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Druckdatei 2015

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A 13<br />

Der Kaffee<br />

Es wird angenommen, dass die Region Kaffa im<br />

Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des<br />

Kaffees ist. Über Händler kam er wahrscheinlich in<br />

die arabischen Länder. Die Kaffeepflanze hat sich im 15.<br />

Jahrhundert in dem südarabischen Land Jemen verbreitet.<br />

Aus ihren Samen wurde ein anregendes Getränk, qahwa<br />

genannt, hergestellt.<br />

Die Samen wurden geröstet, grob gemahlen oder zerstampft,<br />

mit Wasser und Zucker in einem Tonkrug aufgekocht<br />

und in kleinen Schalen serviert.<br />

Aus Jemen gelangte der Kaffee über Mekka (im heutigen<br />

Saudi-Arabien), Kairo (im heutigen Ägypten) und Damaskus<br />

(im heutigen Syrien) um 1554 nach Konstantinopel,<br />

der Hauptstadt des Osmanischen Reichs. Dort wurde<br />

das Getränk qahve genannt (auf Türkisch heute kahve<br />

geschrieben).<br />

Im 17. Jahrhundert gelangte der Kaffee über Handelswege<br />

nach Venedig. In Europa entstanden die ersten Kaffeehäuser.<br />

Der Kaffee erfreute sich in England und Frankreich<br />

großer Beliebtheit. Seine anregende Wirkung wurde vor<br />

allem von den Geschäftsleuten geschätzt. In Frankreich<br />

wurde das Wort für das neue Getränk aus dem Türkischen<br />

übernommen (französisch cafeh (1651), café (1665).<br />

In Deutschland tauchte der Name des Getränks 1688 in<br />

der französischen Form café und der englischen Form<br />

coffee auf. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts setzte sich<br />

die Bezeichnung Kaffee durch.<br />

Der preußische König Friedrich Wilhelm I. hatte erkannt,<br />

dass sich mit den Steuern, die auf die Einfuhr von Kaffee<br />

erhoben wurden, die Staatskasse füllen ließ und förderte<br />

den Kaffeekonsum. In Berlin wurden Kaffeehäuser eingerichtet<br />

und 1744 wurde berichtet, „dass der Kaffeekonsum<br />

fast jeden und sogar den geringsten Leuthen zur Natur<br />

geworden sei“. Als unter Friedrich II. die Steuern weiter<br />

stiegen, wurden die grünen Kaffeebohnen zunehmend<br />

eingeschmuggelt und im Geheimen geröstet. Der König<br />

setzte so genannte Kaffeeschnüffler ein, die im Land<br />

herumreisten und am Geruch des gerösteten Kaffees<br />

die Steuersünder erkannten. Es ging darum, Leute, die<br />

illegal eingeführten und gerösteten Kaffee konsumierten,<br />

ausfindig zu machen und ihnen ihre<br />

Vorräte wegzunehmen.<br />

ce – a – ef – ef – e - e<br />

„ce - a - ef - ef - e - e trink nicht zu viel caffee.<br />

nicht für kinder ist der türkentrank, schwächt<br />

die nerven, macht dich blass und krank.<br />

sei doch kein Muselmann,<br />

der das nicht lassen kann.“<br />

Das Lied „Ce - A - eF - eF - E - E“ mit seinem Text aus der<br />

ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellt den Kaffeekonsum<br />

als gefährlich dar und unterstützt Vorurteile<br />

und Klischees gegenüber Türken und Muslimen.<br />

fragen zum text<br />

1 I Wie kam der Kaffee und seine Bezeichnung in arabische Länder?<br />

2 I Aus den Samen der Kaffeepflanze wurde das Getränk hergestellt. Wie lautet das Rezept?<br />

3 I Wie verbreitete sich das Getränk im Osmanischen Reich?<br />

4 I Welche Wege nahm der Kaffee nach Europa?<br />

5 I Was unternahm der preußische König Friedrich II., um den Kaffeeschmuggel zu verhindern?<br />

6 I Wie werden Türken und Muslime im Lied „Ce - A - eF - eF - E - E“ dargestellt?<br />

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