Abstractband - giskid

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AG_1, Beitrag 4: IArbeitsgruppen ISES VII, Leipzig 2012 BETTINA MULTHAUF (Heidelberg), BETTINA JOOSS (Heidelberg), ANKE BUSCHMANN (Heidelberg) Ein Gruppenprogramm für Eltern von Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten Beitrag entstand im Rahmen eines Forschungsprojektes. Abstract Hintergrund: Kinder mit Lese- und Rechtschreibstörungen (LRS) sind langfristig in ihrer schulischen, beruflichen und psychischen Entwicklung benachteiligt, wenn sie ihre Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben nicht kompensieren können. Aus diesem Grund sind frühe, gezielte und intensive Therapieangebote wichtig. In Deutschland gibt es eine Vielzahl an LRS-Therapeuten und Therapieprogrammen. Ein Mangel besteht jedoch in der begleitenden Elternberatung, obwohl dies die meisten Therapeuten als wichtig erachten. Die Eltern stehen als engste Bezugspersonen des Kindes vor einer großen Herausforderung, denn neben der Sorge um die schulischen und beruflichen Entwicklungschancen sehen sie sich in der Pflicht, mit dem Kind zu üben. Das Üben stellt für viele Familien aber eine enorme Belastungssituation dar, denn die Fortschritte sind meist nur klein. Aufgrund fehlender Konzepte zur Elternberatung wurde ein Programm für Eltern von Grundschulkindern mit LRS entwickelt. In fünf Sitzungen erfahren die Eltern u.a. wesentliche Fakten zum Thema LRS, werden für die Probleme ihres Kindes sensibilisiert, erwerben Handlungskompetenzen in schwierigen Übungssituationen, lernen Strategien zur Lese- und Rechtschreibförderung im Alltag kennen. Die Inhalte werden durch schriftliches Begleitmaterial vertieft. In der Kleingruppe von etwa 10 Personen besteht zusätzlich die Möglichkeit zum Austausch und Lernen unter Gleichgesinnten. Ziel und Fragestellung: Aktuell wird dieses neu entwickelte Konzept hinsichtlich seiner Durchführbarkeit und Wirksamkeit evaluiert. Es wird u.a. erwartet, dass die Eltern der Interventionsgruppe nach dem Training vergleichsweise weniger Belastung empfinden, über weniger Probleme in der Hausaufgabensituation berichten und die Kinder mehr Freude am Lesen und Schreiben zeigen. Methode: Die Evaluation des Elterntrainings erfolgt mittels Prätest-Post-Test-Follow-Up Experimental- Kontrollgruppen Design. Drittklässler mit Lese-Rechtschreibschwäche oder –störung sowie deren Eltern werden randomisiert einer der beiden Gruppen zugeordnet und mit standardisierten Test- und Fragebogenverfahren untersucht. Ergebnisse: Es werden Erfahrungen hinsichtlich der Durchführung des Elterntrainings und der Zufriedenheit der Teilnehmer berichtet. 101
ISES VII, Leipzig 2012 Arbeitsgruppen Schlussfolgerung: Im Vortrag werden das Konzept des Elterngruppenprogramms ausführlich erläutert, das Studiendesign vorgestellt sowie erste Erfahrungen berichtet. Literatur: Brock, A. & Shute, R. (2001). Group coping skills program for parents of children with dyslexia and other learning disabilities. Australian Journal of Learning Disabilities, 6, 15 – 25. Dumont, H.; Trautwein, U. & Nagy, G. (revise & resubmit). Quality of parental homework involvement: Predictors and consequences. Journal of Educational Psychology. Ise, E.; Engel, R. & Schulte-Körne, G. (2012). Was hilft bei der Lese-Rechtschreibstörung? Ergebnisse einer Metaanalyse zur Wirksamkeit deutschsprachiger Förderansätze. Kindheit und Entwicklung, 21, 122 – 136. Patall, E. A.; Cooper, H. & Robinson, J. C. (2008). Parent Involvement in Homework: A Research Synthesis. Review of Educational Research, 78, 1039 – 1101. Petermann, U.; Petermann, F. & Franz, M. (2010). Erziehungskompetenz und Elterntraining. Kindheit und Entwicklung, 19, 67 – 71. 102
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