Laufmagazin 2017
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Köpfen schwirrten. Klar waren wir<br />
nicht schnell unterwegs, aber wir konnten<br />
auf einer Geraden einen Kilometer<br />
weit vor uns keine Läufer mehr sehen!<br />
Waren wir so langsam? Waren wir zu<br />
langsam? Oder waren die anderen<br />
einfach viel zu schnell? Diese Fragen<br />
plagten uns die nächsten Kilometer.<br />
Als wir dann nach ca. 15 km die erste<br />
Versorgungsstation (V1) erreichten<br />
und 90 Minuten Vorsprung auf die<br />
Cut-Off-Zeit hatten, waren wir erleichtert.<br />
Und dann begann auch endlich<br />
der Traillauf. Es ging in den ersten<br />
Berganstieg, die ersten Höhenmeter<br />
standen an. Es ist schon was ganz anderes,<br />
komplett im Dunkeln zu laufen,<br />
da auch kein Lichtkegel der anderen<br />
Teilnehmer zu sehen war. So waren<br />
wir, Armin hatte sich uns angeschlossen,<br />
doch sehr froh zu dritt unterwegs<br />
zu sein. Mitten in der Nacht, beinahe<br />
als letzte, erreichten wir die 2. Versorgung<br />
und mussten leider feststellen,<br />
dass wir ein wenig Zeit auf den Cut-Off<br />
verloren hatten. Also hieß es schnell<br />
Endlich wieder Tag<br />
versorgen, Getränke auffüllen und ab<br />
in den Downhill. Und dann wurde es<br />
endlich Tag, die erste Nacht war geschafft!<br />
Ein Teil meiner größten Angst<br />
dieses Rennens, das Nachtlaufen, war<br />
zum ersten Teil geschafft.<br />
Nun stand der zweite härteste Aufstieg<br />
des Rennens an: Gut 700 Höhenmeter<br />
Der Aufstieg durch wadenhohe Sträucher war sehr mühsam.<br />
aufwärts und ca. 300 nach unten und<br />
nochmals 800 Meter hoch zu Blasser<br />
Hütte. Auf diesem Abschnitt gesellte<br />
sich Ines Melzer zu unserer Gruppe<br />
(sie wurde später zweite Frau gesamt).<br />
Leider verloren wir auch ein Teammitglied:<br />
Mario, der in Berlin nicht so gut<br />
mit Höhenmetern ausgestattet ist,<br />
musste leider abreißen lassen und später<br />
sogar aussteigen. Oben an der Hütte<br />
war es durch den doch sehr starken<br />
und frischen Nordwind wieder sehr<br />
unangenehm, sodass wir uns schnell<br />
wieder in den Downhill nach Steinach<br />
machten, um nicht zu sehr auszukühlen.<br />
Die gut 1200 Meter im Abstieg<br />
waren auch alles andere als schön für<br />
unsere Oberschenkel, vor allem da<br />
ich meine Kompressionshose erst ab<br />
Versorgungsstation 5 im Dropbag zur<br />
Verfügung hatte. Umso glücklicher war<br />
ich, als ich diese Station nach ca. 13 h<br />
Laufzeit erreichte.<br />
Nach knapp einer halben Stunde<br />
Foto: Gerhard Zirker<br />
machten wir uns weiter auf den Weg,<br />
die gut 1300 Höhenmeter zur Nösslachjochhütte<br />
zu absolvieren. Auf ca.<br />
2250 Meter Höhe waren wir dann am<br />
einzigen, richtigen Gipfel auf der kompletten<br />
Tour angekommen. Genießen<br />
konnten wir es leider nicht lange, da<br />
uns der Zeitdruck immer mehr im Nacken<br />
saß. Also ab runter ins Tal und<br />
nach einem weiteren, kleinen Anstieg<br />
ging es nochmals über 1000 Höhenmeter<br />
runter nach Gossensass. In der<br />
Zwischenzeit wurde es wieder langsam<br />
dunkel, die nächste Nacht stand an. Es<br />
waren immer noch knapp 70 km zu<br />
laufen, aber wir rechneten nur noch<br />
von Berg zu Berg von Versorgungsstation<br />
zu Versorgungsstation, um es für<br />
den Kopf erträglicher zu machen. So<br />
schafften wir auch den bereits fünften<br />
Aufstieg zur Rosskopfbahn. Hier kam<br />
erschwerend zu der zweiten Nacht<br />
noch ein eisig kalter Wind hinzu, der<br />
unseren Körper an sein Limit brachte.<br />
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