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Poster ISES VII, Leipzig 2012 Sprachkomplexität von Müttern und von Kindern treten beim Bilderbuch-Anschauen und beim Playmobil-Spielen gleichermaßen zutage. Beide Settings sind also trotz Unterschieden im Ausmaß mütterlicher Sprachkomplexität geeignet, diese Unterschiede zu erfassen. Literatur: Hoff, E. (2010). Context effects on young children's language use: The influence of conversational setting and partner. First Language, 30, 461-472. Crain-Thoreson, C., Dahlin, M. P., & Powell, T. A. (2001). Parent-child interaction in three conversational contexts: Variations in style and strategy. New Dir Child Adolesc Dev, 92, 23-37. 131
ISES VII, Leipzig 2012 Poster ANTJE VOß, KATRIN NIELSEN (Hamburg) Warum das Trainieren von Bildergeschichten die Erzählkompetenzen und das freie Schreiben von Geschichten nicht positiv beeinflusst Schlagworte: Erzählkompetenzen, SSES, Bildergeschichten, Erzählen Abstract Hintergrund: Untersuchungen mit sprachunauffälligen Kindern im Grundschulalter haben gezeigt, dass das Üben von Bildergeschichten die Kompetenz des freien Erzählens und Schreibens nicht verbessern kann (Böttcher/Becker-Mrotzek 20003; Schröder, 2010). Auch die Kinder, die eine Sprachtherapie erfolgreich abgeschlossen haben und in Testverfahren im Vergleich zu Gleichaltrigen die gleichen Kompetenzen in der Grammatik und im Wortschatz aufweisen, zeigen signifikant schlechtere Erzählkompetenzen und schneiden im freien Schreiben signifikant schlechter ab (Schröder, 2010). Ziel und Fragestellung: Es stellt sich die Frage, was das freie Erzählen für Kinder mit auffälligem Spracherwerb so schwierig macht. Bedeutungsvoll ist diese Frage deshalb, weil Eltern bemerken „mein Kind erzählt gar nichts vom Kindergarten“ (Zitat eines Elternteils aus unserer Praxis) und weil bei den betroffenen Kindern selbst deutlich wird, dass sie gern ihre Erfahrungen mitteilen möchten, aber nicht über die notwendigen sprachlichen Mittel zu verfügen scheinen. Methode: Das Erzählen ist das Zusammenwirken von Interaktionswissen, Weltwissen und sprachlichem Wissen unter Einfluss der jeweiligen emotionalen Situation, die der kleine Erzähler zum erzählfähigen Ereignis, zu sich selbst und zum Zuhörer hat (Qasthoff, 2006, Schröder, 2010). Auch die neuropsychologische Entwicklung eines Kindes und das Erinnerungsvermögen beeinflussen die Leistungen des Erzählens (Makowitsch/Welzer, 2005). Demnach muss das Zusammenspiel dieser Faktoren in der Sprachtherapie berücksichtigt werden, wenn eine Verbesserung der Erzählkompetenz bei einem sprachauffälligen Kind erzielt werden soll. Ergebnisse: Timo, ein 8-jähriges Kind mit Sprachentwicklungsstörung, das in unserer Praxis vorgestellt wurde, wies eingangs Einschränkungen in seiner Erzählkompetenz auf. Nach 30 Therapiestunden, die darauf abzielten, die Erzählkompetenz Timos zu steigern, konnten deutliche Verbesserungen im Vergleich zur Eingangsuntersuchung festgestellt werden. Dabei wurde bewusst vermieden, Bildergeschichten in die Therapie einzubeziehen. Schlussfolgerung: Welche Konsequenzen hat dieser Fall für die sprachtherapeutische Arbeit? Zunächst weist er darauf hin, dass eine Berücksichtigung komplexer Faktoren für eine Verbesserung der Erzählkompetenz notwendig ist. Es könnte sogar angenommen werden, dass das Trainieren 132
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Seite 158 und 159: Werdermann Anja Werdermann, cand. D
Seite 160 und 161: Autorenverzeichnis ISES VII, Leipzi
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