Erfolg bei einer Erkrankung. Die umgesetzte Lebensdevise hat zusätzlich dazu geführt, dass er sich „besser als mit 20 und voller Energie, ohne Angst vor dem Alter“ fühlt und fühlen kann. (…) Das Beispiel zeigt aber auch, dies muss man sich durch Training mit ausreichender Anstrengung erarbeiten und durch Training dann auch ständig aufrechterhalten! Dieses gesund sein, bleiben oder das durch sportliche Aktivität gesünder Werden ist das erstrebenswerte Ziel des Gesundheitssports für Jedermann und ausschließlich so zu erreichen. Es gibt keinen anderen Weg! Mit einer solchen Lebenseinstellung könnten sogar viele Erkrankungen verhindert oder bei Vorhandensein die Lebensqualität erheblich gesteigert werden. Es gibt keine chronische Erkrankung, die eine Kontraindikation für eine systematische körperliche Aktivität kennt – Ausnahme natürlich akute Phasen wie z.B. eine aktivierte Arthrose, rheumatische Erkrankungen im sogenannten Schub. Im Gegenteil, eine systematische körperliche Aktivität ist ein wichtiger und gemeinsam mit der krankheitsspezifischen Therapie notwendiger Baustein eines effektiven Therapieregimes bei allen chronisch degenerativen Erkrankungen, nach den spezifischen Therapien bei Krebspatienten zur Beherrschung des häufig vorhandenen sogenannten fatigue Syndroms, bei Erkrankungen der Lunge wie auch der Sarkoidose. Es ist leider so, bei allen chronischen Erkrankungen wird der Bewegungsmangel in der Regel sogar zu einem eigenen, zusätzlichen und selbständigen Risikofaktor, der die Probleme der Krankheit selbst fördert oder das Auftreten weiterer Erkrankungen provozieren kann. Der Körper braucht zwingend eine systematische körperliche Aktivität, um sich im Kindes- und Jugendalter gut zu entwickeln, im mittleren Lebensalter die gesunden Körperfunktionen abzusichern und aufrecht zu erhalten als auch später (ab mindestens dem 3. Lebensjahrzehnt) die Alterungsprozesse verzögernd zu beeinflussen, also seine Gesundheit, die Mobilität und die Agilität zu erhalten. Hier gibt es „keine Rentengrenze!“. Wie das Beispiel hervorragend zeigt, die gesundheitssportliche Aktivität ist zur erneuten Verbesserung der Körperstruktur und damit der Funktion von Organen und Organsystemen bei Erkrankungen sogar zwingend erforderlich. Die Körperstruktur entscheidet ja über die Funktion und damit über den Gesundheitszustand und damit auch über Schmerzen, das körperliche Befinden, die Möglichkeiten mobil (aktiv) sein zu können, die Erholungsfähigkeit und senkt das Risiko für weitere Erkrankungen, die sogar als „Erkrankungsgruppe der physischen Inaktivität“ bezeichnet werden. Hierzu gehören die Herz-Kreislauferkrankungen wie z.B. Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen wie das metabolische Syndrom, Stoffwechselstörungen über alle Vorstufen bis zum Diabetes mellitus Typ II, aber auch Krebserkrankungen der Prostata, des Dickdarms oder auch der Brust und die primären Arthrosen. Ein ständiges Ausdauer- und Krafttraining aktiviert die Muskulatur als Produzent von muskeleigenen entzündungshemmenden Substanzen, die ihre Wirkung in allen Organen und Geweben ausüben. Nur der aktive, trainierende Muskel hat diese Funktion! Gesundheit im Sinne der Prävention aber auch im Sinne der Therapie oder auch Rehabilitation ist stets ein „Arbeitsprodukt“. Die zu leistende Arbeit ist das Training. Das erforderliche Gesundheitstraining kennt keine Altersgrenze. Es ist in allen Lebensphasen notwendig und wir reagieren auch in Unser Experte Dr. med. sc. (habil.) Wolfgang Laube, Facharzt für Sportmedizin an der ambulaten Rehaklinik f+p in Kempten Foto: privat allen Altersphasen positiv darauf. Es kann der logischen Denkkette gefolgt werden: · Bewegungsmangel macht den Körper schwach · wer schwach ist kann wenig leisten – hierbei ist nicht an „Wettkampfleistungen“ zu denken, sondern an die ganz üblichen Anforderungen des täglichen Lebens in Freizeit und Beruf. · ein schwacher Körper (Organe, Gewebe) verträgt wenig · ein Körper, der wenig verträgt, ist krankheitsanfällig und hat eine geringe Widerstandfähigkeit gegenüber Krankheitsursachen · bei einem krankheitsanfälligen Körper entwickeln sich über lange Zeiträume chronische Erkrankungen Natürlich ist eine Erkrankung wie die Sarkoidose, keine Erkrankung, die durch einen Bewegungsmangel absolut gefördert wird – oder doch teilweise? Da bei der Sarkoidose wahrscheinlich (lt. Diskussion) schädliche Substanzen das Immunsystem u.a. in der Lunge zu einer verstärkten Immunantwort veranlassen, könnte eine systematische körperliche Aktivität das Risiko für die Erkrankung durch eine Förderung der Abwehrleistung positiv beeinflussen. Training stärkt bei richtiger Dosierung das Immunsystem und macht den Körper weniger anfällig. Die Abwehrsituation wird stabiler und besser! 33